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Fit werden für den Marathon... Hilfe bitte!!

Verfasst: 31.03.2010, 15:02
von Markus__L
Hallo, ich bin noch neu in diesem Forum und möchte mich erstmal kurz vorstellen, damit ihr euch vielleicht ein wenig besser in mein Problem hineinversetzen könnt. Ich bin 22 Jahre alt, 172cm groß und wiege 76kg, bin denke ich sportlich, mache seit über 4 Jahren 3-4mal die Woche ambitioniert Kraftsport. Vor ca. 9 Monaten wurde ich das erste Mal zum Laufen überredet, ich machte mir nicht viel aus dem Sport, aber ich zog es dann durch und lief 2 Monate später einen Halbmarathon in 1:55 Stunden.

Das Erlebnis während des Laufens angefeuert zu werden und an der Ziellinie von Freunden und wildfremden Menschen empfangen zu werden war großartig. Mein Kumpel ist ehrgeiziger Läufer und hat sich schon lange in den Kopf gesetzt in Hamburg den Marathon zu laufen. Irgendwie haben er und meine Mitbewohner es geschafft mich dazu zu bewegen da auch mitzumachen und ich bin eigentlich auch froh drum.

Nun das Problem: Vor ca 2 Monaten lief ich 27km zum ersten Mal, doch ab dann kam das Dilemma. Starke Schmerzen im linken Knie und etwas leichtere im rechten. Ich ging zum Arzt, lies mich untersuchen - Diagnose: Überbelastung. Ich schraubte das Training zurück, die Schmerzen blieben trotz verschriebener Einlagen und neuer Schuhe, auch wenn es erträgliche Schmerzen waren.

Vorletzten Sonntag sollte dann die Generalprobe für Hamburg steigen. Ein anspruchsvoller 30km Lauf mit 300m Höhenüberwindung. Ich hab mir vorher eine Aspirin eingeworfen um Schmerzen vorzubeugen. Dass das nicht wirklich sinnvoll ist weiß ich auch. Ich kam ins Ziel mit ab km 28 leichten Problemen in der Wadenmuskulatur.. Leider habe ich nun auch Schmerzen in der rechten Achillessehne die leider überhaupt nicht besser werden. Die Knie haben gestern so geschmerzt dass ich nach 55min das Training abbrechen musste. Ich bin am Boden zerstört. . Mein Training war die letzten Wochen und Monate sowieso nur sehr schlecht...

Konditionell ist der Marathon kein Problem, da bin ich mir sicher, wenn bloß die verdammten Knie nicht wären. Ich würde gerne mal ein paar Expertentipps hören.

Mir stellen sich im Moment folgende Möglichkeiten:

1. Den Lauf absagen (das wäre ein absolutes Desaster)
2. Mir die nächten 4 Wochen mit Schwimmen und Krafttraining welches die Knie nicht belastet die Kondition erhalten und die Gelenke erholen lassen.
3. Weitertrainieren und Schmerzmittel (Ibuprofen) beim Marathon nehmen


Macht es euer Meinung nach überhaupt noch Sinn es zu probieren?? Wie gesagt, die Schmerzen treten meist schon nach 30-40 Minuten laufen auf, selbst mit 2 Tagen Laufpause...

Mfg, der Verzweifelte :frown:

Verfasst: 31.03.2010, 15:04
von gero
Markus__L hat geschrieben: 3. Weitertrainieren und Schmerzmittel (Ibuprofen) beim Marathon nehmen
:klatsch:
Es ist doch erst morgen der erste April, oder :confused:

Gruß,
Gero

Verfasst: 31.03.2010, 15:21
von Moorlooper
Auch wenn es weh tut, ich würde wohl an eine Absage denken.

Da alles auf eine Überlastung hindeutet, die Schmerzen so sind, dass du zur Zeit keine Stunde laufen kannst und da die Beschwerden umfassend sind (beide Knie, Achillessehne), heißt das für mich, die Belastung zurückzunehmen = Laufpause (oder höchstens kurze langsame Läufe, bevor die Schmerzen kommen).

