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Halbmarathon mit 16 Jahren?
Verfasst: 26.06.2015, 17:49
von runner99
Hallo. Ich bin 15 Jahre alt und laufe jetzt regelmäßig seit 5 1/2 Monaten. Seit ein paar Wochen haben sich bei mit 2 bis 3 mal die Woche 5 bzw 11 km laufen gehen eingependelt. Letzens bin ich beim örtlichen Lauftreff 15,5 km gelaufen (jedoch auf der Laufbahn und in Intervallen). Da ich danach nicht soooo kaputt war, hat sich mir die Frage gestellt, ob da nicht noch mehr geht. Falls es keine ernst zu nehmenden Argumente dagegen gibt, würde ich gerne im Frühling nächsten Jahres einen HM laufen. Die Zeit ist mir eher nebensächlich. Natürlich würde ich mich gründlich darauf vorbereiten und nicht plötzlich 10km weiter laufen als meine Trainingsstrecke. Ich wäre dann 16 1/2 Jahre alt. Also gibt es gesundheitliche Gründe oder so etwas, weshalb ich mein Vorhaben lieber fallen lassen sollte?
Gruß Lino
PS: Ich hab noch 2 andere Fragen:
1. Ab wann gilt man eigentlich nicht mehr als Anfänger

2. Aus Zeitgründen musste ich heute direkt nach der Schule laufen. 27° aber bewölkt, deshalb dachte ich das geht ja noch. Nach 1 1/2 Kilometern kam dann Wind auf, der die Wolken weggeblasen hat. Ab da musste ich also durch die pralle Sonne laufen. Bei Kilometer 6 hab ich plötzlich ein leichtes Frösteln gespürt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Bei Kilometer 7,5 hab ich dann eine kurze Pause im Schatten gemacht, weil das Frösteln nochmal aufgetreten ist und es wirklich unerträglich heiß war. Beim 9. Kilometer hab ich es dann erstmal abgebrochen und mich 20min in den Schatten gesetzt, weil das Frösteln immer stärker wurde und ich Angst hatte mir zu schaden, wenn ich weiterlaufe. Ich vermute mal das ist ein Warnsignal des Körpers, dass der Kreislauf mit dem Kühlen nicht mehr klar kommt oder so? Ich hatte das noch nie. Hab ich da überreagiert? Ich wäre eigentlich gerne weiter gelaufen, aber ich hatte Angst, dass das was Ernsthaftes ist. Hat da jemand Erfahrungen? Einfach ignorieren oder so wie ich es gemacht hab lieber ne Pause machen?
Achso schlauerweise hatte ich auch noch ein schwarzes Tshirt an :/
Vielen Dank im Voraus für eine Anwort!
Verfasst: 26.06.2015, 18:46
von NordicNeuling
runner99 hat geschrieben:Falls es keine ernst zu nehmenden Argumente dagegen gibt, würde ich gerne im Frühling nächsten Jahres einen HM laufen. Die Zeit ist mir eher nebensächlich. Natürlich würde ich mich gründlich darauf vorbereiten und nicht plötzlich 10km weiter laufen als meine Trainingsstrecke. Ich wäre dann 16 1/2 Jahre alt.
Falls Du gesund bist und bis dahin vernünftig trainierst, spricht nichts dagegen. Habe gerade zur Sicherheit noch einmal nachgeschaut: Bei uns hier (und deshalb vermutlich generell) sind die offiziellen, bestlistenfähigen HMs ab 16 Jahren.
