Santander hat geschrieben: 17.10.2024, 11:52Mal allgemein: An
einem! Tag im Jahr ein paar Straßen für 12 Stunden sperren. Das soll zu viel sein? Was stimmt mit den Leuten nicht?
Guck dich um, in welchem Medium auch immer, nicht zuletzt auch real in deinem Umfeld. Überall wirst du deine Frage wiederholen. Und Antworten sind schwer zu finden. Lösungen noch seltener. Auch, weil sie jeder vor allem bei anderen finden will.
Zum MüMa mein Erguss: Da nicht mal eine Fahrstunde entfernt, lief ich den MüMa schon ein paarmal. Weniger oft als ich hätte laufen können, was aber daran liegt, dass a) Massenmarathons nicht mehr so sehr meine Sache sind - in jüngeren Tagen; und b) ich früher so überwältigt vom großen M-Angebot in D, AUT, IT war, dazu reisefreudig, häufig auch zeitgleiche Ultras vorzog, dass der MüMa mal um mal "hinten runter fiel". Auch wenn ich Menschenmassen aktuell lieber nur auf der Mattscheibe sehe als sie hautnah zu erleben, könnte ich mir schon vorstellen in M wieder zu laufen. Wegen Heimatnähe und weil die bisherige Strecke bis auf die zu "erklimmende", vergleichsweise unbedeutende Isarhöhe flach ausfällt. Für einen älteren Herrn und Knierekonvaleszenten ein Kriterium, dessen Bedeutung stetig wächst.
Wie die meisten hier (alle?) rede natürlich auch ich dem einteiligen Kurs das Wort, auch wenn der etliche Kilometer enthält, auf denen Publikum allenfalls gelangweilt aus Fenstern oder mit langen Schwänzen versehen ängstlich aus Gullis äugt. München ist halt nicht Berlin. Eine Millionenstadt sollte in der Laufwelt immer mit einem Rundkurs auf sich und ihre Attraktionen aufmerksam machen. Welche Gründe dazu bewogen Bewährtes nun mit Gewalt neu- oder umdenken zu wollen, weiß ich nicht, habe die Diskussion nicht verfolgt. Gleichzeitig kann ich mir keine Gründe vorstellen, die wirklich stichhaltig wären und spekulieren will ich nicht. Also werde ich die Petition für den Rundkurs unterzeichnen.
Ich habe gute und schlechte Erinnerungen an den MüMa. Die schlechten ergaben sich zum Beispiel daraus, dass ich bei meinen Läufen 2013 und 2014 ein kastriertes Olympiastadion vorfand: Nullkommanull Sportanlagen, keine Bahn mehr, keine leichtathletischen Anlagen, nicht mal Rasen. Das ist ja wohl zwischenzeitlich wieder anders. Aber damals war ich wirklich geschockt. Die guten Erinnerungen verbinden sich vor allem mit dem Flair einer Großveranstaltung in unvergleichlicher baulicher Stadtkulisse und mit Begegnungen. Letztere hatten auch mit dem Marathon-Magnetismus zu tun, den außer Berlin, Hamburg, etc. eben auch München ausstrahlte. Wenn man nun die Strecke großenteils amputieren sollte - was bleibt dann von Flair und Anziehungskraft noch übrig? Man kann sich auch selbst ins Bein schießen, sich selbst marginalisieren.
Möge der Gott des Laufes Blitze vom Olymp herunter schleudern und dies verhindern. Wenn schon Friedensgöttin und jene Allmächtigen, die für Vernunft in der Welt zu sorgen hätten, ständig versagen.
Gruß Udo
PS: Habe meinem Beitrag noch diesen Nachsatz hinzuzufügen: Leider ist die Petition geschlossen und ich hab sie verpennt. Aber über 10.000 Stimmen reichen hoffentlich auch. Und nun volle Konzentration: Im Februar wird gewählt, wenigstens diese heilige Aktivität darf ich nicht verpennen. Was, wenn meine eine einzige Stimme den Ausschlag gäbe Unheil zu verhindern. Manchmal isses knapp ...