Marathon als Genußlauf....bzw. das Marathonwochende in Bad Füssing!
Verfasst: 05.02.2004, 01:12
Wie kommt man auf die Idee, einen Marathon als Genußlauf im Wohlfühltempo zu laufen? Blut geleckt hatte ich während meines Marathondebuts beim letzten Münchener Marathon. Ich war danach einfach süchtig, noch mehr Läufe in der Königsklasse zu absolvieren. Bislang kannte ich nur die klassische Zweiereinteilung, einen im Frühjahr und einen im Herbst. Aus Presseberichten nach dem Münchener Marathon entnahm ich, dass es Läufer gibt, die eine Woche zuvor noch in Köln gelaufen sind, auch in München gefinished haben. Wie war das möglich. Die Antwort bekam ich hier im Forum, indem man mir erklärte, dass diese Läufer nicht alle Marathons als Wettkampf bestreiten.
Nachdem ich nicht bis zu meinem nächsten Marathon aufs Frühjahr warten wollte und ich bereits bei meinem ersten Marathon die magischen vier Stunden geknackt hatte, brachte mich das auf die Idee, einmal einen Marathon im Wohlfühltempo ohne ständigen Blick auf die Uhr zu laufen. Was lag da näher als den Thermenmarathon in Bad Füssing auszuwählen, bei dem jedem Teilnehmer als Rahmenprogramm „ein Wellness-Wochenende“ geboten wird.
Eine Anfrage hier im Forum, wer noch Lust hat in Bad Füssing mitzulaufen (wobei auch alternativ 10km und HM angeboten werden) stieß auf kein so großes Echo...........bis auf Running Birdy, der spontan von dieser Idee begeistert war und zusagte. Als ich ihn dann nach den Feiertagen anrief und ihn noch einmal daran erinnerte, war er ziemlich überrascht bzw. erschrocken, dass die Veranstaltung bereits am 1. Februar stattfindet und uns nicht mehr viel Zeit für die Vorbereitung blieb. Mit einem Wochenpensum von 30 bis 60 Km hatten wir uns mit einer gewissen Grundausdauer über die Wintermonate gerettet, aber was uns halt fehlte waren die notwendigen „long jogs“. Wir liefen an zwei Wochenenden gemeinsam noch schnell einen 21iger und einen 23iger, aber die große Frage war:
Würde das reichen, um dem Hammermann zu entgehen?
Endlich war es dann soweit. Am Samstag fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein von München nach Bad Füssing. Allein die Fahrt durch Niederbayern war ein Erlebnis und stimmte uns freudig auf das kommende Ereignis. Überall schneebedeckte Landschaft und in der Ferne die Berge zum Greifen nah.
In Bad Füssing bezogen wir zunächst unsere reservierten Zimmer, die sehr gut ausgestattet waren und in München mit Sicherheit das dreifache gekostet hätten. Dann gings ab zur Johannestherme, die 5 min. zu Fuß erreichbar war. Dort holten wir unser Starterpacket ab. Kein Anstehen; alles war perfekt organisiert. Bei der Menge an Gutscheinen im Starterpacket, mussten wir uns zunächst genau orientieren, um den Überblick zu bekommen.
Jetzt war es an der Zeit das Wellnessprogramm in Anspruch zu nehmen. Zunächst das Thermalbad im Außenbereich, dann das heiße Schwefelbad und zu guter letzt gings noch in den Erlebnissaunabereich. Sieben verschiedene Saunen; da war für jeden etwas dabei.
Nach gut drei Stunden machte sich der Hunger breit. Also ab in die Klamotten und auf zur Nudelparty, die keine Wünsche übrig ließ. Carbo-loading pur und das alles mit Salat,Getränke, Nachschlag und Dessert.
Am nächsten Morgen hieß es um 6:00 aufstehen und ab zu Frühstück. Auch hier gab es alles, was das Läuferherz begehrt. Nach einem gemütlichen Frühstück mit anderen Läufern, ging es wieder hoch auf`s Zimmer, um die wichtigte, aber auch schwierigste Frage zu klären: Was ziehe ich an? Wintertights oder Sommertights? Laufe ich mit Windstopperjacke oder ohne. Es schien wieder laut Vorhersage ein schöner sonniger Tag mit ca. +8 Grad zu werden. Also entschloß ich mich nach langem hin und her für die letztere Variante.
Noch schnell ein paar Carbo-Drinks angerührt und auf gings per gemütlichem Spaziergang zum Start. Dort angekommen schauten wir uns noch den 10km-Start an, der eine Viertelstunde vor unserem Lauf ins Rennen geschickt wurde. Beim Anblick einiger Läufer in kurzer Hose und T-Shirt bekam man allein vom Hinsehen ein Frösteln.