Mit Schwimmen und Krafttraining wirst du die Kondition nicht halten. Rad fahren wäre da besser, ersetzt aber auch nicht das Laufen.

Du behauptest zwar, dass der Marathon konditionell für dich kein Problem sei. Ich wäre da eher vorsichtig. Bei meinen Marathons traten die konditionellen Probleme erst ab km 35 auf...

Ich denke wirklich, es sieht für dich nicht gut aus mit der Marathonteilnahme (es sei denn, du willst dir irgendwelche ganz heftige Blessuren einfangen). Nur warum das ein absolutes Desaster sein soll, verstehe ich nicht. Du bist 22 und hast noch so viele Gelegenheiten, einen Marathon zu laufen.
Ausdauersport hat eben auch mit Geduld zu tun.

Also erst einmal in Ruhe auskurieren und dann langsam mit dem Training wieder anfangen.

Gruß
Jürgen

Verfasst: 31.03.2010, 15:29
von WinfriedK
Markus__L hat geschrieben:1. Den Lauf absagen (das wäre ein absolutes Desaster)
Nein, das ist kein Desaster. Es ist eine Enttäuschung, mehr nicht.
Warum läufst du nicht z.B. im Herbst in Berlin oder nächstes Jahr in Hamburg?

Verfasst: 31.03.2010, 15:44
von Hennes
Markus__L hat geschrieben: 1. Den Lauf absagen (das wäre ein absolutes Desaster)
Ich habe letztes Jahr im Frühjahr den Rotterdam Marathon abgesagt, im Herbst den FFM Marathon abgesagt und jetzt den Düsseldorf Marathon abgesagt. Die Welt geht nicht unter... Man gewöhnt sich dran.

Es gibt immer noch einen neuen Marathon und mit längerfristiger Vorbereitung wirst Du den womöglich gut überstehen. In der aktuellen Situation (Tabletten, hier, da und dort) kommst Du anscheinend nur auf schwachsinnige Ideen und wirst Dich möglicherweise zu Grunde laufen und das Thema ist danach ganz durch...

Lass es....!

gruss hennes

Verfasst: 31.03.2010, 16:46
von cosmopolli
Erwartest Du wirklich, dass hier einer mit nem Wunderrezept kommt oder dir solche Tipps gibt:
Hau Dir Schmerzmittel rein und stell dich nicht so an - evtl was stärkeres z.b. Tramadol !

Bereite dich anständig drauf vor oder laß es bleiben, alles andere ist völlig unvernünftig.
Entweder gibst du vorm Ziel auf - was ein noch größeres Desaster ist wie erst garnicht starten oder du hast bleibende Schäden an deinem Bewegungsapparat.

Du hast auch ehrlich gesagt nicht gerade das Idealgweicht für so eine Distanz - evtl versuche doch erstmal mehrere HMs zu laufen.

Verfasst: 31.03.2010, 17:37
von Markus__L
Naja, dass ich keinen Läuferkörper hab ist mir selbst auch klar. Wie gesagt mache ich seit 4,5 Jahren intensiven Kraftsport, am Anfang wog ich 69kg, jetzt 7 mehr aber fetter bin ich mit Sicherheit nicht geworden.

Ich bin doch wohl nicht der einzige der Probleme mit den Knien hat. Gibts da irgendwelche Tipps, Hausmittelchen wie Umschläge, Tapes etc. ?? Das mit den Schmerzmitteln war nur eine Möglichkeit, mit Sicherheit die schlechteste und dümmste, keine Sorge das habe ich schon nicht vor ;)

Verfasst: 31.03.2010, 17:45
von Hennes
Markus__L hat geschrieben:Gibts da irgendwelche Tipps, Hausmittelchen wie Umschläge, Tapes etc. ??
Wenns eine Überlastung ist, dann dürfte die Lösung nur eine sein: Pause!