runner99 hat geschrieben:PS: Ich hab noch 2 andere Fragen:
1. Ab wann gilt man eigentlich nicht mehr als Anfänger

2. Aus Zeitgründen musste ich heute direkt nach der Schule laufen. 27° aber bewölkt, deshalb dachte ich das geht ja noch. Nach 1 1/2 Kilometern kam dann Wind auf, der die Wolken weggeblasen hat. Ab da musste ich also durch die pralle Sonne laufen. Bei Kilometer 6 hab ich plötzlich ein leichtes Frösteln gespürt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Bei Kilometer 7,5 hab ich dann eine kurze Pause im Schatten gemacht, weil das Frösteln nochmal aufgetreten ist und es wirklich unerträglich heiß war. Beim 9. Kilometer hab ich es dann erstmal abgebrochen und mich 20min in den Schatten gesetzt, weil das Frösteln immer stärker wurde und ich Angst hatte mir zu schaden, wenn ich weiterlaufe. Ich vermute mal das ist ein Warnsignal des Körpers, dass der Kreislauf mit dem Kühlen nicht mehr klar kommt oder so? Ich hatte das noch nie. Hab ich da überreagiert? Ich wäre eigentlich gerne weiter gelaufen, aber ich hatte Angst, dass das was Ernsthaftes ist. Hat da jemand Erfahrungen? Einfach ignorieren oder so wie ich es gemacht hab lieber ne Pause machen?
Achso schlauerweise hatte ich auch noch ein schwarzes Tshirt an :/
zu 1.: Das ist relativ. Der Begriff ist aber auch egal, gerade für Dich: Als Jugendlicher steigert man sich bei entsprechendem Training auf Langstrecken kontinuierlich. Insofern bist Du auf jeden Fall mindestens noch 8-10 Jahre steigerungsfähig.
zu 2.: Das hört sich gar nicht gut an. Wie schnell warst Du denn unterwegs? Hattest Du genug getrunken? Das ist im Sommer extrem wichtig, und zwar mit jedem Grad mehr. Und klar, schwarz ist auch nicht ideal (und TShirt sowieso nicht). Ich würde mir ein, zwei Funktionsshirts kaufen, da reichen auch die billigen von Tchibo, Lidl und Co. Die gibt es alle Nase lang für wenige Euros. Außerdem auf jeden Fall darauf achten, daß Du genug getrunken hast (oder je nach Dauer auch Flasche mitnehmen!). Wenn die gleichen Symptome trotzdem wieder auftauchen, dann laß Dich 'mal durchchecken - sicherheitshalber.
Und ja: Du hast alles richtig gemacht, also nicht überreagiert. Natürlich ist das ein Warnsignal. Lieber ein Training versauen als Deine Gesundheit.
Verfasst: 27.06.2015, 09:29
von runner99
Ok Dankeschön für deine Antwort. Ich freu mich dann nächstes Jahr auf meinen ersten Halbmarathon
Und ja ich hatte genug getrunken. Besonders nächste Woche achte ich jetzt einfach mal darauf nur noch früh morgens laufen zu gehen, da sollte es ja ausreichend kalt sein.
Verfasst: 27.06.2015, 09:56
von tempo85
Das mit dem Frösteln habe ich auch manchmal, da lauft man im ordentlichen Tempo bei Sonne dahin es kommt schatten und vielleicht noch ein leichter kühler Wind und schon friert einen. Mit Baumwollleibchen wird dieser Effekt wohl noch viel früher kommen vielleicht reicht da auch schon ein kühlerer Wind.
Von daher würde ich auch mal ein paar Laufleibchen kaufen.
Verfasst: 27.06.2015, 10:24
von berodual_junkie
Im Fußball ist es, sofern sämtliche physische Grundbefähigungen vorhanden sind, erlaubt, mit 15 Jahren in der Kampfmannschaft zu spielen, wo es sowohl im Training als auch im Spiel körperlich doch wohl ordentlich zur Sache geht. Daher sollte auch ein HM bedenkenlos absolvierbar sein.
Frösteln macht sich bei mir bei mir im Lauftraining nur bei Schlafmangel, sprich Übermüdung, bemerkbar.
Verfasst: 27.06.2015, 10:44
von bones
berodual_junkie hat geschrieben:Im Fußball ist es, sofern sämtliche physische Grundbefähigungen vorhanden sind, erlaubt, mit 15 Jahren in der Kampfmannschaft zu spielen.....
Was ist denn eine Kampfmannschaft? Gibt es auch eine Versorgungseinheit hinter der Front für die körperlich Schächeren? Und eine Sanitätskompanie?
Verfasst: 27.06.2015, 14:03
von hardlooper
Kampfmannschaft ist mir auch nicht bekannt - hier in unserer Gegend war/ist "im ersten Hieb spielen" geläufig.
