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Drei Ultraläufe 2011 -Sinnvolle Planung?

Verfasst: 21.10.2010, 23:14
von Jürgen1812
Hallo an alle Ultraläufer,

ich plane gerade meine Highlights für 2011 und bin mir nicht sicher ob meine Vorstellungen sinnvoll und machbar sind.
Zunächst einmal ein paar Daten zu mir:
Ich laufe seit ca. 5 Jahren ambitionierter. Vorher 20 Jahre Kampfsport. Bisher verletzungsfrei.
Ich trainiere ca. 50-70 Km pro Woche. Ca. 3 Monate vor einem geplanten Highlight steigere ich den Umfang auf 90-110 Km. Ich trainiere im 3+1 Rythmus. 3 Belastungswochen folgt 1 Regenerationswoche in der ich den Umfang ca. 30-40% reduziere. 5 Lauftage/Woche 1 Tag Laufspezifisches Krafttraining.
Ich bin bisher 10 Marathons gelaufen. Sowohl flache Stadtmarathons sowie Gebirgsläufe (Graubünden, K42 Davos). 2 Ultraläufe (K78 Davos).

Viele kürzere Bergläufe (Schwarzwald Berglaufserie, 2x Drei Zinnen Alpin Lauf). 5-6 Halbmarathons. Diverse Läufe anderer Distanzen.
In der Vorbereitung auf den K78 habe ich mit Kombitraining (SA.+SO. je >30 Km) sowie mit langen Läufen zwischen 42 - 52 Km experimentiert. Längster Lauf war jeweils ein 52 Km Lauf mit ca. 1200 Hm bei uns im Schwarzwald.
Zielzeit beim K78 2010 war 10:40 Std. Da ich zu vorsichtig war und am Ende noch genügend Reserven hatte denke ich, daß ich diesen Lauf 2011 gut unter 10:00 Stunden laufen werde.

Ich wollte in meinen Trainingsplan u.a. folgende Läufe einplanen:
22.05.2011
Black Forest Trail Run 55 Km ca. 1900 Hm (direkt vor meiner Haustüre)

25.06.2011
Zugspitz Ultra Trail 62 Km und ca. 3715 Hm

30.07.2011
Swiss Alpine K78 78,5 Km ca. 2260 Hm

Als Tempotraining wollte ich den ein oder anderen kurzen Berglauf bei uns im Schwarzwald absolvieren, Fahrtenspiele im Gelände und Bergaufläufe machen aber nicht zu oft in den "roten Bereich" gehen. Ansonsten Km und Hm sammeln. Je näher der Wettkampf rückt auch zunehmend das "Marschieren" in der Steigung trainieren. Hab ja den höchsten Berg Baden Württembergs, den Feldberg (1493m ü.M.) direkt vor der Haustür.
Die langen Läufe dazwischen nicht über 35 Km im profilierten Gelände. Statt Traininsläufe über 42 Km eher Doppelbelastung. Eventuell 30-35 am SA. und 25-30 am SO.
Vielleicht noch einen Vorbereitungsmarathon irgendwo einbauen.
Die ersten beiden Events wollte ich so laufen, daß ich durchkomme, jedoch nicht an mein Limit gehe, sonder "locker" ankomme.

Den K78 werde ich dann für meine Verhältnisse "zügiger" angehen, da ich die Strecke bereits 2x gelaufen bin. kann ich meine Kräfte 2011 besser einteilen.
Ach ja meine PB beim flachen Marathon ist 3:45. Das ist aber schon drei Jahre her. Da ich seither überwiegend Bergläufe gemacht habe und Marathons nur noch als Vorbereitung auf den K78 gelaufen bin habe ich keine aktuelle. Die sollte aber nach einer speziellem Marathonvorbereitung so um 3:30-3:35 liegen, die aktuellen Halbmarathonzeiten grob hochgerechnet. Den K42 und de Graubünden Marathon bin ich in 5:34 sowie in 5:45 gelaufen.
Ich hatte bei beiden Läufen am Ende noch Reserven übrig.

Haltet Ihr meine drei Highlights für sinnvoll, bzw. mute ich mir da zuviel zu?

Besten Dank im Voraus für eure Antworten.

Keep on Running

Jürgen

Verfasst: 22.10.2010, 07:33
von pafo300
Servus Jürgen,
ich bin kein Ultraläufer und will mich deswegen dazu nicht groß auslassen, aber was mir auffällt ist deine Marathonzeit.
Du trainierst ja seit Jahren mit überdurchschnittlichen km Umfängen und scheinst vom Foto her sportlich zu sein und bist auch nicht M7:teufel:
Die sollte aber nach einer speziellem Marathonvorbereitung so um 3:30-3:35 liegen
Also ich würde sagen, dass müßtest du bei deinen Umfängen jederzeit aus dem Training laufen und mit spezieller Vorbereitung eher Richtung 3:20.
Bitte nicht falsch verstehen, aber vielleicht täte außer Kilometer schrubben, mehr Tempotraining/ -reize gut, da du ja doch ehrgeizig und mit Planung trainierst.