Wenns was anderes ist, ist es nicht unbedingt besser...

gruss hennes

Verfasst: 31.03.2010, 17:47
von Vailant
Die Probleme mit dem Knie kommen mit 90% iger Sicherheit davon, dass du zu schnell zu lange gelaufen bist. Du bist anscheinend nach nur 2 Monaten schon HM gelaufen. Als junger Mann kommst du da natürlich irgendwie ins Ziel, nur tust du deinem Körper keinen Gefallen damit.
Der Körper braucht eben länger, um sich fürs Laufen anzupassen. Gerade Knochen, Gelenke und Sehnen brauchen ziemlich lange.
Die Lehrbuchmeinung zur Marathon Vorbereitung ist sowieso, dass man in die 12 wöchige Vorbereitung nur einsteigen sollte, wenn man schon mindestens 1 Jahr vorher regelmäßig gelaufen ist. In diesem Jahr davor sollte man zumindest am Ende schon 30-40 Kilometer pro Woche drauf haben.
Du brauchst nicht glauben, dass du diese Vorraussetzung mit ein paar "Hausmittelchen" erfüllen kannst. Das beste Hausmittel wäre wohl Pause machen bis die Knie nicht mehr weh tun. In der Zwischenzeit die Kondition mit Knie schonenden Sportarten aufrecht zu halten.
Die Kunst ist übrigens nicht einen Marathon zu finishen, sondern auch gesund ins Ziel zu kommen.

Verfasst: 31.03.2010, 17:53
von WinfriedK
Markus__L hat geschrieben:Ich bin doch wohl nicht der einzige der Probleme mit den Knien hat.
Stimmt. Ist oft, so wie vermutlich auch bei dir, ein einfaches Anpassungsproblem, das auftritt, wenn jemand zuviel zu schnell will.
Markus__L hat geschrieben:Gibts da irgendwelche Tipps, Hausmittelchen wie Umschläge, Tapes etc. ??
Umfänge reduzieren und dann langsam wieder aufbauen. Beim Krafttraining fängst du doch auch erst mal mit kleineren Gewichten an.

Aber das willst du ja nicht hören. :zwinker5:

Verfasst: 31.03.2010, 18:05
von Moorlooper
Hallo Markus,

die meisten der User hier, die länger laufen, haben schon mal verletzungsbedingt Wettkämpfe, auch Marathons, absagen müssen (mich eingeschlossen). Das ist nun wirklich keine Katastrophe.
Schlimm ist, wenn man ewig mit Schmerzen läuft. Dann lässt man es nämlich irgendwann.
Markus__L hat geschrieben:Gibts da irgendwelche Tipps, Hausmittelchen wie Umschläge, Tapes etc. ??
Ja, die gibt es; z.B. bei Entzündungen Quarkwickel (und Laufpause!).
Nur: so wie du deine Schmerzen beschreibst, kann es einfach nicht schnell vorbeigehen. Du musst höchst wahrscheinlich jetzt erst mal kürzer treten.

Gruß
Jürgen

Verfasst: 31.03.2010, 19:06
von Hautlappen
Hör' auf Hennes und mach' Pause!

Oder - als vielleicht allerletztes Rettungsmittel - geh' zu einem vernünftigen Arzt, der nicht einfach nur seine Schublade aufzieht und (um seine eigene Umsatzsteigerung bemüht) ein Paar Einlagen als DAS probate Mittel ansieht... warst Du in Hamburg oder Umgebung beim Arzt und hast dann irgendwann eine Eigenanteilsrechnung eines "Sanitätshauses St." bekommen :confused: :confused: :confused:

Verfasst: 31.03.2010, 20:00
von brunny
Hallo Markus, :hallo:

zu Beginn meiner "Läuferkarriere" hatte ich auch Knieschmerzen. Ich habe sie lange ignoriert und bin unter Schmerzen gelaufen, schließlich war ich schon für meinen ersten Wettkampf gemeldet (HM). Durch die Knieschmerzen habe ich dann eine Schonhaltung eingenommen.

Bei einem Lauf ging dann plötzlich gar nichts mehr. Ich konnte gerade noch heimhumpeln!

Tja, meine Diagnose war dann: Ermüdungsbruch im Schienbein - 3 Monate absolute Laufpause!