Nun wärmten wir uns etwas auf, machten unsere Dehnübungen und schon waren wir an der Reihe. HM und Marathon wurden gleichzeitig um 10:00 gestartet. Für den Marathon waren zwei Runden zu absolvieren. Nun gab es kein zurück mehr, bzw. einen Joker hatten wir noch. Sollten wir bereits zur Hälfte des Rennens merken, dass es nicht läuft, besteht in Bad Füssung die Möglichkeit ins HM-Ziel zu schwenken und für den HM gewertet zu werden. Diese Option hielten wir uns noch offen.
Startschuß und das Läuferfeld setzte sich langsam in Bewegung. Die ersten zwei Kilometer fühlten sich meine Waden wie Pudding an........na das kann ja noch heiter werden dachte ich.
Die Strecke führte durch eine wundervolle schneebedeckte Naturlandschaft durch die sich die Läuferschar vor uns wie ein Lindwurm schlängelte. Wirklich Bilder zum Genießen, die wir da auf uns wirken ließen. Auch Birdy war total begeistert und tat dies immer wieder kund. Nach vier Km mußten wir dann unplanmäßig in die Büsche schwenken......wir hatten wohl mit dem Vorsatz „gut hydriert an den Start gehen“ zuviel des Guten getan.
Mittlerweile hatten Birdy und ich zu unserem optimalen Laufrhytmus gefunden und wir fühlten uns immer besser. Das führte u.a. dazu, dass Birdy mich hin und wieder ermahnen mußte, nicht zu schnell zu Laufen und das Tempo rauszunehmen und das war gut so, wie sich später herausstellen sollte. Wir spulten km um km herunter; die Verpflegungsstationen waren im 5 km Abstand gut postiert und hatten ein reichhaltiges Angebot u.a. auch warmer Tee, der um diese Jahreszeit gut angenommen wurde.
Die erste Runde zog sich gegen Ende noch einmal ganz schön in die Länge........aber dann hatten wir es geschafft..........lächelnd zogen wir in die Zielgerade des HM.
Sollen wir oder sollen wir nicht..........? Nach kurzem Blickkontakt und Augenzwinkern von Birdy waren wir uns einig: ....wir wollen......die zweite Runde in Angriff nehmen.
Wir durchliefen eine Menge von applaudierenden Zuschauern. Bei mir machte sich eine Gänsehaut bemerkbar. Eine Zuschauerin rief uns zu: „Super......weiter so......ihr schwebt ja wie eine Feder daher“........das tat gut. Offensichtlich hebten wir uns vom Laufstil her gesehen von der Masse der ins Ziel schleppenden Halbmarathonis ab.
Mit dem Gefühl „auf Wolke sieben zu schweben“ ging es in die zweite Runde. Dieser Adrenalinstoß war bitter notwendig, denn nun wurde es richtig einsam. Wir überholten ein Läuferpärchen,......dann noch einen Läufer, der versuchte sich zunächst an uns zu hängen, uns dann aber frustriert ziehen ließ. Vor uns eine kilometerlange Grade, auf der keine weiteren Läufer sichtbar waren. Ich war froh, dass Birdy neben mir lief und wir uns unterhalten konnten, sonst wäre es sehr, sehr einsam geworden.
Wir befinden uns jetzt bei Kilometer 23. und hatten plötzlich einen zusätzlichen Gegner gegenüber der ersten Runde zu überwinden.........es setzte ein furchtbarer unangenehmer Gegenwind ein......... Birdy fluchte. Seine Windstopperjacke ließ zwar nichts durch, war jedoch für den Wind eine Angriffsfläche wie ein Segel, welches ihn zwang, zusätzliche Kräfte zu mobilisieren. Ich fühlte mich noch gut, sodaß ich voraus lief und ihm meinen Windschatten anbot.
Nachdem wir die Strecke nun schon kannten, setzten wir uns zwecks Motivation „Teiletappen-Ziele“. Das nächte Ziel war eine 90 Grad Abzweigung, die uns zunächst von dem fürchterlichen Gegenwind befreien sollte.