Meinung eines seit Jahren planlos Laufenden... :winken:

Verfasst: 22.10.2010, 09:03
von schneapfla
Jürgen1812 hat geschrieben: Haltet Ihr meine drei Highlights für sinnvoll, bzw. mute ich mir da zuviel zu?
Zu Ultra generell kann ich leider auch nicht viel beitragen, aber ich finde Bergläufe beanspruchen den Körper wesentlich weniger als flache Läufe.

Ich bin heuer den Jungfrau-Marathon gelaufen (nicht Vollgas) und konnte am nächsten Tag ohne Probleme (langsame) 10 Kilometer laufen und die nachfolgenden Wochen auch ganz normal weitertrainieren - wie nach einem langen Lauf mit Endbeschleunigung halt auch.

Nach dem München Marathon (voll gelaufen) hab' ich erstmal 5 Tage lang gar nix gemacht, weil der Körper so erschöpft war.

Es heißt ja auch "das Tempo tötet, nicht die Strecke" - wenn Du die ersten beiden langsam genug angehst, würde ich schon sagen, daß das machbar ist (wobei die Frage jetzt ist, wie langsam "langsam genug" ist).

Verfasst: 22.10.2010, 09:23
von Dromeus
Hallo Jürgen

Du bist ja bisher kein Vielstarter im Ultrabereich gewesen. Jetzt planst du 3 anspruchsvolle bis schwere Bergultras im 4 Wochen-Rhythmus. Dazwischen km und Hm "sammeln"...

Möglich ist viel, aber ich bezweifle, dass das sinnvoll ist. Hängt natürlich auch davon ab, wie ernst du den K78 angehen willst. Mit dem skizzierten Training, einer geschätzten Marathonleistungsfähigkeit von 3h30, der Erfahrung in Davos würde ich eher für den K78 in Richtung 9h denken.

Bedenke: 62 Km und ca. 3715 Hm (!) kann man nicht "locker" machen. Der Lauf passt absolut nicht in eine sinnvolle Vorbereitung.

Mal zum Vergleich: in meinem 2. Ultraläuferjahr (Marathonleistung im Vorjahr 3h20) bin ich auch drei Ultras im 4 Wochenabstand gelaufen:

Mai: Rennsteiglauf in 7h04, "ernst"
Juni: Finama (80km) als "lockeren" Trainingslauf in 7h50
Juli: K78 (Premiere) "möchtegern ernst" in 8h49

Ich war für den K78 eindeutig NICHT gut vorbereitet und der Finama ist absolut nicht mit dem Zugspitz Trail vergleichbar.

Wenn dir die Teilnahme an den Läufen selbst wichtig ist, ist das sicher machbar, aber dann vergiss Zeitziele, vor allem für den K78.

Grüsse
Michael

Verfasst: 22.10.2010, 09:31
von Dromeus
schneapfla hat geschrieben:Ich bin heuer den Jungfrau-Marathon gelaufen (nicht Vollgas) und konnte am nächsten Tag ohne Probleme (langsame) 10 Kilometer laufen und die nachfolgenden Wochen auch ganz normal weitertrainieren.
Das kannst du überhaupt nicht vergleichen, weil es dabei nur wenig bergab geht. Würdest du nach 42km von der kleinen Scheidegg wieder ins Tal laufen, sähe das ganz anders aus...

Verfasst: 22.10.2010, 12:31
von sinchen
Dromeus hat geschrieben: Mal zum Vergleich: in meinem 2. Ultraläuferjahr (Marathonleistung im Vorjahr 3h20) bin ich auch drei Ultras im 4 Wochenabstand gelaufen:

Mai: Rennsteiglauf in 7h04, "ernst"
Juni: Finama (80km) als "lockeren" Trainingslauf in 7h50
Juli: K78 (Premiere) "möchtegern ernst" in 8h49

Ich war für den K78 eindeutig NICHT gut vorbereitet und der Finama ist absolut nicht mit dem Zugspitz Trail vergleichbar.

Waren die 80 km im Juni zu viel? Wie sähe denn eine sinnvolle Vorbereitung aus?

Wie wäre es mit 50 km als längster Strecke (Harzquerung im April) und im Mai den Rennsteig-Marathon (nicht den langen) und im Juni oder Juli vielleicht Berglaufurlaub mit entsprechenden Umfängen ...?

