@Steif
links: 3. Ino Geisemeyer, VfL Leer, im letzten Jahr A-Jugend, 800m 1:55,39 / 1500m 3:59,14
rechts: 2. Matthias Strotmann, LG Braunschweig, ein 30min Läufer, der im letzten Jahr auch 2:25 beim Hamburgmarathon gelaufen ist.
Das Foto ist bei einem Silvesterlauf über ca. 14km geschossen worden, den ich (natürlich im Spurt) gewinnen konnte.
@Roxanne
Vermutlich eine Mischung aus beidem.
@Thomas
Eigentlich habe ich in dem Stadion ja noch meinen Fehler bei den Jugendmeisterschaften 2001 gut zu machen. Noch ist Polen nicht verloren.
@Meerbuscher, regen-sonne, etc.
Durchhalten bis die Durststrecke vorbei ist. Der Knoten platzt schon irgendwann!
Das ist halt das Problem, soll ich oder soll ich nicht.
Ich habe im Herbst, den Verein (von West nach Ost), Trainer und das Trainingssystem gewechselt.
Mein Trainer (ehemaliger Sportschüler und Kaderathlet in der DDR) hat logischerweise sein Trainingssystem auf meine Leistungen Umgerechnet.
Da ich schnellere Bestzeiten hatte als meine Trainingspartner, sollte ich deren Training ja eigentlich locker verkraften können.
Da die Zielstellung Deutsche Meisterschaften lautete, war das Trainingsniveau natürlich entsprechend hoch anzusetzen.
Die Erhöhung der Kilometerumfänge um 50-100% habe ich nach Anfangsschwierigkeiten auch recht gut verkraftet.
Da ich auf Dauerläufe ganz gut anspreche hatte ich in der letzten Aprilwoche ohne vorher eine Bahn gesehen zu haben Testleistungen von 3,37sek über 30m fliegend, 18,5sek über 150m, 53,5sek über 400m und 2:32min über 1000m
In der Woche darauf lief ich ohne mein Potential voll auszureizen eine 1:57min über 800m.
Dann begann das Tempotraining. Ergebnis nach 2 Monaten ist, das ich mich immer noch auf dem selben Leistungsniveau bewege, das Intervalltraining hat also bisher keine im Wettkampf messbaren Ergebnisse gezeigt. Die Probleme beginnen eigentlich schon im Training. Mit den kürzeren Intervallen (bis 300m) habe ich keine Probleme, da ich von meinem früheren Training schon sehr schnelle Zeiten gewohnt bin.
Aber bei der Entscheidenden Einheit gibt es ein Problem. Angesetzt waren im ersten 4 Wochen Zyklus (3 Wochen Belastung, eine Woche Kompensation) als Einstiegseinheit 8x1000m in 2:49min mit 3min Pause. Im nächsten Zyklus sollte dann nach Möglichkeit auf 2:39min erhöht werden. Mit diesem Training sollte bis zum 19.6. die Deutsche Quali von 3:48,5min gelaufen werden. Dann wäre ein Wettkampfspezifisches Training bis zu den Deutschen gefolgt.
Zumindest die 2:49min hätten nach meinem neuen Trainer in jedem Fall kommen müssen.
Bisher habe ich aber höchstens 3x1000m in 2:55min gemacht. Nach meinem alten Trainer dürfte ich auch nach etlichen Monaten noch nicht in der Lage sein die 8x1000m überhaupt durchzuhalten. Zusätzlich zu dem höheren Leistungsniveau kommt hier noch das komplett andere Trainingssystem. In meinem alten Trainingssystem, wären schon die 2:49min ein Megatraining für einen 3:40min Läufer, der noch ein bisschen schneller laufen möchte, also vielleicht Olympianorm. Die 2:39min wären dann schon das Maximaltraining für übermenschliche Läufer.
Während andere Läufer die auf dieses Training über Jahre hin vorbereitet wurden selbst auf einem niedrigeren Leistungslevel keine Probleme haben, scheitere ich bei dem Versuch quasi aus der kalten Küche von null auf hundert zu springen.
Wenn ich jetzt versuche knallhart weiter zu trainieren, dann kann es natürlich sein, das entweder im Wettkampf der Knoten platzt und ich ein erarbeitetes Potential freisetzen kann, das ich Aufgrund der großen Umstellung wenn es drauf an kam einfach noch nicht mobilisieren konnte. Oder aber, ich gewöhne mich im laufe der Zeit einfach an das Training und kann dann gegen Ende der Saison, oder in der Halle wieder ganz gute Zeiten laufen und trumpfe dann im nächsten Sommer richtig auf.
Wenn ich aber Pech habe, dann kommt mein Körper mit der Belastung überhaupt nicht klar und ich stagniere bestenfalls weiter. Im schlimmsten Fall, steuere ich direkt auf ein massives Übertraining zu und kann möglicherweise auch die Hallensaison vergessen.
Schlägt das Training bei mir nicht an, oder schlägt es bloß noch nicht an?
Schlägt es bei mir prinzipiell nicht an, weil ich mit der Methodik nicht zurecht komme, oder ist es bloß die Umstellung?
Diese Fragen lassen sich verdammt schwer beantworten, ohne in die Zukunft zu blicken.
Es wäre einfach verdammt schade, wenn ich jetzt mein ganzes Training ändern würde, obwohl ich genau in 2 Wochen eine 3:45min laufen könnte.
Bei all der Unsicherheit und der schlechten Form leidet natürlich die Psyche.
Es ist eben nicht so erbaulich, wenn man mit 21 Jahren zwischen 4:02min und 4:04min herrumgurkt, mit 17 schon eine 4:03min gelaufen ist und eigentlich Zeiten deutlich unter 3:50min laufen wollte.
Ich hab beschlossen es am Sonntag einfach mal zu probieren. Wenn ich versuche eine 3:55min oder eine 4min zu laufen, dann stehe ich einfach nur an der Startlinie mit dem Gefühl, selbst bei optimalem Rennverlauf eine scheiß Zeit zu laufen und mit der Angst im Schlimmsten Fall Einzugehen und über 4min zu laufen, für einem Mittelstreckler eine große Schande. Wer nicht unter 4min läuft ist eigentlich kein richtiger Mittelstreckler, ebenso wie ein Sprinter erst unter 11,0sek einer ist. Entsprechen fallen natürlich auch die Kommentare in der Szene aus.
Also werde ich mit Hilfe eines Tempomachers einfach mal versuchen eine 2:30min über 1000m anzugehen. Dann muss ich halt mal 500m beißen. Vielleicht geht dann einfach auch vom Kopf her mal was.
Gruß vom Miler!
`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe