And the Marathoni is...
Verfasst: 06.09.2004, 09:42
[f5]Ralf[/f5]
Ich hab da natürlich was vorbereitet:
*klicköffnendateiallesmarkierenkopiereneinfügen*
Kurz vorab: Da offline verfasst, fehlen heute die Smileys!
Bevor ich jetzt alle mit meinem Bericht langweile möchte ich
erst mal eine kleine Dankeshymne anstimmen!
Mein besonderer Dank geht natürlich
-zum ersten an meinen Spatz Regina, die mein Training mit
unermässlicher Geduld ertragen und unterstützt hat!
-zum zweiten an meinen Laufkumpel Charly, der nahezu das
gesamte Training mit mir absolviert und mich auch bei den
langen Hitzeläufen nicht im Stich gelassen hat!
-zum dritten an den kleinen beigen Donna-Hund, der immer,
wenn Frauchen mal nicht da war, mit uns "Rüden" die schnellen
und die langen Läufe mitmachen musste und selbst bei 30 km
nicht schlapp gemacht hat!
-und zum vierten an alle Fori und Forinen, die mir, teilweise
auch unbewusst, mit ihren Beiträgen geholfen und mich
motiviert haben!
Soviel zum offiziellen Teil!
Jetzt kommen wir zur Vorgeschichte:
Seit ziemlich genau 1 Jahr und 8 Monaten trainiere ich nun
auf den Marathon hin! Angefangen hatte alles noch drei Monate
vorher, als ich nach relativ wenig Training, etwas hatte ich
das Jahr vorher schon gelaufen, aus einer Laune heraus,
zusammen mit Vereinskollegen aus unserem Hundesportverein,
den Viertel eines Staffelmarathon bestritten hatte.
Insbesondere durch die dort auch startenden Einzelmarathonis
war ich auf das schmale Brett gekommen, mit zwölf Wochen
Training Anfang Januar 2003 selber einen Marathon zu laufen.
Gott sei Dank machte eine Fersenprellung, die ich mir kurze
Zeit später in Hundesport zu zog und sehr langwierig war,
diesem Wahnsinn direkt ein Ende!
Nach Ausheilung, Informationen in diverser Literatur und im
Internet, ging ich am 01.01.2003 die ganze Sache langsam und
langfristiger an. Wobei für mich langfristig ein Marathon im
Januar 2004 hies! Dabei hatte ich mir zum Ziel gesetzt,
vorher mindestens den HM unter 02:00 h zu laufen.
Diese Ziele musste ich im September 2003 bedingt durch eine
Adduktorenzerrung, die ich mir im letzten Training zur
Deutschen Meisterschaft im Turnierhundsport zu zog,
korrigieren, da ungefär zwei Monate Training ausfielen.
Zum Jahreswechsel 2003/2004 stand dann fest, in Münster gebe
ich mein Marathondebut. Jetzt hiess es also das Training zu
intensivieren, die Umfänge zu steigern und endlich die
2-Stundenmarke im HM zu knacken. Der erste Versuch im
Frühjahr in Saerbeck scheiterte aufgrund mangelhafter
Wettkampfvorbereitung, aber beim zweiten Anlauf in Duisburg
fiel die Marke recht leicht!
Somit stand der intensiven Phase der Vorbereitung nichts,
ausser der Laufwoche in Ehrwald, im Wege! Eine nahezu
lauffreie Woche bescherrte mir noch eine Halsentzündung, aber
ansonsten lief die Intensiv-Vorbereitung ziemlich nach Plan
und verletzungsfrei.
So jetzt noch ein paar statistische Daten, bevor ich zum
eigentlichen Bericht komme:
Gesamtumfang 2003:
183 Einheiten mit 1240 km in 159:54:56 h
davon:
15 Wettkämpfe mit 133,8 km in 13:32:35 h
PB 2003 für:
2 km :00:09:47
5 km :00:25:43
10 km :00:56:07
HM :02:12:45
Gesamtumfang 2004:
142 Einheiten mit 1433,8 km in 166:30:31 h
davon:
12 Wettkämpfe mit 128,1 km in 11:35:42 h
PB 2004 für:
2 km :00:09:44
5 km :00:23:49
10 km :00:55:39
HM :01:57:51
So, und nun mein erster Marathon-Bericht:
Morgens um 05:00 Uhr ist es endlich so weit der
Marathonwecker reist mich aus den letzten Träumen!
Nicht das die Nacht wirklich ruhig und erholsam gewesen wäre,
aber das nützt jetzt auch nichts mehr.
Noch mal eben kurz geschaut, was die anderen gestern abend
noch so im Forum verbrochen haben und zwischendurch die
Kaffemaschine angeschmissen.
Bekanntlich soll man ja beim Marathon nicht ändern, also
besteht mein Frühstück wie üblich aus deinem Stück Kuchen und
zwei Pötten Kaffee. Nebenbei schon mal den Rucksack und den
Kleiderbeutel gepackt und mehrfach den Inhalt auf
Vollzähligkeit kontrolliert.
Fast pünktlich gegen 06:40 Uhr gehts dann los Richtung
Münster. Gegen 07:45 Uhr treffen wir am Parkplatz
Hindenburgplatz ein und ich stelle mit Verwunderung fest,
dass das erwartete Chaos ausgeblieben ist. Fast der gesamte
Parkplatz, insbesondere Parkplätze die nachmittags im
Schatten liegen, sind noch frei!
Also schnell den Wagen abgestellt und erst mal mit Regina und
den Hunden Richtung Kleiderbeutelabgabe auf den Weg gemacht.
Dort sind wir nahezu die ersten!
Unnötig zu erwähnen, dass mein Hydrationsstatus absolut gut
ist und bereits die Hinfahrt einmal zum Ralfen unterbrochen
werden musste, was jetzt in nahezu viertelstündlichem Abstand
wiederholt wird.
