Fliegenpilzmann hat geschrieben:Ich meine, ja. Du schreibst ja, dass du dann "außer Puste" bist, d.h. du läufst nicht mehr im aeroben Bereich oder im Sauerstoffgleichgewicht.
Zum aeroben Bereich habe ich kürzlich
hier einiges geschrieben. Man kann durchaus im "aeroben Bereich" "außer Puste sein", je nach Definition. Und was eine sinvolle Defintion des "aeroben Bereichs" wäre, darüber kann man sich selbst unter Experten lange streiten, wenn man das möchte. Ich bezweifle aber, dass uns die Einordnung in zwei Kategorien "aerob" und "anaerob" im Training sehr viel hilft.
Für mich geht es eher um "zum Leistungsziel" passend und "der aktuellen Fitness angemessen", bzw ganz allgemein um passend Intensitäten und TRainingsmittel.
Fliegenpilzmann hat geschrieben:
Oder atme durch die Nase beim Laufen. Ist eh besser.
So ein Unsinn!
Fliegenpilzmann hat geschrieben:Solange du deinen max. Puls noch nicht ermittelt hast, kannst du ihn dir mit der Faustformel ausrechnen.
Bitte nicht! Es weiß mittlerweile doch jeder Depp, dass ein Individuum riesige Abweichungen von der Faustformel haben kann.
Fliegenpilzmann hat geschrieben:
Die meisten Hobbyläufer sind zu schnell unterwegs und du gehörst offensichtlich auch dazu.
Zum 1000mal das alte Klischee nachgeplappert. Das wird langsam wirklich lästig. Wer hat das statistisch ermittelt? Wer definiert, was zu schnell ist?
Fliegenpilzmann hat geschrieben:
Wenn du dabei bleibst, sehen wir uns mit Sicherheit im Gesundheitsforum wieder.
So pauschal wieder Quatsch.
Fliegenpilzmann hat geschrieben:Ich empfehle dir das nicht. Nimm deine Pulsuhr und kontrolliere deinen Puls und lerne langsam zu laufen.

Du solltest meistens mit einem Puls von 65 bis 75 maxHF laufen.
Quatsch. Viele Anfänger müssen bei höherer Intensität laufen, weil ihnen einfach dei Ausdauer fehlt. Sonst wird das laufen oft unrund, macht wenig Spaß, der Laufstil leidet, Fehler schleifen sich ein.
Die meisten von uns wollen lernen, schnell zu laufen, und nicht langsam. Und das ist auch sinnvoll. Was nützt es, wenn jemand lernt, bei 6'30 zu laufen, wenn er 6 Monate später eh so fit ist, dass er das Tempo so gut wie nie mehr läuft?
Gerade wenn man nur 3mal Woche läuft, kann man mit höherer Intensität trainieren, als wenn man sehr hohe Umfänge macht, schließlich kann man nach jeder Einheit einen Ruhetag einlegen.
Ralsch hat geschrieben:Hi Ron,
Was bei solchen Aussagen immer vergessen wird: Früher gab es Läufer, und Radsportler, im Verein, mit Trainern.
Gibt es heute auch noch. Meinst du es sind weniger?
Ralsch hat geschrieben:
Da haben nicht Hinz und Kunz mit 50 angefangen mal eben einen Marathon laufen zu wollen (so wie ich zum Beispiel

