Kölnmarathon 2009 - Das tat weh...
Verfasst: 06.10.2009, 11:01
Ein halbes Jahr war wieder vorbei und so stand nun mein 3. Marathon kurz bevor. Die 12 Wochen Training liefen super. Ohne irgendwelchen Krankheiten oder Verletzungen. Bis auf die letzte Woche vor dem Marathon. In der Nacht von Sonntag war plötzlich meine Nase zu und ich hatte Halsschmerzen. Habe dann die komplette Woche bis zum Marathon nur von Zink und heisser Zitrone gelebt. Aber irgendwie wurde es weder besser noch schlechter. Viele sagen ja, dass es bei mir nur die Psyche ist. Die Halsschmerzen dauerten jedenfalls an bis Samstagabend. Pünktlich zum Start am Sonntag waren sie komplett verschwunden. Doch Psyche? Aber der Reihe nach. Samstag früh ging es mit noch 5 anderen aus unserem Verein nach KÖLLE. Nachdem wir 3 Mal unterwegs, auf einer Strecke von gerade mal 2 Stunden wegen mir anhalten mussten, habe ich nun auch im Verein den Namen „Pipimaus“ weg. In Köln angekommen sind wir erst mal zur Messe und haben unsere Startunterlagen abgeholt und sind etwas durch die Stände geschlendert. Und ich habe mich von Uwe überreden lassen ein Kölsch zu trinken. Vielleicht war das auch die richtige Medizin für meine Halsschmerzen!? Dann bin ich zu meiner Freundin gefahren wo ich übernachtet habe und die anderen ins Hotel. Abends haben wir uns dann alle zum Pastaessen getroffen. Da kam auch Corinna dazu (die verrückte Nudel ist Ultra –also erst Halbmarathon und dann noch einen ganzen – gelaufen).
Es war ein sehr schöner Abend und wir hatten viel Spass und haben sehr viel gelacht, Corinna und ich haben dann noch 2 Kölsch-Gläser aus dem Früh „offiziell mitgehen lassen“. Ich war durch die anderen so abgelenkt, dass ich kaum Zeit hatte aufgeregt zu sein. Bis zum nächsten morgen. Da kam es dann. Aber mit aller Gewalt. In der Startbox war ich dann kurz vorm Nervenzusammenbruch und habe nur noch gezittert. Und das nicht wegen der Kälte. Ich wollte mit 2 anderen Jungs aus meinem Verein eine Zeit unter 3:30 laufen. Also sind wir zusammen gestartet. Es lief von Anfang an super. Ich immer vorne weg und die beiden hinter mir her. Die Stimmung an der Strecke war super und auch vom Wetter her war es OK. Es blieb größtenteils trocken. Für mich waren die Temperaturen aber zu kalt. Aber dazu später. Bis km12 war ich mit meinen Jungs zusammen. Dann haben sie mich mit den Worten „die Simone ist doch ein Tier“ ziehen lassen. Ich fühlte mich gut. Null Probleme diesmal mit dem Schienbein und dachte: „Super. Das wird locker eine Zeit unter 3:30.