LG
Sinchen

Verfasst: 22.10.2010, 13:31
von Dromeus
Hallo Sinchen

Ja, 80km Training für einen 78km Bergultra ist nicht so sinnvoll. Mir ging es ja auch um die Teilnahme, und mit "Trainingslauf" lügt man sich in die Tasche. Wenn überhaupt, hätte ich deutlich langsamer laufen müssen. In einer sinnvollenVorbereitung würde man darauf verzichten.

Zur zweiten Frage: ich gehe davon aus, mit Ziel auf voll gelaufenen K78. Das sollte schon gehen:

Harzquerung locker, Rennsteig-Marathon locker - ideal
Harzquerung locker, Rennsteig-Marathon voll - geht
Harzquerung voll, Rennsteig-Marathon locker - nicht ideal, aber möglich, betont langsam nach Schmiedefeld
Harzquerung voll, Rennsteig-Marathon voll - nicht empfehlenswert

LG
Michael

Verfasst: 22.10.2010, 13:32
von viermaerker
schneapfla hat geschrieben: ....aber ich finde Bergläufe beanspruchen den Körper wesentlich weniger als flache Läufe.

diese Annahme müßtest du mir schon mal genauer erklären :confused: .
Dein Jungfrau Beispiel finde ich nicht überzeugend.

Walter

Verfasst: 22.10.2010, 13:53
von Gäu-Läufer
Ich konnte nach dem Jungfrau Marathon auch gleich wieder ins normale Training einsteigen.
Hatte also keine Körperliche Beschwerden.

Nach einem flachen Marathon brauche ich auch erst mal Ruhe und steige langsam wieder ins Training ein.

Verfasst: 22.10.2010, 13:59
von Dromeus
Hallo Walter

Im Prinzip gebe ich Jürgen recht - solange es sich um Bergaufläufe handelt. Durch das im Vergleich zu einer flachen Strecke geringe Tempo und die Hangneigung ist die Belastung der Muskulatur in der Landphase deutlich geringer.

Anders verhält es sich, wenn vom Berg auch wieder ins Tal gelaufen wird. Die Muskulatur wird durch exzentrische Kontraktion besonders stark belastet.

Verfasst: 22.10.2010, 16:01
von patrick_schere
Meine "Vorbereitung" auf den Swiss Alpine K78 sah dieses Jahr so aus:

Auch wenn viele dieses Programm im Vorfeld abgelehnt und verhöhnt hätten, ist vieles möglich. Mein Schwerpunkt war meine erste Langdistanz, der K78 nur Zugabe, weil mir der Lauf soviel Spaß macht.
In den letzten zwei Jahren bin ich grundsätzlich vor Sommerultras den langen Kanten am Rennsteig gelaufen, weil ich diesen vergleichsweise recht einfachen Landschaftslauf als ideale Vorbereitung für Bergultras oder noch längere Ultras ansehe. Auch vor meinem ersten K78 vor zwei Jahren bin ich zuvor Harzquerung und Rennsteig-SM gelaufen (das waren übrigens meine ersten Ultras überhaupt) und fühlte mich im Sommer hervorragend vorbereitet.
Von daher: Mein Plädoyer ist "Lauf den Rennsteig-Supermarathon!"

Viele Grüße,
Andreas

P.S.: Ach ja, mich macht auch ein auf Zeit gelaufener flacher Marathon mehr fertig, als ein Landschaftslauf, selbst wenn er 100 km lang ist. Wie oben schon gesagt: Das Tempo tötet, nicht die Strecke! Nach Rennsteiglauf oder Swissalpine hatte ich beispielsweise keinen Muskelkater, nach der Challenge Roth nur ein wenig. Letztes Jahr beim Frankfurt Marathon hingegen ... eine Woche aua, trotz letztlich nicht befriedigender Zeit!

Verfasst: 22.10.2010, 16:26
von Dromeus
Hallo Andreas

Einerseits schreibst du, der K78 war Zugabe, andererseits sagst du, du warst "gut vorbereitet". Woran misst du das? Ein Finish allein kann es nicht sein. Bei dem, was du so machst, kannst du immer den K78 abdaddeln. :D

Natürlich ist "vieles möglich". In dem Jahr, wo ich meine K78 PB gelaufen bin, habe ich noch wesentlich mehr gemacht, als hier skizziert. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass ich gerade deswegen nicht gut vorbereitet war. Man muss es am eigenen Potential messen.

Aber wie gesagt, man die Dinger auch runterreissen und was bei raus kommt, das kommt raus. Man sollte das dann aber nicht als Vorbereitung deklarieren. Du setzt es ja auch selbst in Anführungszeichen. Die Ausgangsfrage war aber schon "was ist sinnvoll".

Den Supermarathon als Vorbereitung sehe ich auch so. Aber dann halte ich eine weitere Vorbereitung OHNE Wettkampf auf den K78 am sinnvollsten.

