Wer sich noch erinnern kann...
Verfasst: 22.09.2010, 18:26
Hallo!
Ich weiß nicht ob und wer sich noch an mich und meine Geschichte erinnern kann. Ich habe Anfang des Jahres hier ein wenig geschrieben.
Blutiger Laufanfänger war ich (und bin es im Grunde immer noch) und wollte hier nur kurz vermelden, wie es bei mir weiter gegangen ist.
Ich habe den "Vielleicht doch talentfrei?!" Beitrag gelesen und mich selbst sehr gut darin wieder gefunden.
Ich habe mich damals (wie gesagt, blutend...) von Mal zu Mal durch verschiedene Ziele motiviert. Erst warens die 20 Minuten durchlaufen, dann 30, dann 40....na bis halt dann die Stunde einmal voll war.
Dann habe ich im Frühjahr diesen Jahres mit der Unterstützung eines Trainers mit gezieltem Lauftraining begonnen (zu diesem Zeitpunkt bin ich ungefähr 10km gelaufen, langsam, aber durch ohne gehen).
Da ich jemand bin, der immer Ziele braucht, habe ich mir nach den 10km die 21,1km vorgenommen.
Ich weiß, ziemlich früh und vielleicht wärs besser gewesen abzuwarten und weiter zu trainieren, aber ich wollte das unbedingt, weil ich Angst hatte, andernfalls die Motivation zu verlieren.
Und weil es was Besonderes sein sollte, wollte ich auch nicht "irgendwo" den HM laufen, sondern in einer besonderen Stadt.
Und ich habe mich für LONDON entschieden.
Und am 10.10. ist es soweit und ich bin aufgeregt, wie ein Erstklasser am ersten Schultag.
Ich habe mittlerweile bei zwei 10er WKs mitgemacht und Anfang Oktober steht noch ein 5er an (möcht ich mal "schnell" laufen - bei den 10ern hab ich mich das bisher noch nicht so recht getraut).
Ich bin eine sehr langsame Läuferin und weiß, dass ich noch viel lernen (und trainieren) darf.
ABER ich bin sehr stolz auf mich und das, was ich bisher geschafft habe.
Meine Zeiten/ meine Pace sind/ist erbärmlich und dennoch hab ich Spaß dran.
Vielleicht auch, weil ich immer noch hoffe noch mehr aus mir herausholen zu können, auch wenn ich weiß, dass ich nie eine Schnelle werde.
Nur damit man sich was vorstellen kann: Meinen letzten 10er bin ich mit einer durchschnittlichen Pace von 6:49 gelaufen. Also eigentlich war es kein 10er, sondern ein 10,5er (Viertelmarathon hört sich besser an, trägt aber ob meiner Leistung dann doch zu sehr auf).
Im Training laufe ich erbärmlich langsam (zwischen 7:30 und 8:30).
Ich muss dazu sagen, dass ich einen Herzklappenfehler habe und dadurch vielleicht etwas schneller aus der Puste komme, wie jemand, der sowas nicht hat, aber ich muss neidlos zugeben, dass es die meisten Anfänger besser hinbekommen, als ich.
Und dennoch bin ich stolz auf mich.
Wenn ich so am Start stehe (bei einem WK) und mein Herz pocht wie wild, die Pulsuhr zeigt (im Stehen!) 132 an und ich kanns kaum erwarten, dass es los geht, dann frage ich mich manchmal, ob ich noch recht bei Sinnen bin.
Aber soll ich euch was sagen? Das Laufen bedeutet mir mittlerweile so viel und ist zu einem fixen Bestandteil meines Lebens geworden.
Sogar mein Mann hat nach Jahren des "Sofaliegens" durch meine "Verrücktheit" den selben Virus abbekommen, hat 17kg abgenommen, läuft 5-7mal die Woche (ok - er ist noch verrückter als ich, hihi) und hat sich jetzt auch dazu entschieden mit mir in London mit zu laufen.
