RUNNER'S WORLD

Moin,

ich habe beim Tempolauf und jetzt auch neulich beim 10-km-Wettkampf festgestellt, dass mein Puls im Verlauf zu steigen scheint, während meine Geschwindigkeit abnimmt. Wenn ich einen Tempolauf nach Puls mache, die Herzfrequenz also permanent bspw. auf 170 (bei Max.puls 200) halte, ist oft die erste Runde ziemlich schnell, die zweite etwas langsamer, die dritte noch langsamer. Im 10-km-Wettkampf mit 2 Runden à 5km hatte ich als Zielzeit 49 Minuten geplant, die erste Runde habe ich bei durchschnittlich 176 Schlägen pro Minute und gutem Gefühl in 24:30 absolviert, also genau auf Zeit, die zweite Runde lief ich mit Puls 180-182 in 25:06, so dass ich am Ende das Zeitziel nicht erreichen konnte. Man muss dazu aber auch sagen, dass am Ende der 5km-Runde eine ziemlich böse Steigung kam, die auch in der ersten Runde meinen Puls sicher hochgetrieben hat.
Bei anderen Läufen in niedrigeren Pulsfrequenzen habe ich dagegen eher das Gefühl, dass ich bei gleichbleibendem Puls schneller werde.

Woran kann das insgesamt liegen? Fehlt mir die Grundlagenausdauer? Ich hatte auch einige 2h-Läufe im Programm, aber trainiere auch erst seit neun Wochen wieder vernünftig, vorher war ein halbes Jahr aus persönlichen Gründen Pause. Und: In zwei Wochen laufe ich einen HM, wie sieht unter den Umständen die beste Taktik aus?

Danke für eure Tipps!

hi beethoven,

steigender puls, sinkender speed ist total normal, das hat jeder läufer, die frage ist nur bei jedem einzelnen wann es einsetzt.

dir fehlt noch sehr viel grundlage und training, so das du diese zeichen halt sehr viel früher hast als zb. ein ausdauertrainierter.

im grunde passiert folg. dein körper produziert beim laufen fortwährend "schrott" der abgebaut werden muß, das hat erstmal gar nichts mit dem lactat zu tun, je nachdem wie gewöhnt und abgehärtet ein läufer ist, baut sich der abfall mal da schneller und da mal langsamer ab.

nun kommt es aber das mit jedem schritt mehr der müllberg wächst und irgendwann der gute müllmann stoffwechsel nicht mehr hinterherkommt.
wenn der müllberg dann immer größer wird, kommt der stoffwechsel mümmelmann immer mehr ins schwitzen und muß alles geben, folge puls immer höher, tempo langsamer, oder tempo halten und noch mehr puls dafür kassieren.

durch viel ga. training kann der müllmann stoffwechsel eff. mit dem müll umgehen, so das der puls fast gleichbleibend beim gleichen speed auf 30km und mehr gehalten werden kann, aber wie gesagt, das kann dauern um dahingehend den körper ranzubringen.

hab geduld, dann klapts auch mit dem müllmann, mach dir keine sorgen alles normal und hey,es schaut doch alles nicht so übel bei dir aus, laß dir und deinen körper einfach zeit.

@christoph70: Schön erklärt

Aha, der Müllmann lag zu lange auf dem Sofa! Danke für die Erklärung

Ich war mit der Zeit ja auch zufrieden, ich hatte mich nur über den permanent steigenden Puls gewundert und mich geärgert, dass ich nach der ersten Runde voll in der Zeit lag und ein gutes Gefühl hatte, dachte sogar, auch noch anziehen zu können, und dann doch die 49 Min. verpasst habe. Aber das ist ja jetzt erledigt.