“ So habe ich das bunte treiben am Straßenrand genossen, Hände abgeklatscht und Höhner-Lieder mitgesungen. Dann kam km 30. Und da fing das Elend an. So Schmerzen hatte ich noch nie. Und zwar in beiden Beinen. Vom Po bis in die Waden. Meiner Meinung nach hat sich meine Muskulatur durch die Kälte total verhärtet. Ich habe mich dann erst mal an der Straßenrand gestellt und überlegt, ob ich aufgeben soll oder nicht. Denn 12km (über eine Stunde) mit so Schmerzen ist viel. Habe dann einen Beutel Magnesium zu mir genommen und mich doch dazu durchgerungen weiterzulaufen. Seitdem weiss ich was Schmerzen sind. Ich habe nicht die km sonder die Meter bis ins Ziel gezählt. Und das sind noch viele. Die Leute am Straßenrand sind ja echt klasse. Wenn sie deinen Namen rufen und Dich anfeuern weiterzumachen. Aber manchmal denkt man sich dann auch: „Haltet doch einfach den Mund, wenn Ihr meine Schmerzen hättet, könnten Ihr verstehen, dass ich gehe und nicht laufe“. Kurz nach dem Dom (ca. 1km vorm Ziel) habe ich dann wieder eine Gehpause eingelegt. Da kam eine Frau von hinten, hat mich an die Hand genommen und mich quasi bis fast in Ziel geschleift. Die Deutzer Brücke hoch (ca. 400m vorm Ziel) ist mir dann ein Flucher über die Lippen gekommen, den man sicher bis Düsseldorf gehört haben muss. Natürlich sehr zur Erheiterung der Zuschauer am Rand. Dann war die da. Die Zielgerade. Ich habe dann versucht noch einen Zielspurt hinzulegen. Aber es ist beim Versuche geblieben. Trotzdem bin ich mit 3:38:50 noch unter 3:40 geblieben. Und 1. in meiner Altersklasse und 1. von ALLEN Frauen in der Sparkassen-Wertung. Und mit über 20 Minuten Vorsprung die schnellste aus unserem Verein. Die anderen sind alle ziemlich punktgenau bei 4 Stunden eingetrudelt. Ich habe mich im Ziel erstmal durch das ganze Verpflegungdorf „gefressen“. Im Gegensatz, zu den anderen, bei denen Teilweise die Pasta des Vorabends schon bei km 20 wieder „Guten Tag“ gesagt hat, hatte ich null Probleme mit dem Magen. Angefangen habe ich mit einer heissen Brühe, dann 5 Quarkbällchen, 2 Becher Cola, einen Apfel, 2 Kekse, ein alkoholfreies Weizen, noch mal 2 Kekse,…ja…das wars. ;-) Und nicht zu vergessen nach dem Duschen noch 6 Kölsch.
Gegen 10 war ich dann total K.O. aber überglücklich wieder zu Hause. Im Ziel fragt man sich jedes Mal warum man sich so was antut. Aber im Kopf hat man natürlich schon wieder den nächsten Marathon. Zu Hause habe ich mich dann nur noch die Treppe hochgeschleppt (konnte wirklich kaum noch einen Schritt machen) und bin total kaputt ins Bett gefallen. Als ich dann nach 3 Stunden immer noch da lag (mit Tränen in den Augen, weil vor Schmerzen nicht schlafen konnte) kam mir der Spruch in den Kopf: „Die Schmerzen vergehen, doch der stolz bleibt.“ In diesem Moment hätte ich auf den Stolz gerne verzichten können. Doch jetzt wo ich hier sitze und diesen Bericht schreibe denke ich darüber schon wieder völlig anders. Und das obwohl ich immer noch Schmerzen habe. Also…Rom und Berlin 2010 können kommen!!!