Nachdem auch diese Ettape von uns gemeistert wurde, setzte bei Kilometer 27 bei mir „ein Hänger“ ein. Meine Beine wurden auf einmal unheimlich schwer. Birdy erkannte dies und rief mir ermahnend zu: jetzt sind wir bereits so weit gekommen......jetzt gibt es kein zurück mehr.........wir laufen jetzt durch, was immer auch kommt.“
Gesagt, getan.......er lief nun vor mir voraus, sodaß nun ich in seinem Windschatten laufen konnte. Ich nahm nun ein Kohlehydrat-Gel zu mir und nach 5 min. fühlte ich mich wie Asterix nach einem Schluck Zaubertrank.......allein der Glaube versetzt oft Berge ;-))
Und so ging es immer weiter.....abwechselnd motivierten wir uns und pushten uns nach vorne. Bei Kilometer 32 tauchten auf einmal vor uns vereinzelnte Läufer auf, die deutlich langsamer liefen oder sogar gingen. Beim Vorbeilaufen motivierte Birdy den ein oder anderen doch jetzt nicht aufzugebenn, nachdem doch bereits dreiviertel der Strecke absoviert war. Für uns beide gab dies natürlich einen zusätzlichen Kick.......Läufer für Läufer einzusammeln; insbesondere diejenigen, die nach dem Start auf den ersten Kilometern wie Verrückte an uns vorbeijagten.
Bei Kilometer 38, dem Hammermann endgültig davongelaufen, rückte Bad Füssing und damit das Ziel in Sichtweite. Das gab wieder zusätzlichen Auftrieb, zumal für Birdy und mich das wohltuende warme Schwefelbad vom Vortag in Greifweite rückte und uns zusätzlich anspornte. Die letzten vier Kilometer zogen sich zwar noch einmal, aber nach vier Stunden und 34 Minuten liefen wir gemeinsam lächelnd durchs Ziel. Vor applaudierenden Zuschauern fielen wir uns in die Arme und genossen diesen Augenblick des Glückgefühls.
Nachdem wir die optisch sehr schön gestalteten Medaillien umgehängt bekamen, machten wir uns langsam auf den Weg zur Massage. Zwei reizende Masseusen nahmen uns in Empfang und kneteten gekonnt die 42 km aus unseren Beinen. Wir fühlten uns danach wie neugeboren.
Nun folgte das geballte Wellnessprogramm wie vom Vortag. So gut ging es uns beiden nach einem Marathon noch nie. Okay, wir sind ihn diesmal nicht als Wettkampf gelaufen, aber wir haben auf diese Weise auch mehr davon gehabt. Passend zum Rahmenprogramm von Bad Füssing also.
Nachdem Marathon ist vor dem Marathon.......der nächste Frühling kommt bestimmt....damit ist auch der nächste Frühjahrsmarathon fällig........diesmal wieder als Wettkampf........über den Ort müssen wir uns noch einigen......wahrscheinlich Regensburg oder Wien.......
Es grüßen Euch aus München
Running Birdy und Teddy
Nachdem ich nicht bis zu meinem nächsten Marathon aufs Frühjahr warten wollte und ich bereits bei meinem ersten Marathon die magischen vier Stunden geknackt hatte, brachte mich das auf die Idee, einmal einen Marathon im Wohlfühltempo ohne ständigen Blick auf die Uhr zu laufen. Was lag da näher als den Thermenmarathon in Bad Füssing auszuwählen, bei dem jedem Teilnehmer als Rahmenprogramm „ein Wellness-Wochenende“ geboten wird.
Eine Anfrage hier im Forum, wer noch Lust hat in Bad Füssing mitzulaufen (wobei auch alternativ 10km und HM angeboten werden) stieß auf kein so großes Echo...........bis auf Running Birdy, der spontan von dieser Idee begeistert war und zusagte. Als ich ihn dann nach den Feiertagen anrief und ihn noch einmal daran erinnerte, war er ziemlich überrascht bzw. erschrocken, dass die Veranstaltung bereits am 1. Februar stattfindet und uns nicht mehr viel Zeit für die Vorbereitung blieb. Mit einem Wochenpensum von 30 bis 60 Km hatten wir uns mit einer gewissen Grundausdauer über die Wintermonate gerettet, aber was uns halt fehlte waren die notwendigen „long jogs“. Wir liefen an zwei Wochenenden gemeinsam noch schnell einen 21iger und einen 23iger, aber die große Frage war:
Würde das reichen, um dem Hammermann zu entgehen?
Endlich war es dann soweit. Am Samstag fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein von München nach Bad Füssing. Allein die Fahrt durch Niederbayern war ein Erlebnis und stimmte uns freudig auf das kommende Ereignis. Überall schneebedeckte Landschaft und in der Ferne die Berge zum Greifen nah.