Als wir wieder am Wagen sind, mahnt Regina zur Ruhe, doch
damit kommt sie mir jetzt gerade recht! Ich fange langsam an,
meinen letzten dreiviertel Liter Iso in mich reinzufüllen und
die endgültige Schnürrvariante anzutesten. Gegen 08:50 Uhr
ist das dann auch erledigt. Ach ja, meine Banane habe ich
zwischendurch auch noch vertilgt, nur an den Apfel traue ich
mich nicht ran. Aber man soll ja auch beim Marathon nichts
neues ausprobieren!
Während Regina immer noch gemütlich im Auto sitzt, mach ich
mich zum wiederholten male auf den Weg Richtung Pavillon.
Mittlerweile sind auch beide Parkplätze voll und Herrscharen
von Läufern finden sich zu verschiedenen Treffen vor dem
Schloss ein. Während ich mal wieder einen freien Baum suche,
sehe ich Lebowski schon Richtung Schloss laufe. Er ist aber
zu weit weg und quer über den Schlossplatz rufen will ich
nicht. Rechts fällt mir ein geparkter Roller auf. Hatte nicht
Holger erwähnt, mit Roller anzureisen?
Also wieder zurück zum Auto um Regina und die Hunde zu holen.
Dort dann die große Überraschung, naja, eigentlich hatte ich
ihn schon erwartet, Hajott ist mit dem Radel da!
Gemeinsam machen wir uns dann auf den kurzen Weg zum
Treffpunkt. Nach etwas Warten ist dann der Großteil da:
Regina mit Donna und Charly, Hajott, Daggi, Ella, Capella,
Lebowski, Holger, Conni, ctpp, Benedikt mit Freundin und
Dalmi und ich.
Daggi und Ella halten die ganze Gesellschaft im Bild fest und
dann zerstreuen wir uns langsam in unsere Startbereiche, d.h.
Holger und ich ganz nach hinten zum gemeinen Fußvolk.
Die ersten beiden Kilometer wollen wir uns warmlaufen und
dann versuchen mit 06:16 min/km auf 04:30 Uhr anzugehen.
Schneller wird bei dem Wetter, um Start sind es geschätzte
22°C, Tendenz steigend, wohl nicht drin sein.
Pünktlich um 10:00 Uhr dringt auch bis in die letzten reihen
der Startschuss und langsam gehen wird los.
KM1: 06:35 , HF 78 %
Nach ca. 4 min haben wir die Startlinie überschritten und
drücken die Uhren ab. Das Abenteuer Marathon kann beginnen.
Das Feld ist ncoh dicht und in gemütlichem Trab geht es die
B219 runter und dann in Richtung Altstadt.
KM2: 06:14 , HF 78 %
Ein buntes Laufvölkchen ist unterwegs und nach vorne hin
wirds etwas freier. Einige viele scheinen den Ernst der lage
nicht erkannt zu haben und entschwinden nach vorne.
Spätestens ab KM 20 sammele ich die alle wieder ein. Wir
hingegen finden direkt schon unser Tempo. Unsere
Groupietruppe ist hier auch im Einsatz und mit Charly´s
Bellen im Ohr geht wieter.
KM3: 06:16 , HF 77 %
Die Temperaturen in der schattigen Altstadt sind angenehm und
schon jetzt werden wir von den Zuschauern begeistert
angefeuert. Auf der Promenade strömen die Läufer reihenweise
in die Büsche. Na da kann ich mich aber noch beherrschen.
KM4: 06:15 , HF 79 %
Das Tempo ist gleichmässig und angenehm und Holger bremst
meinen manchmal durchkommenden Vorwärtsdrang und wir machen
wieder eine Punktlandung.
KM5: 06:15 , HF 78 %
Jetzt kommt die erste Wasserstelle und eigentlich hatte ich
geplant, bis km10 nichts zu trinken. Aber, was kümmert mich
mein Geschwätz von gestern. Es ist warm und das kühle Nass
steht bereit. Ausserdem will Holger sowieso trinken. Also
einen Becher Wasser und weiter gehts.
KM6: 06:10 , HF 78 %
Hat uns nicht mal Zeit gekostet, nur ist mir jetzt klar, dass
ich das Ralfen nicht mehr bis hinter KM 10 aufschieben kann.
KM7: 05:58 , HF 79 %
Langsam wirds drückend, und ich meine nicht noch nicht die
Temperaturen. Holger beruhigt mich, dass wir nach der
nächsten Wasserstelle wieder auf der Promenade laufen, wo man
es dann laufen lassen kann.
KM8: 06:45 , HF 80 %
Wieder einen Becher Wasser und mit musikalischer
Unterstützung, bei KM3 hatten wir diese Bühne aus der anderen
Richtung passiert, gehts wieder ins Grüne und dieses Mal für
Holger und mich in die Büsche. Viel Zeit verlieren wir aber
nicht.
KM9: 06:08 , HF 79 %
Trotz einer Strassenunterquerung mit der anschließenden
Steigung können wir das Tempo halten, was nicht unwesentlich
an den schattenspendenden Bäumen liegt.
KM10: 06:03 , HF 79 %
Jetzt drehen wir eine Schleife mitten durch die Fußgängerzone
und vorbei an vielen Strassencafe´s, die allerdings nur
schwach besucht sind. Gleich sollte auch der erste
Verpflegungspunkt kommen.
KM11: 06:27 , HF 78 %
Kurz nach KM 10 ist es soweit, endlich der erste "richtige"
Verpflegungspunkt und ich kann neben Wasser einen Becher
"Powerade" testen. Schmeckt ganz gut und ob´s verträglich
ist, sollte sich bis zum nächsten Verpflegungspunkt schon
zeigen. Wie ich noch so mit meinem Becher weitergehe, sehe
ich, dass es sogar hier schon Cola gibt. Nun ja, egal, das
brauche ich jetzt eigentlich noch nicht. Vorsichtig tasten
wir uns um die Kurve. Ist nicht ganz ungefährlich, da der
Boden, der aus poliertem Granit besteht, ziemlich nass ist.
KM12: 06:14 , HF 81 %
Kurz vor dem Ziel biegen wir links ab und machen uns auf den
Weg, raus aus Münster. Unsere Groupies kriegen wir hier nicht
so richtig mit.
