Servus!
Ich halte eine Tendinitis-Diagnose in diesem Bereich des Körpers für nur eine von vielen Möglichkeiten, und noch dazu eine eher unwahrscheinliche. Jedoch eine der Stabdarddiagnosen eines Schulmediziners, wenn er nicht mehr weiter weiß.
Wurde denn bei der Diagnose ausgeschlossen, dass es sich um
"Myofaziale Trigger" in der Gluteal- und/oder Hüftrotatorenregion handeln könnte? Ich würde hier Trigger im
Gluteus Medius,
Gluteus Minimus und/oder im
Piriformis als erste im Verdacht haben. Andere Muskeln (je nach Schmerzbild auch die
Hamstrings zb) , die in dieser Gegend angesiedelt sind, könnten aber ebenfalls im Spiel sein.
Solche Trigger verursachen selbst sogenannten Übertragungsschmerz z.T. in weit von der Lage des Triggers entfernte Zonen des Körpers, so dass die Ursache oft nicht dort liegt, wo es weh tut. So was macht einen durchschnittlichen Orthopäden meist regelrecht fertig, weil er sowas nicht gelernt hat, wie mir scheint. Dass solche Trigger die Muskeln so verkürzen, dass sich in ihrer Folge auch eine Tendinitis entwickeln kann, ist unbestritten, jedoch nützt die alleinige Beseitigung der Tendinitis mit Medikamenten (Cortison, Ibu, ASS, Diclofenac etc.) wenig, da die eigentliche Ursache - die Triggerpunkte - weiterhin bestehen, da diese nicht auf Entzündungshemmer reagieren.
Da ich natürlich aus Deine recht groben Beschreibung Deines Beschwerdebildes nur recht grob schlussfolgern kann beschränke ich mich mal auf folgende zwei Charts die die typischen Schmerzzonen von Triggern im
Gluteus Minimus und
Piriformis wiedergeben. Die Trigger (vulgo: Muskelverhärtungen) sind mit Kreuzen gekennzeichnet:
http://www.triggerpoints.net/triggerpoints/Glut_Min.jpg
http://www.triggerpoints.net/triggerpoints/Piriformis.jpg
Die Trigger zu suchen ist recht einfach, indem Du Dich Dich an den verdächtigen Stellen auf einen Tennisball legst. Wenn es richtig weh tut (richtig!!!), und idealerweise dabei dein Schmerzbild ausgelöst wird, dann liegst Du richtig. Bleib auf dem Ball für 30-90 Sekunden liegen, auch wenns sauweh tut. Der Schmerz lässt langsam nach, was auf eine Auflösung eines Triggers hindeutet. Das Ganze dann 3-5 mal täglich wiederholen. Besser wäre es in Deinem Fall aber, der ein recht komplexes Geschehen darstellen kann, den Doc um ein Rezept für Physiotherapie zu bitten. Bitte einen Physio wählen, der in "Manueller Therapie" ausgebildet ist.
Alternativ würde ich auch den Besuch bei einem Osteopathen in Erwägung ziehen, die m.E. bei den meisten typischen Läuferbeschwerden wesentlich effektiver arbeiten als Orthopäden, die nur das kennen, was sie auf einem Röntgenbild sehen können und alles was sie nicht sehen, gerne mal vorschnell als Enzündungsprozess deklarieren.
Was Du weiterhin machen kannst, wäre auf eine Ernährung zu achten. D.h. Mindetsens 80% von der Otik auf dem Teller sollten aus Obst und Gemüse bestehen. die restlichen 20% der Telleroptik können aus säureüberschüssigen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Getreideprodukte bestehen. Besser wäre es, wenn Du mal für ne gute Woche ausschließlich von Obst und Gemüse, wenig Nüssen und Samen sowie Oliven- und Leinöl leben würdest, da das Deine Muskeln deutlich geschmeidiger macht, die Nährstoffkrise im Trigger beheben hilft und den Zug von den Sehnenansätzen nimmt. Ein Ersatz für eine physiotherapeutische oder osteopathische Behandlung ist das aber nicht - lediglich eine Unterstützung.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen

Robert