RUNNER'S WORLD

Hallo.

Anfang Juli hatte ich meinen ersten HM. Da ich so viel Spaß daran hatte, möchte ich meinen zweiten HM im August (6 Wochen nach dem ersten) laufen. Ich habe bei dem ersten eine Zeit zum Finishen von 02 Std. 07 Min. gebraucht. Für den ersten war das für mich okay. Den zweiten möchte ich allerdings nah an der 2 Std.-Marke laufen bzw. 2 Stunden in den Angriff nehmen. Ist das realistisch? Habe bei dem vorletzen Trainingslauf ein Fahrtspiel eingebaut. Bringt das was?
Hoffe auf Antworten.

Beste Grüße, Alex

In 6 Wochen würde ich mir lieber nicht zu viel erwarten, natürlich kann das schon reichen, muss aber nicht, da die Effekte von Ausgeruhtheit, Wetter, Tagesform ggf. schon ausreichen, um die Verbesserung der kurzen Zeit ggf. auch zu negieren.
Wenn du dein Training ein wenig steigerst und die Qualität / den Anspruch des Trainings erhöhst (also Tempoeinheiten neu reinnimmst) wird sich das sicher niederschlagen, aber nicht enttäuscht sein, wenn das in der kurzen Zeit nicht merklich sich niederschlägt - zumindest solltest du lieber nicht mit der Einstellung rangehen, dass das unbedingt passieren muss, sonst bist du am Ende enttäuscht - wenngleich es natürlich schon reichen kann...
Ich bin auch gerade am Überlegen, doch noch einen kurzfristigen HM reinzunehmen, meine letzte PB ist erst 2 Wochen her und dieses Mal würde ich aus einer Umfangswoche sogar mit einer Vorbelastung aus einem Morgenlauf starten ... würde ich da eine PB erwarten, wäre eine Enttäuschung vorprogrammiert - dennoch schliesse ich das (geradezu wahnwitzig) nicht völlig aus^^ Allerdings bräuchte ich dazu optimale Wetter- und Formbedingungen, da sich 70 km Mehrbelastung bei vergleichbaren Bedingungen niemals nicht kompensieren lassen.
Meine Erwartung bei noch relativem frühen Trainingsstadium wäre aber schon, dass man halb- oder bei höherem Aufwand vielleicht auch vierteljährig schon eine Verbesserung sehen wird - bei den 6 Wochen würde ich das auch erwarten, aber ob das so klar sichtbar wird, wäre halt meine Einschränkung.
Eine andere Frage ist natürlich auch, wie du dich während und nach dem Lauf gefühlt hast - wenn du noch nicht am Limit warst und recht schnell wieder normal im Training warst, ist mit etwas mehr Nachdruck vielleicht schon im Minutenbereich was zu machen.
In jedem Fall viel Erfolg und bleib so motiviert

meine erfahrung ist, dass man sich bei den ersten läufen am stärksten verbessert. auch wenn man vom trainingsstand keine großen fortschritte gemacht hat.
zum einen geht man seinen ersten lauf im normalfall immer sehr vorsichtig an, also zu langsam. Sicherlich gibt es auch Anfänger, die zu schnell anfangen, aber gerade bei HM oder Marathon läuft man ja am Anfang eher auf Ankommen. An diesem Punkt "Wettkampferfahrung" sehe ich noch viel Luft. Natürlich musst du selbst wissen, wie sehr du bei deinem ersten HM am Limit warst.
Desweiteren stelle ich bei mir auch eine psychologische Komponente fest. Wenn ich erstmal eine Zeit erreich hab, ist es für mich relativ einfach, diese Zeit wieder zu laufen. Dadurch, dass ich weiß, dass ich eine gewisse Leistung bringen kann, gewinne ich eine Sicherheit, durch die ich schneller laufen kann. Ob das auch bei dir so ist, das weiß ich nicht.
Mit ein wenig Intervalltraining/Fahrtenspielen oder Tempoläufen solltest du in 6 Wochen auch noch einen Zacken schneller werden.
Also ich sehe Potential, dass es klappen könnte, aber du musst es selbst ausprobieren.