KM13: 06:11 , HF 83 %
Mit musikalischer Untermalung gehts Richtung Aasee. Bevor es
ins nächste Wohngebiet geht, verabschiede ich mich mal kurz
Richtung Aaseeufer und Holger läuft langsam weiter. Nach
kurzem Zwischensprint hole ich Holger wieder ein. Am
Wasserstand kurz einen Becher gelehrt und weiter gehts.
KM14: 06:13 , HF 80 %
Nun queren wir den Aasee und auf der anderen Seite geht es im
Schatten wieder zurück.
KM15: 06:06 , HF 80 %
Gedanklich formuliere ich schon einen Groupieverrissthread,
als sie uns dann doch wieder bejubeln.
KM16: 06:27 , HF 81 %
Dann gibts auch schon wieder Wasser und Iso. Da mir das erste
gut bekommen ist, greife ich auch hier zu. Die Bananen und
die Cola spare ich mir noch für später auf.
KM17: 06:00 , HF 82 %
Jetzt bewegen wir uns Richtung Gievenbeck und der Schatten
wird langsam weniger und das Einsammlen der Schnellstarter
geht weiter.
KM18: 06:26 , HF 83 %
Obwohl die Strecke nun leicht ansteigt, können wir fast das
Tempo halten.
KM19: 06:39 , HF 83 %
Es geht weiter "bergan" und langsam macht uns die Sonne zu
schaffen An der nächsten Wasserstelle nehme ich zum ersten
Mal zwei Becher.
KM20: 06:06 , HF 84 %
Auf der Linken seite sehen wir nun die super
Fensterdekoration von Bene´s Freundin. Wir beschließen, beim
nächsten Verpflegungspunkt ausgiebig zu "frühstücken".
KM21: 08:08 , HF 80 %
Kurz nach km 20 kommt er dann. Dieses mal genehmige ich mir
das volle Programm, also ein Wasser, ein Iso, eine Cola und
ein Stück Banane. Holger hängt ein bischen durch aber ichg
denke, dass wird schon wieder. Jetzt geht es kurz vor der HM - Marke
in einen kleinen Wald. Prima Gelegenheit um mal
wieder einen Baum aufzusuchen.
KM22: 06:09 , HF 84 %
Beim HM zeigt die offizielle Uhr 02:18 an, was für uns
irgendwas um 02:14 heißt. Passt also ganz gut. jetzt geht es
wieder raus in die Sonne und die Duschen nehmen zu. Ich spare
mir diese allerdings auf der gesamten Strecke, da mir das
Wasser einfach zu kühl ist. Bei einem Überholvorgang bleibt
Holger etwas zurück und schließt auch nicht mehr auf. Ich
beschließe kommentarlos sein Angebot, alleine weiterzulaufen,
anzunehmen und lasse Holger zurück.
KM23: 06:25 , HF 87 %
Nächster Wasserstand mitten auf freier Strecke in der Sonne.
Meine nun üblichen zwei Becher wasser gekippt und weiter
gehts.
KM24: 05:41 , HF 88 %
Hier hat die Strecke jetzt etwas Gefälle und ich kann es
laufen lassen. Gleich gibts ja schon wieder Verpflegung.
KM25: 06:24 , HF 88 %
Gestärkt mit dem kompletten Programm an Verpflegung und Musik
im Ohr, geht´s aus Gievenbeck raus, Richtung Roxel.
KM26: 05:56 , HF 89 %
Trotz Sonne, kann ich so gestärkt wieder Gas geben.
KM27: 06:01 , HF 89 %
Jetzt kommen mir auf der anderen Strassenseite die "Profis"
schon aus Roxel entgegen. Wieder super Unterstützung an einer
Bühne und mit zwei Bechern Wasser geht es Richtung A1.
KM28: 06:26 , HF 89 %
Auf der anderen Seite ist jetzt schon KM 35 und dort kommt
mir Bene entgegen. Ich finde er sieht noch gut aus, während
ich ziemlich mit der Steigung zur Autobhanquerung zu kämpfen
habe.
KM29: 06:33 , HF 90 %
Bei 28,5 liegt die A1 hinter mir und Roxel direkt vor mir.
KM30: 06:59 , HF 88 %
Am Verpflegungspunkt wieder das volle Programm. Die
angebotene Massage lehne ich aber dankend ab. Noch bin ich
nicht über meine Trainingslänge hinaus und fühle mich gut.
KM31: 05:47 , HF 91 %
Das schlägt sich auch sofort wieder im Kilometerschnitt
nieder. Der eine oder andere Spruch wird noch mit Mitläufern
gewechselt und schon liegt Roxel hinter mir.
KM32: 06:11 , HF 91 %
Jetzt folgt eine völlig unnötige Schleife durch das Umland
von Roxel. Nagut, irgendwie müssen wir ja auf die 42 km
kommen und die Wasserstelle entschädigt und erfrischt.
KM33: 06:54 , HF 89 %
Die Rampe zur A1 ist auf dieser Seite etwas steiler und
kostet doch ein paar Sekunden. Jetzt betrete ich
streckenlängenmäßig auch Neuland, da mein Längster in der
Vorbereitung 32 km war.
KM34: 06:14 , HF 91 %
Der Verkehr auf der Autobahn interessiert mich nicht
wirklich, aber die Wärmeabstrahlung der Fahrbahn kann man bis
auch die Brücke spüren.
KM35: 07:33 , HF 86 %
Nach kurzem Gefälle geht es erst mal langgezogen abwärts
Richtung Münster zurück. An der Verpflegungsstelle wieder
All-Inklusive und weiter gehts.
KM36: 06:22 , HF 91 %
Auf der Gegenfahrbahn sind noch einzelne Läufer unterwegs und
dann kommt auch schon der Besenwagen. Kurz davor wird Einer
auf dem Boden liegend mit Krämpfen behandelt und im Bus
auch einer. Hoffentlich ist es nicht Holger.
KM37: 06:03 , HF 91 %
Jetzt kann ich es wieder schön laufen lassen. Aber ganz so
abwärts, wie auf dem Streckenprofil gehts doch nicht. Münster
hat mich wieder und ich muss wieder Slalom durch die Duschen
der wohlmeinenden Anwohner laufen.
