Cosmopollis Marathon Debut in Hamburg.
Verfasst: 30.04.2009, 12:11
So, hier mein Bericht zum Marathon in Hamburg:
Am 26.04.2009 lief ich meinen ersten Marathon, ich entschied mich schon seit langem, dies in Hamburg zu tun. Bis auf die Entfernung gibts dazu ja nur positives: super Strecke, klasse Publikum und dazu noch eine schöne Stadt. So zumindest die Aussage meines Vaters der dort 7 oder 8 mal startete...
Mein Training fiel leider nicht so umfangreich aus als noch zum Jahreswechsel geplant, aber mit meinem Optimismus war ich davon überzeugt eine Zeit unter 3.30h zu laufen.
Zum mageren Training: ich lief nur einmal über 30km und bei diesem Lauf machte ich nach 20km sogar ne Pause von 3h - also ich besuchte meine Eltern ;-)
Intervalle machte ich gerade 2mal... einmal 5x1000m und einmal 5x660m...
Am Donnerstag flogen wir (Ne Freundin aus Davos & ich) von Zürich nach Hamburg, stiegen in einer WG im Schanzenviertel ab.
Eine super Location, wenn man in HH ist um das Nachtleben zu geniessen - eine gute Sportlerunterkunft sieht bissel anderst aus. Denn öffnete man die Fenster war es ziemlich laut und von der Nacht von Freitag auf Samstag trauerten wir mit den WG Bewohnern mit reichlich Bier bis morgens um 4 über die Heimnniederlage von St. Pauli.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag gönnten wir uns aber mehr Ruhe und gingen so gegen 23 uhr schlafen, standen um 7uhr auf und frühstückten 2 Croissants mit Honig.
Gegen 8.40 kamen wir zu unserem Startblock F - der schon brechend voll war und wir deshalb davor auf den Startschuß warteten. 1 Minute nach diesem konnten wir in den Startblock reinschlupfen und uns in Bewegung setzen - bei 2.40min überquerte ich die Zeitmessung und startete mein Stoppuhr.
Meine Polar hatte ich an, den Laufsensor ließ ich zu Hause aber den Brustgurt hatte ich an, mein Plan war mit max. 160 H-Schlägen zu laufen - denn damit kann ich relativ locker laufen und bin doch nicht zu langsam und Laktat bildet sich dann wirklich erst nach langer Zeit bei mir - vermutete ich - im nachhinein richtig.
Nen HM lief ich schon mit nem HF-Schnitt von 167 (von übrigens 188max) und es reichte grad so für 21km.
Nachm Start war es relativ mühsam sich auf die vorderen zu konzentrieren - also Sightseeing war über die Reeperbahn nicht möglich - manche starten schon sehr langsam aus dem selben Block.
Zum Glück konnte ich mich zügeln und lief bei ca. 9.45min über km 2 - das Tempo wollte ich also
behalten, es ginge sicherlich schneller - aber beim ersten Mal 42km wollte ich mal nix übertreiben.
Bei den Tankstellen griff ich immer zum Wasser - es war warm, aber nicht zu warm, zumindest für mich. Lieber hab ich es trocken & warm als naß & kalt - das Wetter lockte auch mehr Zuschauer an ;-)
M. die mit mir startete, verlor ich schon bei km 5 - überholen ging eben nicht wenn man
nebeneinander lief.
Die 10km Marke erreichte ich bevor meine Uhr 48min anzeigte - auch noch okay... dachte ich.
Locker lief ich weiter, manchmal hatte ich Zickzackkurs zu machen - da ich mein Tempo laufen
wollte aber es zu viele langsamere gab -dabei ging mein Puls hoch, doch ich bremste nach
den Überholvorgängen immer wiede bewußt aus.
Die erste Hälfte schaffte ich mit einer Zeit von 1:39:33 danach nahm ich nen Squeezy Gel bei
der 22,5km Tankstelle. KM 30 erreichte ich nach 02:21:12 und jetzt dachte ich, beginnt wohl langsam der Marathon - denn bis jetzt war alles relativ enstpannt. Damit mir die Temperaturen auch wirklich nicht zu schaffen machten, war ich sehr großzügig mit dem Wasser ausm Schwamm und war somit ziemlich naß.