Grüsse
Michael

Verfasst: 22.10.2010, 18:55
von sinchen
Dromeus hat geschrieben:

Harzquerung locker, Rennsteig-Marathon locker - ideal
Harzquerung locker, Rennsteig-Marathon voll - geht
Dromeus hat geschrieben:
Den Supermarathon als Vorbereitung sehe ich auch so. Aber dann halte ich eine weitere Vorbereitung OHNE Wettkampf auf den K78 am sinnvollsten.
Und was wäre idealer? :wink:
Rennsteig-Marathon oder Supermarathon?

Das vieles geht, weiß ich.
2008 bin ich so gelaufen:

Fielmann-Natur-Marathon März
Kyffhäuser-Berglauf Anfang April
Harzquerung Ende April
Rennsteig-SM Mitte Mai
Potsdam-Marathon Anfang Juni
Tollensesee-Marathon Mitte Juni
100 km Thüringen-Ultra im Juli

Alles lief super - es war mein schönstes Laufjahr - aber danach war ich verletzt und es ging lange Zeit gar nichts mehr. Das soll nicht mehr passieren.
2010 bin ich ohne Verletzungen durchgelaufen - aber noch keinen Marathon.
Und nun träume ich vom Swiss-Alpine. :peinlich:

Ich möchte mich so gut wie möglich vorbereiten, habe aber ein bischen Angst, dass es wieder zu viel wird. Trainingspläne sehen ja eine ansteigende Belastung bis zum Höhepunkt vor. Dann wäre ja der Rennsteig-SM auch viel zu früh?

Hm....

LG
Sinchen

Verfasst: 22.10.2010, 21:04
von Jürgen1812
Hallo Michael,

vielen Dank für Deine Einwände. Ich gebe Dir im großen und Ganzen Recht. Die Läufe sind sehr anspruchsvoll. Und zu langsam kann man die ja auch nicht Laufen. Gibt ja immerhin auch Zeitlimits.

Ich sehe die beiden ersten Läufe nicht als "Vorbereitung" für den K78, sondern als generelle Highlights welche ich einfach 2011 laufen wollte. Den Black Forest Ultra habe ich ausgesucht, da ich letztes Jahr um diese Zeit in genau diesem Gelände meine Trainingsläufe bis 52 Km absolviert habe, wenn auch nicht ganz mit diesen Höhenmetern. Der Lauf sollte wirklich als "Trainingslauf - Long Jog" dienen ohne mich auszupowern.
Der Zugspitzlauf ist natürlich happig. Auch dieser wäre für mich kein Lauf um auf die Tube zu drücken sondern wirklich nur grad so das Zeitlimit zu schaffen. Die 3700 Hm wären hier die große Herausforderung. Aber große Teile dieser Strecke würden in meinem Tempobereich wohl eher als Bergmarsch zurückgelegt werden, was ja wiederum die gesamte orthopädische Belastung verringert.
Den Swiss Alpine wollte ich eigentlich nur unter 10:00 Stunden schaffen. Dies hätte ich bei einer "mutigeren" Renneinteilung sicher auch in diesem Jahr geschafft, da ich mich nach dem Lauf fühlte wie nach einem ganz lockeren Trainingslauf. Aber ich wollte kein Risiko eingehen und einfach nur finishen, da mir, wie Du auch sagst, die Ultralauferfahrung fehlte. In der Vorbereitung habe ich den Graubünden Marathon und Mitte Juli den Hornisgrinde Marathon im Bühlerthal gelaufen. Ich habe beide Läufe auch wirklich nur mit 60-70% gelaufen, so daß ich auch hier Kräfte für den K78 gespart habe. Mit dieser Trainingsmethode gehörte ich zwar nicht zu den schnellsten Läufern aber ich habe die letzten 6 Jahre eigentlich komplett verletzungsfrei trainieren können.
Und trotzdem, Deine Bedenken leuchten mir ein und so werde ich wohl den Zugspitz Ultra ODER den K78 als Highlight aussuchen und dementsprechend trainieren. Vielleicht den Zugspitz Trail "ernsthaft laufen" und je nach Verfassung vor dem K78 dann das Zeitziel wählen. Mit 14 Stunden ist das Zeitfenster ja grosszügig genug. Und der Lauf ist wirklich zu schön um ihn nicht nochmal zu machen. Eine andere Variante wäre, den Zugspitzlauf nächstes Jahr zu machen und dafür am gleichen Wochenende nochmal den Graubünden Marathon mit "Halbgas" zu laufen.
Da ich eher vorsichtig bin werde ich sowieso während des gesamten Trainings auf meinen Körper hören um kein Übertraining zu riskieren.