KM38: 07:33 , HF 87 %
Die nächste Wasserstelle wird von mir sensüchtig erwartet und
ich "bestehe" auf zwei komplett gefüllten Bechern.
Eigentlich warte ich ja auch immer noch auf den Hammermann,
um ihm richtig Bescheid zu stossen, aber Pustekuchen. Der
scheint mit den anderen genug zu tun zu haben!
KM39: 06:04 , HF 89 %
Wieder gehts runter und es läuft immer noch!!! Auf den
letzten Kilometern liefere ich mir ein kleines Rennen mit
eine zwei Läufern, die zwar etwas langsamersind wie ich, aber
ihre Becher laufend leeren können. Bis zur nächsten Wasser-
oder Verpflegungsstelle habe ich sie immer wieder überholt.
Das ist Balsam fürs Ego.
KM40: 07:07 , HF 89 %
Jetzt wieder Musik und Entertainment und die letzte
Verpflegung. Gut, Banane bringts auf den letzten zwei
Kilometern nicht mehr und so spare ich mir diese.
KM41: 05:54 , HF 89 %
Langsam wird mir klar, dass ich locker durchkomme. Ob jetzt
noch Sub4:30 ist mir im Moment egal, aber das eine oder andere
Tränchen kann ich jetzt gerade noch zurückhalten. Das kann ja im
Ziel lustig werden. Meine Kappe ziehe ich mir schon mal etwas
tiefer in die Stirn, damits später nicht so auffällt.
Ziemlich genau bei 41 steht die Groupietruppe und schreit
sich die Seele aus dem Leib. Fassung bewahren, ferundlich
winken und weiter gehts.
KM42+: 06:52 , HF 94 %
Trotz des Geschreis konnte ich Charly auch noch Bellen hören.
Gerne hätte ich ihn mitgenommen, aber im Zielbereich ist ein
Hund einfach deplaziert. Aus dem ehemals dichten Läuferfeld
ist eine Reihe von Einzelläufern geworden. Es geht aber,
trotz leichter Steigung in der prallen Sonnen immer noch was
und ich kann bis zu Ziel noch ein paar einsammeln. Als ich
von der Rothenburg auf den Prinzipalmarkt einbiege, kann ich
auf der Uhr im Ziel 04:32irgendwas erkennen. Das könnte für mich
ja noch unter 04:30 enden!!! Also jetzt doch noch Endspurt
und es reicht. Handgestoppt 04:29:03 h, offiziell netto
04:29:04 h bei einem HFSchnitt von 84 %.
Ach ja, auf dem zweiten HM war ich auch noch zweimal in den
Büschen, aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr wo!
Die befürchtete Tränenflut ist im Ziel doch ausgeblieben. Ich
bin einfach nur glücklich, kriege meine erste
Marathonmedaille umgehängt und habe nur noch Durst und
Hunger. Das ist aber kein Problem, denn die Versorgung ist
vorbildlich. Wasser, Iso, Cola, Trinkjoghurt, Bananen und
Apfelsinen so viel man will, und ich will!!!
Während ich tinkend und essend die Verpflegungsstände
abgrase, warte ich auf Holger. Ganz so weit hinter mir kann
er ja eigentlich nicht sein. Ich hole mir mein Finishershirt.
Leider muss dafür meine Startnummer eine Ecke lassen. Das
könnte man auch anders regeln, aber egal. Wieder zurück
Richtung Ziel. Regina kommt mit den Hunden so gegen 14:45 Uhr
vorbei. Ich will aber noch etwas auf Holger warten.
Langsam brennt mir die Sonne aber ein Loch ins Hirn, sodass
ich kurz vor drei dann doch den Zielbereich verlasse und im
Gedränge Regina und die Hunde recht schnell finde.
Kurz verlieren wir die Orientierung, aber der Dom ist ja
überall ausgeschildert und wir sind wieder auf dem richtigen
Weg. Regina ist etwas erschreckt als ich auf Nachfrage
erkläre, dass das sicher nicht mein letzter Marathon war.
Kurz vor der kleiderbeutelausgabe dann ein Hallo und da ist
Holger. Leider musste er bei KM 30 aussteigen.
Gemeinsam gehts dann in den Open-Air-Dusche, die superwarmes
Wasser bietet. So erfrischt machen wir uns auf den Weg zurück
zum Treffpunkt. Im Vorbeigehen sammele ich noch kurz meine
Urkunde ein und dann treffen wir auch schon die anderen
wieder.
Super Timming!!! Jetzt nach kurz hin und her gratulliert, den
Weg zum Litfaß erklärt bekommen und Regina und ich machen uns
mit dem Auto auf den Weg dahin, da es sowieso in unserer
Richtung liegt. Kurz vor 17:00 Uhr hat der Wirt ein Einsehen
mit uns und läßt uns ein. Nach dem ersten Weizenbier die
Hiobsbotschaft, dass die Küche erst um 18:00 Uhr aufmacht.
Zwischendurch noch großes hallo, als Buschi überraschend
erscheint. Wenn nicht groupen, dann wenigsten feiern!
Vorher eben noch ein paar Natschos (Danke Ella!)
und dann kommt endlich der "Ironmann"-Teller. Super lecker
Spaghetti´s mit Tomaten-Basilikum-und-ichweisnichtwasnoch und
Salat. Bene und Freundin kommen etwas später und werden bei
der Verpflegung fast vergessen!
Nach insgesamt drei Weizen reicht es mir dann. Kurz nach
19:00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg!
Insgesamt eine gelungene Veranstalltung und ein super Tag.
Bis auf etwas Muskelkater in den Waden geht es mir super und
heute Abend werde ich sicher meinen
5-km-Laktat-Vernichtungsl-Lauf machen.
So und jetzt reichts erst mal. wer jetzt noch nicht
gelangweilt genug ist, bitte melden, dann lege ich vielleicht
noch etwas detaillierter nach!
Gruß Ralf und Charly
Der Weg ist das Ziel.
