RUNNER'S WORLD

Werte Laufgemeinde,

2011 möchte ich nach etlichen Jahren mit stark reduziertem Lauftraining wieder an alte Zeiten anknüpfen, in denen ich wesentlich mehr gelaufen bin (jährlich auch 1-2x Marathon, Bestzeit 2:57).
Auf Grund von Problemen mit der Achillessehne reduzierte sich meine Lauferei auf 1 bis max. 2x pro Woche. Ärzte hab ich natürlich auch aufgesucht. Helfen konnte mir letztendlich keiner. Einer sagte mir, ich muss mich wohl damit abfinden Sportinvalide zu sein. Meine sportlichen Tätigkeiten habe ich dann mehr aufs RR verlagert (so um die 12-15.000km/a).
Kondition ist also schon vorhanden.

Um meine Probleme mit der AS in den Griff zu bekommen, dachte ich an verstärktes Training der Kraft und Koordination, sowie viel Dehnen.
In Zusammenhang mit Problemen der AS liest man auch auch immer wieder vom Umstellen des Laufstiels. Dieses Thema wird jedoch kontrovers diskutiert, auch hier im Forum. Als stark ausgeprägter Fersenläufer mit mäßiger Pronation, will ich es aber auf jeden Fall mal probieren.
Wie denkt ihr darüber, hat das schon jemand (erfolgreich) praktieziert? Wie ist die Vorgehensweise, von einem Tag auf den anderen auf Mittel-/Vorfuß umstellen, oder langsam mit begleitenden Übungen? Welche?
Für Mittel-/Vorfußlauf wären wohl flache nicht zu stark gedämpfte Schuhe ohne Pronationsstütze sinvoll. Einverstanden? Könnt ihr konkrete Marken/Typen empfehlen?

Für weitere Anmerkungen, Tipps und Kritik bin ich dankbar.

Achso, wiegen tue ich z.Z. 78kg, bei 187cm Größe, möchte aber wieder runter auf knapp 75kg, wie zu meinen besten Marathonzeiten.

Grüße Reinhold

Wird nicht beim Vorderfußlaufen nicht gerade die Achillessehne besonders belastet?

Sergej hat geschrieben:Wird nicht beim Vorderfußlaufen nicht gerade die Achillessehne besonders belastet?

Im Prinzip schon, durch den Laufstiel wird jedoch auch die Wadenmuskulatur und die Sehne selber gedehnt, was der Sehne wieder zu gute kommen kann.
Außerdem fehlt der Impact für die Ferse.


Grüße Reinhold

Ich denke du solltest einen wirklich guten Sportarzt aufsuchen, der dich nicht als Sportinvalide abtut. Einen wirkliche Rat zu der Achillessehne kann ich dir leider nicht geben.

Wünsche dir aber das alles wieder gut wird und wieder laufen kannst.

heatric hat geschrieben:Wie ist die Vorgehensweise, von einem Tag auf den anderen auf Mittel-/Vorfuß umstellen, oder langsam mit begleitenden Übungen?

Ich bin Mittelfußläufer und dachte im Februar diesen Jahres, ich würde mir was Gutes tun, wenn ich aufs Vorfußlaufen umstelle. Folge: Beide AS-Ansätze gereizt. Immer wieder pausieren. Erst auf einen Tip eines lieben Forumsmitgliedes hier bei einem gemeinsamen Lauf Mitte Juli diesen Jahres habe ich mich wieder auf meinen alten Laufstil zurück-trainiert. Seither laufe ich -meistens- schmerzfrei. Druckemfindlichkeit besteht noch immer.

Daher Vorsicht bei einer Umstellung des Laufstils.... zumindest bei einer "zu schnellen/drastischen " Umstellung. - Meine Meinung.

Was mir sonst noch hilft: Dehnen (mit Fußballen auf Treppe stehen, Fersen nach unten hängen lassen, 20 Sekunden halten. Dann Fersen nach oben ziehen auf Fußballenstehen, 20 Sekunden halten und wieder wechseln). Regelmäßig die schmerzende Stellen massieren (tut weh, aber es hilft).
Und: Andere Laufschuhmodelle, die an den Fersen innen (nicht Sohle, sondern Innenfutter) so gedämpft/geschnitten sind, dass sie mich an den gereizten Stellen nicht stören.

Meine Empfehlung darüber hinaus: lasse Dir einen (Laufsport) erfahrenen Physiotherapeuten empfehlen. (hätte ich zumindest gemacht, wenn mir die Laufstiländerung und die andern Maßnahmen nicht helfen würden).

der Fragestellung schließe ich mich an

habe eine PB von 2:53 im Marathon stehen.
Die letzten 2 Jahre waren im Zeichen des Triathlons.
Voriges Jahr habe ich eine AS Entzündung bekommen, habe aber weiter trainiert. Nach meinem Wettkampf im Juli 2 Monate voller Stop und Behadlung.

Jetzt sieht es so aus. Wenn ich 2x Laufen gehe bekomme ich leichte Schmerzen immer Morgens, kann man aber wegdehnen. Nach 2-4 Tage Pause sind die wieder weg.

Aber an ambitioniertes Training (+100km/Woche) ist nicht zu denken....was kann ich tun? Ich will wieder laufen mit ambitionierten Zielen, andere Sportarten will ich nicht betreiben da das Laufen eine geniale Wirkung zur invstierten Zeit hat (Gewicht, Kondition).

Bisher:
- Laufstill geändert
- Schuhe gewechselt
- Infiltriert
- Massiert
- Akupunktiert
- Laser-akupunktiert
- Dehnen nach "Knoblauch"

gandolf hat geschrieben:Ich denke du solltest einen wirklich guten Sportarzt aufsuchen, der dich nicht als Sportinvalide abtut. Einen wirkliche Rat zu der Achillessehne kann ich dir leider nicht geben...

Einen Arzt hat er schon aufgesucht, sogar mehrere, als sei das ganz natürlich.

Wer 12 bis 15.000 km sportlich radelt, ist nicht Sportinvalide. Sich von einer solchen Basis wieder ans Laufen heranzutasten, ist eine spannende Sache, aber sicher nicht die eines Arztes. Was soll der "wirklich gute Sportarzt" denn machen, vielleicht einen Trainingsplan aufstellen?

Da anzufangen, wo man mal aufgehört hat und hinzukommen, wo man schon mal war, finde ich langweilig und die Wahrscheinlichkeit für eine Enttäuschung ist größer als ein Comeback ohne Beschwerden. Eine Umstellung auf einen physiologisch sinnvollen und ästhetisch anmutigen Laufstil ist immer sinnvoll, wenn man dazu genügend Geduld hat. Ich würde radikal umstellen, auf Laufen zunächst ganz verzichten und gehend mit wenigen hundert Schritten beginnen, Entfernung/Zeit über drei Jahre langsam steigern und dabei das auf Sekunden fixierte Leistungsdenken zurückstellen. Irgendwann ist unbeschwertes Laufen über längere Strecken dann wieder möglich.