).
Es gab früher auch viele späteinsteiger. Nur hatten die nicht soviel Angst vor "zu schnell laufen" und "Übertraining" Und das war im Schnitt ein Vorteil, kein Nachteil.
Wie gut kennst du denn die Laufszene von "früher"? Warst du dabei?
Ralsch hat geschrieben:
Da sich der Breitensport immer weiter gen Leistungssport bewegt - und das normalerweise im Alleingang ohne Verein und Trainer - muss man eben sehen wie man das fehlende Gefühl kompensiert.
Interessante These - aber warum laufen die dann im Schnitt deutlich langsamer als früher, wenn sich der Breitensport wirklich Richtung Leistungsport bewegen sollte?
Die Läufer, die sich Richtung Leistungsport bewegen, werden über kurz oder lang meist Vereinsmitglieder. Kannst du in den meisten Ergebnislisten sehen.
Ralsch hat geschrieben:
Wie soll man ein Gefühl bekommen ohne Kontrolle des Pulses?
Durch Kontrolle des Tempos. Das erfordert etwas Übung, aber jeder kann sich da verbessern. Im intensiven Bereich bin ich an guten Tagen auf 1s/km genau. Bedeutet: Ich will einen Km in 3:20 laufen, und laufen denn dann zwischen 3:19 und 3:21, ohne zwischendurch auf die Uhr zu sehen. Alles eine Frage der Übung. Bei lockern Tempi kommt es eh nicht so darauf an, da kann an einem Tag 4'20/k "richtig" sein und an einem anderen 5'/k.
Ralsch hat geschrieben:
Auch früher wurde nach Puls trainiert, nur eben mit Stoppuhr und Hand am Arm, entsprechend störender im Training und viel ungenauer.
Wir haben das im Training SEHR selten bis nie gemacht, bei Dauerläufen NIE. Die meisten anderen Läufer, die ich kenne haben das in der Zeit vor dem "Pulsuhrwahn" ähnlich gehandhabt. Kaum einer kannte seinen Max puls, hat auch keiner gebraucht.
Der Pulsmesser gibt den Läufern die Illusion von Wissenschaftlichkeit und Genauigkeit im Training. Dabei haben die meisten überhaupt nicht verstanden, inwiefern es im Training um Genauigkeit geht und bei welchen Einheiten. Wer denkt, es wäre besonders wichtig, ob er an diesem einen Tag in einem lockeren Lauf 70% oder 75% HfMax läuft, der hat es jedenfalls nicht verstanden.
Ähnlich ist es mit Leistungsdiagnose/Laktattest. Meistens verhilft das in der Realität nicht zu mehr Genauigkeit - u a. wegen schlechter und unpassender Tests und der Tatsache, dass die Hobbyläufer sich meist nur 1-2 mal im Jahr die Illusion von mehr Genauigkeit und Wissenschalftlich fundiertem Training mittels LD erkaufen wollen.
Ralsch hat geschrieben:
Und wenn's um "früher" geht - weißt Du wieviele Jugendliche zu der "guten, alten Zeit" verheizt wurden weil der Trainer eben immer nur Vollgas kannte?
Das passiert immer noch. Es liegt auch meist nicht am Unwissen der Trainer, sondern an übertriebenem Ehrgeiz von Trainer und Eltern. Da kann ein Pulsmesser auch nur sehr bedingt helfen, wenn z. B. einfach zuviel Umfang im Trainingsplan steht.
Ralsch hat geschrieben:
Der Tipp mit dem locker unterhalten ist übrigens sehr sinnvoll wenn man alleine trainiert....
Ein kurzes Selbstgespräch kann schon dazu dienen, und wenn man nicht gerade durch eine sehr belebte Gegend läuft, trägt man damit auch nicht zur Erheiterung anderer bei.

Aber ich brauchte diese Regel z. B. auch nie.
Meine Kommentare lesen sich teilweise vielleicht etwas drastisch, aber es ist nicht bös gemeint. Aber nur weil man ein Buch von H. Steffny gelesen hat, weiß man noch nicht viel übers Laufen und sollte sich mit pauschalen Empfehlungen und gewagten Thesen vielleicht etwas mehr zurückhalten. Und Steffny ist nicht gerade das Maß aller Dinge und der Inhalt seiner Werke hängt
deutlich hinter dem aktuellen Stand der Trainingslehre hinterher. Und im Klisches runterbeten ist Steffny eben auch ganz gut, die Leser erzählen das dann gerne weitgehend unreflektiert nach, ohne sich mal über die realen Hintergründe zu informieren.
@Marco: Du wirst die relativ hohen Intensitäten nicht durchhalten können, wenn du mehr trainierst. Und MEHR trainieren ist in den meisten Fällen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. An die Länge der Läufe musst du dich langsamer rantasten, das lange Laufen geht gerade bei jüngeren Leuten oft mehr auf die knochen als die Tempoarbeit.
Du warst für deine 21km jetzt über 2:10 unterwegs. Das bist du noch nicht gewohnt, und das langsame Tempo auch nicht. Mach deinen längsten Lauf beim nächsten Mal maximal 10min länger, als du bsher gewohnt warst. Da dürftest du eher bei 80-100min rauskommen, was du deutlich besser verkraften wirst als die ca. 2:13h.
Versuch es mal für die meisten Trainingseinheiten mit 160-170 Puls (also etwa 78-83%, wenn 203 die HfMAx ist.), 175 ist auch noch ok. desto kürzer die Strecke, die du läufst, desto höher darf der Puls gehen.
Versuch einfach ein bischen weiter weg zu bleiben vom Limit. Vor allem immer: Locker anfangen. Nach ein paar ganz lockeren Km kannst du imemr noch das Tempo steigern. Laufe NICHT so langsam, dass sich das anstrengender anfühlt als etwas flotteres Tempo. Du willst ja nicht SCHLEICHEN oder SCHLURFEN lernen, sondern LAUFEN.
Achte bei jedem Lauf darauf, dass du sauber und kontrolliert läufst. (Laufstil!) Lieber die Strecken etwas kürzer machen, dafür sauber laufen.
Wenn du weiter nach Puls trainieren willst, versuche noch mehrmals, deine HfMAx zu bestimmen bzw. zu bestätigen. Ich würde das Tempotraining nach den WK-Ergebnissen ausrichten und nach Tempo trainieren, dazu kann ich dir gerne auch noch konkrete Tips geben.
Gruß
C.