Marathondebut: 05.09.04 Münster StartNr. 145
Ich hab da natürlich was vorbereitet:
*klicköffnendateiallesmarkierenkopiereneinfügen*
Kurz vorab: Da offline verfasst, fehlen heute die Smileys!
Bevor ich jetzt alle mit meinem Bericht langweile möchte ich
erst mal eine kleine Dankeshymne anstimmen!
Mein besonderer Dank geht natürlich
-zum ersten an meinen Spatz Regina, die mein Training mit
unermässlicher Geduld ertragen und unterstützt hat!
-zum zweiten an meinen Laufkumpel Charly, der nahezu das
gesamte Training mit mir absolviert und mich auch bei den
langen Hitzeläufen nicht im Stich gelassen hat!
-zum dritten an den kleinen beigen Donna-Hund, der immer,
wenn Frauchen mal nicht da war, mit uns "Rüden" die schnellen
und die langen Läufe mitmachen musste und selbst bei 30 km
nicht schlapp gemacht hat!
-und zum vierten an alle Fori und Forinen, die mir, teilweise
auch unbewusst, mit ihren Beiträgen geholfen und mich
motiviert haben!
Soviel zum offiziellen Teil!
Jetzt kommen wir zur Vorgeschichte:
Seit ziemlich genau 1 Jahr und 8 Monaten trainiere ich nun
auf den Marathon hin! Angefangen hatte alles noch drei Monate
vorher, als ich nach relativ wenig Training, etwas hatte ich
das Jahr vorher schon gelaufen, aus einer Laune heraus,
zusammen mit Vereinskollegen aus unserem Hundesportverein,
den Viertel eines Staffelmarathon bestritten hatte.
Insbesondere durch die dort auch startenden Einzelmarathonis
war ich auf das schmale Brett gekommen, mit zwölf Wochen
Training Anfang Januar 2003 selber einen Marathon zu laufen.
Gott sei Dank machte eine Fersenprellung, die ich mir kurze
Zeit später in Hundesport zu zog und sehr langwierig war,
diesem Wahnsinn direkt ein Ende!
Nach Ausheilung, Informationen in diverser Literatur und im
Internet, ging ich am 01.01.2003 die ganze Sache langsam und
langfristiger an. Wobei für mich langfristig ein Marathon im
Januar 2004 hies! Dabei hatte ich mir zum Ziel gesetzt,
vorher mindestens den HM unter 02:00 h zu laufen.
Diese Ziele musste ich im September 2003 bedingt durch eine
Adduktorenzerrung, die ich mir im letzten Training zur
Deutschen Meisterschaft im Turnierhundsport zu zog,
korrigieren, da ungefär zwei Monate Training ausfielen.
Zum Jahreswechsel 2003/2004 stand dann fest, in Münster gebe
ich mein Marathondebut. Jetzt hiess es also das Training zu
intensivieren, die Umfänge zu steigern und endlich die
2-Stundenmarke im HM zu knacken. Der erste Versuch im
Frühjahr in Saerbeck scheiterte aufgrund mangelhafter
Wettkampfvorbereitung, aber beim zweiten Anlauf in Duisburg
fiel die Marke recht leicht!
Somit stand der intensiven Phase der Vorbereitung nichts,
ausser der Laufwoche in Ehrwald, im Wege! Eine nahezu
lauffreie Woche bescherrte mir noch eine Halsentzündung, aber
ansonsten lief die Intensiv-Vorbereitung ziemlich nach Plan
und verletzungsfrei.
So jetzt noch ein paar statistische Daten, bevor ich zum
eigentlichen Bericht komme:
Gesamtumfang 2003:
183 Einheiten mit 1240 km in 159:54:56 h
davon:
15 Wettkämpfe mit 133,8 km in 13:32:35 h
PB 2003 für:
2 km :00:09:47
5 km :00:25:43
10 km :00:56:07
HM :02:12:45
Gesamtumfang 2004:
142 Einheiten mit 1433,8 km in 166:30:31 h
davon:
12 Wettkämpfe mit 128,1 km in 11:35:42 h
PB 2004 für:
2 km :00:09:44
5 km :00:23:49
10 km :00:55:39
HM :01:57:51
So, und nun mein erster Marathon-Bericht:
Morgens um 05:00 Uhr ist es endlich so weit der
Marathonwecker reist mich aus den letzten Träumen!
Nicht das die Nacht wirklich ruhig und erholsam gewesen wäre,
aber das nützt jetzt auch nichts mehr.
Noch mal eben kurz geschaut, was die anderen gestern abend
noch so im Forum verbrochen haben und zwischendurch die
Kaffemaschine angeschmissen.
Bekanntlich soll man ja beim Marathon nicht ändern, also
besteht mein Frühstück wie üblich aus deinem Stück Kuchen und
zwei Pötten Kaffee. Nebenbei schon mal den Rucksack und den
Kleiderbeutel gepackt und mehrfach den Inhalt auf
Vollzähligkeit kontrolliert.
Fast pünktlich gegen 06:40 Uhr gehts dann los Richtung
Münster. Gegen 07:45 Uhr treffen wir am Parkplatz
Hindenburgplatz ein und ich stelle mit Verwunderung fest,
dass das erwartete Chaos ausgeblieben ist. Fast der gesamte
Parkplatz, insbesondere Parkplätze die nachmittags im
Schatten liegen, sind noch frei!
Also schnell den Wagen abgestellt und erst mal mit Regina und
den Hunden Richtung Kleiderbeutelabgabe auf den Weg gemacht.
Dort sind wir nahezu die ersten!
Unnötig zu erwähnen, dass mein Hydrationsstatus absolut gut
ist und bereits die Hinfahrt einmal zum Ralfen unterbrochen
werden musste, was jetzt in nahezu viertelstündlichem Abstand
wiederholt wird.
Als wir wieder am Wagen sind, mahnt Regina zur Ruhe, doch
damit kommt sie mir jetzt gerade recht! Ich fange langsam an,
meinen letzten dreiviertel Liter Iso in mich reinzufüllen und
die endgültige Schnürrvariante anzutesten. Gegen 08:50 Uhr
ist das dann auch erledigt. Ach ja, meine Banane habe ich
zwischendurch auch noch vertilgt, nur an den Apfel traue ich
mich nicht ran. Aber man soll ja auch beim Marathon nichts
neues ausprobieren!