Vielen Dank und Grüße

Jürgen

Hallo pafo300

Verfasst: 22.10.2010, 21:22
von Jürgen1812
pafo300 hat geschrieben:Servus Jürgen,
ich bin kein Ultraläufer und will mich deswegen dazu nicht groß auslassen, aber was mir auffällt ist deine Marathonzeit.
Du trainierst ja seit Jahren mit überdurchschnittlichen km Umfängen und scheinst vom Foto her sportlich zu sein und bist auch nicht M7:teufel:

Also ich würde sagen, dass müßtest du bei deinen Umfängen jederzeit aus dem Training laufen und mit spezieller Vorbereitung eher Richtung 3:20.
Bitte nicht falsch verstehen, aber vielleicht täte außer Kilometer schrubben, mehr Tempotraining/ -reize gut, da du ja doch ehrgeizig und mit Planung trainierst.


Meinung eines seit Jahren planlos Laufenden... :winken:

Es stimmt, bei den langen Läufen über 30-35 Km fehlt mir hintenraus wohl die Tempohärte. Oder ich setze mir vielleicht Zeitziele, die unter meinen Möglichkeiten liegen. Fakt ist wenn ich einen Marathon in 3:50 Laufe, dann ist das für mich im lockeren Bereich. So richtig auf Tempo habe ich es halt einfach die letzten Jahre nicht mehr probiert, da die Marathons immer als lange Trainingsläufe absolviert wurden. Bin in Lugano im September den Stralugano (30 Km) in 2:25 gelaufen. Da war es ca 24 Grad warm. D.h. bei kühlen Temperaturen und flacher Strecke und müssten wirklich unter 3:30 drin sein. Vor allem da ich die ganze Saison eigentlich auf den K78 trainiert habe und viele lange Läufe im "Ultraschlappschritt" absolvierte. Da rückte das marathonspezifische Tempotraining natürlich zu Gunsten der langen langsamen bis lockeren Läufe natürlich in den Hintergrund. Im Training für einen Ultralauf spielt das Tempotraining eine geringere Rolle als beim Marathontraining. Hohe Umfänge und hohe Intensitäten sind immer sehr heikel in Bezug auf Übertraining und Verletzungen.

Viele Grüße

Jürgen

Hallo Andreas

Verfasst: 22.10.2010, 21:26
von Jürgen1812
[Von daher: Mein Plädoyer ist "Lauf den Rennsteig-Supermarathon!"



Danke für den Tipp mit dem Rennsteig Lauf. Den hatte ich auch immer schon mit auf der Rechnung.
Da ich meine beruflichen Verpflichtungen mit dem Training abstimmen muss, hatte es aber bisher auch nie so richtig geklappt. Deswegen wollte ich ja den Black Forest Ultra laufen, diese Strecke ist quasi mein Trainingsgelände vor der Haustür.

Viele Grüße

Jürgen

Verfasst: 22.10.2010, 21:28
von viermaerker
Dromeus hat geschrieben:Hallo Walter

Im Prinzip gebe ich Jürgen recht - solange es sich um Bergaufläufe handelt. Durch das im Vergleich zu einer flachen Strecke geringe Tempo und die Hangneigung ist die Belastung der Muskulatur in der Landphase deutlich geringer.

Anders verhält es sich, wenn vom Berg auch wieder ins Tal gelaufen wird. Die Muskulatur wird durch exzentrische Kontraktion besonders stark belastet.

Ich stimme dir vollkommen zu! Meine ungläubige Frage hat sich genau auf das Profil des Jungfrau-M bezogen, denn bergab gehts da ja nur einen knappen Kilometer nach Kleiner Scheidegg.

Walter

Verfasst: 22.10.2010, 21:46
von viermaerker
Eine deutlich herausforderndere Alternative zum Rennsteig wäre der 2011 eine Woche später stattfindende, von ET liebevoll und professionell veranstaltete Keufelkopf Ultratrail mit 85 km und 2.800HM Keufelskopf Ultra-Trail .

Walter

Verfasst: 23.10.2010, 08:42
von patrick_schere
Dromeus hat geschrieben:Einerseits schreibst du, der K78 war Zugabe, andererseits sagst du, du warst "gut vorbereitet". Woran misst du das? Ein Finish allein kann es nicht sein. Bei dem, was du so machst, kannst du immer den K78 abdaddeln. :D
Ich war mehr als eine Stunde schneller als beim letzten K78, Bestzeit! :D
Natürlich ist "vieles möglich". In dem Jahr, wo ich meine K78 PB gelaufen bin, habe ich noch wesentlich mehr gemacht, als hier skizziert. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass ich gerade deswegen nicht gut vorbereitet war. Man muss es am eigenen Potential messen.

Aber wie gesagt, man die Dinger auch runterreissen und was bei raus kommt, das kommt raus. Man sollte das dann aber nicht als Vorbereitung deklarieren. Du setzt es ja auch selbst in Anführungszeichen. Die Ausgangsfrage war aber schon "was ist sinnvoll".

