Rennschnecke_Walking hat geschrieben:Viele wunderschöne Strecken , wie z.B. Davos sind für Dich danach nie zu genießen.
Hallo R_W, ich glaube du gehst in deiner Betrachtung zu sehr von dir aus. Für mich kann ein positives und zugleich wunderschönes Lauferlebnis durchaus mit völliger Verausgabung einher gehen. Selbstüberwindung und im Grenzbereich gefordert zu werden waren immer Beweggründe, die mein Laufen motivierten. Wäre es nicht so, hätte ich mir sicher nicht die Ochsentour 24h-Lauf und das 5-monatige Training davor im Jahr 2008 zugemutet. Die Zutaten, um einen Lauf so zu erleben, müssen auch nicht immer dieselben sein. Alles was wir laufen erleben wir entsprechend unserer Persönlichkeitsstruktur. Die Rahmenbedingungen spielen dabei nur in gewissem Umfang eine Rolle.
Was die Berge angeht: Wenn ich sie gehend erleben möchte, was ich fast 30 Jahre lang in zahllosen, durchaus ambitionierten Bergwanderungen und Bergbesteigungen getan habe und nach wie vor tue, dann brauche ich dafür keine Laufveranstaltung mit zig anderen um mich herum. Ich suche dann eher auch Bergeseinsamkeit, wenn der abgedroschene Begriff mal erlaubt sei.
Es ist im übrigen nicht so, dass ich riesiges Bedauern darüber verspüren würde, verschiedene Trails nicht oder noch nicht laufen zu können, weil mir die körperlichen Voraussetzungen zum Durchlaufen fehlen. Der Alpin-Marathon in Liechtenstein war ein Trainingslauf. Ich habe damit gerechnet irgendwann gehen zu müssen, weil ich erstens die Strecke nicht kannte und zweitens mit über 100 km harten Trainings in der Woche davor schon etwas müde war. Natürlich hoffte ich, ansonsten gute Bedingungen vorzufinden, wohl wissend, dass Schlechtwetter in den Bergen immer WIRKLICH miserable Bedingungen bedeutet. Es war eben ein Tag an dem nichts stimmte, außer der Dusche im Ziel und natürlich der wichtigen Tatsache es gegen alle Widrigkeiten geschafft zu haben.
Danke fürs Lesen und die Rückmeldung
Gruß Udo