Stuttgart-Lauf: eigentlich kanns nur besser werden!
Verfasst: 25.06.2004, 09:37
Hallo,
ich zögere ja schon die ganze Woche, aber nachdem sich die anderen zu Wort gemeldet haben, werde ich doch auch mal einen Bericht meines ersten Wettkampfes loswerden.
Das Ganze stand unter keinem besonders guten Stern, irgendwie habe ich seit meiner Krankheit Mitte Mai immer mal wieder das Gefühl rumzukränkeln. Am Samstag befand ich mich mitten in einer solchen Attacke mit belegtem Hals kitzelnder Nase und allgemeiner Schlappheit. Keine Ahnung, ob das Schnupfen (bei dem wechselhaften Wetter derzeit wärs kein Wunder), Heuschnupfen (hatte ich zwar noch nie, aber der Anfallscharakter macht mich stutzig) oder reine Nervosität war.
Trotzdem machten wir uns nachmittags auf die Socken, um die Startunterlagen abzuholen und die kostenlosen Maultaschen zu vertilgen. Alles war prima organisiert und klappte reibungslos. Nur ich wurde immer nervöser.
Am Sonntag Morgen klingelte der Wecker viel zu früh für Sonntage, schließlich wollten wir ja vor unserem Lauf noch einigen Bekannten, die beim Inliner-Rennen mitmachten zujubeln. Mir ging es zwar besser als am Samstag, aber verschnupft fühlte ich mich immer noch. Aber Kneifen gilt nich und so saßen wir `schon` kurz nach neun im Zug, der voller Läufer aller Altersklassen war. Insbesondere einige Minimarathon-Starter testeten schonmal ihre Form, indem sie quer durch den Zug tobten. ;) Die Straßenbahn zur Schleyerhalle war noch voller und die Spannung begann zu steigen.
Für die erste Gruppe der Inliner, die gerade mal eine halbe Stunde braucht, kamen wir zu spät, aber `unsere` Läufer erwischten wir rechtzeitig, um sie noch für den Endspurt zu motivieren.
Danach gaben wir unsere Klamotten ab, um dem allgemeinen Chaos zu entgehen (das war wirklich der einzige Punkt, der nicht gut organisiert war) und standen etwas verloren rum, den nur für T-Shirt war es eigentlich zu kalt. Aber dafür gibts ja die Schleyer-Halle und außerdem kann man die Zeit auch prima mit mehrmaligem Anstehen vor dem Klo verbringen. ;)
Gegen 11:30 machten wir uns in Richtung Start auf den Weg und ich begann so langsam ungeduldig auf das Adrenalin zu warten, das sich aber trotz oder gerade wegen der 2.500 anderen um mich rum nun überhaupt nicht einstellen wollte. Ich bekam eine kleine Sinnkrise und begann mich ernsthaft zu fragen, was ich eigentlich hier will. Der Start verzögerte sich noch ein paar Minuten und ich begann natürlich schon wieder einen Drang aufs Klo zu spüren. Naja, muss ich halt so schnell rennen, dass es noch reicht...
Dann gings endlich los. Das Ganze ging dank der breiten Straße mit erstaunlich wenig Gedränge und Geschubse ab, außerdem liefen die anderen um mich rum alle ein ähnliches Tempo, so dass ich nie gezwungen war, mich für Überholer in Luft aufzulösen.
Ich wartete weiter auf das Adrenalin. Aber das hatte sich wohl alles bei meinem Göga gesammelt, der mit großer Begeisterung neben mir her lief und den wenigen Zuschauern zuwinkte. Ich dagegen musste vom ersten Schritt an kämpfen. Nicht gegen das Tempo, sondern gegen den Schweinehund oder wasauchimmer, der mir ständig `was soll der Quatsch eigentlich` zuflüsterte. Der Weg bis zum ersten KM-Schild kam mir endlos lang vor. Tja wenn man sonst immer dieselbe Runde läuft tut man sich schon sehr schwer, Strecke und Zeit vernünftig einzuschätzen.
Die Strecke selber habe ich als ziemlich ätzend aber gut geeignet für schnelle Zeiten empfunden. Es ging die meiste Zeit auf breiten Straßen geradeaus an Bahngleisen entlang. Die Zuschauer hatten bis auf wenige Ausnahmen ihr Pulver beim Halbmarathon verschossen, nur die Musikkapelle in der Bahnunterführung (wos schön hallt) spielte unverdrossen.