Den Supermarathon als Vorbereitung sehe ich auch so. Aber dann halte ich eine weitere Vorbereitung OHNE Wettkampf auf den K78 am sinnvollsten.
Wenn Du noch einmal meinen Beitrag liest, wirst Du sehen, dass ich genau das geschrieben habe, :love: indem ich auf das Pensum der vorherigen Jahre hingewiesen habe, in denen ich kein Triathlon gemacht habe.
Die Chronik diesen Jahres diente nur als Argument gegen allzu große Vorsicht, es ist einiges möglich. Danach schreibe ich, was ich allgemein für _sinnvoll_ halte, nämlich unbedingt einen nicht so harten Ultra als Vorbereitung laufen.

Und da Du Dich ja meinem Plädoyer anschließt, scheint es ja doch nicht so unverständlich gewesen zu sein. :zwinker2:

Viele Grüße,
Andreas

P.S.: Mir persönlich _scheinen_ allerdings die vielen Wettkämpfe, siehe Bestzeit zwei Wochen nach Roth, eher gut zu tun. Allerdings weiß ich nicht, was drin gewesen wäre, ohne die Vorbelastung. Ich befürchte aber sogar weniger ...
Und vielleicht, ganz vielleicht geht es Jürgen ja auch ähnlich, nämlich überspitzt formuliert: Wettkämpfe statt Training. Aber das wird er selbst am besten wissen.

Hallo Andreas

Verfasst: 23.10.2010, 17:14
von Jürgen1812
patrick_schere hat geschrieben:Ich war mehr als eine Stunde schneller als beim letzten K78, Bestzeit! :D

P.S.: Mir persönlich _scheinen_ allerdings die vielen Wettkämpfe, siehe Bestzeit zwei Wochen nach Roth, eher gut zu tun. Allerdings weiß ich nicht, was drin gewesen wäre, ohne die Vorbelastung. Ich befürchte aber sogar weniger ...
Und vielleicht, ganz vielleicht geht es Jürgen ja auch ähnlich, nämlich überspitzt formuliert: Wettkämpfe statt Training. Aber das wird er selbst am besten wissen.

Hallo Andreas,

Du hast eigentlich treffend formuliert. "Wettkämpfe statt Training". Wettkämpfe haben bisher meine Form am meisten gepusht. Aber man muss so vernünftig sein und nicht jedes Rennen auf Bestzeit laufen zu wollen. Das geht schief. Ich kann meine ausgesuchten Vorbereitungsläufe definitiv als als eine Art Trainingsläufe nur halt innerhalb eines Wettkampfes "locker" laufen.

Ich sehe fast keinen Unterschied darin bei uns im Schwarzwald eine 52 Km Strecke mit ca. 1200-1500 Hm als Trainingslauf zu machen oder gleich beim Black Forest Trail Run mit 55 Km und ca. 1900 Hm auf dem fast identischen Terrain "locker" mitzulaufen.
Der einzigste Unterschied ist die Motivation. Es macht halt mehr Spaß und der Rucksack mit Eigenverpflegung ist nicht ganz so voll, da man ja beim Rennen noch Verpflegungsstationen hat.

Grüße

Jürgen

Verfasst: 29.10.2010, 08:21
von Ingmar
Jürgen1812 hat geschrieben:
Ich wollte in meinen Trainingsplan u.a. folgende Läufe einplanen:
22.05.2011
Black Forest Trail Run 55 Km ca. 1900 Hm (direkt vor meiner Haustüre)

25.06.2011
Zugspitz Ultra Trail 62 Km und ca. 3715 Hm

30.07.2011
Swiss Alpine K78 78,5 Km ca. 2260 Hm

....

Haltet Ihr meine drei Highlights für sinnvoll, bzw. mute ich mir da zuviel zu?

Besten Dank im Voraus für eure Antworten.

Keep on Running

Jürgen
Ich trainiere zwar weniger als Du und bin entsprechend langsamer, aber es kommt bei mir auch mal vor, das die Läufe nah beieinander sind, z. B. im Frühjahr Kyffhäuser, Harzquerung, Rennsteiglauf etc.

Du hast imho zwischen den Läufen genug Zeit, um richtig zu regenerieren. Also auch mal ruhig 1-2 Wochen wirklich nichts bis ganz wenig machen, nur etwas radeln, Gymnastik, schwimmen, Sauna, wandern, mal 20 Minuten traben usw. so. Danach hast Du dann richtig Dampf.

Gruß
Ingmar

Verfasst: 29.10.2010, 15:02
von uli.g.
Ist zwar schon alles gesagt, aber nur noch nicht von jedem :wink: .