Hätte ich gleich pausiert und nach Abklingen der Schmerzen das Training zurückgeschraubt, wäre es wohl nicht so weit gekommen!

Mach ne Pause, bis Du schmerzfrei bist und fang dann langsam wieder mit dem Training an, langsam steigernd!

So wirst Du nächstes Jahr den Marathon genießen können - ohne Schmerzen!

LG Marion

Verfasst: 31.03.2010, 20:32
von Magimaus
Eines der ersten Dinge die man als Läufer lernen muss ist das es nicht immer alles nach Plan läuft.
Hindernisse aktzeptieren und Plan B im Gepäck haben.

Schon Dein Knie, verschiebe den Lauf (es gibt noch so viele) und mach derweil Rumpfkrafttraining.


Alles Gute
Marion

(die gerade mit Ermüdungsbruch kämpft aber derweil fleißig kraulen lernt)

Verfasst: 01.04.2010, 09:24
von cosmopolli
Markus__L hat geschrieben:Naja, dass ich keinen Läuferkörper hab ist mir selbst auch klar. Wie gesagt mache ich seit 4,5 Jahren intensiven Kraftsport, am Anfang wog ich 69kg, jetzt 7 mehr aber fetter bin ich mit Sicherheit nicht geworden.

Ich bin doch wohl nicht der einzige der Probleme mit den Knien hat. Gibts da irgendwelche Tipps, Hausmittelchen wie Umschläge, Tapes etc. ?? Das mit den Schmerzmitteln war nur eine Möglichkeit, mit Sicherheit die schlechteste und dümmste, keine Sorge das habe ich schon nicht vor ;)
Ich glaub ja nicht, dass du fett bist - aber Gewicht ist Gewicht.

Ja, du bist sicher nicht der einzigste mit den Knie Problemen, aber schau dir doch mal das Forum an - wie groß der Anteil der "Gesundheitsfragen" ist. Laufen soll zwar die natürlichste Form der Fortbewegung sein, sie ist aber als Sport betrieben auch eine mit sehr hohem Verletzungsrisiko.
Kaum ein Läufer dem es nicht hier und da mal zwickt oder schlimmeres. Schau dir Radfahrer oder Schwimmer an - die haben das kaum - die schlagen sich eher mit Technik rum.
Beim Laufen gilt: Gut Ding will Weil haben.

Verfasst: 01.04.2010, 10:59
von SnowLeopard
Hennes hat geschrieben:Man gewöhnt sich dran.
Ab wann? :frown:
Magimaus hat geschrieben:die gerade mit Ermüdungsbruch kämpft aber derweil fleißig kraulen lernt
Ich auch - gleiches Dilemma! Wobei ich glücklicherweise schon kraulen kann. Aber einmal ehrlich: Schwimmen macht mir (bis jetzt) nicht einmal ansatzweise so viel Spaß wie Laufen. Und man ist irgendwie immer nass :D

Verfasst: 01.04.2010, 12:10
von Austrian
Markus__L hat geschrieben:Naja, dass ich keinen Läuferkörper hab ist mir selbst auch klar. Wie gesagt mache ich seit 4,5 Jahren intensiven Kraftsport, am Anfang wog ich 69kg, jetzt 7 mehr aber fetter bin ich mit Sicherheit nicht geworden.
das ist auch nicht das Problem. Ich bin mit 176cm kaum größer, wiege aber gut um die 100kg - nach über 20 Jahren Bodybuilding sollte man das ja auch sehen. Die Knie haben sich trotzdem weder bei einem meiner 31 Marathons noch während oder nach den zwei 63km-Ultras von Köln beschwert. Im Gegenteil, die starke Beinmuskulatur hilft gerade dabei, die Belastung abzufedern. Kraftsport hilft aber nicht, wenn Du zu den 90% gehörst, die nie Beine trainieren. Ich hoffe, das ist nicht so.