Fürn ersten Hieb hat's bei mir nie jelangt.
Knippi
Verfasst: 27.06.2015, 16:03
von AcJoker
Kampfmanschaft = Wettkampfmanschaft?
Verfasst: 27.06.2015, 16:16
von Rolli
runner99 hat geschrieben: Also gibt es gesundheitliche Gründe oder so etwas, weshalb ich mein Vorhaben lieber fallen lassen sollte?
Gruß Lino
Dein Körperliche Entwicklung spricht dagegen. Zwar kann Dir die 21km gesundheitlich nicht schaden, trotzdem unterstützt Du Deine Entwicklung mit einseitigen Training überhaupt nicht. Versuche Dich lieber in Richtung 3000-5000m, mit einem Training in LA-Verein, zu orientieren. Dort wissen die Leute, wie man Dich und Deine Entwicklung fordert.
Gruß
Rolli
PS. Ich wundere mich immer wieder, wie hier einem 15-16 Jährigen HM, oder noch besser MRT-Training, empfohlen wird. Kinder und Jugendliche sind keine kleine Erwachsene und sie sollte man anders als Erwachsene im "Klein" beurteilen.
Verfasst: 27.06.2015, 17:33
von NordicNeuling
NordicNeuling hat geschrieben:Habe gerade zur Sicherheit noch einmal nachgeschaut: Bei uns hier (und deshalb vermutlich generell) sind die offiziellen, bestlistenfähigen HMs ab 16 Jahren.
Rolli hat geschrieben:PS. Ich wundere mich immer wieder, wie hier einem 15-16 Jährigen HM, oder noch besser MRT-Training, empfohlen wird. Kinder und Jugendliche sind keine kleine Erwachsene und sie sollte man anders als Erwachsene im "Klein" beurteilen.
Lieber Rolli,
wenn offensichtlich der DLV das so sieht, sehe ich (als weder Verbandsmensch noch gar Sportarzt) keinen Grund, das als unsinnig anzunehmen. Und wenn Du mir dann bitte noch zeigst, wo in diesem Thread irgendjemand etwas von MRT-Training geschrieben oder es auch nur angedeutet hat! Wie, hat gar nicht? Reine Polemik? Na dann!
Verfasst: 27.06.2015, 17:50
von AUDI 11
Ich sehe in deinem Vorhaben eigentlich kein Problem. Du solltest aber gesundheitlich top fit sein und auch ordentlich auf den HM trainieren. Ich bin damals übrigens auch mit 16 meinen ersten HM gelaufen. Morgen steht für mich auch schon mein sechster HM an und ich bin auch schon 5-8 Wk's über 25km gelaufen. Dazu muss man auch noch sagen, dass ich erst am 4.7 18 Jahre alt werde. Man sieht also, dass mit genügend Training auch sowas schon in jüngeren Jahren möglich ist.
Verfasst: 27.06.2015, 19:28
von berodual_junkie
bones hat geschrieben:Was ist denn eine Kampfmannschaft? Gibt es auch eine Versorgungseinheit hinter der Front für die körperlich Schächeren? Und eine Sanitätskompanie?
WIKI sagt:
- Die erste Mannschaft eines Vereins wird gemeindeutsch als Spitzenteam[SUP][1][/SUP] bezeichnet.
- In Österreich und Süddeutschland wird diese hingegen oft Kampfmannschaft[SUP][2][/SUP] genannt. Unter dem Begriff Reserve versteht man die zweite Mannschaft.

Verfasst: 27.06.2015, 19:51
von bones
Dann ist Kampfmannschaft eine bescheuerte Bezeichnung. Die Reserve- oder die 2., 3. und 4. Mannschaft werden auch um den Sieg kämpfen.
Verfasst: 28.06.2015, 20:05
von tempo85
Was spricht eigentlich dagegen seine Intervalle auf kurze Distanzen (zb. MD oder 5km-Wettkampfdistanz) auszurichten, den Tempodauerlauf auch eher kürzer und intensiver und nur den langen Lauf HM-spezifisch. Eventuell 4-8Wochen vorm Wettkampf auf längere HM-Intervalle wechselt.