In Bad Füssing bezogen wir zunächst unsere reservierten Zimmer, die sehr gut ausgestattet waren und in München mit Sicherheit das dreifache gekostet hätten. Dann gings ab zur Johannestherme, die 5 min. zu Fuß erreichbar war. Dort holten wir unser Starterpacket ab. Kein Anstehen; alles war perfekt organisiert. Bei der Menge an Gutscheinen im Starterpacket, mussten wir uns zunächst genau orientieren, um den Überblick zu bekommen.
Jetzt war es an der Zeit das Wellnessprogramm in Anspruch zu nehmen. Zunächst das Thermalbad im Außenbereich, dann das heiße Schwefelbad und zu guter letzt gings noch in den Erlebnissaunabereich. Sieben verschiedene Saunen; da war für jeden etwas dabei.
Nach gut drei Stunden machte sich der Hunger breit. Also ab in die Klamotten und auf zur Nudelparty, die keine Wünsche übrig ließ. Carbo-loading pur und das alles mit Salat,Getränke, Nachschlag und Dessert.
Am nächsten Morgen hieß es um 6:00 aufstehen und ab zu Frühstück. Auch hier gab es alles, was das Läuferherz begehrt. Nach einem gemütlichen Frühstück mit anderen Läufern, ging es wieder hoch auf`s Zimmer, um die wichtigte, aber auch schwierigste Frage zu klären: Was ziehe ich an? Wintertights oder Sommertights? Laufe ich mit Windstopperjacke oder ohne. Es schien wieder laut Vorhersage ein schöner sonniger Tag mit ca. +8 Grad zu werden. Also entschloß ich mich nach langem hin und her für die letztere Variante.
Noch schnell ein paar Carbo-Drinks angerührt und auf gings per gemütlichem Spaziergang zum Start. Dort angekommen schauten wir uns noch den 10km-Start an, der eine Viertelstunde vor unserem Lauf ins Rennen geschickt wurde. Beim Anblick einiger Läufer in kurzer Hose und T-Shirt bekam man allein vom Hinsehen ein Frösteln.
Nun wärmten wir uns etwas auf, machten unsere Dehnübungen und schon waren wir an der Reihe. HM und Marathon wurden gleichzeitig um 10:00 gestartet. Für den Marathon waren zwei Runden zu absolvieren. Nun gab es kein zurück mehr, bzw. einen Joker hatten wir noch. Sollten wir bereits zur Hälfte des Rennens merken, dass es nicht läuft, besteht in Bad Füssung die Möglichkeit ins HM-Ziel zu schwenken und für den HM gewertet zu werden. Diese Option hielten wir uns noch offen.
Startschuß und das Läuferfeld setzte sich langsam in Bewegung. Die ersten zwei Kilometer fühlten sich meine Waden wie Pudding an........na das kann ja noch heiter werden dachte ich.
Die Strecke führte durch eine wundervolle schneebedeckte Naturlandschaft durch die sich die Läuferschar vor uns wie ein Lindwurm schlängelte. Wirklich Bilder zum Genießen, die wir da auf uns wirken ließen. Auch Birdy war total begeistert und tat dies immer wieder kund. Nach vier Km mußten wir dann unplanmäßig in die Büsche schwenken......wir hatten wohl mit dem Vorsatz „gut hydriert an den Start gehen“ zuviel des Guten getan.
Mittlerweile hatten Birdy und ich zu unserem optimalen Laufrhytmus gefunden und wir fühlten uns immer besser. Das führte u.a. dazu, dass Birdy mich hin und wieder ermahnen mußte, nicht zu schnell zu Laufen und das Tempo rauszunehmen und das war gut so, wie sich später herausstellen sollte. Wir spulten km um km herunter; die Verpflegungsstationen waren im 5 km Abstand gut postiert und hatten ein reichhaltiges Angebot u.a. auch warmer Tee, der um diese Jahreszeit gut angenommen wurde.
Die erste Runde zog sich gegen Ende noch einmal ganz schön in die Länge........aber dann hatten wir es geschafft..........lächelnd zogen wir in die Zielgerade des HM.
Sollen wir oder sollen wir nicht..........? Nach kurzem Blickkontakt und Augenzwinkern von Birdy waren wir uns einig: ....wir wollen......die zweite Runde in Angriff nehmen.
Wir durchliefen eine Menge von applaudierenden Zuschauern. Bei mir machte sich eine Gänsehaut bemerkbar. Eine Zuschauerin rief uns zu: „Super......weiter so......ihr schwebt ja wie eine Feder daher“........das tat gut. Offensichtlich hebten wir uns vom Laufstil her gesehen von der Masse der ins Ziel schleppenden Halbmarathonis ab.
