RUNNER'S WORLD

Hallo!
Ich hab im März bei einem 25 km Strassenlauf auf den letzten drei Kilometern
in meiner rechten Wade das Gefühl gehabt, ich bekomme gleich einen Wadenkrampf.
Wurde es zum Glück nicht und ging dann auch wieder weg. Danach bei den 10km Läufen
und 10 Meilen war nix. Nun aber nach einem Lauf der länger als zwei Stunden ging,
tauchte der gleiche Schmerz wieder auf. Bin daraufhin zu einem Physiotherapeuten.
Die Massagen waren etwas schmerzhaft und er meinte die Muskeln wären verklebt.
Bin jetzt noch mal einen Halbmarathon gelaufen und beim Laufen gings, aber im Ziel beim Gehen, war es wieder schlimm. Hab dann nach dem Duschen kurz mit Pferdebalsam massiert
und dann war auch wieder gut. Da ich dieses Jahr meinen ersten Marathon laufen möchte
kann ich das bei langen Läufen gar nicht brauchen. Der Horror wäre, wegen einem Wadenkrampf aussteigen zu müssen.
Ist ein verklebter Muskel das gleiche wie eine Verhärtung? Ich versuche immer ausreichend viel zu trinken und nehme jeden Tag Magnesiumkapseln. Versuche auch genug zu dehnen,
da ginge allerdings noch mehr. Helfen Kompressionsstrümpfe?Kriegt man das durch Massagen
wieder weg?
Bitte gebt mir da doch mal Ratschläge..
Lieben Gruß Michaela

Pummelchen hat geschrieben:Bitte gebt mir da doch mal Ratschläge..

Ich habe ja noch nie gehört, dass Muskeln überhaupt "verkleben" können. Also hätte ich den PT gelöchert, was denn da "verklebt", welche Ursache das hat und wie dem abzuhelfen ist.

Ich vermute aber eher, dass es sich einfach um einen ganz normalen Krampf handelt. Und die wahrscheinlichste Ursache dafür ist, dass du Läufe über 2h noch nicht ausreichend gewöhnt bist. Flüssigkeitsversorgung und Salzmangel können auch eine Rolle spielen.
Und du wärst nicht die Erste, die bei einem Marathon Krämpfe bekommt. "Horror" ist wirklich was anderes.

Pummelchen hat geschrieben:...Ist ein verklebter Muskel das gleiche wie eine Verhärtung? Ich versuche immer ausreichend viel zu trinken und nehme jeden Tag Magnesiumkapseln. Versuche auch genug zu dehnen,
da ginge allerdings noch mehr. Helfen Kompressionsstrümpfe?Kriegt man das durch Massagen
wieder weg?
Bitte gebt mir da doch mal Ratschläge..
Lieben Gruß Michaela

Nach meiner Meinung ist es nicht entscheidend, wie man die von Dir beschriebene Verletzung nennt. Es kommt zu Schmerzen und der Muskel ist teilweise verkürzt und verhärtet.

Da man den Muskel nicht sehen kann, beschreibt man die Verletzung als Zerrung, Verhärtung oder Verklebung. Wird es zusatzlich blau oder schwillt an, ist von einem Faserriß auszugehen.

Abhilfe schaffen Massagen und Wärme (nicht bei Schwellungen!), Dehnen kann den schon geschädigten Muskel weiter verletzen. Mit ruhigem Training fortfahren und starke Belastungen wie Bergläufe oder Sprints genauso meiden wie sehr lange Läufe.

Was da verklebt, sind die Faszien, das sind die Bindegewebshäute, die unseren Körper von innen auskleiden und auch jeden einzelnen Muskel einhüllen und abgrenzen. Kennst Du von Steak oder von der Hühnerbrust. ;) Zu Verklebungen kommt es, wenn die Lymphe zwischen den Muskeln nicht mehr richtig abtransportiert wird. Zum Beispiel wegen existierender Verspannungen. Die Physios machen die Lymphe wieder mobil.

Ja, Muskeln (Muskelstränge) verkleben gern mal. Wenn man das zu lange ignoriert riskiert man eine Verkürzung der Muskulatur und damit auch Zerrungen und anderen Dysbalancen, auch Achillessehnenbeschwerden durch den Zug auf den darüber liegenden Muskeln.

Kugel doch mal nach "Triggerpunkt" und "Wade". Ich habe dasselbe seit ein paar Jahren und habe von verschiedenen Physios gesagt bekommen, dass das halt so sei und dass ich die Verklebungen regelmäßig lösen müsse (am besten bei ihnen ). Kann man aber auch selbst, wie ein befreundeter Physio mir erklärte. Ich taste meine Waden etwa zweimal die Woche ab, vor allem nach langen Läufen, oder wenn ich Beschwerden verspüre wie Gefühl kurz vorm Krampf oder ein Ziehen in den Waden. Auf jeden Fall nach dem Lauf mit warmen Muskeln.

Wenn es irgendwo empfindlich ist und sich kleine Knoten in der Muskulatur ertasten lassen, bohre ich masochistisch mit meinem Daumen etwa 20 sekunden hinein. Das ist zwar erstmal nicht schön und tut auch danach etwas weh, aber am nächsten Tag sind die Muskeln wieder weich und locker. Ach ja, die Waden dehne ich auch täglich, auch an lauffreien Tagen.

Viel Erfolg
Regina

Cassia hat geschrieben:Was da verklebt, sind die Faszien, das sind die Bindegewebshäute, die unseren Körper von innen auskleiden und auch jeden einzelnen Muskel einhüllen und abgrenzen. Kennst Du von Steak oder von der Hühnerbrust. ;) Zu Verklebungen kommt es, wenn die Lymphe zwischen den Muskeln nicht mehr richtig abtransportiert wird. Zum Beispiel wegen existierender Verspannungen. Die Physios machen die Lymphe wieder mobil.

Das kann übrigens auch an anderen Stellen passieren (ich hatte das Vergnügen kürzlich am Oberschenkel vorne) - nicht nur an der Wade. Das Gute daran ist, dass ein Physio das wirklich relativ schnell beseitigen kann. Ist keine langwierige Angelegenheit, wenn man es nicht runterspielt und zu lange nichts unternimmt.

Hi
und vielen Dank erst mal, war schon recht hilfreich. Das ich lange Läufe nicht gewohnt bin, kann ich ausschließen. Auf Flüssigkeitsmangel werd ich mal verstärkter achten. Und für mich wäre es Horror, wenn ich bei meinem ersten Marathon aussteigen muß, wegen Wadenkrämpfen. Ich lauf den nicht in Deutschland und er soll in Verbindung mit einer Reise
schon ein einmaliges Erlebnis werden. Natürlich gibt es Schlimmeres....
Werd noch mal zum Physio gehen, Massagen scheinen wohl auf jeden Fall wichtig.
Wärme mit Körnerkissen werd ich mal probieren und die Quälereien von Regina
werd ich mir mal zeigen lassen. Der Physio hatte nämlich auch mit nem Hammer oder so,
rumgeklopft .
Gruß erst mal, Michaela