Bei der Tanke bei km 32,5 nahm ich nochmals nen Gel und wartete gespannt darauf, ob ich nun
in irgendeiner Weise anfangen werde, die kurzen Nächte davor, mein zu kurzgekommens Training oder die Laufschuhe zu verfluchen... nichts dergleichen - schön!
Ab km 35 hielt ich aber nun sehr gespannt Ausschau auf die Kilometermarken... Die Zeit verging gefühlt langsamer... Doch die tobenden und anfeuernden Menschen ließen vieles vergessen, ich nahm sogar ne "Propaganda Fahne" der Tibeter am Rande mit - hielt sie erst in die Luft aber nach ner Weile wurde das zu anstrengend. Dann als Umhang - was auch blöd zu laufen war, schlußendlich dachte ich, knüll sie zusammen nimm sie in die eine Hand spute dich zum Ziel und halte sie dort wieder hoch.
Als ich aber dann schneller werden wollte, merkte ich, dass da kaum mehr was ging und bekam ein wenig schiss, den "Endspurt" zu früh anzusetzen, denn das kann sicherlich sehr sehr bitter enden.
Vorallendingen war der Straßenrand nun mittlerweile voller Läufer die sich Krämpfe "rausdrückten", die hinsassen, die gingen und teilweise auch auf Tragen lagen und von Helfern behandelt wurden.
Kein schönes Bild - aber es ist ja Marathon und kein Tanztee.
Am meisten überraschte mich einer, der so kurz vor km40 plötzlich stehen blieb und laut meinte, er habe keinen Bock mehr.. der gab glaub wirklich auf... sehr verwunderlich bei der Distanz.
Km 40 überlief ich bei 03:09:34 - sieht gut aus, dachte ich, bis 41 hielt ich das Tempo, bis
fast km 42 MUSSTE ich es dann halten aber auf den letzten 200 metern bis ich auf die Zähne
und beschleunigte, überraschenderweise ging das sehr gut. Ich riss die Arme mit der Fahne hoch und lief mit wehender Tibet Fahne - mit der ich übrigens kurz davor das Publikum animierte noch mehr zu jubeln. Das Publikum nahm das sehr gerne an - wenn man mit den Zuschauern agiert pushen die einen sehr - da sind evtl verlorene Sekunden gleich wieder reingelaufen ;-)
Als ich über die Zielline lief, war das natürlich die Gelegenheit für den Sprecher meine Namen
zu nennen und anzumerken, dass der Dalai Lama irgendwie überall mit dabei ist ;-)
Nach 03:20:06 war es dann also vorbei - mein erster Marathon und nun hab ich auch ne PB.
Im Ziel war ich natürlich happy und fertig - wie es eben sein soll. Nach einer kurzen Sitzpause
war es ziemlich mühsam bis zum Erdinger Stand zu gehen... das zurück ging schon einfacher. Also war meine Devise: in Bewegung zu bleiben. Das blieben meine Freunde und ich dann auch - "gefeiert" wurde bis morgens um 3 ;-)
Der Muskelkater am Montag war schon von guter Qualität - wir kamen wirklich jämmerlich daher. Peter Camenzing den ich noch aufm Flughafen traf, meinte so muss es sein ;-) 42,2km auf Asphalt und das auch nur auf der Ebene ist wirklich nicht etwas, was ich oft machen will.
Gäbe es bei nem Stadtmarathon nicht die unmengen von Zuschauern gäbe es für mich keinen Grund bei sowas mit zu machen. Letztes Jahr lief ich den K31 beim swissalpine.ch und dieses Jahr will ich dort den K42 machen - über Stock und Stein zu laufen ist mir irgendwie lieber.
Aber das Publikum fand ich den Hammer, was treibt so viele Leute auf die Straße?
