der Ampermochinger TrailChallange ein Laufbericht
Verfasst: 01.04.2004, 07:51
Die 5 Meilen von Ampermoching;
Ein Wahnsinnsding und Spitzenzeit!
Kurz vor Erding im Tal der Sempt,
dort liegt schlummernd und fast vergessen das Kirchdorf Ampermoching.
Das würde auch für immer so bleiben, wenn nicht alljährlich
am Mittwoch vor Palmsonntag
alle Laufverrückten zwischen Holzkirchen und Freising einfallen würden. Wie Ameisen wuseln die nervösen und spindeldürren Sportler durch den Ort. Es riecht nach Schweiß und ISO – Getränken.
Ein Nachtlauf stand auf dem Programm;
die 5 Meilen von Ampermoching - ein TrailChallenge.
Der kultigste Geländelauf im Großraum München.
Ich hab so was verrücktes noch nie getan!
8 Kilometer bergauf- bergab in Trailschuhen, durch Morast, verharschten Schnee und den matschigen Feldwegen im Ampermochinger Moos.
Habe ich noch alle Tassen im Schrank?
Doch für derartige Überlegungen ist es zu spät!
Ich stehe in der 3. Startreihe; bekleidet nur mit einem Singlet und einem kurzen Marathonhöschen. Meine 4 Mädchen, die mich begleiten kichern albern als sie mich entdecken.
Trotz des ungewöhnlichen Termins, sind ca. 250 unentwegte am Start.
Aber ich brauche mir sicher keine Sorgen machen, ob den Lauf einigermassen über die Runden bringe:
Die Generalprobe gestern war prima:
Intervalltraining mit Harald (Teddy) auf der Kirchheimer Kunststoffbahn.
200 Meter – Sprintintervalle.
Wir haben uns ’reingehängt bis fast zum Kollaps.
Teddys neuer MaxPuls 190!!
Meiner pushte kurzzeitig über 200.
Hans du träumst!
Der Starter schießt uns auf die Strecke!
Ich jage hinter einer Gruppe rotbekleideter Afrikaner her, doch schon nach 300 Meter, beim Ampermochinger Friedhof geht mir der Dampf aus.
Von hinten werde ich gerempelt. Grob stößt mich ein Rüpel in langen Tights zur Seite (so ein Schattenparker).
Stell dich hinten rein Opa, wenn’s nicht schneller geht!!
Na warte, dem Warmduscher werde ich es zeigen!
Wie besessen jage ich die Amperleite hoch; drei – vier Treppen nehme ich auf einmal. Der Rüpel vor mir stolpert, stürzt – fängt sich gerade noch und rennt den Bachsteg hinüber.
Ich leide an Atemnot, mein Kreislauf kocht und meine Pumpe rattert und knattert wie ein Zweitakter.
Tempodisziplin Hans; – denk daran, das Rennen ist noch lange. Lass dich nicht unterpflügen.
Aber auch der Schattenparker hat seine liebe Not an der nächsten Steigung;
sie ist eckig, nervig und steil.
Die Läufer rutschen auf den harschigen Schneeresten.
Ich laufe quer, springe über armdicke Wurzeln und erstürme den Hügel.
Du liebe Zeit, jetzt geht’s steil bergab, hinunter ins neblige Moos.
Ein Blick nach hinten:
Das darf doch nicht wahr sein!
Schattenparker macht eine Gehpause! Ätsch!
Ich drehe ihm die Nase hin und jage weiter.
Jetzt bin ich fast alleine auf der Strecke.
Kahle Büsche, kalter Nebel, Raben und Krähen werden aufgescheucht.
Hol’s der Geier, vielleicht noch 3 Kilometer bis zum Ziel.
Der Boden an den Flußauen ist matschig und tief, nur ein paar Fähnchen markieren den Weg.
Die Streckenposten frösteln.
Ein quittengelber Mond grinst zwischen den Bäumen hindurch. … Der hat gut lachen!
Ich renne wie besessen:
Herzfrequenz 202; und das bei meinem Alter!
Ich sterbe also hier im Moos und keiner bemerkt es.
