RUNNER'S WORLD

Hallo alle zusammen,

da ich ja neu hier bin, stelle ich mich mal kurz vor: Ich heiße Friederike, bin 34 Jahre alt, 176 cm groß und wiege zur Zeit 92 kg (waren mal 20 kg mehr). Als guten Vorsatz für neue Jahr habe ich mir vorgenommen, wieder mal mehr Sport zu machen. Freut sicher auch meinen Arzt, denn zusätzlich zu meinem Übergewicht habe ich auch noch Diabetes Typ 2 (tablettenbehandelt und gut eingestellt), Asthma und Epilepsie (Laut "Hier" geschrieen, als der liebe Gott die Krankheiten verteilt hat...)

Ich möchte unter anderem wieder öfter laufen und habe mir dabei als Ziel gesetzt, in ca. 1 Jahr fit für einen Halbmarathon zu sein.

Dazu habe ich nun einige Fragen: Haltet Ihr dieses Ziel für realistisch? Kennt Ihr vielleicht einen guten Link für einen entsprechenden Trainingsplan? Brauche ich einen Pulsmesser und einen Kilometerzähler und was wäre da zu empfehlen? Und: Sollte ich vorher einen ärztlichen Check machen und mich anders ernähren (bin Ovo-Lacto-Vegetarierin)?

Fragen über Fragen, ich weiß,
aber vielleicht habt Ihr ein paar Antworten für mich. Würde mich sehr freuen!

Danke schon mal im voraus,

Friederike

romantatta hat geschrieben:Ich möchte unter anderem wieder öfter laufen

Wieder öfter laufen???
Wie läufst du denn bisher? Seit wann, wie oft, welche Strecken....???

GRUSS PETRA

Hallo Friederike,

herzlich willkommen im Forum

Deine Frage nach dem "Vorher einen ärztlichen Check?" meinst du doch nicht wirklich ernst oder? Du schreibst von Diabetes, Epilepsie, Asthma und einem nicht unwesentlichen Übergewicht. Und was eine Ovo-Lacto-Vegetarierin isst oder auch nicht, will ich lieber gar nicht wissen. Deine Erkrankungen stellen samt und sonders Risikofaktoren für Ausdauertraining dar. Selbstverständlich solltest du vor einer Ausweitung deiner Sportaktivitäten deren Verträglichkeit ärztlicherseits abklären lassen! Daran geht absolut kein Weg vorbei. Und wenn doch, dann könnte er dich geradewegs unter die Erde bringen.

Genug geunkt. Ich lese gerade ein 1.000 Seiten dickes Werk über das Thema "Sportbiologie". Und darin wird in fast jedem Kapitel über die positiven Auswirkungen insbesondere eines Ausdauertrainings auf die Gesundheit geredet. Auch davon, dass bestehende Erkrankungen sich bessern. Und von diversen anderen Lektüren weiß ich, dass die meisten Erkrankungen Ausdauersport auch nicht ausschließen. Also ist dein Vorhaben "Fit für den HM in einem Jahr" durchaus eine realistische Möglichkeit, wenn du dich dabei von ärztlichem Rat anleiten und begleiten lässt.

Arzt ist aber nicht gleich Arzt. Manche sind, was Sport angeht, eher ängstlich, weil sie vor allem die Unversehrtheit ihres Patienten im Auge haben. Du solltest dir also einen Arzt suchen, der dem Ausdauersport - auch als Therapie für deine Erkrankungen - positiv gegenüber steht. Das könnte zum Beispiel ein Arzt mit der Zusatzqualifikation "Sportarzt" sein. Aber auch dein Hausarzt, wenn er Ausdauersport als hilfreich betrachtet. Ich kam mal in das Sprechzimmer eines Orthopäden, weil ich einen Rat zu meinem Achillessehnen-Problem brauchte. Was ich absolut nicht hören wollte, war das böse Wort "Laufpause". Beim Hinsetzen fiel mein Blick auf den Fußboden unter dem Heizkörper. Dort standen total verdreckte Laufschuhe. Da wusste ich, dass ich richtig bin und alles mögliche hören würde, aber nicht das Wort "Laufpause"!

