Also bei mir war das so: Ich habe Mitte 2000 angefangen zu laufen. Nach einigen Monaten begann ich auch lange Läufe 2-2,5 h zu machen und habe auch hier und da mal Tmpotraining probiert. Ich hatte vor, 2001 mal einen 10k Wettkampf zu laufen. Daraus wurde nichts.
Denn Ende 2000 begannen die Beschwerden. Schmerzhafter, brennender Druck über den M. tibialis anterior, mit der Zeit immer bälder anch Bedinn der Laufs, bald schon nach 10 min.
Zwei Orthopäden haben das Ganze dann zunächst als Shin Splint gewertet, der zweite, eine echte Pflaume hat sogar die Unterschenkel geröntgt und danach für die Insertionstendopathie typischen schattengebenden entündlichen Randsaum zwischen M.tibialis posterior und Tibia hineinphantasiert und mir so erklärt. Da sah man gar nichts, wie die Ulmer mir dann sagten. Ich bin ja nicht ganz blöd und kann Röntgenbilder schon auch lesen, habe aber damals den "erfahrernen" Orthopäden geglaubt.
Die Empfehlungen waren immer gleich: Ruhe! "Wie lange muss ich denn pausieren?" Antwort: "Bis es nicht mehr weh tut!" Toll, gebracht hat es nichts. Ein paar Tage ging es einigermaßen schmerzarm, aber bald war der alte qualvolle Zustand wieder da.
Der erwähnte Orthopäde ist dann doch noch mal in sich gegangen und hat sich schlau gemacht, wofür ich ihm dann doch sehr dankbar bin und hat die Verdachtsdiagnose :Chronisch funktionelles Kompartementsyndrom" gestellt und mir die Adresse am BWK gegeben.
Die haben dann diesen erwähnten Laufbandprovokationstest gemacht. Da sie sehr erfahren sind mit dem Krankheitsbild hat ihnen das zur Diagnosestellung gereicht.
Als konservative Therapieempfehlung bekam ich spezielles Gehtraining empfohlen: Mehrfach wöchentlich schnelle Bergangehen, um die Beschwerden hervor zu rufen und dann kräftig den Tibialis dehnen! Zur Fasziendehnung...AUAHHHH

! Aber ich hab das brav und eifrig gemacht.
Vorübergehend sollte ich dann nach drei Wochen wieder versuchen zu laufen und siehe da, die ersten Läufe waren schmerzfrei. Leider nicht für lange, und das Vollbild mit den frühe Schmerzen war wieder da. Da ich wußte, dass es nichts á la Shin Splint war und ich so gesehen nichts kaputt machen konnte, habe ich oft die Zähne zusammen gebissen, denn ich hatte einfach soviel Freude daran, zu laufen. Insgasamt war es aber schon oft eine Qual.
Dazu kam, dass ich manchmal auch Fußheberschwäche bekam, was ja auch typisch bei der Sache ist.
Ich neldete mich also wieder bei den Ulmern und die konnten mir innerhalb weniger Wochen einen Op-Termin einräumen. Ich sollte nur noch 2 MRT-Bilder machen lassen, was ich auch gleich tat (hat auch die Kasse gezahlt!).
Bei der Op wird die Faszie fast der ganzen Länge nach aufgeschnitten und dann nochmal auf halber höhe quer. Die Hautschnitte sind bei mir nur ca. 3-4 cm lang. Der Operateur hat berischtet, wie nach dem Schnitt das übermäßig dicke Muskelgewebe richtig hervorgequollen sei, ist ja auch logisch -- durch die befreiende Entlastung. Den Eingriff habe ich in Periduralanästhesie machen lassen.
Der Heilungsverlauf war bis auf ein paar Tage heftige Schmerzen unproblematisch. Die haben sich wie extremer Muskelkater angefühlt. OA Willy hat mir noch gesagt, dass es theoretisch zu einem Rezidiv durch Narbenzug kommen könne. Dann müsse man ggf. nochmal nachschneiden.
Seit der Op. bin ich nun glücklich mit meinem Laufen -- völlig beschwerdefrei.

Das war wie gesagt 2001, im Spätsommer.
Noch erwänht sei, dass sowohl meine jüngere Schwester als auch meine Mutter die Beschwerden haben, sie stören sich aber nicht daran, da sie keinen Laufsport machen. Aber schnell bergan gehen können sie auch nicht über längere Zeit wegen der Schmerzen. Die Luft ist nicht das Problem... .