Ich begann ganz gegen meine Gewohnheit furchtbar zu schwitzen, eine kurze Hose wäre wohl besser gewesen, na ja man lernt dazu. Mit etwas Wasser von der Wasserstelle gings dann aber auch wieder besser.
Bei km 6 kamen wir dann in den Bereich des Stadions und der Zuschauer, was viele, die bisher brav mit mir gelaufen waren zu einem Endspurt veranlasste. Das kriegte ich leider nicht mehr auf die Reihe, obwohl mein Puls bestimmt nicht am Anschlag war. Dann der Einlauf ins Stadion, auf den ich mich im Vorfeld echt gefreut hatte. Aber in meiner Verfassung fand ich das nur noch albern und war froh, dass es vorbei war.
Im Ziel war mir schlecht, aber ich war nicht besonders außer Atem und hatte das Gefühl, recht schnell wieder erholt zu sein. Heisst das jetzt, dass ich mich nicht genügend angestrengt habe oder bin ich einfach ein Stehaufmädchen?
Fazit des Ganzen: ich habe mich sehr gequält und habe den Eindruck, dass ich noch viel lernen muss. Außerdem spornen mich viele Menschen um mich rum leider gar nicht an eher im Gegenteil. Und ich habe das Gefühl eine längere Strecke würde mir tendenziell eher liegen.
Meine Zeit war am Ende 42:33, was immerhin den 460. Platz von knapp über 1100 Frauen bedeutet. Gut ist es trotzdem nicht, bei jedem `normalen` Lauf rennt man damit ganz schön hinterher.
Über die genaue Streckenlänge gabs etwas widersprüchliche Angaben, eigentlich sollten es 7 km sein, aber einmal tauchten auch 7,6 auf. Aber selbst dann bin ich wohl doch noch ein schönes Stück davon entfernt, 10 km in einer Stunde zu schaffen. :( Aber irgendwann wird das schon noch, den Chip hab ich vorsichtshalber mal behalten....
Tina
ich zögere ja schon die ganze Woche, aber nachdem sich die anderen zu Wort gemeldet haben, werde ich doch auch mal einen Bericht meines ersten Wettkampfes loswerden.
Das Ganze stand unter keinem besonders guten Stern, irgendwie habe ich seit meiner Krankheit Mitte Mai immer mal wieder das Gefühl rumzukränkeln. Am Samstag befand ich mich mitten in einer solchen Attacke mit belegtem Hals kitzelnder Nase und allgemeiner Schlappheit. Keine Ahnung, ob das Schnupfen (bei dem wechselhaften Wetter derzeit wärs kein Wunder), Heuschnupfen (hatte ich zwar noch nie, aber der Anfallscharakter macht mich stutzig) oder reine Nervosität war.
Trotzdem machten wir uns nachmittags auf die Socken, um die Startunterlagen abzuholen und die kostenlosen Maultaschen zu vertilgen. Alles war prima organisiert und klappte reibungslos. Nur ich wurde immer nervöser.
Am Sonntag Morgen klingelte der Wecker viel zu früh für Sonntage, schließlich wollten wir ja vor unserem Lauf noch einigen Bekannten, die beim Inliner-Rennen mitmachten zujubeln. Mir ging es zwar besser als am Samstag, aber verschnupft fühlte ich mich immer noch. Aber Kneifen gilt nich und so saßen wir `schon` kurz nach neun im Zug, der voller Läufer aller Altersklassen war. Insbesondere einige Minimarathon-Starter testeten schonmal ihre Form, indem sie quer durch den Zug tobten. ;) Die Straßenbahn zur Schleyerhalle war noch voller und die Spannung begann zu steigen.
Für die erste Gruppe der Inliner, die gerade mal eine halbe Stunde braucht, kamen wir zu spät, aber `unsere` Läufer erwischten wir rechtzeitig, um sie noch für den Endspurt zu motivieren.