Mit dem Gefühl „auf Wolke sieben zu schweben“ ging es in die zweite Runde. Dieser Adrenalinstoß war bitter notwendig, denn nun wurde es richtig einsam. Wir überholten ein Läuferpärchen,......dann noch einen Läufer, der versuchte sich zunächst an uns zu hängen, uns dann aber frustriert ziehen ließ. Vor uns eine kilometerlange Grade, auf der keine weiteren Läufer sichtbar waren. Ich war froh, dass Birdy neben mir lief und wir uns unterhalten konnten, sonst wäre es sehr, sehr einsam geworden.
Wir befinden uns jetzt bei Kilometer 23. und hatten plötzlich einen zusätzlichen Gegner gegenüber der ersten Runde zu überwinden.........es setzte ein furchtbarer unangenehmer Gegenwind ein......... Birdy fluchte. Seine Windstopperjacke ließ zwar nichts durch, war jedoch für den Wind eine Angriffsfläche wie ein Segel, welches ihn zwang, zusätzliche Kräfte zu mobilisieren. Ich fühlte mich noch gut, sodaß ich voraus lief und ihm meinen Windschatten anbot.
Nachdem wir die Strecke nun schon kannten, setzten wir uns zwecks Motivation „Teiletappen-Ziele“. Das nächte Ziel war eine 90 Grad Abzweigung, die uns zunächst von dem fürchterlichen Gegenwind befreien sollte.
Nachdem auch diese Ettape von uns gemeistert wurde, setzte bei Kilometer 27 bei mir „ein Hänger“ ein. Meine Beine wurden auf einmal unheimlich schwer. Birdy erkannte dies und rief mir ermahnend zu: jetzt sind wir bereits so weit gekommen......jetzt gibt es kein zurück mehr.........wir laufen jetzt durch, was immer auch kommt.“
Gesagt, getan.......er lief nun vor mir voraus, sodaß nun ich in seinem Windschatten laufen konnte. Ich nahm nun ein Kohlehydrat-Gel zu mir und nach 5 min. fühlte ich mich wie Asterix nach einem Schluck Zaubertrank.......allein der Glaube versetzt oft Berge ;-))
Und so ging es immer weiter.....abwechselnd motivierten wir uns und pushten uns nach vorne. Bei Kilometer 32 tauchten auf einmal vor uns vereinzelnte Läufer auf, die deutlich langsamer liefen oder sogar gingen. Beim Vorbeilaufen motivierte Birdy den ein oder anderen doch jetzt nicht aufzugebenn, nachdem doch bereits dreiviertel der Strecke absoviert war. Für uns beide gab dies natürlich einen zusätzlichen Kick.......Läufer für Läufer einzusammeln; insbesondere diejenigen, die nach dem Start auf den ersten Kilometern wie Verrückte an uns vorbeijagten.
Bei Kilometer 38, dem Hammermann endgültig davongelaufen, rückte Bad Füssing und damit das Ziel in Sichtweite. Das gab wieder zusätzlichen Auftrieb, zumal für Birdy und mich das wohltuende warme Schwefelbad vom Vortag in Greifweite rückte und uns zusätzlich anspornte. Die letzten vier Kilometer zogen sich zwar noch einmal, aber nach vier Stunden und 34 Minuten liefen wir gemeinsam lächelnd durchs Ziel. Vor applaudierenden Zuschauern fielen wir uns in die Arme und genossen diesen Augenblick des Glückgefühls.
Nachdem wir die optisch sehr schön gestalteten Medaillien umgehängt bekamen, machten wir uns langsam auf den Weg zur Massage. Zwei reizende Masseusen nahmen uns in Empfang und kneteten gekonnt die 42 km aus unseren Beinen. Wir fühlten uns danach wie neugeboren.
Nun folgte das geballte Wellnessprogramm wie vom Vortag. So gut ging es uns beiden nach einem Marathon noch nie. Okay, wir sind ihn diesmal nicht als Wettkampf gelaufen, aber wir haben auf diese Weise auch mehr davon gehabt. Passend zum Rahmenprogramm von Bad Füssing also.
Nachdem Marathon ist vor dem Marathon.......der nächste Frühling kommt bestimmt....damit ist auch der nächste Frühjahrsmarathon fällig........diesmal wieder als Wettkampf........über den Ort müssen wir uns noch einigen......wahrscheinlich Regensburg oder Wien.......
Es grüßen Euch aus München
Running Birdy und Teddy 
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