Danke erst einmal für eure Antworten! Ihr habt recht, dass man sich sicher im Kopf klar sein muss, dass man sich innerhalb von 6 Wochen eventuell nicht verbessert. Meinen ersten HM bin ich langasam angegangen. Und ich glaube bzw. vom Gefühl her, wäre auch mehr drin gewesen. Die letzen Meter habe ich das Tempo nochmals angezogen, um ein paar Sekunden noch rauszuholen. So ein "Wettkampf" bzw. Lauf mit Publikum pushed ja doch noch ein bisschen mehr als das man im Taining läuft.
Wie oft muss man den solche Tempoläufe einlegen? Ein- oder zweimal wöchentlich?
Beste Grüße

Ein- oder zweimal, mach einfach wie Du Dich fühlst. Das Training soll nicht zu leicht sein, aber eben auch nicht zu hart.

Ansonsten kann ich nur zustimmen, gerade am Anfang kann eine Verbesserung kommen, muss aber nicht. Die Anpassungen an das Training sind halt nicht so einfach vorhersagbar. Ich hatte am Anfang drei HM mit 5 oder 6 Wochen dazwischen, Fortschritt: 1:55, 1:52, 1:39. Du siehst, alles ist möglich.

mach halt mal eine Tempoeinheit und schau wie du dich danach fühlst. kann gut möglich sein, dass du danach erstmal muskelkater hast. deshalb würde ich sagen, am anfang vlt. erstmal eine Einheit pro Woche, wenn das gut geht, dann auf zwei erhöhen.
kannst ja mal berechnen, welches Tempo du für eine 2:00 Zielzeit pro KM laufen musst. dann gehst du am besten auf eine Laufbahn und machst dann 3 x 2000m mit 800 m lockerem Traben dazwischen. je nachdem wie du das wegsteckst, kannst du das Pensum erhöhen oder die Erholungsphasen verkürzen. oder zB 1 x 5000m im Zieltempo oder 6x1000m etwas schneller laufen.
Für einen Halbmarathon versuche ich dann in der Regel 10x 1000 oder 5x 2000 oder 3x3000m oder 2x 5000m Einheiten zu machen. Also ich schau zu, dass 8 bis 12 km im Zieltempo oder etwas schneller oder minimal langsamer gelaufen werden. Aber da musst du dich natürlich vorsichtig rantasten und nicht in 6 Wochen von 0 auf 100. ;)

Danke für die Antworten und darin enthaltenen Tipps!!! Werde ich die nächsten Tahe mal schauen. Gestern bin ich 5.1 km in 00:28:08 gelaufen... Darür, dass ich sonst immer um die 30 Minuten für 5 km gebraucht habe, war ich echt zufrieden. Aber ganz halten werde ich so ein Tempo nicht auf der Distanz von einem HM...

Alex_for_run hat geschrieben:Hallo.
Den zweiten möchte ich allerdings nah an der 2 Std.-Marke laufen bzw. 2 Stunden in den Angriff nehmen. Ist das realistisch?

Warum eigentlich nicht? Verteile mal 7 Minuten auf die 20 km, somit hast du eine Verbesserung von 21 Sekunden pro Kilometer in Aussicht.

Die meisten Trainingspläne, die ich kenne, sind auf Zeiträume von 6 bis 12 Wochen ausgelegt. Wenn ich die Halbmarathonpläne mal von Steffny's Optimales Lauftraining mir anschaue, würde ich sagen, dass deinem Vorhaben nicht viel entgegen steht.

Und so wie ich das auf die Kürze herausgelesen habe, fehlen dir wohl Tempoläufe und Intervalleinheiten (1000er und 2000er). Diese werden dir "den letzten Schliff" geben, damit dein Körper sich an die "Tempohärte" gewöhnen kann. Bei mir wirken sie wirklich merklich gut, das wird auch bei dir passieren.

Dazu darfst du nicht die laaaangen Dauerläufe vergessen (bis zu 130 Minuten bei 70% mHF)

Viel Spaß...

Gruß
Thomas

@ThomKat:
Hast recht... ich versuche morgen dann mal auf 6 km Tempoläufe einzubauen... Die Strecke ist gut abzustecken was die km-Zahl angeht. Da werde ich mich mal dran versuchen!

Beste Grüße

Hast du denn die ein Laufbuch von Steffny? Ich kann sie dir wirklich wärmstens empfehlen...

Ich habe grade die Neuauflage des Großen Laufbuchs hier... Gut investiertes Geld...

Hi.
Habe heute die 6 km mit Tempoläufen in Angriff genommen! Meine Zeit: 33 Min. 34 Sek. War völlig zufrieden. Habe mich auch nicht so derbe ausgepowert. Denke mal, dass da was an Zeit zu holen ist für den nächsten HM. Habe bereits bei diversen Beiträgen über das Buch von Steffny gelesen... Muss ich gleich mal googeln! Und bereitest du dich damit vor?

Gruß