Dann hätte er ein Training das eher für eine gute Entwicklung sorgt und wird vermutlich trozdem auf dem HM top sein.
Die Frage mit was spricht dagegen war nicht Rhetorisch, denn ich mache das so ähnlich Intervalle für MD, Tempodauerlauf für 10km und langer Lauf für M. Dann 8 Wochen Marathon Plan(1x im Jahr). Ich habe dadurch extrem an der Grundschnelligkeit aufgebaut was mir als Laufneuling doch sicher für die nächsten Jahre beim Leistungsaufbau helfen wir, vorallem war meine Grundschnelligkeit eher traurig.
Verfasst: 28.06.2015, 23:41
von SKTönsberg
Ich denke nicht, dass du in irgend einer Form gesundheitliche Schäden erleiden wirst.
Der Schaden (darauf will vermutlich Rolli hinaus) besteht letzlich in einer schlechteren Leistungsentwicklung, weil die Schnelligkeit in dem Alter zu kurz kommt. Wenn es dir nicht darum geht Spitzenzeiten zu laufen, jetzt oder in der Zukunft, dann ist das nicht so wichtig.
Willst du über kurz oder lang erfolgreich sein ist es besser kurze Langstrecken z.B. 3.000m/5.000m zu trainieren.
Ich selbst bin jetzt 17 und mag auch eher lange Strecken, am liebsten 10000m, Halbmarathon wäre mir dann doch zu lang und um einfach nur anzukommen wäre ich zu Ehrgeizig.
Ich bin im Training auch schon 21km-Dauerläufe zwischen 1:40 und 1:45 gelaufen, aber eben nur im Grundlagentempo.
Wenn HM ein besonderes Ziel für dich darstellt, dann spricht aus gesundheitlicher Sicht nichts dagegen, 60km/Woche solltest du dann aber verkraften!
Verfasst: 30.06.2015, 09:38
von runner99
Hi, ich melde mich noch mal zurück. So wie ich das jetzt verstanden habe, gingen die Einwände doch dagegen, dass das Training zu einseitig, ist wenn ich auf so eine lange Strecke trainiere oder? Ich denke das ist bei mir nicht wirklich der Fall, da ich vor habe einmal die Woche einen 5km Tempolauf beizuhalten, dazu einmal die Woche Intervalltraining.
Außerdem gehe ich noch zweimal die Woche rudern und fahre regelmäßig Fahrrad. Genügend muskuläre Abwechslung ist also glaub ich gegeben.
Dass ich später keine Topzeiten laufen kann, wenn ich jetzt schon auf Langstrecken trainiere, ist mir auch klar. Mir gehts aber auch nicht darum, neue Rekorde aufzustellen. Laufen macht mir auch so Spaß und ich gehe trotzdem oft im Training und erst recht in Wettkämpfen an meine körperlich Grenze. Mir macht das einfach Spaß.
Wenn ich in ein paar Jahren 10min langsamer auf 21km bin, als wen ich jetzt meine Schnelligkeit trainiert hätte macht mir das nichts. Realistisch gesehen weiß man ja eh nicht ob man das Laufen im Studium oder Beruf beibehalten kann.
Gruß Lino
Verfasst: 30.06.2015, 10:10
von Marathonus
Zunächst du deiner Frage zum HM mit 16:
Hattest du schon deinen Adoleszenz-bedingten Wachstumsschub, welcher bei Jungs gewöhnlich zwischen 14 und 16 Jahren kommt? Da gibt es nochmal ein ordentliches Größenwachstum. Wenn ja, sehe ich überhaupt kein Problem, was 3x pro Woche laufen betrifft. Du bringst gute Grundvoraussetzungen mit und hast dir einen absolut vernünftigen Zeitplan aufgestellt. In diesem Fall einfach nach und nach steigern und das Training abwechslungsreich gestalten.