Es war ein sehr schöner Abend und wir hatten viel Spass und haben sehr viel gelacht, Corinna und ich haben dann noch 2 Kölsch-Gläser aus dem Früh „offiziell mitgehen lassen“. Ich war durch die anderen so abgelenkt, dass ich kaum Zeit hatte aufgeregt zu sein. Bis zum nächsten morgen. Da kam es dann. Aber mit aller Gewalt. In der Startbox war ich dann kurz vorm Nervenzusammenbruch und habe nur noch gezittert. Und das nicht wegen der Kälte. Ich wollte mit 2 anderen Jungs aus meinem Verein eine Zeit unter 3:30 laufen. Also sind wir zusammen gestartet. Es lief von Anfang an super. Ich immer vorne weg und die beiden hinter mir her. Die Stimmung an der Strecke war super und auch vom Wetter her war es OK. Es blieb größtenteils trocken. Für mich waren die Temperaturen aber zu kalt. Aber dazu später. Bis km12 war ich mit meinen Jungs zusammen. Dann haben sie mich mit den Worten „die Simone ist doch ein Tier“ ziehen lassen. Ich fühlte mich gut. Null Probleme diesmal mit dem Schienbein und dachte: „Super. Das wird locker eine Zeit unter 3:30.“ So habe ich das bunte treiben am Straßenrand genossen, Hände abgeklatscht und Höhner-Lieder mitgesungen. Dann kam km 30. Und da fing das Elend an. So Schmerzen hatte ich noch nie. Und zwar in beiden Beinen. Vom Po bis in die Waden. Meiner Meinung nach hat sich meine Muskulatur durch die Kälte total verhärtet. Ich habe mich dann erst mal an der Straßenrand gestellt und überlegt, ob ich aufgeben soll oder nicht. Denn 12km (über eine Stunde) mit so Schmerzen ist viel. Habe dann einen Beutel Magnesium zu mir genommen und mich doch dazu durchgerungen weiterzulaufen. Seitdem weiss ich was Schmerzen sind. Ich habe nicht die km sonder die Meter bis ins Ziel gezählt. Und das sind noch viele. Die Leute am Straßenrand sind ja echt klasse. Wenn sie deinen Namen rufen und Dich anfeuern weiterzumachen. Aber manchmal denkt man sich dann auch: „Haltet doch einfach den Mund, wenn Ihr meine Schmerzen hättet, könnten Ihr verstehen, dass ich gehe und nicht laufe“. Kurz nach dem Dom (ca. 1km vorm Ziel) habe ich dann wieder eine Gehpause eingelegt. Da kam eine Frau von hinten, hat mich an die Hand genommen und mich quasi bis fast in Ziel geschleift. Die Deutzer Brücke hoch (ca. 400m vorm Ziel) ist mir dann ein Flucher über die Lippen gekommen, den man sicher bis Düsseldorf gehört haben muss. Natürlich sehr zur Erheiterung der Zuschauer am Rand. Dann war die da. Die Zielgerade. Ich habe dann versucht noch einen Zielspurt hinzulegen. Aber es ist beim Versuche geblieben. Trotzdem bin ich mit 3:38:50 noch unter 3:40 geblieben. Und 1. in meiner Altersklasse und 1. von ALLEN Frauen in der Sparkassen-Wertung. Und mit über 20 Minuten Vorsprung die schnellste aus unserem Verein. Die anderen sind alle ziemlich punktgenau bei 4 Stunden eingetrudelt. Ich habe mich im Ziel erstmal durch das ganze Verpflegungdorf „gefressen“. Im Gegensatz, zu den anderen, bei denen Teilweise die Pasta des Vorabends schon bei km 20 wieder „Guten Tag“ gesagt hat, hatte ich null Probleme mit dem Magen. Angefangen habe ich mit einer heissen Brühe, dann 5 Quarkbällchen, 2 Becher Cola, einen Apfel, 2 Kekse, ein alkoholfreies Weizen, noch mal 2 Kekse,…ja…das wars. ;-) Und nicht zu vergessen nach dem Duschen noch 6 Kölsch.
Gegen 10 war ich dann total K.O. aber überglücklich wieder zu Hause. Im Ziel fragt man sich jedes Mal warum man sich so was antut. Aber im Kopf hat man natürlich schon wieder den nächsten Marathon. Zu Hause habe ich mich dann nur noch die Treppe hochgeschleppt (konnte wirklich kaum noch einen Schritt machen) und bin total kaputt ins Bett gefallen. Als ich dann nach 3 Stunden immer noch da lag (mit Tränen in den Augen, weil vor Schmerzen nicht schlafen konnte) kam mir der Spruch in den Kopf: „Die Schmerzen vergehen, doch der stolz bleibt.“ In diesem Moment hätte ich auf den Stolz gerne verzichten können. Doch jetzt wo ich hier sitze und diesen Bericht schreibe denke ich darüber schon wieder völlig anders. Und das obwohl ich immer noch Schmerzen habe. Also…Rom und Berlin 2010 können kommen!!!