D-Bus hat geschrieben:
Mit 'vernünftigtes MRT' meine ich z.B. eines, dass sich etwa aus M-Zeit = HM-Zeit * 2.11 ergibt.
Bespiel: 1:30 im HM (4:16 pace) macht 3:10 im M (4:30 pace). Wer die 1:30 im HM drauf hat, soll ruhig mit einer 4:30 pace im Marathon loslaufen. Für 25 km wird das dann immer reichen. Je nach Typ wird man dann halt langsam langsamer oder aber auch nicht. Macht ein Zielfenster, je nach Typ, von 3:09 - 3:15.
Nur wer gleich auf eine 3:20 zielt, wird selbst bei einem Super-Rennverlauf kaum eine 3:17 schaffen können (es sei denn, man gibt bereits ab km 10 Gas).
Jepp. Sehe ich ganz genauso. Im Extremfall kann man vielleicht minimal langsamer angehen. Aber zu viel schonen am Anfang bringt einfach nix.
D-Bus hat geschrieben:
Und die, die mit einer 4:40 pace loslaufen und hinten raus trotzdem wegen kaputter Muskeln oder mangelnder Sturheit (auf Deutsch: Kopfproblem) langsam werden, fühlen sich dadurch in ihrem langsamen Angehen bestärkt.
Rolli hat geschrieben:Ich gehe immer von 3 Faktoren aus, die im Marathon eine Rolle spiele.
Zu den von C. erwähnten muskulären Ermüdung und Stoffwechsel zähle ich noch die Psyche dazu.
Ihr habt beide recht, die Psyche ist der entscheidende dritte Faktor.
Übrigens habe ich die Vermutung, dass man die Psyche wirklich durch die langen Belastungen im Training entscheidend stärken kann, das müssen vielleicht nicht mal Laufbelastungen sein. War jetzt vor kurzem in den Alpen und habe einige Bergwanderungen gemacht, bis auf eine kurze "Speedwanderung" von unter ner Stunde nix Extremes. aber im Vergleich zum Laufen, wo 4h mir sehr schwer fallen würden, sind 4h ja im Wandern nicht viel, die längste Tour war iirc mind. 9h Gehzeit, auch nicht extrem, aber eben in etwa die 3fache Dauer eines langen Laufs.
Und seit dem Urlaub fallen mir auf einmal lange Serien Wdh leichter, und ich bin schon gespannt auf die nächsten langen Einheiten. Vielleicht mache ich im Winter mal regelmäßig ne Wandereinheit.
Rolli hat geschrieben:
Wer ab 35km schwächelt und langsamer wird, kann das an einem oder allen 3 Faktoren zusammen liegen. Der Unterschied ist, dass man die muskuläre Probleme mit starken Willen einige Kilometer überwinden kann.
Also ich kenne eine Geschichte von einem recht schnellen Läufer, der im M. mit Muskelschmerzen so dermaßen eingebrochen ist ... bei dem kam aber möglicherweise Energie, Muskel- und Mentalkrise zusammen, er ist imo auch wirklich zu schnell angegangen. Aber in seinem Bericht standen die schmerzenden Beine klar im Vordergrund.
Rolli hat geschrieben:
Im Gegensatz kann man gegen dem leeren Energiespeicher, die durch zu schwach trainierten Stoffwechsel zu schnell geleert werden, gar nichts entgegen setzen. Man bleibt da einfach stehen, oder läuft 2'/km langsamer und versteht nicht warum.
Das einzige was man machen kann, ist rechtzeitig langsamer laufen. Das machen aber die meisten nicht, weil sie damit rechnen durchzukommen.
Rolli hat geschrieben:
Jetzt kommt der negative Split ins Spiel. Wenn man ab 32km immer noch überholen kann und sich einen nach dem anderen Läufer einholt, baut das die Psyche so stark auf, dass man eigene mögliche Ermüdung unterdrücken und bis 39-40-41km überbrücken kann.
Man braucht ja oft bei weitem keinen negativen Split um viele Läufer zu überholen. Ich bin in vielen Langstreckenrennen wieder davon überrascht, wie viele Läufer deutlich zu schnell angehen. Neulich bin ich einen 10er gelaufen, ziemlich gleichmäßig, sogar ein wenig langsamer geworden in der zweiten Hälfte, nur auf dem letzten km nochmal angezogen. Da gab es einige Leute, die anfangs vor mir waren, am Ende aber etwa 1 minute hinter mir.
Ich denke man muss den Einbruch soweit begrenzen, dass man mit den Km Zeiten leben kann, und sich nicht noch so drüber ärgert oder so enttäuscht ist, dass das noch zu einer psychischen Krise führt. Selbst bei einem positiven Split von mehr als 2' überholt man im Marathon wohl meist mehr, als man überholt wird.
Die Formel von Marathon austria für "optimal" ist übrigens scheinbar eher primitiv, es kommt in etwa das heraus:
bis 2h20: 1' positiv
2h21-3h30: 2' positiv
3h31-4h41 3' positiv
4h 42-5h (über 5h gilt ja eh nicht mehr

) 4' positiv
Gruß
C.