Probleme bekomme ich nur, wenn ich das Dehnen vernachlässige. Was Punkt #2 ist, der mir häufig auffällt. Klar, junge Männer und Frauen generell brauchen weniger oder manchmal gar nicht dehnen, elastisches Bindegewebe sei dank, aber ich mußte schon mit 20 darauf achten, täglich zu dehnen.

Drittens könnte an der Ernährung was zu drehen sein. Die wichtigsten Killer sind fettarme Kost und Mineralstoffmangel, va Silizium. Würde ich mir als letztes ansehen, wenn Dehnen und Regeneration und die richtige Laufschuhwahl nichts gefruchtet haben.

Apropos: natürlich Regeneration bzw. Steigerung der Umfänge. Du scheinst zwar nicht auf üppig viele Wochen-km gekommen zu sein, aber hast sehr schnell den Umfang der einzelnen Trainingsläufe gesteigert. Das kann zu schnell gewesen sein, Faustregel ist halt noch immer, daß mindestens ein Jahr bis zum ersten Marathon vergehen soll und das ist schon die Untergrenze. Vor allem wenn Du nicht aus einem anderen Ausdauersport kommst. Später geht mehr, so bin ich alleine heuer im März 3 Marathons gelaufen und konnte die locker wegstecken, aber das hätte mich vor 3 Jahren wahrscheinlich direkt zum Orthopäden gebracht.

Wie viele hier schon meinten: Du hast noch eine lange Läuferkarriere vor Dir, da sind die Anfangswehwehchen schnell vergessen. Ich musste 2006 einen Lauf wegen Schmerzen im Schienbein absagen, was kümmert mich das heute noch?
Markus__L hat geschrieben:Ich bin doch wohl nicht der einzige der Probleme mit den Knien hat.
das sollte ein Arzt abklären. Vor allem wäre es interessant, eventuelle Fehlstellungen zu erkennen. Schmerzen in *beiden* Knien *wärend* des Laufes klingt für mich aber nicht trivial, ich hatte das überhaupt noch nie, also würde ich damit sofort zum Arzt.

Beim Hamburg-Marathon kannst Du trotzdem antreten, wenn Du es mental aushältst, knapp vor dem Besenwagen herumzuschleichen. Das Ziel ist über 6h lang offen, das schafft man auch als Geher.

Verfasst: 02.04.2010, 21:03
von JBl
Hallo Markus,

da kann ich mich eigentlich nur den anderen anschließen.

Und ich kann mich sehr gut in Dich rein fühlen. Ich mache die Lauferei auch erst so seit 2,5 Jahren und würde mich nicht gerade als sehr erfahren empfinden. Habe trotzdem so im Dez. beschlossen, wenn es geht, im Mai meinen 1. Marathon zu versuchen. Zwischenzeitlich hatte ich auch Probleme mit der Achillesssehne. Ich war schon nahe dran, den Marathon aufzugeben. Hatte erstmal 3 Tage Pause gemacht, dann mal 5 Tage. Dann hab ich mir eine Deadline gesetzt und gesagt, ich mache 2,5 Wochen Totalpause. Dann einen zaghaften Versuch. Wäre es dann nicht gegangen, hätte ich diesen Marathon aufgegeben. Ich war völlig frustriert (mit den Schmerzen wars ein Auf- und Ab). Aber ich wollte meinen Körper auch nicht total zerstören. Trotzdem, dass es wirklich ärgerlich wäre, wäre es das wiederum wirklich nicht wert.

Anscheinend hatte ich wahnsinniges Glück (seit fast 8 Wochen schmerzfrei). Schmerzmittel hatte ich nie eingenommen. Hatte nur immer wieder mal mit Diclofenac eingeschmiert, dann auch immer mal wieder mit Quark, ein bisschen Dehnübungen und viel Schonung. Ich denke, wenn ich nur mit Schmerzmittel laufen könnte, würde ich es eh erstmal vollständig lassen. Das wäre es mir wirklich nicht wert.

