Kölner Nachtlauf - mein erster offizieller Lauf
Verfasst: 14.05.2010, 01:13
Hallo Läufergemeinde,
ich möchte hier meine Erfahrung bei meinem ersten Laufevent, dem Kölner Galeria Nachtlauf vorgestern Abend berichten.
Kurz zu mir: Ich werde dieses Jahr 40 und bin seit Januar nach 25 Raucherjahren rauchfei. Da ich nicht zunehmen wollte, sondern eher das Gegenteil, mit 109 kg bei über zwei Meter Länge, war mir klar, dass ich irgendein Ausdauersport machen sollte. Also versuchte ich das Laufen … und jetzt wollte ich den nächsten Schritt wagen.
Nachdem ich seit Mitte Januar das Laufen begonnen habe und bis jetzt 350 km auf den Asphalt gelegt habe, wollte ich mal sehen, wie ich mich bei einem offiziellen Lauf so schlagen würde.
Die Entfernung des Kölner Nachtlaufes war dieses Jahr 10,16 km, dabei zwei Runden a 5,13 km mit je zwei Brücken über den Rhein. Start war um 21:15 Uhr abends – also ein Lauf in die Nacht hinein.
Im Training (welches mehr oder weniger aus verschiedenen Plänen aus Büchern und dem I-Net zusammengepuzzelt war) konnte ich zum Schluss gerade mal 2,5 x 1km Intervalle mit 5:40 min/km durchhalten. Da ich einen Tempolauf über 10km mit 6:00 Schnitt schon geschafft hatte, wollte ich bei diesem Lauf einen sub 6:00 Schnitt versuchen (trotz zu überwindenden Treppen mit 2 x 50 Stufen).
Als ich mich im Februar für den Lauf gemeldet hatte, dachte ich an einen Lauf in einer lauen Frühsommernacht – die Realität – es war bei 6-8°C recht kühl, aber zum Glück trocken.
Ich habe mich weiter Hinten in der Startaufstellung eingereiht, nach 2:40 min dann die rote Matte überquert und gerade noch daran gedacht, meinen Forerunner 305 zu starten.
Da mein Tempogefühl noch nicht so ausgeprägt ist, habe ich immer wieder zur Orientierung auf die aktuelle Runden Zeit (bei Autorunde 1km) geschaut. Erster Kilometer eine 5:54, dabei die ersten zweihundert Meter etwas im Stau gesteckt. Kilometer zwei zur ersten Brücke hoch eine 5:58. Dritter Kilometer, einschließlich der ersten 50 Treppenstufen eine 6:07. "Also, auf dem vierten Kilometer etwas abwärts Gas geben" - eine 5:35. - "Oh-ha, ein wenig schnell, also etwas Gas raus."
Dann nach dem fünften Kilometer die erste Runde vollbracht - "aber, komisch, sollte ja knapp über 5 km sein. Mein Forerunner sagt aber 4,9 km - habe irgendwo abgekürzt - stimmt meine Zeit denn dann?
??" Dann ein Blick auf meinen Puls "Oh-ha 177 bmp - 93% vom max und noch 5 km zu laufen, glaube nicht das ich das durchhalten kann ... … - Lauf einfach ...!" Dann Beep, Kilometer 5 mit 5:51; Kilometer 6 mit 5:47; Kilometer 7 mit 5:54.
Eine kurze Kalkulation im Kopf sagt mir, wenn ich die Pace halten könnte, kann ich sogar unter einer Stunde bleiben – das wäre toll!! Beine und Knie fühlen sich auch gut an, nur ich pumpe (besser meine Lunge) schon seit Beginn des 6. Kilometers deutlich.