Falls du den letzten Wachstumsschub noch nicht gehabt haben solltest, würde ich 2x pro Woche laufen und statt dem 3. Mal z.B. Radfahren oder Schwimmen. So baust du deine Grundlagenausdauer dennoch aus und deine Patellasehne bleibt heil

Sobald du dann den Wachstumsschub hattest, kannst du von der Crosssportart auf Laufen umstellen und speziell trainieren. Gut möglich, dass sich das alles bis nächstes Frühjahr ausgeht.
Ach ja: Laut dem "Handbuch für Kinder- und Jugendtraining" (geschrieben von 2 Sportmedizinern und 2 Sportwissenschaftlern, alles wissenschaftlich fundiert) ist ein sportartspezifisches Training für Kinder und Jugendliche (bis auf einige Ausnahmen, z.B. regelmäßiges mehrfaches Laufen pro Woche bei Kindern, die noch nicht ihre starken Wachstumsphasen abgeschlossen haben) grundsätzlich kein Problem. Es ist nur eine Frage der Sinnhaftigkeit bzgl. langfristigem Leistungsaufbau - das ist je Sportart unterschiedlich. Es geht hier um das Höchstleistungsalter, in welchem man sich lt. dort erwähnten Studien nur für 8 Jahre befinden soll. In jeder Sportart beginnt das Höchstleistungsalter in einem anderen Alter. Die höchste Leistung erreicht man lt. den Experten nur eine bestimmte Anzahl an Jahren nachdem die Spezialisierung stattgefunden hat. Die genaue Zahl weiss ich nicht mehr, ich weiss nur dass es für meine Tochter ideal ist, wenn sie sich mit 15 Jahren auf ihren Sport (Langlauf/Biathlon) spezialisiert (bis dahin wird sie polysportiv trainieren). Beim Schwimmen ist das optimale Alter für die Spezialisierung sogar ganz deutlich niedriger, weil hier das Höchstleistungsalter schon bei den Jugendlichen anfängt. Von daher sehe ich nicht, dass das grundsätzlich irgendwelche Schäden mit sich bringen würde, wenn man es nicht übertreibt und sofern die großen Wachstumsschübe abgeschlossen sind. Und das Ziel war ja klar: Einfach ankommen, Zeit ist egal. Wenn meine Tochter mit 16 einen HM laufen will, lass ich sie auf jeden Fall - vorausgesetzt sie hat sich darauf entsprechend vorbereitet.
Ab wann gilt man eigentlich nicht mehr als Anfänger
Naja. Ab wann ist warmes Wasser warm? ;)
Das ist Ansichtssache, mit wem man sich vergleicht. Nach 3 Jahren Lauferfahrung bist du im Gegensatz zu einem mit 20 Jahren Erfahrung ein Anfänger, gegenüber einem völligen Neueinsteiger aber schon ein Fortgeschrittener

Ich denke, man müsste "Anfänger" in organische Leistungsfähigkeit und Erfahrungswerte unterteilen. Deinem Umfang entsprechend bist du kein Anfänger mehr, aber deinen Erfahrungen nach auf jeden Fall noch.
2. Aus Zeitgründen musste ich heute direkt nach der Schule laufen. 27° aber bewölkt, deshalb dachte ich das geht ja noch. Nach 1 1/2 Kilometern kam dann Wind auf, der die Wolken weggeblasen hat. Ab da musste ich also durch die pralle Sonne laufen. Bei Kilometer 6 hab ich plötzlich ein leichtes Frösteln gespürt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Bei Kilometer 7,5 hab ich dann eine kurze Pause im Schatten gemacht, weil das Frösteln nochmal aufgetreten ist und es wirklich unerträglich heiß war. Beim 9. Kilometer hab ich es dann erstmal abgebrochen und mich 20min in den Schatten gesetzt, weil das Frösteln immer stärker wurde und ich Angst hatte mir zu schaden, wenn ich weiterlaufe. Ich vermute mal das ist ein Warnsignal des Körpers, dass der Kreislauf mit dem Kühlen nicht mehr klar kommt oder so? Ich hatte das noch nie. Hab ich da überreagiert? Ich wäre eigentlich gerne weiter gelaufen, aber ich hatte Angst, dass das was Ernsthaftes ist. Hat da jemand Erfahrungen? Einfach ignorieren oder so wie ich es gemacht hab lieber ne Pause machen?
