Das Wunder von Lohhof!
Verfasst: 08.04.2004, 00:32
Der Osterlauf von Lohhof ist jedes Jahr für mich eine läuferische und konditionelle Standortbestimmung nach dem langen Winter. Bisher hatte ich hier immer eine persönliche Bestzeit über 10 km gelaufen. Es war meine dritte Teilnahme und gleichzeitig der zehnte Osterlauf, also ein Jubiläum. Bislang herrschte während des Laufes immer abwechselnd Sonnenschein gefolgt von Schneegestöber. In diesem Jahr sollte alles anders sein. Frühlingshafte Temperaturen luden zum Laufen in kurzer Hose und T-shirt ein.
Lohhof, das ist kein Volkslauf, das ist auch nichts für Schönwetterläufer.....das ist Hardcore-Laufen ohne wenn und aber. Kirchheimrunner, Birdy und ich haben es als einzige vom Lauftreff der Münchner Kindl gewagt uns dort anzumelden.
Schon beim Warmmachen und Einlaufen bekam ich es zu spüren. Die üblichen Tricks, die ich von den früheren Ruderwettkämpfen bereits kannte. Man versucht den Gegner bereits vor dem Wettkampf mental mürbe zu machen. Hier können wirlich nur Läufer bestehen, die Nerven wie Drahtseile haben.
Ich lief ahnungslos neben einigen Sportsfreunden locker her und plötzlich legten die einen Sprint hin. Ich kam mir in dem Moment vor, wie ein Polo gegen einen Porsche bei der Beschleunigung von 0 auf 100.
Ich lief weiter neben Birdy und Kirchi her und versuchte krampfhaft mich von diesen Typen nicht nervös lassen zu machen.
Dann plötzlich geschah es. Neben mir tauchte er auf..........ich schaute zweimal.......ja ich täuschte mich nicht.......es war Dennis Pyka! Zumindest alle, die aus Bayern kommen kennen ihn. Dritter beim letzten Münchner Marathon in 2:26:45, bei dem ich bei meinem Debut die magischen vier knackte. Sieger bei zahlreiche Läufen wie Ismaning, Lohhof usw. Ich erstarrte vor Ehrfurcht.
Der Start rückte näher und das war gut so. Ich wurde daher abgelenkt und konzentrierte mich daher ganz auf meinen Lauf. Immerhin wollte ich eine PB unter 48:27 laufen.
Hans (Kirchheimrunner) und Dietmar ( running_birdy) munterten mich auf und pünktlich um 15:00 Uhr schickte uns per Startschuss der OB von Lohhof auf die Strecke.
Wir waren natürlich im Startfeld ganz vorne und die ersten 200 Meter wurden von den Starläufern relativ verhalten angegangen. Dann ging es richtig zur Sache. Vor mir jagte Hans (sicherlich mit einem Puls von 200). Ich klopfte ihm auf die Schulter und rief zu ihm „Cool down“! Doch das nützte alles nichts. Der km 1 wurde im vier Minuten bewältigt. Viel zu schnell für mich. Ich schaltete einen Gang zurück und das war gut so. Beim zweiten Kilometer waren wir bei 8:30. Immer noch zu schnell. Ich nahm etwas Tempo raus. Immer wenn wir bei den Zuschauern vorbeikamen (Rundkurs), feuerten uns unserer mitgereisten Fans und gleichzeitig unser Kamerateam Sabine und Christoph an. Dies war für mich weitere Motivation, alles zu geben. Ich konnte mich noch von Km zu Km steigern. Dann plötzlich bei Km 8 geschah es. Vor mir tauchte die Siluette von Dennis Pyka auf. Ich dachte jetzt oder nie. Ich gab alles um auf ihn aufzuschliessen. Ich lief dann eine Weile in seinem Windschatten. Seine Lunge pfeifte aus allen Löchern. Ich fühlte mich wohlauf und legte noch einen Zahn zu. Ein kleiner Zwischenspurt ( gut dass ich zuvor in dieser Woche mit Hans auf der Bahn trainiert hatte) und schon war ich an ihm vorbeigezogen. Ich spürte weiterhin seinen Atem im Nacken und konnte ihn leider nicht abschütteln. Dann bei Km 9 schoss er wieder an mir vorbei. Ich biss die Zähne zusammen und hängte mich an ihn. Es waren noch fünfhundert Meter zu laufen. Jetzt oder nie, dachte ich mir. Gab noch einmal alles, mobilisierte meine letzten Kräfte und zog wieder an Dennis vorbei. Ich gab alles, schaute mich nicht mehr zurück und sprintete ins Ziel.
Das Wunder von Lohhof ist eingetreten. Ich habe Dennis Pyka geschlagen und widerum eine PB gelaufen! Wer es nicht glauben will und wieder an eine Aprilscherz glaubt, kann die offizielle Ergebnisliste einsehen.