Wie würdest du/würdet ihr denn unter den Umständen den Winter gestalten? Bei Steffny steht, wirklich lange Läufe würde er erst direkt in die unmittelbare Wettkampfvorbereitung einbauen, daher habe ich für den Winter jetzt folgendes Programm vorgesehen:

Mo: 60 min DL 75%, 3–5 Steigerungen
Mi: 10 min langsamer DL, 35 min Fahrtspiel, 10 min langsamer DL
Do: 45 Min. Stepper 75%
Sa: 100 min langsamer DL 70%

Was sagt ihr da grundsätzlich zu? Oder sollte der lange Lauf kontinuierlich gesteigert werden? Ziel ist ein guter HM im Mai, mir reicht es erstmal mit den HMs, Marathon reizt mich momentan (noch) nicht, daher möchte ich mich gezielt auf 21,1km vorbereiten.

Danke!

Beethoven hat geschrieben:Woran kann das insgesamt liegen? Fehlt mir die Grundlagenausdauer? Ich hatte auch einige 2h-Läufe im Programm, aber trainiere auch erst seit neun Wochen wieder vernünftig, vorher war ein halbes Jahr aus persönlichen Gründen Pause. Und: In zwei Wochen laufe ich einen HM, wie sieht unter den Umständen die beste Taktik aus?

Danke für eure Tipps!

Es ist normal das der Puls bei gleichmässiger Geschwindigkeit sich immer weiter erhöht.
Aber an einem Punkt angekommen nimmt der Pulsschlag nicht weiter zu.So zumindest festgestellt an meinem Körper.
Gesagt hat es mir Sporttracks. Da gibt es ein Add-on da kann man die Pulsstatistiken über einander legen.Dort habe ich auch festgestellt das bei Zunahme der Ausdauer die Kurve flacher wird.
z.B 5km bei gleichbleibener Geschw. 80%Puls im Schnitt
Vier Wochen später gleiche Geschw. auch 80% aber 6km gelaufen.

Beethoven hat geschrieben:Und: In zwei Wochen laufe ich einen HM, wie sieht unter den Umständen die beste Taktik aus?

Da gibt es doch 2 Möglichkeiten:
Den Puls konstant halten, und dafür sinkt dein Tempo, oder
Das Tempo konstant halten bei steigenden Puls.

Ich würde einen Wettkampf aber eh nicht mit Pulskontrolle laufen. Durch die Aufregung, hohe Anstrengung in der Endphase oder durch andere Pulsmesser (=Störung der eigenen Messung), ist die Steuerung mit Puls nicht so toll, bzw. erfordert eine gewisse Erfahrung.

Mein Vorschlag:
Realistische Zielzeit bestimmen, Kilometerschnitt ausrechnen und versuchen, diesen Schnitt so lange wie möglich zu halten.

Ich schätze dieses Phänomen nennt sich Erschöpfung

Mit fortschreitendem Training wird das Problem bei gleicher Pace zwar ein Stück weit entschärft, dafür läufst Du dann auch schneller und hast wieder das selbe Problem

Das Ziel im Wettkampf sollte sein seinen Maximalpuls erst auf der Zielgeraden zu erreichen und nicht schon in der Mitte des Wettkampfes.
Ich denke da gehört auch ein Stück Wettkampferfahrung dazu seine Kräfte so einzuteilen um sie optimal auf die Strecke aufzuteilen, unabhängig ob man nach Pulsmesser oder Körpergefühl läuft.

Alles klar, vielen Dank für die Tipps. Ich werde dann einfach meinen 5:10er Schnitt durchlaufen und hoffen, unter 1:50 anzukommen.
Was sagt ihr zu dem Wintertrainingsplan, den ich gepostet habe? Gut so?
Danke!

Beethoven hat geschrieben: Do: 45 Min. Stepper 75%
Danke!

Versuche es mal mit Rudern. Da freut sich deine Rumpfmuskulatur.

Danke für den Tipp, Rudern baue ich auch ein, aber ich bin auch dreimal die Woche im Fitness-Studio, die Rumpfmuskulatur freut sich also bereits!