Achso schlauerweise hatte ich auch noch ein schwarzes Tshirt an :/
Funktionsshirt bis ~30°C, darüber kannst du wieder dein Baumwollshirt tragen - da ist der kühlende Effekt wieder eher erwünscht. Ich würde aber eine andere Farbe wählen

Verfasst: 30.06.2015, 11:32
von Rolli
NordicNeuling hat geschrieben:Lieber Rolli,
wenn offensichtlich der DLV das so sieht, sehe ich (als weder Verbandsmensch noch gar Sportarzt) keinen Grund, das als unsinnig anzunehmen. Und wenn Du mir dann bitte noch zeigst, wo in diesem Thread irgendjemand etwas von MRT-Training geschrieben oder es auch nur angedeutet hat! Wie, hat gar nicht? Reine Polemik? Na dann!
Nein, keine Polemik,
ich bezog mich auf einige Ratschläge, die hier (nicht unbedingt in diesem Thread) auch im Marathontraining für Jugendlichen verbreitet werden.
Ein 16-Jährige wird natürlich so 21km in 2h locker verkraften, aber ob es sinnvoll ist? Auch die Frage ob es gesund ist, kann man kritisch hinterfragen. Nein, es ist nicht gesundheitsfördernd. Es stört den Wachstumsprozess, der erst mit 22 vollständig abgeschlossen ist. Natürlich schadet das ihm nicht direct, wenn er etwas kleiner und schlanker wird...
Es stimmt, dass ich ein Training eher im Bezug auf Leistung betrachte. Ist das jetzt gut oder schlecht? Und Leistungsbezogen ist der Weg für einen Jugendlichen eben über die Mittelstrecke bis 3000-5000m, was ich hier immer propagieren möchte! Und NICHT über Halbmarathontraining, der im 5:30 durchgetrabt wird.
Sehr viele werden von deren Eltern, Nachbarn und älteren Bekannten mit der Wahl der Strecke beeinflusst und bezeichnen das auch als "Spaß", weil sie einfach nichts anderes gesehen und versucht haben. 400m oder 3000m macht auch sehr viel Spaß... und das muss man erst mal versuchen.
Selbst rekrutiere ich meine Schützlinge hauptsächlich bei Volksläufen, wo 16-Jährigen unbedingt die 10km mit Papa laufen wollten und dann 6 Monate später bei uns nichts anders als 800m rennen (und nicht traben) wollen.
Verfasst: 30.06.2015, 17:49
von AUDI 11
Rolli hat geschrieben:Nein, keine Polemik,
ich bezog mich auf einige Ratschläge, die hier (nicht unbedingt in diesem Thread) auch im Marathontraining für Jugendlichen verbreitet werden.
Ein 16-Jährige wird natürlich so 21km in 2h locker verkraften, aber ob es sinnvoll ist? Auch die Frage ob es gesund ist, kann man kritisch hinterfragen. Nein, es ist nicht gesundheitsfördernd. Es stört den Wachstumsprozess, der erst mit 22 vollständig abgeschlossen ist. Natürlich schadet das ihm nicht direct, wenn er etwas kleiner und schlanker wird...
Es stimmt, dass ich ein Training eher im Bezug auf Leistung betrachte. Ist das jetzt gut oder schlecht? Und Leistungsbezogen ist der Weg für einen Jugendlichen eben über die Mittelstrecke bis 3000-5000m, was ich hier immer propagieren möchte! Und NICHT über Halbmarathontraining, der im 5:30 durchgetrabt wird.
Sehr viele werden von deren Eltern, Nachbarn und älteren Bekannten mit der Wahl der Strecke beeinflusst und bezeichnen das auch als "Spaß", weil sie einfach nichts anderes gesehen und versucht haben. 400m oder 3000m macht auch sehr viel Spaß... und das muss man erst mal versuchen.
Selbst rekrutiere ich meine Schützlinge hauptsächlich bei Volksläufen, wo 16-Jährigen unbedingt die 10km mit Papa laufen wollten und dann 6 Monate später bei uns nichts anders als 800m rennen (und nicht traben) wollen.