Dann Kilometer 8 und wieder die Treppen – „nun nicht einbrechen“ also jetzt ziehen, oben angekommen und ein kurzer Blick auf meinen Puls:183 bmp 96% von max; eine 6:03 „Noch zwei Kilometer, das wird hart!“
Ab da habe ich meinen Blick nur noch auf einen Läufer oder Läuferin vor mir geheftet und versucht nicht abreißen zu lassen. Einen Blick auf meinen Forerunner schaffe ich nicht mehr – vielleicht traue ich mich auch nicht. Ich bin dann eigentlich nur noch überholt worden, von Läufern, die scheinbar noch nicht auf der letzten Rille liefen, im Gegensatz zu mir. „Aber ich lerne noch und noch laufe ich“. Aber ich habe das Gefühl immer langsamer zu werden, kann mich an fast keinen mehr ran hängen und dran bleiben. Dann noch die letzten paar hundert Meter, es fühlt sich so an als geht nichts mehr, aber ich laufe noch, will nur nicht einbrechen – stehen bleiben – einfach weiter Laufen. Dann über die rote Matte des Ziels und den Forerunner stoppen.
Den Blick auf die Zieluhr habe ich vergessen, und mein Forerunner – kann nicht stimmen, denn er zeigt mir eine 57:54 min, aber nur 9,87 Kilometer, statt der offiziellen 10,16 Kilometer. Und da fällt es mir plötzlich ein – natürlich, ich hatte vergessen die Autopause auszuschalten
und dieser Lauf ging unter mehreren Brücken und durch Tunnel hindurch – deshalb fehlen knappe 300 Meter. Um zu Überschlagen, ob es für eine Zeit unter einer Stunde gereicht hat, fehlte mir Sauerstoff im Kopf. Nach ein zwei Minuten fühlte ich mich aber wieder erholt, mein Puls war wieder unter 120bmp und ich fühlte mich einfach nur noch glücklich und vollkommen zufrieden – egal welche Zeit es nun genau war – Ich hatte alles gegeben und nicht aufgegeben.
Zuhause angekommen habe ich gleich mal meine Rundenzeit mit Sporttracks ausgelesen. Und siehe da, Kilometer 9 eine flotte 5:43. Und Kilometer 10 sogar noch eine 5:47. Im Ziel mit einem Puls von 185 bmp, also 97% von max. Aber trotzdem kein Geschwindigkeitsabbruch
, obwohl es sich so angefühlt hatte. Da haben sich die Tempoverschärfungen am Schluss meiner Trainingsläufe wohl bezahlt gemacht! Der Pulsschnitt der letzten 5 Kilometer lag bei 179bmp, also 94% von max – kommt mir ziemlich hoch vor – Ich hätte nicht gedacht, so lange mit so einem hohem Puls laufen zu können, aber es ging ja irgendwie …
Die offizielle Zeit: eine knappe halbe Minuten unter einer Stunde !!! Perfekt. Also ein Schnitt von 5:51 min/km.
Mein nächstes große Ziel ist ein Halbmarathon im Herbst, bis dahin muss ich mein Trainingsumfang aber noch steigern – denn die Zielzeit soll unter 2 Stunden werden.
ich möchte hier meine Erfahrung bei meinem ersten Laufevent, dem Kölner Galeria Nachtlauf vorgestern Abend berichten.
Kurz zu mir: Ich werde dieses Jahr 40 und bin seit Januar nach 25 Raucherjahren rauchfei. Da ich nicht zunehmen wollte, sondern eher das Gegenteil, mit 109 kg bei über zwei Meter Länge, war mir klar, dass ich irgendein Ausdauersport machen sollte. Also versuchte ich das Laufen … und jetzt wollte ich den nächsten Schritt wagen.
Nachdem ich seit Mitte Januar das Laufen begonnen habe und bis jetzt 350 km auf den Asphalt gelegt habe, wollte ich mal sehen, wie ich mich bei einem offiziellen Lauf so schlagen würde.
Die Entfernung des Kölner Nachtlaufes war dieses Jahr 10,16 km, dabei zwei Runden a 5,13 km mit je zwei Brücken über den Rhein. Start war um 21:15 Uhr abends – also ein Lauf in die Nacht hinein.