Siehe hier der link : http://www.svlohhof.de/leichtathletik/2004/erg1.html
Viele grüße
teddy
Startnr. 3427 Vienna City Marathon
Startnr. 2979 Wachau Marathon
[ Dieser Beitrag wurde von teddy am 08.04.2004 editiert. ]
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Lohhof, das ist kein Volkslauf, das ist auch nichts für Schönwetterläufer.....das ist Hardcore-Laufen ohne wenn und aber. Kirchheimrunner, Birdy und ich haben es als einzige vom Lauftreff der Münchner Kindl gewagt uns dort anzumelden.
Schon beim Warmmachen und Einlaufen bekam ich es zu spüren. Die üblichen Tricks, die ich von den früheren Ruderwettkämpfen bereits kannte. Man versucht den Gegner bereits vor dem Wettkampf mental mürbe zu machen. Hier können wirlich nur Läufer bestehen, die Nerven wie Drahtseile haben.
Ich lief ahnungslos neben einigen Sportsfreunden locker her und plötzlich legten die einen Sprint hin. Ich kam mir in dem Moment vor, wie ein Polo gegen einen Porsche bei der Beschleunigung von 0 auf 100.
Ich lief weiter neben Birdy und Kirchi her und versuchte krampfhaft mich von diesen Typen nicht nervös lassen zu machen.
Dann plötzlich geschah es. Neben mir tauchte er auf..........ich schaute zweimal.......ja ich täuschte mich nicht.......es war Dennis Pyka! Zumindest alle, die aus Bayern kommen kennen ihn. Dritter beim letzten Münchner Marathon in 2:26:45, bei dem ich bei meinem Debut die magischen vier knackte. Sieger bei zahlreiche Läufen wie Ismaning, Lohhof usw. Ich erstarrte vor Ehrfurcht.
Der Start rückte näher und das war gut so. Ich wurde daher abgelenkt und konzentrierte mich daher ganz auf meinen Lauf. Immerhin wollte ich eine PB unter 48:27 laufen.
Hans (Kirchheimrunner) und Dietmar ( running_birdy) munterten mich auf und pünktlich um 15:00 Uhr schickte uns per Startschuss der OB von Lohhof auf die Strecke.
Wir waren natürlich im Startfeld ganz vorne und die ersten 200 Meter wurden von den Starläufern relativ verhalten angegangen. Dann ging es richtig zur Sache. Vor mir jagte Hans (sicherlich mit einem Puls von 200). Ich klopfte ihm auf die Schulter und rief zu ihm „Cool down“! Doch das nützte alles nichts. Der km 1 wurde im vier Minuten bewältigt. Viel zu schnell für mich. Ich schaltete einen Gang zurück und das war gut so. Beim zweiten Kilometer waren wir bei 8:30. Immer noch zu schnell. Ich nahm etwas Tempo raus. Immer wenn wir bei den Zuschauern vorbeikamen (Rundkurs), feuerten uns unserer mitgereisten Fans und gleichzeitig unser Kamerateam Sabine und Christoph an. Dies war für mich weitere Motivation, alles zu geben. Ich konnte mich noch von Km zu Km steigern. Dann plötzlich bei Km 8 geschah es. Vor mir tauchte die Siluette von Dennis Pyka auf. Ich dachte jetzt oder nie. Ich gab alles um auf ihn aufzuschliessen. Ich lief dann eine Weile in seinem Windschatten. Seine Lunge pfeifte aus allen Löchern. Ich fühlte mich wohlauf und legte noch einen Zahn zu. Ein kleiner Zwischenspurt ( gut dass ich zuvor in dieser Woche mit Hans auf der Bahn trainiert hatte) und schon war ich an ihm vorbeigezogen. Ich spürte weiterhin seinen Atem im Nacken und konnte ihn leider nicht abschütteln. Dann bei Km 9 schoss er wieder an mir vorbei. Ich biss die Zähne zusammen und hängte mich an ihn. Es waren noch fünfhundert Meter zu laufen. Jetzt oder nie, dachte ich mir. Gab noch einmal alles, mobilisierte meine letzten Kräfte und zog wieder an Dennis vorbei. Ich gab alles, schaute mich nicht mehr zurück und sprintete ins Ziel.
Das Wunder von Lohhof ist eingetreten. Ich habe Dennis Pyka geschlagen und widerum eine PB gelaufen! Wer es nicht glauben will und wieder an eine Aprilscherz glaubt, kann die offizielle Ergebnisliste einsehen.
Siehe hier der link : http://www.svlohhof.de/leichtathletik/2004/erg1.html
Viele grüße
teddy
Startnr. 3427 Vienna City Marathon
Startnr. 2979 Wachau Marathon
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