Während Regina immer noch gemütlich im Auto sitzt, mach ich
mich zum wiederholten male auf den Weg Richtung Pavillon.
Mittlerweile sind auch beide Parkplätze voll und Herrscharen
von Läufern finden sich zu verschiedenen Treffen vor dem
Schloss ein. Während ich mal wieder einen freien Baum suche,
sehe ich Lebowski schon Richtung Schloss laufe. Er ist aber
zu weit weg und quer über den Schlossplatz rufen will ich
nicht. Rechts fällt mir ein geparkter Roller auf. Hatte nicht
Holger erwähnt, mit Roller anzureisen?
Also wieder zurück zum Auto um Regina und die Hunde zu holen.
Dort dann die große Überraschung, naja, eigentlich hatte ich
ihn schon erwartet, Hajott ist mit dem Radel da!
Gemeinsam machen wir uns dann auf den kurzen Weg zum
Treffpunkt. Nach etwas Warten ist dann der Großteil da:
Regina mit Donna und Charly, Hajott, Daggi, Ella, Capella,
Lebowski, Holger, Conni, ctpp, Benedikt mit Freundin und
Dalmi und ich.
Daggi und Ella halten die ganze Gesellschaft im Bild fest und
dann zerstreuen wir uns langsam in unsere Startbereiche, d.h.
Holger und ich ganz nach hinten zum gemeinen Fußvolk.
Die ersten beiden Kilometer wollen wir uns warmlaufen und
dann versuchen mit 06:16 min/km auf 04:30 Uhr anzugehen.
Schneller wird bei dem Wetter, um Start sind es geschätzte
22°C, Tendenz steigend, wohl nicht drin sein.
Pünktlich um 10:00 Uhr dringt auch bis in die letzten reihen
der Startschuss und langsam gehen wird los.
KM1: 06:35 , HF 78 %
Nach ca. 4 min haben wir die Startlinie überschritten und
drücken die Uhren ab. Das Abenteuer Marathon kann beginnen.
Das Feld ist ncoh dicht und in gemütlichem Trab geht es die
B219 runter und dann in Richtung Altstadt.
KM2: 06:14 , HF 78 %
Ein buntes Laufvölkchen ist unterwegs und nach vorne hin
wirds etwas freier. Einige viele scheinen den Ernst der lage
nicht erkannt zu haben und entschwinden nach vorne.
Spätestens ab KM 20 sammele ich die alle wieder ein. Wir
hingegen finden direkt schon unser Tempo. Unsere
Groupietruppe ist hier auch im Einsatz und mit Charly´s
Bellen im Ohr geht wieter.
KM3: 06:16 , HF 77 %
Die Temperaturen in der schattigen Altstadt sind angenehm und
schon jetzt werden wir von den Zuschauern begeistert
angefeuert. Auf der Promenade strömen die Läufer reihenweise
in die Büsche. Na da kann ich mich aber noch beherrschen.
KM4: 06:15 , HF 79 %
Das Tempo ist gleichmässig und angenehm und Holger bremst
meinen manchmal durchkommenden Vorwärtsdrang und wir machen
wieder eine Punktlandung.
KM5: 06:15 , HF 78 %
Jetzt kommt die erste Wasserstelle und eigentlich hatte ich
geplant, bis km10 nichts zu trinken. Aber, was kümmert mich
mein Geschwätz von gestern. Es ist warm und das kühle Nass
steht bereit. Ausserdem will Holger sowieso trinken. Also
einen Becher Wasser und weiter gehts.
KM6: 06:10 , HF 78 %
Hat uns nicht mal Zeit gekostet, nur ist mir jetzt klar, dass
ich das Ralfen nicht mehr bis hinter KM 10 aufschieben kann.
KM7: 05:58 , HF 79 %
Langsam wirds drückend, und ich meine nicht noch nicht die
Temperaturen. Holger beruhigt mich, dass wir nach der
nächsten Wasserstelle wieder auf der Promenade laufen, wo man
es dann laufen lassen kann.
KM8: 06:45 , HF 80 %
Wieder einen Becher Wasser und mit musikalischer
Unterstützung, bei KM3 hatten wir diese Bühne aus der anderen
Richtung passiert, gehts wieder ins Grüne und dieses Mal für
Holger und mich in die Büsche. Viel Zeit verlieren wir aber
nicht.
KM9: 06:08 , HF 79 %
Trotz einer Strassenunterquerung mit der anschließenden
Steigung können wir das Tempo halten, was nicht unwesentlich
an den schattenspendenden Bäumen liegt.
KM10: 06:03 , HF 79 %
Jetzt drehen wir eine Schleife mitten durch die Fußgängerzone
und vorbei an vielen Strassencafe´s, die allerdings nur
schwach besucht sind. Gleich sollte auch der erste
Verpflegungspunkt kommen.
KM11: 06:27 , HF 78 %
Kurz nach KM 10 ist es soweit, endlich der erste "richtige"
Verpflegungspunkt und ich kann neben Wasser einen Becher
"Powerade" testen. Schmeckt ganz gut und ob´s verträglich
ist, sollte sich bis zum nächsten Verpflegungspunkt schon
zeigen. Wie ich noch so mit meinem Becher weitergehe, sehe
ich, dass es sogar hier schon Cola gibt. Nun ja, egal, das
brauche ich jetzt eigentlich noch nicht. Vorsichtig tasten
wir uns um die Kurve. Ist nicht ganz ungefährlich, da der
Boden, der aus poliertem Granit besteht, ziemlich nass ist.
KM12: 06:14 , HF 81 %
Kurz vor dem Ziel biegen wir links ab und machen uns auf den
Weg, raus aus Münster. Unsere Groupies kriegen wir hier nicht
so richtig mit.