Meinen die das Ernst, wenn sie rufen: Ihr seid die Größten! ;-)
Wegen denen komme ich nächstes Jahr wieder - überlege mir sogar nen Partymarathon zu machen und das Publikum noch mehr zu geniessen.
grüsse
cosmopolli
Am 26.04.2009 lief ich meinen ersten Marathon, ich entschied mich schon seit langem, dies in Hamburg zu tun. Bis auf die Entfernung gibts dazu ja nur positives: super Strecke, klasse Publikum und dazu noch eine schöne Stadt. So zumindest die Aussage meines Vaters der dort 7 oder 8 mal startete...
Mein Training fiel leider nicht so umfangreich aus als noch zum Jahreswechsel geplant, aber mit meinem Optimismus war ich davon überzeugt eine Zeit unter 3.30h zu laufen.
Zum mageren Training: ich lief nur einmal über 30km und bei diesem Lauf machte ich nach 20km sogar ne Pause von 3h - also ich besuchte meine Eltern ;-)
Intervalle machte ich gerade 2mal... einmal 5x1000m und einmal 5x660m...
Am Donnerstag flogen wir (Ne Freundin aus Davos & ich) von Zürich nach Hamburg, stiegen in einer WG im Schanzenviertel ab.
Eine super Location, wenn man in HH ist um das Nachtleben zu geniessen - eine gute Sportlerunterkunft sieht bissel anderst aus. Denn öffnete man die Fenster war es ziemlich laut und von der Nacht von Freitag auf Samstag trauerten wir mit den WG Bewohnern mit reichlich Bier bis morgens um 4 über die Heimnniederlage von St. Pauli.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag gönnten wir uns aber mehr Ruhe und gingen so gegen 23 uhr schlafen, standen um 7uhr auf und frühstückten 2 Croissants mit Honig.
Gegen 8.40 kamen wir zu unserem Startblock F - der schon brechend voll war und wir deshalb davor auf den Startschuß warteten. 1 Minute nach diesem konnten wir in den Startblock reinschlupfen und uns in Bewegung setzen - bei 2.40min überquerte ich die Zeitmessung und startete mein Stoppuhr.
Meine Polar hatte ich an, den Laufsensor ließ ich zu Hause aber den Brustgurt hatte ich an, mein Plan war mit max. 160 H-Schlägen zu laufen - denn damit kann ich relativ locker laufen und bin doch nicht zu langsam und Laktat bildet sich dann wirklich erst nach langer Zeit bei mir - vermutete ich - im nachhinein richtig.
Nen HM lief ich schon mit nem HF-Schnitt von 167 (von übrigens 188max) und es reichte grad so für 21km.
Nachm Start war es relativ mühsam sich auf die vorderen zu konzentrieren - also Sightseeing war über die Reeperbahn nicht möglich - manche starten schon sehr langsam aus dem selben Block.
Zum Glück konnte ich mich zügeln und lief bei ca. 9.45min über km 2 - das Tempo wollte ich also
behalten, es ginge sicherlich schneller - aber beim ersten Mal 42km wollte ich mal nix übertreiben.
Bei den Tankstellen griff ich immer zum Wasser - es war warm, aber nicht zu warm, zumindest für mich. Lieber hab ich es trocken & warm als naß & kalt - das Wetter lockte auch mehr Zuschauer an ;-)
M. die mit mir startete, verlor ich schon bei km 5 - überholen ging eben nicht wenn man
nebeneinander lief.
Die 10km Marke erreichte ich bevor meine Uhr 48min anzeigte - auch noch okay... dachte ich.
Locker lief ich weiter, manchmal hatte ich Zickzackkurs zu machen - da ich mein Tempo laufen
wollte aber es zu viele langsamere gab -dabei ging mein Puls hoch, doch ich bremste nach
den Überholvorgängen immer wiede bewußt aus.
Die erste Hälfte schaffte ich mit einer Zeit von 1:39:33 danach nahm ich nen Squeezy Gel bei
der 22,5km Tankstelle. KM 30 erreichte ich nach 02:21:12 und jetzt dachte ich, beginnt wohl langsam der Marathon - denn bis jetzt war alles relativ enstpannt. Damit mir die Temperaturen auch wirklich nicht zu schaffen machten, war ich sehr großzügig mit dem Wasser ausm Schwamm und war somit ziemlich naß.