Aber so alleine bin ich gar nicht mehr:
Ich bin offensichtlich sehr schnell unterwegs! Kurz hinter der Forstbrücke tauchen rote Shorts vor mir auf.
Die Afrikaner!
Drei sind es, sie laufen abwechselnd im Windschatten.
So geht das also.
Meine Lungen pfeifen, mir ist speiübel und mich friert erbärmlich.
Trotzdem wage ich mich auf die Verfolgung.
Wie Gazellen rennen sie. Ach was; - sie schweben.. sie gleiten dahin wie Elben...
einen Fuß vor dem Anderen.
Kein Watschel - Schleich -und Schlufgang wie bei unsereiner.
Aber auch Mbeki Bula Matari und seine ostafrikanischen Sportfreude haben Probleme.
Der hintere neigt den Kopf.
Er pendelt.
Fällt zurück.
Er schwächelt!!!
Das ist meine Chance. So eine Möglichkeit bekomme ich nie wieder.
Ich mobilisiere meine letzten Kräfte; - erinnere mich an unser gestriges Bahntraining:
Laufhaltung aufrecht; - ziehen und nicht trampeln, - Hände nach unten.
Ich beschleunige und strauchle… werde von hinten gestoßen!
Unfair, - der Schattenparker jagt mich, will an mir vorbei.
Die letzten 200 Meter werden zur Qual; ich hole alles aus mir heraus.
Der Schattenparker kann nicht mehr mithalten; - und auf der Ziellinie fange ich den letzten Afrikaner auch noch ab; ich stürze ins Ziel.
Die Überraschung kommt 1 Stunde später:
Nachdem ich mich erholt habe; mindestens einen Liter Karamalz in mich hineingeschüttet habe, werde ich zur Siegerehrung gerufen:
1. Platz: Mbeki Bula Matari (Trisport Unterhaching) 29:45
2. Platz: Edwin Raphael Tuju (ASV Dachau) 30:03
3. Platz: Hans Kirchheimrunner (Laufen-aktuell) 30:08
Na, was sagt ihr jetzt?
Hans der Kirchheimrunner ...
Startnummer 3052 Vienna City Marathon....
http://www.feilweb.website.ms/
Ein Wahnsinnsding und Spitzenzeit!
Kurz vor Erding im Tal der Sempt,
dort liegt schlummernd und fast vergessen das Kirchdorf Ampermoching.
Das würde auch für immer so bleiben, wenn nicht alljährlich
am Mittwoch vor Palmsonntag
alle Laufverrückten zwischen Holzkirchen und Freising einfallen würden. Wie Ameisen wuseln die nervösen und spindeldürren Sportler durch den Ort. Es riecht nach Schweiß und ISO – Getränken.
Ein Nachtlauf stand auf dem Programm;
die 5 Meilen von Ampermoching - ein TrailChallenge.
Der kultigste Geländelauf im Großraum München.
Ich hab so was verrücktes noch nie getan!
8 Kilometer bergauf- bergab in Trailschuhen, durch Morast, verharschten Schnee und den matschigen Feldwegen im Ampermochinger Moos.
Habe ich noch alle Tassen im Schrank?
Doch für derartige Überlegungen ist es zu spät!
Ich stehe in der 3. Startreihe; bekleidet nur mit einem Singlet und einem kurzen Marathonhöschen. Meine 4 Mädchen, die mich begleiten kichern albern als sie mich entdecken.
Trotz des ungewöhnlichen Termins, sind ca. 250 unentwegte am Start.
Aber ich brauche mir sicher keine Sorgen machen, ob den Lauf einigermassen über die Runden bringe:
Die Generalprobe gestern war prima:
Intervalltraining mit Harald (Teddy) auf der Kirchheimer Kunststoffbahn.
200 Meter – Sprintintervalle.
Wir haben uns ’reingehängt bis fast zum Kollaps.
Teddys neuer MaxPuls 190!!
Meiner pushte kurzzeitig über 200.
Hans du träumst!
Der Starter schießt uns auf die Strecke!
Ich jage hinter einer Gruppe rotbekleideter Afrikaner her, doch schon nach 300 Meter, beim Ampermochinger Friedhof geht mir der Dampf aus.