Unsere Söhne begleiten uns mit dem Fahrrad und zu Wettkämpfen und ob der Tatsache, dass ich seit mehr als 6 Jahren Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz bin, hat dieser Sport mein Leben verändert.
Ich habe nicht nur Kraft in meinen Beinen bekommen, sondern auch innere Kraft, Mut und Stärke dadurch bekommen.
Ich werde mich nicht länger als Opfer bewerfen lassen und meine Konsequenzen ziehen. Und jedesmal, wenn ich daran zweifle, ob ich das alles schaffen werde, denke ich daran, wie ich es mit dem Laufen geschafft habe.
Anfangs konnte ich keine 100m durch laufen.
Und jetzt habe ich einen HM als Ziel. Gut, okay, ob ich es schaffen werde, ist eine andere Frage.
Aber ich geh davon aus und wenns doch nicht so ist, werde ich es so lange versuchen, bis es mir gelingt.
Laufen ist (für mich) sehr viel mehr als "nur" körperliche Betätigung. Und ich bin unsagbar dankbar, dass ich meine Lust an diesem Sport mit so vielen mir wichtigen Menschen teilen kann (Mann, Kinder, Vater, Freunde). Auch wenn ich prinzipiell eher die "Alleine-Läuferin" bin, wenn wir dann mal alle gemeinsam unterwegs sind, dann hat das schon so eine eigene Dynamik, die irre gut tut!
Ich möchte hier all jene bestärken auf dem Weg zu bleiben, die manchmal das Gefühl haben, dass man "zu wenig entspricht" (zu langsam ist, zu wenige km am Stück laufen kann usw.).
Sich selbst darf man entsprechen - alles Andere ist Nebensache!
Und wenn man mit sich selbst unzufrieden ist (so wie ich auch noch immer), dann ist das doch die beste Motivation dran zu bleiben, oder etwa nicht?!
Alles, alles Liebe und haltet mir bitte für 10.10. die Daumen!!!
Engerl
Ich weiß nicht ob und wer sich noch an mich und meine Geschichte erinnern kann. Ich habe Anfang des Jahres hier ein wenig geschrieben.
Blutiger Laufanfänger war ich (und bin es im Grunde immer noch) und wollte hier nur kurz vermelden, wie es bei mir weiter gegangen ist.
Ich habe den "Vielleicht doch talentfrei?!" Beitrag gelesen und mich selbst sehr gut darin wieder gefunden.
Ich habe mich damals (wie gesagt, blutend...) von Mal zu Mal durch verschiedene Ziele motiviert. Erst warens die 20 Minuten durchlaufen, dann 30, dann 40....na bis halt dann die Stunde einmal voll war.
Dann habe ich im Frühjahr diesen Jahres mit der Unterstützung eines Trainers mit gezieltem Lauftraining begonnen (zu diesem Zeitpunkt bin ich ungefähr 10km gelaufen, langsam, aber durch ohne gehen).
Da ich jemand bin, der immer Ziele braucht, habe ich mir nach den 10km die 21,1km vorgenommen.
Ich weiß, ziemlich früh und vielleicht wärs besser gewesen abzuwarten und weiter zu trainieren, aber ich wollte das unbedingt, weil ich Angst hatte, andernfalls die Motivation zu verlieren.
Und weil es was Besonderes sein sollte, wollte ich auch nicht "irgendwo" den HM laufen, sondern in einer besonderen Stadt.
Und ich habe mich für LONDON entschieden.
Und am 10.10. ist es soweit und ich bin aufgeregt, wie ein Erstklasser am ersten Schultag.
Ich habe mittlerweile bei zwei 10er WKs mitgemacht und Anfang Oktober steht noch ein 5er an (möcht ich mal "schnell" laufen - bei den 10ern hab ich mich das bisher noch nicht so recht getraut).