Im Training (welches mehr oder weniger aus verschiedenen Plänen aus Büchern und dem I-Net zusammengepuzzelt war) konnte ich zum Schluss gerade mal 2,5 x 1km Intervalle mit 5:40 min/km durchhalten. Da ich einen Tempolauf über 10km mit 6:00 Schnitt schon geschafft hatte, wollte ich bei diesem Lauf einen sub 6:00 Schnitt versuchen (trotz zu überwindenden Treppen mit 2 x 50 Stufen).
Als ich mich im Februar für den Lauf gemeldet hatte, dachte ich an einen Lauf in einer lauen Frühsommernacht – die Realität – es war bei 6-8°C recht kühl, aber zum Glück trocken.
Ich habe mich weiter Hinten in der Startaufstellung eingereiht, nach 2:40 min dann die rote Matte überquert und gerade noch daran gedacht, meinen Forerunner 305 zu starten.
Da mein Tempogefühl noch nicht so ausgeprägt ist, habe ich immer wieder zur Orientierung auf die aktuelle Runden Zeit (bei Autorunde 1km) geschaut. Erster Kilometer eine 5:54, dabei die ersten zweihundert Meter etwas im Stau gesteckt. Kilometer zwei zur ersten Brücke hoch eine 5:58. Dritter Kilometer, einschließlich der ersten 50 Treppenstufen eine 6:07. "Also, auf dem vierten Kilometer etwas abwärts Gas geben" - eine 5:35. - "Oh-ha, ein wenig schnell, also etwas Gas raus."
Dann nach dem fünften Kilometer die erste Runde vollbracht - "aber, komisch, sollte ja knapp über 5 km sein. Mein Forerunner sagt aber 4,9 km - habe irgendwo abgekürzt - stimmt meine Zeit denn dann?

Eine kurze Kalkulation im Kopf sagt mir, wenn ich die Pace halten könnte, kann ich sogar unter einer Stunde bleiben – das wäre toll!! Beine und Knie fühlen sich auch gut an, nur ich pumpe (besser meine Lunge) schon seit Beginn des 6. Kilometers deutlich.
Dann Kilometer 8 und wieder die Treppen – „nun nicht einbrechen“ also jetzt ziehen, oben angekommen und ein kurzer Blick auf meinen Puls:183 bmp 96% von max; eine 6:03 „Noch zwei Kilometer, das wird hart!“
Ab da habe ich meinen Blick nur noch auf einen Läufer oder Läuferin vor mir geheftet und versucht nicht abreißen zu lassen. Einen Blick auf meinen Forerunner schaffe ich nicht mehr – vielleicht traue ich mich auch nicht. Ich bin dann eigentlich nur noch überholt worden, von Läufern, die scheinbar noch nicht auf der letzten Rille liefen, im Gegensatz zu mir. „Aber ich lerne noch und noch laufe ich“. Aber ich habe das Gefühl immer langsamer zu werden, kann mich an fast keinen mehr ran hängen und dran bleiben. Dann noch die letzten paar hundert Meter, es fühlt sich so an als geht nichts mehr, aber ich laufe noch, will nur nicht einbrechen – stehen bleiben – einfach weiter Laufen. Dann über die rote Matte des Ziels und den Forerunner stoppen.
Den Blick auf die Zieluhr habe ich vergessen, und mein Forerunner – kann nicht stimmen, denn er zeigt mir eine 57:54 min, aber nur 9,87 Kilometer, statt der offiziellen 10,16 Kilometer. Und da fällt es mir plötzlich ein – natürlich, ich hatte vergessen die Autopause auszuschalten

Zuhause angekommen habe ich gleich mal meine Rundenzeit mit Sporttracks ausgelesen. Und siehe da, Kilometer 9 eine flotte 5:43. Und Kilometer 10 sogar noch eine 5:47. Im Ziel mit einem Puls von 185 bmp, also 97% von max. Aber trotzdem kein Geschwindigkeitsabbruch

Die offizielle Zeit: eine knappe halbe Minuten unter einer Stunde !!! Perfekt. Also ein Schnitt von 5:51 min/km.
Mein nächstes große Ziel ist ein Halbmarathon im Herbst, bis dahin muss ich mein Trainingsumfang aber noch steigern – denn die Zielzeit soll unter 2 Stunden werden.