Mit Deinem Trainingspensum (wo holst Du denn auf Dauer die Motivation her? :geil: ) sollte das Finishen der drei "highlights" kein echtes Problem sein, zumal auch mich das Berglaufen nicht annähernd so stresst wie der "normale" Marathon; Zermatt fand ich dieses Jahr bei weitem nicht so belastend wie Bräunlingen; allerdings hab ich - noch ( :teufel: ) - keine Ultra-Erfahrung....

Nur die Zugspitz-Geschichte kommt mir etwas unheimlich vor; ich hab zwar auf die Schnelle kein Streckenprofil gefunden, befürchte aber, da gibt´s ´ne ganze Menge kraftraubender bergab-Passagen....

i.ü. willkommen im Forum und Grüße nach Gundelfingen!

Uli

Verfasst: 29.10.2010, 22:01
von Jürgen1812
[quote="Ingmar"]
Du hast imho zwischen den Läufen genug Zeit, um richtig zu regenerieren. Also auch mal ruhig 1-2 Wochen wirklich nichts bis ganz wenig machen, nur etwas radeln, Gymnastik, schwimmen, Sauna, wandern, mal 20 Minuten traben usw. so. Danach hast Du dann richtig Dampf.


Hallo Ingmar,

Du hast Recht, die Regeneration ist sehr wichtig bei der ganzen Geschichte. Ich "hör"e immer sehr gut auf meinen Körper. Wenn ich mich nicht wohl fühle oder sich Übertraining und Überlastungen anbahnen schraube ich sofort mein Pensum zurück bzw. lasse dann auch einen Lauf aus. Ich lege großen Wert darauf mit erhobenem Haupt wie es so schön heißt ins Ziel zu laufen und nicht auf dem Zahnfleisch über die Linie zu kriechen.

Grüße
Jürgen

Hallo Uli

Verfasst: 29.10.2010, 22:15
von Jürgen1812
uli.g. hat geschrieben:Ist zwar schon alles gesagt, aber nur noch nicht von jedem :wink: .

Mit Deinem Trainingspensum (wo holst Du denn auf Dauer die Motivation her? :geil: ) sollte das Finishen der drei "highlights" kein echtes Problem sein, zumal auch mich das Berglaufen nicht annähernd so stresst wie der "normale" Marathon; Zermatt fand ich dieses Jahr bei weitem nicht so belastend wie Bräunlingen; allerdings hab ich - noch ( :teufel: ) - keine Ultra-Erfahrung....

Nur die Zugspitz-Geschichte kommt mir etwas unheimlich vor; ich hab zwar auf die Schnelle kein Streckenprofil gefunden, befürchte aber, da gibt´s ´ne ganze Menge kraftraubender bergab-Passagen....

i.ü. willkommen im Forum und Grüße nach Gundelfingen!

Uli
Hi Uli,

Der Zugspitzlauf hat definitiv "Bergabpassagen" die man nicht mit Vollgas angehen darf. Sonst wirds eng mit dem K78. Ich stimme Dir zu. Ein Bergmarathon ist nicht so eine große orthopädische Belastung wie ein flach gelaufener Strassenmarathon. Bin dieses Jahr übrigens auch durch den Nebel in Bräunlingen gelaufen und ich war ohne Übertreibung doppelt so platt wie nach dem K78. Dies bestätigt auch meinen Eindruck, daß ich noch eine Menge Reserven übrig hatte und ich 2011 warscheinlich um einiges schneller ins Ziel kommen werde. Naja..wenns Wetter wieder so mitspielt und sonst nix passiert. Wirst sehen der K78 ist traumhaft wenn Du ihn läufst.
Motivation habe ich ohne Ende. Ich konnte mich in meiner 20 Jährigen Kampfsportkarriere immer schon sehr gut für alle möglichen Turniere motivieren. Daran solls nicht liegen.
Dafür gibt es noch zu viele tolle Bergevents die ich noch laufen möchte.

Viele Grüße in die Nachbarschaft.
Jürgen

Ein Tipp: Melde Dich für den Jungfraumarathon recht bald an. 2010 waren die Stratplätze schon Ende Februar weg.

Saisonhighlights Teil 1

Verfasst: 02.06.2011, 16:24
von Jürgen1812
Hallo Leute,

Habe jetzt den ersten Lauf meiner Drei Highlights (Black Forest Trail Run Masters, Zugspitz Supertrail und Swiss Alpine K78.) hinter mir:

Am 21. + 22.05. startete ich beim Black Forest Trailrun Masters bei uns im Schwarzwald. Wunderschöne Strecke mit teils anspruchsvollen Trails in toller Naturkulisse.