KM13: 06:11 , HF 83 %
Mit musikalischer Untermalung gehts Richtung Aasee. Bevor es
ins nächste Wohngebiet geht, verabschiede ich mich mal kurz
Richtung Aaseeufer und Holger läuft langsam weiter. Nach
kurzem Zwischensprint hole ich Holger wieder ein. Am
Wasserstand kurz einen Becher gelehrt und weiter gehts.
KM14: 06:13 , HF 80 %
Nun queren wir den Aasee und auf der anderen Seite geht es im
Schatten wieder zurück.
KM15: 06:06 , HF 80 %
Gedanklich formuliere ich schon einen Groupieverrissthread,
als sie uns dann doch wieder bejubeln.
KM16: 06:27 , HF 81 %
Dann gibts auch schon wieder Wasser und Iso. Da mir das erste
gut bekommen ist, greife ich auch hier zu. Die Bananen und
die Cola spare ich mir noch für später auf.
KM17: 06:00 , HF 82 %
Jetzt bewegen wir uns Richtung Gievenbeck und der Schatten
wird langsam weniger und das Einsammlen der Schnellstarter
geht weiter.
KM18: 06:26 , HF 83 %
Obwohl die Strecke nun leicht ansteigt, können wir fast das
Tempo halten.
KM19: 06:39 , HF 83 %
Es geht weiter "bergan" und langsam macht uns die Sonne zu
schaffen An der nächsten Wasserstelle nehme ich zum ersten
Mal zwei Becher.
KM20: 06:06 , HF 84 %
Auf der Linken seite sehen wir nun die super
Fensterdekoration von Bene´s Freundin. Wir beschließen, beim
nächsten Verpflegungspunkt ausgiebig zu "frühstücken".
KM21: 08:08 , HF 80 %
Kurz nach km 20 kommt er dann. Dieses mal genehmige ich mir
das volle Programm, also ein Wasser, ein Iso, eine Cola und
ein Stück Banane. Holger hängt ein bischen durch aber ichg
denke, dass wird schon wieder. Jetzt geht es kurz vor der HM - Marke
in einen kleinen Wald. Prima Gelegenheit um mal
wieder einen Baum aufzusuchen.
KM22: 06:09 , HF 84 %
Beim HM zeigt die offizielle Uhr 02:18 an, was für uns
irgendwas um 02:14 heißt. Passt also ganz gut. jetzt geht es
wieder raus in die Sonne und die Duschen nehmen zu. Ich spare
mir diese allerdings auf der gesamten Strecke, da mir das
Wasser einfach zu kühl ist. Bei einem Überholvorgang bleibt
Holger etwas zurück und schließt auch nicht mehr auf. Ich
beschließe kommentarlos sein Angebot, alleine weiterzulaufen,
anzunehmen und lasse Holger zurück.
KM23: 06:25 , HF 87 %
Nächster Wasserstand mitten auf freier Strecke in der Sonne.
Meine nun üblichen zwei Becher wasser gekippt und weiter
gehts.
KM24: 05:41 , HF 88 %
Hier hat die Strecke jetzt etwas Gefälle und ich kann es
laufen lassen. Gleich gibts ja schon wieder Verpflegung.
KM25: 06:24 , HF 88 %
Gestärkt mit dem kompletten Programm an Verpflegung und Musik
im Ohr, geht´s aus Gievenbeck raus, Richtung Roxel.
KM26: 05:56 , HF 89 %
Trotz Sonne, kann ich so gestärkt wieder Gas geben.
KM27: 06:01 , HF 89 %
Jetzt kommen mir auf der anderen Strassenseite die "Profis"
schon aus Roxel entgegen. Wieder super Unterstützung an einer
Bühne und mit zwei Bechern Wasser geht es Richtung A1.
KM28: 06:26 , HF 89 %
Auf der anderen Seite ist jetzt schon KM 35 und dort kommt
mir Bene entgegen. Ich finde er sieht noch gut aus, während
ich ziemlich mit der Steigung zur Autobhanquerung zu kämpfen
habe.
KM29: 06:33 , HF 90 %
Bei 28,5 liegt die A1 hinter mir und Roxel direkt vor mir.
KM30: 06:59 , HF 88 %
Am Verpflegungspunkt wieder das volle Programm. Die
angebotene Massage lehne ich aber dankend ab. Noch bin ich
nicht über meine Trainingslänge hinaus und fühle mich gut.
KM31: 05:47 , HF 91 %
Das schlägt sich auch sofort wieder im Kilometerschnitt
nieder. Der eine oder andere Spruch wird noch mit Mitläufern
gewechselt und schon liegt Roxel hinter mir.
KM32: 06:11 , HF 91 %
Jetzt folgt eine völlig unnötige Schleife durch das Umland
von Roxel. Nagut, irgendwie müssen wir ja auf die 42 km
kommen und die Wasserstelle entschädigt und erfrischt.
KM33: 06:54 , HF 89 %
Die Rampe zur A1 ist auf dieser Seite etwas steiler und
kostet doch ein paar Sekunden. Jetzt betrete ich
streckenlängenmäßig auch Neuland, da mein Längster in der
Vorbereitung 32 km war.
KM34: 06:14 , HF 91 %
Der Verkehr auf der Autobahn interessiert mich nicht
wirklich, aber die Wärmeabstrahlung der Fahrbahn kann man bis
auch die Brücke spüren.
KM35: 07:33 , HF 86 %
Nach kurzem Gefälle geht es erst mal langgezogen abwärts
Richtung Münster zurück. An der Verpflegungsstelle wieder
All-Inklusive und weiter gehts.
KM36: 06:22 , HF 91 %
Auf der Gegenfahrbahn sind noch einzelne Läufer unterwegs und
dann kommt auch schon der Besenwagen. Kurz davor wird Einer
auf dem Boden liegend mit Krämpfen behandelt und im Bus
auch einer. Hoffentlich ist es nicht Holger.
KM37: 06:03 , HF 91 %
Jetzt kann ich es wieder schön laufen lassen. Aber ganz so
abwärts, wie auf dem Streckenprofil gehts doch nicht. Münster
hat mich wieder und ich muss wieder Slalom durch die Duschen
der wohlmeinenden Anwohner laufen.
