So kann man sich irren...
Verfasst: 02.09.2004, 10:44
Hi,
von mir auch mal einen kleinen "Erfahrungsbericht".
Ich laufe meist eine von drei Standardrunden, die ich mal mit dem Fahrrad vermessen habe und deren Länge ich ziemlich genau kenne, einschließlich der Kilometerpunkte, um meine Geschwindigkeit abschätzen zu können.
Gestern hatte ich dazu keine Lust. Eigentlich hatte ich gar keine rechte Lust, ich war spät von der Arbeit gekommen, hatte das anderswo schon erwähnte Abendbrot-Problem und mir lag deshalb ein Stück Mikrowellen-Pizza (*würg*) recht schwer im Magen. Aber die Sonne warf so schön ihre letzten Strahlen übers Land und das Fernsehprogramm war auch nix, also hab ich mich dann aufgerappelt. Conan Soundtrack auf die Ohren und los. Und wenn man denn schon so heldige Musik hört, dann kann man nicht die übliche Strecke laufen, sondern muss sich unentdecktem Neuland zuwenden.
Also bin ich einfach losgelaufen, eine Runde, die ich mir eigentlich für zukünftige Zeiten aufheben wollte, weil sie mir unglaublich weit vorkam. Ziemlich zu Anfang, als ich noch in meiner Aufwärmphase war (das klingt jetzt so professionell, eigentlich ist das mehr die Phase, wo ich so vor mich hinstolpere, weil ich den rechten Rhythmus noch nicht gefunden habe), kam mir ein joggender Kugelbauch entgegen, der trotz seiner rundlichen Figur (rundlich war aber echt nur der Bauch, die Beine sahen schon ganz sportlich aus) ziemlich fix unterwegs war, der mir einen recht mitleidigen Blick zuwarf.
Nach einer Weile gings dann besser und lief sich fast von selbst. Zumindest hätte es mich mehr geistige Anstrengung gekostet, mit dem Laufen aufzuhören als dabeizubleiben.
Etwas hinter der Häflte der Runde kam mir dann der Kugelbauch wieder entgegen, wobei mir sein Tempo jetzt etwas gemäßigter vorkam. Ich weiß ja nicht genau, wo er langgelaufen ist, auf seiner Seite der Runde gibt es ein paar Ausbaumöglichkeiten, vielleicht ist er ja doppelt so weit gelaufen wie ich, aber diesmal war sein Blick nicht mehr mitleidig, sondern eher anerkennend, er wusste nämlich genau, wie weit ich in der Zeit gelaufen war, auf meiner Seite gab es nicht viele Wahlmöglichkeiten (es sei denn man will einen Bach durchwaten). Mich hat das jedenfalls sehr stolz gemacht.
Ich habe dann auch auf alle Abkürzungsmöglichkeiten verzichtet und die Runde brav so zu Ende gelaufen, wie ich mir das immer erträumt hatte. Am Ende war ich schon ziemlich fertig, was ich vor allem daran gemerkt hab, dass ich meine Füße einfach nicht mehr so weit hochgenommen hab beim Laufen. Ich hab dann tunlichst glatten Straßenbelag gesucht, ich glaub, eine hochstehende Bürgersteigplatte hätte schon gereicht, damit ich mich tierisch auf die Fresse lege.
Auf jeden Fall hatte ich am Ende das Gefühl, ich müsse mindestens wenn nicht 45 min unterwegs gewesen sein und annähernd 7 km bewältigt haben. Den Blick auf die Uhr hab ich mir unterwegs verkniffen. Und was war, als ich vor unserem Haus ankomme? 36 min. Teufel auch, hab ich gedacht, das kann gar nicht stimmen. Dann werden die 7 km wohl auch nicht richtig sein. So fix bin ich denn doch nicht. Ich hab dann mit Map24 nachgemessen und es waren wohl wirklich nur 5,5 km. Da ich die Strecke schön fand und wohl öfter laufen werde, werde ich mit dem Fahrrad nochmal genauer nachmessen.
Irgendwie hat mich das ein bisschen enttäuscht, ich dachte, ich hätte neue Höchstleistungen verbracht. Andererseits war es dafür, dass ich ja gar nicht laufen wollte, schon ganz ok. Und außerdem lag mein Schnitt unter 7 min (vorrausgesetzt, die Fahrradmessung macht mir da nicht noch nachträglich einen Strich durch die Rechnung) und das hatte ich bisher auch noch nicht. Zumal ich einmal an einer roten Ampel gewartet habe.
So, das war jetzt ein langer Bericht über eigentlich gar nix, aber es war mir ein inneres Bedürfnis, euch das jetzt mitzuteilen. :glow:
lg,
Capella
PS: auf den Erdinger alkoholfrei Flaschen steht neuerdings "isotonisch, vitaminreich, kalorienreduziert", die haben ihren Trend zum Sportgetränk wohl auch erkannt :drink:
Madness takes its toll. Please have exact change.
von mir auch mal einen kleinen "Erfahrungsbericht".
