Hallo Richard,
dann sehen wir uns wahrscheinlich am 1. Juli wieder, weil ich in Ulm die 100 km laufe. Oder sind das andere Startzeiten? Ich hab den Ablauf nicht so genau im Kopf, weiß nur, dass ich abends starte.
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Anlässlich der Erstellung meiner eigenen Trainingspläne habe ich etliche andere studiert und natürlich auch auch versucht sie hinsichtlich der Absicht, die hinter den jeweiligen Einheiten steckt, zu entschlüsseln. Es ging mir darum, meine eigenen Pläne zu "verifizieren" und sicherzustellen, dass ich bezüglich der Anforderungen keine exotische Randposition einnehme. Auch Steffnys Pläne habe ich in meine Betrachtung einbezogen. Er liegt mit seinen Anforderungen am unteren Rand, wohingegen ein Beck einen zum Beispiel eher durch die Mangel dreht (vor allem mit den Intervallanforderungen). Nun gibt es natürlich keine Statistiken, die erfassen, wie viele Läufer mit welchen Plänen Erfolg hatten und wie viele nicht. Das ist für "uns" Autoren eine tolle Sache. So kann jeder seinen Plan "verkaufen" und braucht nicht zu fürchten, dass er bei der Auswahl rausfliegt, weil viele sagen "bringt nix". Ich bin davon überzeugt, dass Steffny selbst weiß, dass seine Pläne eher unterfordern. Für mich kommt es an einer Stelle klar zum Ausdruck, wo er bei Debütanten einfach mal so eine Viertelstunde Zielzeit draufrechnet. Wie er das begründet, kann jeder nachlesen. Ich bin nicht dieser Auffassung. Wer einen Plan (in wesentlichen Teilen) wie vorgesehen absolviert und die Anforderungen erfüllt, der hat auch als Debütant dieselbe Chance die Zielzeit zu bringen, wie einer, der schon mehrere Marathons hinter sich hat. Wenn Debütanten häufiger scheitern sollten - wofür es aber auch keine Statistik gibt - als Wiederholungstäter, dann liegt das eher an individuellen Fehlern, wegen Unerfahrenheit und nicht an fehlender Ausdauer.
Im Mittelpunkt meiner Pläne und Überlegungen steht immer die Regeneration. Einerseits, weil es ohne ausreichend Regeneration keinen Ausdauerzuwachs gibt. Vor allem aber, weil ausreichend Regeneration das Verletzungsrisiko klein hält. Und die Gesundheit ist das wichtigste Gut. Vor allem für Läufer, weil ein gesunder Körper die Voraussetzung zur Ausübung ihrer Leidenschaft ist. Nun steht aber fest, dass ein Trainingsplan auf jeden Menschen anders wirkt. Einerseits, weil er ihn in Teilen vielleicht anders interpretiert oder umsetzt, als der Erfinder es sich gedacht hat. Vor allem aber auch, weil jeder Körper auf Reize anders reagiert. Darum sind im Ausdauertraining definitive Aussagen immer nur in Richtung Vergangenheit möglich. Wenn's vorbei ist, kann ich sagen: Es geht. Obschon: Das ist im Grunde grammatikalisch falsch. Ich muss korrekterweise sagen: Es ging! Vorher, in der Trainingsphase und auch beim Aussuchen eines Planes, mit dem ich es wagen will, kann ich mich nur von der Tatsache der Existenz des Planes leiten lassen: Es gibt ihn, also ist sein Autor davon überzeugt, dass er funktioniert.
Was mich angeht, so bin ich davon überzeugt, dass ein Großteil der Läufer mit meine Plänen Erfolg haben kann. Aber ebenso sicher bin ich, dass ein gewisser Teil nicht damit zurecht kommen wird, weil ihm meine Pläne nicht liegen. Und das gilt für alle Trainingspläne der Welt, für alle Läufer und alle Situationen.
Soweit mal ein bisschen aus meiner "inneren Betrachtung" zu Trainingsplänen.
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Was deine 50 km-Pläne angeht: Das muss man genauer erörtern. Schick mir mal bitte eine PN mit deiner Wettkampfplanung davor. Natürlich sind 5 Stunden auf 50 km deutlich mehr als nur Ankommen. Das gilt auch für 5:30h - darüber solltest du dir klar sein. Und 4 lange Läufe davor sind - die anderen Umstände, die ich in der PN zu erfahren hoffe, einstweilen missachtend - natürlich zu wenig.
Alles Gute
Gruß Udo