Danach gaben wir unsere Klamotten ab, um dem allgemeinen Chaos zu entgehen (das war wirklich der einzige Punkt, der nicht gut organisiert war) und standen etwas verloren rum, den nur für T-Shirt war es eigentlich zu kalt. Aber dafür gibts ja die Schleyer-Halle und außerdem kann man die Zeit auch prima mit mehrmaligem Anstehen vor dem Klo verbringen. ;)
Gegen 11:30 machten wir uns in Richtung Start auf den Weg und ich begann so langsam ungeduldig auf das Adrenalin zu warten, das sich aber trotz oder gerade wegen der 2.500 anderen um mich rum nun überhaupt nicht einstellen wollte. Ich bekam eine kleine Sinnkrise und begann mich ernsthaft zu fragen, was ich eigentlich hier will. Der Start verzögerte sich noch ein paar Minuten und ich begann natürlich schon wieder einen Drang aufs Klo zu spüren. Naja, muss ich halt so schnell rennen, dass es noch reicht...
Dann gings endlich los. Das Ganze ging dank der breiten Straße mit erstaunlich wenig Gedränge und Geschubse ab, außerdem liefen die anderen um mich rum alle ein ähnliches Tempo, so dass ich nie gezwungen war, mich für Überholer in Luft aufzulösen.
Ich wartete weiter auf das Adrenalin. Aber das hatte sich wohl alles bei meinem Göga gesammelt, der mit großer Begeisterung neben mir her lief und den wenigen Zuschauern zuwinkte. Ich dagegen musste vom ersten Schritt an kämpfen. Nicht gegen das Tempo, sondern gegen den Schweinehund oder wasauchimmer, der mir ständig `was soll der Quatsch eigentlich` zuflüsterte. Der Weg bis zum ersten KM-Schild kam mir endlos lang vor. Tja wenn man sonst immer dieselbe Runde läuft tut man sich schon sehr schwer, Strecke und Zeit vernünftig einzuschätzen.
Die Strecke selber habe ich als ziemlich ätzend aber gut geeignet für schnelle Zeiten empfunden. Es ging die meiste Zeit auf breiten Straßen geradeaus an Bahngleisen entlang. Die Zuschauer hatten bis auf wenige Ausnahmen ihr Pulver beim Halbmarathon verschossen, nur die Musikkapelle in der Bahnunterführung (wos schön hallt) spielte unverdrossen.
Ich begann ganz gegen meine Gewohnheit furchtbar zu schwitzen, eine kurze Hose wäre wohl besser gewesen, na ja man lernt dazu. Mit etwas Wasser von der Wasserstelle gings dann aber auch wieder besser.
Bei km 6 kamen wir dann in den Bereich des Stadions und der Zuschauer, was viele, die bisher brav mit mir gelaufen waren zu einem Endspurt veranlasste. Das kriegte ich leider nicht mehr auf die Reihe, obwohl mein Puls bestimmt nicht am Anschlag war. Dann der Einlauf ins Stadion, auf den ich mich im Vorfeld echt gefreut hatte. Aber in meiner Verfassung fand ich das nur noch albern und war froh, dass es vorbei war.
Im Ziel war mir schlecht, aber ich war nicht besonders außer Atem und hatte das Gefühl, recht schnell wieder erholt zu sein. Heisst das jetzt, dass ich mich nicht genügend angestrengt habe oder bin ich einfach ein Stehaufmädchen?
Fazit des Ganzen: ich habe mich sehr gequält und habe den Eindruck, dass ich noch viel lernen muss. Außerdem spornen mich viele Menschen um mich rum leider gar nicht an eher im Gegenteil. Und ich habe das Gefühl eine längere Strecke würde mir tendenziell eher liegen.
Meine Zeit war am Ende 42:33, was immerhin den 460. Platz von knapp über 1100 Frauen bedeutet. Gut ist es trotzdem nicht, bei jedem `normalen` Lauf rennt man damit ganz schön hinterher.
Über die genaue Streckenlänge gabs etwas widersprüchliche Angaben, eigentlich sollten es 7 km sein, aber einmal tauchten auch 7,6 auf. Aber selbst dann bin ich wohl doch noch ein schönes Stück davon entfernt, 10 km in einer Stunde zu schaffen. :( Aber irgendwann wird das schon noch, den Chip hab ich vorsichtshalber mal behalten....
Tina