Bei der Tanke bei km 32,5 nahm ich nochmals nen Gel und wartete gespannt darauf, ob ich nun
in irgendeiner Weise anfangen werde, die kurzen Nächte davor, mein zu kurzgekommens Training oder die Laufschuhe zu verfluchen... nichts dergleichen - schön!
Ab km 35 hielt ich aber nun sehr gespannt Ausschau auf die Kilometermarken... Die Zeit verging gefühlt langsamer... Doch die tobenden und anfeuernden Menschen ließen vieles vergessen, ich nahm sogar ne "Propaganda Fahne" der Tibeter am Rande mit - hielt sie erst in die Luft aber nach ner Weile wurde das zu anstrengend. Dann als Umhang - was auch blöd zu laufen war, schlußendlich dachte ich, knüll sie zusammen nimm sie in die eine Hand spute dich zum Ziel und halte sie dort wieder hoch.
Als ich aber dann schneller werden wollte, merkte ich, dass da kaum mehr was ging und bekam ein wenig schiss, den "Endspurt" zu früh anzusetzen, denn das kann sicherlich sehr sehr bitter enden.
Vorallendingen war der Straßenrand nun mittlerweile voller Läufer die sich Krämpfe "rausdrückten", die hinsassen, die gingen und teilweise auch auf Tragen lagen und von Helfern behandelt wurden.
Kein schönes Bild - aber es ist ja Marathon und kein Tanztee.
Am meisten überraschte mich einer, der so kurz vor km40 plötzlich stehen blieb und laut meinte, er habe keinen Bock mehr.. der gab glaub wirklich auf... sehr verwunderlich bei der Distanz.
Km 40 überlief ich bei 03:09:34 - sieht gut aus, dachte ich, bis 41 hielt ich das Tempo, bis
fast km 42 MUSSTE ich es dann halten aber auf den letzten 200 metern bis ich auf die Zähne
und beschleunigte, überraschenderweise ging das sehr gut. Ich riss die Arme mit der Fahne hoch und lief mit wehender Tibet Fahne - mit der ich übrigens kurz davor das Publikum animierte noch mehr zu jubeln. Das Publikum nahm das sehr gerne an - wenn man mit den Zuschauern agiert pushen die einen sehr - da sind evtl verlorene Sekunden gleich wieder reingelaufen ;-)
Als ich über die Zielline lief, war das natürlich die Gelegenheit für den Sprecher meine Namen
zu nennen und anzumerken, dass der Dalai Lama irgendwie überall mit dabei ist ;-)
Nach 03:20:06 war es dann also vorbei - mein erster Marathon und nun hab ich auch ne PB.
Im Ziel war ich natürlich happy und fertig - wie es eben sein soll. Nach einer kurzen Sitzpause
war es ziemlich mühsam bis zum Erdinger Stand zu gehen... das zurück ging schon einfacher. Also war meine Devise: in Bewegung zu bleiben. Das blieben meine Freunde und ich dann auch - "gefeiert" wurde bis morgens um 3 ;-)
Der Muskelkater am Montag war schon von guter Qualität - wir kamen wirklich jämmerlich daher. Peter Camenzing den ich noch aufm Flughafen traf, meinte so muss es sein ;-) 42,2km auf Asphalt und das auch nur auf der Ebene ist wirklich nicht etwas, was ich oft machen will.
Gäbe es bei nem Stadtmarathon nicht die unmengen von Zuschauern gäbe es für mich keinen Grund bei sowas mit zu machen. Letztes Jahr lief ich den K31 beim swissalpine.ch und dieses Jahr will ich dort den K42 machen - über Stock und Stein zu laufen ist mir irgendwie lieber.
Aber das Publikum fand ich den Hammer, was treibt so viele Leute auf die Straße?
Meinen die das Ernst, wenn sie rufen: Ihr seid die Größten! ;-)
Wegen denen komme ich nächstes Jahr wieder - überlege mir sogar nen Partymarathon zu machen und das Publikum noch mehr zu geniessen.
grüsse
cosmopolli