Ich laufe meist eine von drei Standardrunden, die ich mal mit dem Fahrrad vermessen habe und deren Länge ich ziemlich genau kenne, einschließlich der Kilometerpunkte, um meine Geschwindigkeit abschätzen zu können.
Gestern hatte ich dazu keine Lust. Eigentlich hatte ich gar keine rechte Lust, ich war spät von der Arbeit gekommen, hatte das anderswo schon erwähnte Abendbrot-Problem und mir lag deshalb ein Stück Mikrowellen-Pizza (*würg*) recht schwer im Magen. Aber die Sonne warf so schön ihre letzten Strahlen übers Land und das Fernsehprogramm war auch nix, also hab ich mich dann aufgerappelt. Conan Soundtrack auf die Ohren und los. Und wenn man denn schon so heldige Musik hört, dann kann man nicht die übliche Strecke laufen, sondern muss sich unentdecktem Neuland zuwenden.
Also bin ich einfach losgelaufen, eine Runde, die ich mir eigentlich für zukünftige Zeiten aufheben wollte, weil sie mir unglaublich weit vorkam. Ziemlich zu Anfang, als ich noch in meiner Aufwärmphase war (das klingt jetzt so professionell, eigentlich ist das mehr die Phase, wo ich so vor mich hinstolpere, weil ich den rechten Rhythmus noch nicht gefunden habe), kam mir ein joggender Kugelbauch entgegen, der trotz seiner rundlichen Figur (rundlich war aber echt nur der Bauch, die Beine sahen schon ganz sportlich aus) ziemlich fix unterwegs war, der mir einen recht mitleidigen Blick zuwarf.
Nach einer Weile gings dann besser und lief sich fast von selbst. Zumindest hätte es mich mehr geistige Anstrengung gekostet, mit dem Laufen aufzuhören als dabeizubleiben.
Etwas hinter der Häflte der Runde kam mir dann der Kugelbauch wieder entgegen, wobei mir sein Tempo jetzt etwas gemäßigter vorkam. Ich weiß ja nicht genau, wo er langgelaufen ist, auf seiner Seite der Runde gibt es ein paar Ausbaumöglichkeiten, vielleicht ist er ja doppelt so weit gelaufen wie ich, aber diesmal war sein Blick nicht mehr mitleidig, sondern eher anerkennend, er wusste nämlich genau, wie weit ich in der Zeit gelaufen war, auf meiner Seite gab es nicht viele Wahlmöglichkeiten (es sei denn man will einen Bach durchwaten). Mich hat das jedenfalls sehr stolz gemacht.
Ich habe dann auch auf alle Abkürzungsmöglichkeiten verzichtet und die Runde brav so zu Ende gelaufen, wie ich mir das immer erträumt hatte. Am Ende war ich schon ziemlich fertig, was ich vor allem daran gemerkt hab, dass ich meine Füße einfach nicht mehr so weit hochgenommen hab beim Laufen. Ich hab dann tunlichst glatten Straßenbelag gesucht, ich glaub, eine hochstehende Bürgersteigplatte hätte schon gereicht, damit ich mich tierisch auf die Fresse lege.
Auf jeden Fall hatte ich am Ende das Gefühl, ich müsse mindestens wenn nicht 45 min unterwegs gewesen sein und annähernd 7 km bewältigt haben. Den Blick auf die Uhr hab ich mir unterwegs verkniffen. Und was war, als ich vor unserem Haus ankomme? 36 min. Teufel auch, hab ich gedacht, das kann gar nicht stimmen. Dann werden die 7 km wohl auch nicht richtig sein. So fix bin ich denn doch nicht. Ich hab dann mit Map24 nachgemessen und es waren wohl wirklich nur 5,5 km. Da ich die Strecke schön fand und wohl öfter laufen werde, werde ich mit dem Fahrrad nochmal genauer nachmessen.
Irgendwie hat mich das ein bisschen enttäuscht, ich dachte, ich hätte neue Höchstleistungen verbracht. Andererseits war es dafür, dass ich ja gar nicht laufen wollte, schon ganz ok. Und außerdem lag mein Schnitt unter 7 min (vorrausgesetzt, die Fahrradmessung macht mir da nicht noch nachträglich einen Strich durch die Rechnung) und das hatte ich bisher auch noch nicht. Zumal ich einmal an einer roten Ampel gewartet habe.
So, das war jetzt ein langer Bericht über eigentlich gar nix, aber es war mir ein inneres Bedürfnis, euch das jetzt mitzuteilen. :glow:
lg,
Capella
PS: auf den Erdinger alkoholfrei Flaschen steht neuerdings "isotonisch, vitaminreich, kalorienreduziert", die haben ihren Trend zum Sportgetränk wohl auch erkannt :drink:
Madness takes its toll. Please have exact change.