Zum Training, wenn du die Unbedenklichkeit des Arztes eingeholt hast: Ein Jahr ist eine lange Zeit. Da absolviert man nicht EINEN Trainingsplan, sondern mehrere. Setze dir Teilziele. Ein Trainingsplan geht oft - unabhängig von der Strecke, die man trainiert - über einen Zeitraum von 8 bis 12 Wochen. Du könntest dir also jetzt das Ziel setzen in etwa 3 Monaten an einem 5 Kilometer-Lauf teilzunehmen - irgendwo in deiner Nähe und nach einem entsprechenden Plan trainieren. Danach setzt du dir als nächstes Ziel die 10 km-Strecke und trainierst in weiteren 3 Monaten auf dieses Ziel. Der dritte Takt könnte dann sein, die 10 km-Zeit zu verbessern. Denn eine gewisse Grundschnelligkeit zu erwerben, bringt dich dem Ziel "reif für einen HM-Trainingsplan" näher. Und wenn du dann in der Lage bist 10 km in etwa 60+/- min zu laufen, dann hast du gute Voraussetzungen für den HM.

Links für Trainingspläne braucht dir niemand zu geben. Gib einfach in der Suchmaschine "5 km-Trainingsplan" oder "Halbmarathon Trainingsplan" ein, dann wirst du von Links erschlagen (z.B. 143.000 Links bei Google, unter dem Stichwort "Halbmarathon Trainingsplan").

Wieso eigentlich in einem Jahr? Dann haben wir wieder Januar und das ist eine - pardon - besch... Zeit, um einen HM zu laufen, wenn man das vorher noch nie gemacht hat. Sinnvoll wäre dann eher den HM im Frühjahr 2012 zu laufen.

Noch ein Zweifel: Woher willst du eigentlich wissen, ob du unsportlich bist? Wer oder was ist überhaupt "unsportlich"? Löse dich von solchen Sprüchen. Die meisten Menschen - auch wenn sie nicht ganz gesund sind - besitzen die Fähigkeit durch entsprechendes Training ihre Ausdauer zu steigern. Und wenn sie das auf eine methodisch sinnvolle Weise tun, sind sie erstaunt, zu welchen Leistungen ihr Körper sie tragen kann.

Ich wünsche dir Erfolg beim Bestreben die Ausdauer zu verbessern, bis hin zum HM. Ich wünsche dir, dass deine Gesundheit sich dabei stabilisiert und du mit Freude läufst.

Gruß Udo

Die Antworten auf Petras Fragen würden mich auch interessieren.

Allgemein denke ich: HM ist angesichts deiner bislang beschriebenen Voraussetzungen ein hohes Ziel, selbst wenn du dir ein Jahr Zeit lassen willst. "Hoch" heißt nicht "unmöglich. Aber ich würde mir auf jeden Fall Zwischenziele stecken, die deutlich niedriger liegen, z.B. "30 Minuten durchlaufen", später "3 x pro Woche 30-45 Minuten laufen", "60 Minuten laufen" etc. Dann kannst du dich zwischendurch immer wieder über Erfolge freuen und behältst den Spaß am Laufen, selbst wenn du feststellen solltest. dass dir der Trainingsaufwand für einen HM zu hoch ist oder dass dein Körper einfach dabei nicht mitspielt.

Was die Ernährung angeht: Falls du mit deiner Ernährungsweise geschafft hast, die 20 kg abzunehmen, ohne dabei Mangelerscheinungen zu entwickeln, musst du sie gewiss nicht umstellen. Einen ärztlichen Check halte ich angesichts der multiplen Vorerkrankungen schon für sinnvoll. Pulsuhr und GPS etc. brauchst du nicht.

Was Trainingsplanempfehlungen angeht, warte ich mal deine Antworten ab. Vielleicht ist es für dich sinnvoller, erst einmal mit Walken einzusteigen vielleicht kannst du aber auch direkt loslaufen.

vg,
kobold

Moin erstmal und herzlich Willkommen.

