[Bericht] Essen-Marathon 2004
Verfasst: 10.10.2004, 22:46
In diesem Jahr wollte ich nur einen Marathon auf Tempo laufen: den in Essen am 10. 10. 2004. Der führt um den Baldeney-See in zwei Runden, gilt als pottflach und schnell. Das klang prima für mein Ziel, einen Marathon unter 3:30 h zu laufen.
Drei Wochen vor diesem Marathon kam ich auf die Idee, daß ich eigentlich auch mal Kraulschwimmen lernen könnte. Wer weiß. Vielleicht treibt es mich mal zu einem Triathlon, und da sieht man als Brustschwimmer irgendwie doof aus.
Anderthalb Wochen vor dem Marathon: Völlig verkrampft paddele ich im Wasser, mache eine ungeschickte Bewegung, und zack! Leistenzerrung. Irgendsoein Band hinten innen im rechten Oberschenkel tut weh. Ein lokaler Schmerz, ungefähr so wie ein Bluterguß nach einer ungeschickt gesetzten Spritze. Nicht weiter schlimm.
Mittwoch vor dem Marathon: Komisch. Dieser Schmerz ist immer noch nicht weg. Und nach meinem Trainingslauf (13 km in angenehmem Tempo) breitet der sich plötzlich aus und wird schlimmer. Und das, obwohl ich dieses Band eigentlich nicht wirklich zum Laufen brauche.
Marathonmorgen: Der Schmerz ist fast weg. Ich begebe mich zum Startplatz, suche die Zugläufer für 3:30 h (das waren diesmal gleich drei). Eine Riesenmenge, optisch gesehen, an die 3.000. Startschuß. Es geht los. Hm. Ich merke die Zerrung ganz schön, aber der Schmerz ist isoliert, den kann man wegdenken. Alles andere klappt prima. Ein Schnitt von 4:50 min bis 4:45 min läßt mich ganz langsam der 3:30er-Gruppe davonlaufen. Das läuft sich wie Butter auf einem wunderschönen Kurs um den Baldeneysee. Nur die Wendeschleife bei km 15 ist sehr ätzend, das ist einfach ein Stück Autobahn hin und zurückgelaufen. Besonders ätzend: der Schmerz ist nicht mehr isoliert. Er beginnt auszustrahlen. Aber ich bin pfiffig. Ich habe Paracetamol dabei. Eine schlucke ich, und der Schmerz wird weniger.
Km 20: Der ganze rechte Oberschenkel fühlt sich platt an. Alles andere funktioniert nach wie vor prima, auch das Tempo halte ich immer noch sehr gut und locker. Durch die Tablette ist der Schmerz zwar gedämpft, aber er beginnt eine neue Qualität anzunehmen: er fühlt sich an nach Reißen, Stechen, Zerstörung...
Km 25: Ich ringe mit mir selbst, aber es hilft nichts. Ich breche ab. Ich bin ja kein Leistungssportler, sondern zu meinem Vergnügen hier, und mein Bein ist mir zu schade.
Danach: Ich kann nicht mehr laufen. Ich humpele nur, als wäre mein rechtes Bein gelähmt. Ach, zu was für einen Unsinn der Ehrgeiz einen treibt!
Es war ein wunderschöner Herbsttag. Sonne, kühl, aber nicht kalt, der Kurs war toll, die Landschaft prima, die Organisation gelungen. Nur ich war diesmal leider ein Ausfall. Schade. Aber der Marathon ist wirklich weiter zu empfehlen, und ich überlege stark, das nächste Jahr wieder mitzulaufen.
Und ich habe wieder etwas gelernt: Einen Marathon laufe ich nur, wenn ich völlig fit bin. Selbst der allerkleinste Schmerz multipliziert sich beängstigend.
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Ha sieh! ha sieh! Im Augenblick,
huhu! Ein gräßlich Wunder!
KLK - Freewareprogramm für das Führen eines Lauftagebuchs:
http://www.lust-am-laufen.de
Drei Wochen vor diesem Marathon kam ich auf die Idee, daß ich eigentlich auch mal Kraulschwimmen lernen könnte. Wer weiß. Vielleicht treibt es mich mal zu einem Triathlon, und da sieht man als Brustschwimmer irgendwie doof aus.
Anderthalb Wochen vor dem Marathon: Völlig verkrampft paddele ich im Wasser, mache eine ungeschickte Bewegung, und zack! Leistenzerrung. Irgendsoein Band hinten innen im rechten Oberschenkel tut weh. Ein lokaler Schmerz, ungefähr so wie ein Bluterguß nach einer ungeschickt gesetzten Spritze. Nicht weiter schlimm.
Mittwoch vor dem Marathon: Komisch. Dieser Schmerz ist immer noch nicht weg. Und nach meinem Trainingslauf (13 km in angenehmem Tempo) breitet der sich plötzlich aus und wird schlimmer. Und das, obwohl ich dieses Band eigentlich nicht wirklich zum Laufen brauche.
Marathonmorgen: Der Schmerz ist fast weg. Ich begebe mich zum Startplatz, suche die Zugläufer für 3:30 h (das waren diesmal gleich drei). Eine Riesenmenge, optisch gesehen, an die 3.000. Startschuß. Es geht los. Hm. Ich merke die Zerrung ganz schön, aber der Schmerz ist isoliert, den kann man wegdenken. Alles andere klappt prima. Ein Schnitt von 4:50 min bis 4:45 min läßt mich ganz langsam der 3:30er-Gruppe davonlaufen. Das läuft sich wie Butter auf einem wunderschönen Kurs um den Baldeneysee. Nur die Wendeschleife bei km 15 ist sehr ätzend, das ist einfach ein Stück Autobahn hin und zurückgelaufen. Besonders ätzend: der Schmerz ist nicht mehr isoliert. Er beginnt auszustrahlen. Aber ich bin pfiffig. Ich habe Paracetamol dabei. Eine schlucke ich, und der Schmerz wird weniger.
Km 20: Der ganze rechte Oberschenkel fühlt sich platt an. Alles andere funktioniert nach wie vor prima, auch das Tempo halte ich immer noch sehr gut und locker. Durch die Tablette ist der Schmerz zwar gedämpft, aber er beginnt eine neue Qualität anzunehmen: er fühlt sich an nach Reißen, Stechen, Zerstörung...
Km 25: Ich ringe mit mir selbst, aber es hilft nichts. Ich breche ab. Ich bin ja kein Leistungssportler, sondern zu meinem Vergnügen hier, und mein Bein ist mir zu schade.
Danach: Ich kann nicht mehr laufen. Ich humpele nur, als wäre mein rechtes Bein gelähmt. Ach, zu was für einen Unsinn der Ehrgeiz einen treibt!
Es war ein wunderschöner Herbsttag. Sonne, kühl, aber nicht kalt, der Kurs war toll, die Landschaft prima, die Organisation gelungen. Nur ich war diesmal leider ein Ausfall. Schade. Aber der Marathon ist wirklich weiter zu empfehlen, und ich überlege stark, das nächste Jahr wieder mitzulaufen.
Und ich habe wieder etwas gelernt: Einen Marathon laufe ich nur, wenn ich völlig fit bin. Selbst der allerkleinste Schmerz multipliziert sich beängstigend.
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Ha sieh! ha sieh! Im Augenblick,
huhu! Ein gräßlich Wunder!
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