Ich bin eine sehr langsame Läuferin und weiß, dass ich noch viel lernen (und trainieren) darf.
ABER ich bin sehr stolz auf mich und das, was ich bisher geschafft habe.
Meine Zeiten/ meine Pace sind/ist erbärmlich und dennoch hab ich Spaß dran.
Vielleicht auch, weil ich immer noch hoffe noch mehr aus mir herausholen zu können, auch wenn ich weiß, dass ich nie eine Schnelle werde.
Nur damit man sich was vorstellen kann: Meinen letzten 10er bin ich mit einer durchschnittlichen Pace von 6:49 gelaufen. Also eigentlich war es kein 10er, sondern ein 10,5er (Viertelmarathon hört sich besser an, trägt aber ob meiner Leistung dann doch zu sehr auf).
Im Training laufe ich erbärmlich langsam (zwischen 7:30 und 8:30).
Ich muss dazu sagen, dass ich einen Herzklappenfehler habe und dadurch vielleicht etwas schneller aus der Puste komme, wie jemand, der sowas nicht hat, aber ich muss neidlos zugeben, dass es die meisten Anfänger besser hinbekommen, als ich.
Und dennoch bin ich stolz auf mich.
Wenn ich so am Start stehe (bei einem WK) und mein Herz pocht wie wild, die Pulsuhr zeigt (im Stehen!) 132 an und ich kanns kaum erwarten, dass es los geht, dann frage ich mich manchmal, ob ich noch recht bei Sinnen bin.
Aber soll ich euch was sagen? Das Laufen bedeutet mir mittlerweile so viel und ist zu einem fixen Bestandteil meines Lebens geworden.
Sogar mein Mann hat nach Jahren des "Sofaliegens" durch meine "Verrücktheit" den selben Virus abbekommen, hat 17kg abgenommen, läuft 5-7mal die Woche (ok - er ist noch verrückter als ich, hihi) und hat sich jetzt auch dazu entschieden mit mir in London mit zu laufen.
Unsere Söhne begleiten uns mit dem Fahrrad und zu Wettkämpfen und ob der Tatsache, dass ich seit mehr als 6 Jahren Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz bin, hat dieser Sport mein Leben verändert.
Ich habe nicht nur Kraft in meinen Beinen bekommen, sondern auch innere Kraft, Mut und Stärke dadurch bekommen.
Ich werde mich nicht länger als Opfer bewerfen lassen und meine Konsequenzen ziehen. Und jedesmal, wenn ich daran zweifle, ob ich das alles schaffen werde, denke ich daran, wie ich es mit dem Laufen geschafft habe.
Anfangs konnte ich keine 100m durch laufen.
Und jetzt habe ich einen HM als Ziel. Gut, okay, ob ich es schaffen werde, ist eine andere Frage.
Aber ich geh davon aus und wenns doch nicht so ist, werde ich es so lange versuchen, bis es mir gelingt.
Laufen ist (für mich) sehr viel mehr als "nur" körperliche Betätigung. Und ich bin unsagbar dankbar, dass ich meine Lust an diesem Sport mit so vielen mir wichtigen Menschen teilen kann (Mann, Kinder, Vater, Freunde). Auch wenn ich prinzipiell eher die "Alleine-Läuferin" bin, wenn wir dann mal alle gemeinsam unterwegs sind, dann hat das schon so eine eigene Dynamik, die irre gut tut!
Ich möchte hier all jene bestärken auf dem Weg zu bleiben, die manchmal das Gefühl haben, dass man "zu wenig entspricht" (zu langsam ist, zu wenige km am Stück laufen kann usw.).
Sich selbst darf man entsprechen - alles Andere ist Nebensache!
Und wenn man mit sich selbst unzufrieden ist (so wie ich auch noch immer), dann ist das doch die beste Motivation dran zu bleiben, oder etwa nicht?!
Alles, alles Liebe und haltet mir bitte für 10.10. die Daumen!!!
Engerl