Zu deinen Fragen, da du ja offensichtlich mehrere Krankheiten hast solltest du dich meiner Meinug nach einmal komplett vor Trainingsbeginn durchchecken lassen.
Desweitern solltest du dir einen genauen Plan machen wegen dem Training, z.B. wieviel Zeit habe ich am Tag/Woche/Monat, dann solltest du dir eventuell kleine Zwischenziele setzen, z.B. pro Woche 1kg weniger auf den Rippen haben, oder vielleicht bis Ende Januar 30Min durchlaufen bei einem puls bei dem du noch dich unterhalten kannst.
Eine Pulsuhr wäre auch nicht verkehrt damit kann man wunderbar kontrollieren wie der Körper reagiert, weil am Anfang, das hab ich selber vor paar Monaten gemerkt, verhält sich der Körper eigentlich nie gleich der muss sich erst dran gewöhnen.


Grüsse

... will heißen: Ich habe vor ca 1 jahr mal mit dem laufen angefangen bis mich nach ungefähr 4 monaten (zu?) intensiven Trainings der innere Schweinehund eines Tages niedergerungen hat. Seitdem laufe ich gar nicht. Damals waren die Strecken so ungefähr 3-4km an den Trainingstagen (ca 4-5 x pro woche in einem Zeitfenster von etwa 25 minuten).

Ich denke, man kann mich getrost als absoluten Laufanfänger bezeichnen. Will es deswegen auch langsam angehen lassen.

Das ging ja fic mit den Antworten, vielen Dank!

Ich werde bei meinem behandelnden Internisten (der im übrigen auch immer für mehr Sport plädiert) einen Gesundheitscheck durchführen lassen, ist sicher besser. Er kann mich sicherlich auch in meinem Vorhaben ärztlich begleiten.

Und nun durchforste ich mal das Netz nach adäquaten Trainingsplänen, damit ich auch bald loslegen kann!

Friederike

Hallo,
von mir weiß ich, daß man immer mal Phasen hat, wo der Schweinehund
kommt und die Ziele erst mal wieder ein wenig in die Ferne rücken.
Mein erster Lauf war deshalb erst mal ein 13 km Lauf. Es folgten etliche
10er und dann erst die Halben. Ein 5k, dann ein 10k wären erst mal
greifbarer und motivieren jedesmal auch gewaltig auf dem Weg zum Halben.
Find ich...
Lieben Gruß und Durchhaltevermögen wünsch ich,
Michaela

Oh da war aber "wieder öfter laufen" ja schon ein etwas beschönigender Ausdruck für deine derzeitige "Laufaktivität"

Besprich dich mit deinem Arzt und dann beginne einfach langsam ohne Druck.
Ich denke ja nicht dass du wirklich deinen ersten Halbmarathon mitten im Winter laufen willst. Daher nehme ich das "HM in einem Jahr" jetzt nicht ganz so erst.
Mein Tipp: Einfach mal mit Spaß und ohne Erfolgsdruck laufen. Das entwickelt sich dann schon und du wirst dann sehen wann welche Veranstaltungen für dich in Frage kommen.
Gerade im Hinblick auf deine Gesundheit ist es einfach wichtig dauerhaft bei der Sache zu bleiben. Steter Tropfen höhlt den Stein. Es muss Spaß dabei sein.

Viel Spaß und Erfolg
PETRA

Herzlich willkommen im Forum. Ich drück dir die Daumen dass Du es schaffst dranzubleiben. Grade bei den Vorsätzen zum neuen Jahr dauert es ja oft nicht allzu lange.

Das meiste wurde ja schon gesagt. Lass Dir auf jeden Fall von deinem Arzt das OK geben. Grade Epilepsie und Asthma sind nicht unbedingt förderlich fürs Ausdauertraining, sollten aber auch kein Hinderungsgrund sein.
Grade mit Epilepsie sollte man vorsichtig sein denn wenn du ganz alleine im Wald einen Anfall bekommst ist das sicher nicht so lustig.

Trainingspläne findest Du auch hier im Forum eine ganze Sammlung:
http://forum.runnersworld.de/forum/trai ... laene.html

Ich würde mir auch mal für diesen Frühling einen 5Km Plan vornehmen, dann die 10Km im Herbst und den Halbmarathon im nächsten Frühling.