KM38: 07:33 , HF 87 %
Die nächste Wasserstelle wird von mir sensüchtig erwartet und
ich "bestehe" auf zwei komplett gefüllten Bechern.
Eigentlich warte ich ja auch immer noch auf den Hammermann,
um ihm richtig Bescheid zu stossen, aber Pustekuchen. Der
scheint mit den anderen genug zu tun zu haben!
KM39: 06:04 , HF 89 %
Wieder gehts runter und es läuft immer noch!!! Auf den
letzten Kilometern liefere ich mir ein kleines Rennen mit
eine zwei Läufern, die zwar etwas langsamersind wie ich, aber
ihre Becher laufend leeren können. Bis zur nächsten Wasser-
oder Verpflegungsstelle habe ich sie immer wieder überholt.
Das ist Balsam fürs Ego.
KM40: 07:07 , HF 89 %
Jetzt wieder Musik und Entertainment und die letzte
Verpflegung. Gut, Banane bringts auf den letzten zwei
Kilometern nicht mehr und so spare ich mir diese.
KM41: 05:54 , HF 89 %
Langsam wird mir klar, dass ich locker durchkomme. Ob jetzt
noch Sub4:30 ist mir im Moment egal, aber das eine oder andere
Tränchen kann ich jetzt gerade noch zurückhalten. Das kann ja im
Ziel lustig werden. Meine Kappe ziehe ich mir schon mal etwas
tiefer in die Stirn, damits später nicht so auffällt.
Ziemlich genau bei 41 steht die Groupietruppe und schreit
sich die Seele aus dem Leib. Fassung bewahren, ferundlich
winken und weiter gehts.
KM42+: 06:52 , HF 94 %
Trotz des Geschreis konnte ich Charly auch noch Bellen hören.
Gerne hätte ich ihn mitgenommen, aber im Zielbereich ist ein
Hund einfach deplaziert. Aus dem ehemals dichten Läuferfeld
ist eine Reihe von Einzelläufern geworden. Es geht aber,
trotz leichter Steigung in der prallen Sonnen immer noch was
und ich kann bis zu Ziel noch ein paar einsammeln. Als ich
von der Rothenburg auf den Prinzipalmarkt einbiege, kann ich
auf der Uhr im Ziel 04:32irgendwas erkennen. Das könnte für mich
ja noch unter 04:30 enden!!! Also jetzt doch noch Endspurt
und es reicht. Handgestoppt 04:29:03 h, offiziell netto
04:29:04 h bei einem HFSchnitt von 84 %.
Ach ja, auf dem zweiten HM war ich auch noch zweimal in den
Büschen, aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr wo!
Die befürchtete Tränenflut ist im Ziel doch ausgeblieben. Ich
bin einfach nur glücklich, kriege meine erste
Marathonmedaille umgehängt und habe nur noch Durst und
Hunger. Das ist aber kein Problem, denn die Versorgung ist
vorbildlich. Wasser, Iso, Cola, Trinkjoghurt, Bananen und
Apfelsinen so viel man will, und ich will!!!
Während ich tinkend und essend die Verpflegungsstände
abgrase, warte ich auf Holger. Ganz so weit hinter mir kann
er ja eigentlich nicht sein. Ich hole mir mein Finishershirt.
Leider muss dafür meine Startnummer eine Ecke lassen. Das
könnte man auch anders regeln, aber egal. Wieder zurück
Richtung Ziel. Regina kommt mit den Hunden so gegen 14:45 Uhr
vorbei. Ich will aber noch etwas auf Holger warten.
Langsam brennt mir die Sonne aber ein Loch ins Hirn, sodass
ich kurz vor drei dann doch den Zielbereich verlasse und im
Gedränge Regina und die Hunde recht schnell finde.
Kurz verlieren wir die Orientierung, aber der Dom ist ja
überall ausgeschildert und wir sind wieder auf dem richtigen
Weg. Regina ist etwas erschreckt als ich auf Nachfrage
erkläre, dass das sicher nicht mein letzter Marathon war.
Kurz vor der kleiderbeutelausgabe dann ein Hallo und da ist
Holger. Leider musste er bei KM 30 aussteigen.
Gemeinsam gehts dann in den Open-Air-Dusche, die superwarmes
Wasser bietet. So erfrischt machen wir uns auf den Weg zurück
zum Treffpunkt. Im Vorbeigehen sammele ich noch kurz meine
Urkunde ein und dann treffen wir auch schon die anderen
wieder.
Super Timming!!! Jetzt nach kurz hin und her gratulliert, den
Weg zum Litfaß erklärt bekommen und Regina und ich machen uns
mit dem Auto auf den Weg dahin, da es sowieso in unserer
Richtung liegt. Kurz vor 17:00 Uhr hat der Wirt ein Einsehen
mit uns und läßt uns ein. Nach dem ersten Weizenbier die
Hiobsbotschaft, dass die Küche erst um 18:00 Uhr aufmacht.
Zwischendurch noch großes hallo, als Buschi überraschend
erscheint. Wenn nicht groupen, dann wenigsten feiern!
Vorher eben noch ein paar Natschos (Danke Ella!)
und dann kommt endlich der "Ironmann"-Teller. Super lecker
Spaghetti´s mit Tomaten-Basilikum-und-ichweisnichtwasnoch und
Salat. Bene und Freundin kommen etwas später und werden bei
der Verpflegung fast vergessen!
Nach insgesamt drei Weizen reicht es mir dann. Kurz nach
19:00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg!
Insgesamt eine gelungene Veranstalltung und ein super Tag.
Bis auf etwas Muskelkater in den Waden geht es mir super und
heute Abend werde ich sicher meinen
5-km-Laktat-Vernichtungsl-Lauf machen.
So und jetzt reichts erst mal. wer jetzt noch nicht
gelangweilt genug ist, bitte melden, dann lege ich vielleicht
noch etwas detaillierter nach!
Gruß Ralf und Charly
Der Weg ist das Ziel.
Marathondebut: 05.09.04 Münster StartNr. 145