1. Etappe: 57 Km mit 1950 Hm
2. Etappe 21,4 Km mit 650 hm

Gesamtstrecke also 78,4 Km mit 2600 Hm. Ich benötigte 8:55 Std. und landete auf Platz 23.
Das war besser als gedacht, vor allem da ich den Lauf nicht mit "Vollgas" angegegangen bin.
Es folgen ja noch zwei Herausforderungen. Ich fühle mich sehr gut, momentan sogar stärker als vor dem Rennen. Es folgt noch ein Woche mit hohem Umfang und dann wird auch schon wieder getapert und Kraft gesammelt für den Supertrail. Mal sehen wie ich dieses 2. Abenteuer überstehe.
Wenn die Vorbereitung weiterhin so optimal verläuft, ich von Verletzungen verschont bleibe und weiterhin die Balance zwischen Belastung und Erholung so gut wie bisher halten kann werde ich auch die nächsten zwei Events gut abschliessen.

In diesem Sinne.

Keep on Running

Jürgen

Verfasst: 05.06.2011, 11:46
von FourSeasonRunner
Geil, vor allem, dass du pro woche nur 110 km machst. Ich dachte für ultra muss man viel mehr trainieren als für langstrecke.

Verfasst: 06.06.2011, 12:26
von laufjoe
absolut unmenschlich!!!
niemand kann soviel laufen! :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: :hihi:

Qualität statt Quantität

Verfasst: 06.06.2011, 23:02
von Jürgen1812
FourSeasonRunner hat geschrieben:Geil, vor allem, dass du pro woche nur 110 km machst. Ich dachte für ultra muss man viel mehr trainieren als für langstrecke.

Hallo Four Season,

Max 110 muss reichen. Ich muss ja auch noch arbeiten. Die meisten KM mache ich am Wochenende.
Meistens Kombitage. SA. 35-40 Km und SO. 20-25 Km. Außerdem laufe ich die Langen fast immer in bergigem Gelände. Also genau auf dem Untergrund auf dem auch der Wettkampf stattfindet.
Da kommen bei so einer Tour schon mal 1000-1500 Hm zusammen. Ich belaste mich aber nie so, daß ich am nächsten Tag nicht mehr aus dem bett komme weil die Beine zu schwer sind. die Läufe dauern so zwischen 4-6 Stunden. Die noch Längeren sind dann eben die Wettkämpfe.
Unter der Woche wird nur locker gelaufen (flach) und eine Einheit als zügiger Dauerlauf.
Damit fahre ich ganz gut. Keine Verletzungen und immer die Balance zwischen Belastung und Regeneration. Wenn ich natürlich schneller werden möchte muss der Umfang rauf und das "Tempotraining" etwas intensiviert werden. Aber mit meiner Methode bin ich immer so im Mittelfeld dabei . Ab und zu sogar etwas weiter vorne. Und ganz wichtig: Ich genieße die Läufe und die Natur.

Keep on Running
Jürgen

Was heisst hier viel

Verfasst: 06.06.2011, 23:04
von Jürgen1812
laufjoe hat geschrieben:absolut unmenschlich!!!
niemand kann soviel laufen! :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: :hihi:
Hi Laufjoe,

das kannst Du ja nicht so ernst meinen. Ich bin im Ultrabereich mit meinem Umfang ja eher bescheiden unterwegs. :D

Grüsse

Jürgen

Verfasst: 07.06.2011, 08:32
von highwayrunner
laufjoe hat geschrieben:absolut unmenschlich!!!
niemand kann soviel laufen! :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: :hihi:
Klar kann man so viel laufen! :winken: Warum denn nicht? kannst du das Gegenteil beweisen?
Heißt jha nicht umsonst ULTRAbereich. :)
Also nicht lachen.

Grüße

Verfasst: 07.06.2011, 11:34
von laufjoe
nein! niemand kann mehr als 40 marathons im jahr laufen! das ist unmenschlich!

hey leute, meine beiträge sprühen vor ironie!!!

weitermachen !!!! :)

2. Highlight

Verfasst: 29.06.2011, 14:55
von Jürgen1812
...so, jetzt ist auch das 2. Highlight meines Plans für 2011 glatt über die Bühne gegangen.

Der Zugspitz Supertrail 2011 in Grainau

68,8 Km mit 3120 Km im Aufstieg und 3482 Km Abstieg in 12:52 Std. beendet.

Befinden: Sehr gut, während des Laufs eigentlich keine Krise gehabt, trotz der sehr anspruchsvollen Strecke mit ihren äußerst harten Passagen.

Ich hatte, wie soviele Leidensgenossen, die Abstiege unterschätzt. Zum Teil benötigte ich fast mehr Zeit für die Abstiege als für die Aufstiege.

Diese Woche wird noch regeneriert, dann wieder aufgebaut und Ende Juli schließe ich meine persönliche Ultralaufsaison mit dem Swiss Alpine K78 ab.

Keep On Running

Jürgen