RUNNER'S WORLD

Hallo

Die vielleicht ungewöhnliche Frage in Kurzform:
Ist es möglich, einen Halbmarathon nach einem Monat Vorbereitung zu finishen, ohne sich die Gesundheit zu ruinieren?

Bevor jetzt alle "Du Verrückter!" rufen, hier noch ein paar zusätzliche Infos:
Ich bin 23, bin früher ziemlich aktiv gelaufen. Höhepunkt war wahrscheinlich so vor 4 Jahren mit 1200 km im Jahr und einer 10 km Zeit von 42 min.
Danach habe ich allerdings nicht mehr wirklich regelmäßig trainiert, nur noch ab und an gejoggt. Vor zwei Wochen habe ich wieder angefangen, locker aber regelmäßig zu laufen, also 3 mal pro Woche. Heute dann mal mit Uhr und die Zeit gestoppt: 5,8 km in 31:30. Macht also 5:26 km/min. Nicht grade schnell im Vergleich zu früher aber naja.. es war jedenfalls nicht mit sehr großer Anstrengung verbunden und ich hätte noch vielleicht 1 km weiter in dem Tempo laufen könnnen.

Und jetzt kommts: In ziemlich genau einem Monat steht hier ein Halbmarathon vor der Tür, für den es noch ein paar Startplätze gibt. Würde ziemlich gerne mitlaufen, weil ich hier nicht mehr so schnell hinkomme und ein paar Freunde mitmachen. Nur die Frage ist jetzt halt, ob ich das ohne Gefahr für die Gesundheit überstehen würde? Können sich die Muskeln in einem Monat so entwickeln, dass sie bei 21 km keinen Schaden nehmen? oder ist das Vorhaben zum scheitern verurteilt?

Mir ist es egal wenn ich von mir aus in 2:15 h finishe, aber ich will danach noch gerne weiterhin laufen können in meinem Leben.

Bin auf eure Einschätzungen gespannt.

Gruss,
Mick

Hi Mick ,

Du Verrückter .

Natürlich sind 6 Wochen üben minus 1 Woche "tapen" nicht optimal, aber in Deinem Alter wirst Du "irgenwie" durchkommen, zumal Du ja schon etwas Erfahrung hast. Vielleicht wäre es angebracht, nach dieser Hauruck-Aktion 2 Wochen lang nicht zu laufen, um alle die kleinen Macken auszuheilen, die Du Dir vielleicht geholt haben könntest - auch die, welche Du nicht spürst .

Ist doch auch mal interessant persönlich festzustellen, warum es Laufbücher mit "ordentlichen" Trainingsempfehlungen gibt oder so oder auch ähnlich .

Wie sagte diese blonde Frau im ZDF? "Alles wird gut".

Knippi

Hallo,
mit Sicherheit sagen kann man es nicht, aber ich war vor meinem ersten HM auch nur ein paar mal "Joggen"
und konnte den dann auch in 1.50 abhaken - bleibende Schäden sind mir nicht bekannt ;)

Ich fing erst danach an regelmässig zu laufen und damals war ich über 10 Jahre älter als du.

gruss
olli

MickP hat geschrieben:... Höhepunkt war wahrscheinlich so vor 4 Jahren mit 1200 km im Jahr und einer 10 km Zeit von 42 min. ...
Mir ist es egal wenn ich von mir aus in 2:15 h finishe, aber ich will danach noch gerne weiterhin laufen können in meinem Leben.

Hallo,

wenn es dir tatsächlich nur ums Finishen geht, dann sehe ich da für dich überhaupt kein Problem, denn mit dem richtigen Lauftempo ist viel mehr möglich, als man selber glaubt ;-)

Das Hauptproblem sehe ich aber in deiner 10k PB von 42min - wer im Prinzip so schnell laufen kann, der wird keinen HM in nur 2:15h laufen, "das ist dann doch kein Laufen mehr!" - ich sehe in der Tat die Gefahr darin, dass du an deinen Ansprüchen ans Lauftempo scheitern könntest, nicht an der Streckenlänge ... oder aber schon im Vorfeld an einer überzogenen Hauruck-Vorbereitung ...

Wünsche dir, dass du mit der nötigen Gelassenheit an die Sache herangehst, in der Vorbereitung und beim Lauf, dann sollte der "Erlebnis"-HM eine schöne Sache werden ...

Gruß aus Köln, Manfred

MickP hat geschrieben: Mir ist es egal wenn ich von mir aus in 2:15 h finishe, aber ich will danach noch gerne weiterhin laufen können in meinem Leben.

Gesundheitliche Schäden wirst du eher durch ein zu ambitioniertes Training in den nächsten vier Wochen davontragen, als durch den HM.
(vorausgesetzt du bist ansonsten gesund)

Gruß,
Gero

Hi

Danke für die Kommentare. Bin jetzt angemeldet und werde versuchen eure Ratschläge zu beherzigen, es mit dem Training nicht zu übertreiben.

Hi MickP,
einen Halbmarathon kann man immer irgendwie so sich durchmogeln, gerade in deinem Alter ist das nicht so ein großes Problem. Du hast ja Erfahrung, bist nicht stark übergewichtig oder hast einen Herzleiden. Kann sein, dass du etwas Knieschmerzen hinterher hast, aber mit 23 hast du jede Menge Regenerationsfähigkeit und das Training wirkt auch viel schneller als bei älteren Läufer. Die ganzen Trainingspläne und Laufbücher sind ehr für Leute ab 35/40 Jahren geschrieben. Teile deine Kraft gut ein für die 21km und trinke viel unterwegs ;) All the best und viel Spaß! Erzähl uns wie's war!

Hi

Wollte noch (wenn auch etwas verspätet) Rückmeldung geben. Der Sydney Halbmarathon wurde mit einer Zeit knapp über 2 Stunden bewältigt! Hat sich auf jeden Fall gelohnt und die Schmerzen im Bein waren nach ein paar Tagen auch vorbei.
Also nochmals vielen Dank für die Tipps hier und von Nachahmung kann ich nicht abraten ;)

MickP