Von hinten werde ich gerempelt. Grob stößt mich ein Rüpel in langen Tights zur Seite (so ein Schattenparker).
Stell dich hinten rein Opa, wenn’s nicht schneller geht!!
Na warte, dem Warmduscher werde ich es zeigen!
Wie besessen jage ich die Amperleite hoch; drei – vier Treppen nehme ich auf einmal. Der Rüpel vor mir stolpert, stürzt – fängt sich gerade noch und rennt den Bachsteg hinüber.
Ich leide an Atemnot, mein Kreislauf kocht und meine Pumpe rattert und knattert wie ein Zweitakter.
Tempodisziplin Hans; – denk daran, das Rennen ist noch lange. Lass dich nicht unterpflügen.
Aber auch der Schattenparker hat seine liebe Not an der nächsten Steigung;
sie ist eckig, nervig und steil.
Die Läufer rutschen auf den harschigen Schneeresten.
Ich laufe quer, springe über armdicke Wurzeln und erstürme den Hügel.
Du liebe Zeit, jetzt geht’s steil bergab, hinunter ins neblige Moos.
Ein Blick nach hinten:
Das darf doch nicht wahr sein!
Schattenparker macht eine Gehpause! Ätsch!
Ich drehe ihm die Nase hin und jage weiter.
Jetzt bin ich fast alleine auf der Strecke.
Kahle Büsche, kalter Nebel, Raben und Krähen werden aufgescheucht.
Hol’s der Geier, vielleicht noch 3 Kilometer bis zum Ziel.
Der Boden an den Flußauen ist matschig und tief, nur ein paar Fähnchen markieren den Weg.
Die Streckenposten frösteln.
Ein quittengelber Mond grinst zwischen den Bäumen hindurch. … Der hat gut lachen!
Ich renne wie besessen:
Herzfrequenz 202; und das bei meinem Alter!
Ich sterbe also hier im Moos und keiner bemerkt es.
Aber so alleine bin ich gar nicht mehr:
Ich bin offensichtlich sehr schnell unterwegs! Kurz hinter der Forstbrücke tauchen rote Shorts vor mir auf.
Die Afrikaner!
Drei sind es, sie laufen abwechselnd im Windschatten.
So geht das also.
Meine Lungen pfeifen, mir ist speiübel und mich friert erbärmlich.
Trotzdem wage ich mich auf die Verfolgung.
Wie Gazellen rennen sie. Ach was; - sie schweben.. sie gleiten dahin wie Elben...
einen Fuß vor dem Anderen.
Kein Watschel - Schleich -und Schlufgang wie bei unsereiner.
Aber auch Mbeki Bula Matari und seine ostafrikanischen Sportfreude haben Probleme.
Der hintere neigt den Kopf.
Er pendelt.
Fällt zurück.
Er schwächelt!!!
Das ist meine Chance. So eine Möglichkeit bekomme ich nie wieder.
Ich mobilisiere meine letzten Kräfte; - erinnere mich an unser gestriges Bahntraining:
Laufhaltung aufrecht; - ziehen und nicht trampeln, - Hände nach unten.
Ich beschleunige und strauchle… werde von hinten gestoßen!
Unfair, - der Schattenparker jagt mich, will an mir vorbei.
Die letzten 200 Meter werden zur Qual; ich hole alles aus mir heraus.
Der Schattenparker kann nicht mehr mithalten; - und auf der Ziellinie fange ich den letzten Afrikaner auch noch ab; ich stürze ins Ziel.
Die Überraschung kommt 1 Stunde später:
Nachdem ich mich erholt habe; mindestens einen Liter Karamalz in mich hineingeschüttet habe, werde ich zur Siegerehrung gerufen:
1. Platz: Mbeki Bula Matari (Trisport Unterhaching) 29:45
2. Platz: Edwin Raphael Tuju (ASV Dachau) 30:03
3. Platz: Hans Kirchheimrunner (Laufen-aktuell) 30:08
Na, was sagt ihr jetzt?
Hans der Kirchheimrunner ...
Startnummer 3052 Vienna City Marathon....
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