An den Knie merke ich zwar auch immer mal wieder ein bisschen was. Allerdings hält sich das sehr in Grenzen und es kommt mal und geht auch schnell wieder von alleine und es ist vor allem nicht schlimm. Mittlerweile kann ich auch in etwa einschätzen, wann ich wieder mindestens einen Gang runter schalten muss und wann ich wieder mehr Gas geben kann. Dass es mit meiner Achillessehne einen Rückfall geben kann (ist immer noch ein schmerzfreier Knubbel da), ist mir bewusst, auch dass es etwas anderes erwischen kann. Deshalb werde ich mir bis zu letzt nicht 100%ig sicher sein können, ob ich dann wirklich teilnehme. Sollte es nicht klappen,wäre es für mich wirklich sehr enttäuschend und ärgerlich, grade weil es momentan gut läuft (bin auch optimistisch, dass es klappt). Aber bevor ich dann überhaupt nicht mehr laufen kann, würde ich in den sauren Apfel beißen und den Marathon aufgeben.

Und wie die anderen sagen, Du bist doch so jung und hast noch viel Zeit. Ich bin mit 35 etwas älter aber auch noch jung genug, dass eine Absage zwar enttäuschend wäre, aber noch lange kein Weltuntergang. Und dass ich überhaupt über 30km laufen kann, hätte ich mir noch bis vor ca. einem ¾ Jahr nicht träumen lassen. Deshalb bin ich schon mit dieser Leistung ganz zufrieden.

Entscheiden musst es letztendlich Du (wie gesagt, ich bin auch nicht sehr erfahren und will auch nix falsches sagen, da gibt es hier Teilnehmer, die weitaus mehr Ahnung haben). Aber ich würde Dir abraten. Ich würde sagen, mach erstmal auch etwa 2-3 Wochen Totalpause und dann mal ganz langsam 5km mit Gehpausen, wenn Du keine Problme hast, langsam und immer mehr steigern...
Auf alle Fälle wünsche ich Dir gute Besserung :daumen:

Verfasst: 05.04.2010, 09:17
von Icerun
Markus__L hat geschrieben:

Konditionell ist der Marathon kein Problem, da bin ich mir sicher, wenn bloß die verdammten Knie nicht wären.

Woher nimmst Du denn diese Sicherheit? Weil Du irgendwie einen 30er überstanden hast? Wahrscheinlich kämst Du aber wirklich über die Distanz, fragt sich nur, in welcher Zeit und in welchem Zustand. So wie Du Deine bisherige Vorbereitung beschreibst, tippe ich mal auf das Modell "Zombie kurz vor Zielschluß"

Die Frage solltest Du Dir vorab stellen, ob Du Deine Marathonpremiere so erleben willst. Realistisch brauchst Du, von einer gewissen Grundlage mal abgesehen, eine, je nach Programm, eine 10 bis 12 wöchige, weitgehend ungestörte Vorbereitung. 8 lange Läufe, bis -35Km sollten schon drin sein, die Dir auch zusehens leichter fallen müssen.

Eine Marathonabsage ist immer eine grosse Sch..., mir sind Marathons in Übersee schon 48 Stunden vor der Abreise, infektbedingt ausgefallen, also nach kompletter Vorbereitung.

Versuche, die Probleme abzuklären und Lösungen zu finden, mit Orthopäden, Physiotherapeuten usw. und plane neu.

Und vergiß Schmerzmittel.

Gute Besserung
IR

Verfasst: 05.04.2010, 16:44
von Fliegenpilzmann
Markus__L hat geschrieben: Konditionell ist der Marathon kein Problem, da bin ich mir sicher, wenn bloß die verdammten Knie nicht wären. Ich würde gerne mal ein paar Expertentipps hören.
Konditionell ist der Marathon ein Problem für dich zum einen auf Grund der minimalen Vorbereitung zum anderen wegen deines Knie, dass ja Teil der Kondition ist.

Dein Knie zeigt dir, dass du orthopädisch noch lange nicht vorbereitet bist und in zu kurzer Zeit zu viel willst. Die 42 km brauchen wesentlich mehr Demut als du die hier zeigst. Ich bin mir sicher, dass du den Marathon nicht durchhalten wirst.

Ansonsten haben dir ja schon alle hier gute Hinweise gegeben.