Es kann durchaus aber auch keine Nachteile haben, wenn man schon in jüngeren Jahren auf längeren Strecken unterwegs ist. Ich gehöre selbst zu denen, welche mit 16 den ersten HM gelaufen sind und muss heute sagen, dass es damals keine falsche Entscheidung war. Dabei trabe ich keinesfalls rum und 2 Stunden für einen HM habe ich bis jetzt nur beim lockeren 30er gebraucht. Ich lauf zwar keine sub43 Zeiten über 10km, aber dafür bin ich bis jetzt jedes Jahr deutlich schneller geworden...
Verfasst: 30.06.2015, 18:47
von bones
Mit 16 kann man schon einen flotten Marathon laufen
Deutsche Altersrekorde (Mnner)
Verfasst: 30.06.2015, 19:28
von Rolli
AUDI 11 hat geschrieben:Es kann durchaus aber auch keine Nachteile haben, wenn man schon in jüngeren Jahren auf längeren Strecken unterwegs ist. Ich gehöre selbst zu denen, welche mit 16 den ersten HM gelaufen sind und muss heute sagen, dass es damals keine falsche Entscheidung war. Dabei trabe ich keinesfalls rum und 2 Stunden für einen HM habe ich bis jetzt nur beim lockeren 30er gebraucht. Ich lauf zwar keine sub43 Zeiten über 10km, aber dafür bin ich bis jetzt jedes Jahr deutlich schneller geworden...
Noch einmal... ein 16-Jährige wird 21km locker überstehen, es ist aber nicht sinnvoll! Es ist eine falsche Entscheidung! Das habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wird überall von Fachleuten, Trainern und Ärzten empfohlen.
Warum falsche Entscheidung:
Zum Vergleich: 43'/10km laufen Jugendliche bei leichten Training 3x Woche als Einlaufrunde, ohne speziellen Ausdauereinheiten.
Verfasst: 30.06.2015, 21:34
von AUDI 11
Rolli hat geschrieben:Noch einmal... ein 16-Jährige wird 21km locker überstehen, es ist aber nicht sinnvoll! Es ist eine falsche Entscheidung! Das habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wird überall von Fachleuten, Trainern und Ärzten empfohlen.
Warum falsche Entscheidung:
Zum Vergleich: 43'/10km laufen Jugendliche bei leichten Training 3x Woche als Einlaufrunde, ohne speziellen Ausdauereinheiten.
Vielleicht verkehren wir ja in unterschiedlichen Kreisen, aber bei den meisten Läufen hier in Schleswig-Holstein habe ich bis jetzt kaum Jugendliche gesehen, welche schneller als 45 min auf 10km gelaufen. Natürlich gibt es auch hier einige Ausnahmen und ich lasse mich auch immer wieder gerne vom Gegenteil überzeugen

. Obwohl ich es mir schon vorstellen kann, dass es natürlich in den ganzen unzähligen Vereinen gang und gebe ist.
Verfasst: 30.06.2015, 21:58
von Rolli
Du findest auch kaum Jugendliche, die 10km laufen, weil (noch einmal) das für sie nicht sinnvoll ist. Sie laufen dann 3000 oder 5000m auf der Bahn und zwar viel schneller... wo sie auch hin gehören!
10km Volkslauf um die Pommesbude, oder sogar HM durch den Wald, das ist was für ältere Männer (selten Frauen) 40+, die die Bewegung wieder entdeckt haben. Und weil sie nicht mehr schnell können, laufen sie eben weiter.
Verfasst: 30.06.2015, 22:19
von AiAi
bones hat geschrieben:Dann ist Kampfmannschaft eine bescheuerte Bezeichnung.
Kann jeder sehen wie er möchte, aber in gewissen Gebieten eben eine absolut gängige Bezeichnung. Ist eben die erste Truppe, die im höchsten Wettkampf des Vereins spielt. Die Reserve und Nachwuchsteams sind halt neben dem entsprechenden Ligenbetrieb auch für die Versorgung der Ersten (mit Spielmaterial) da, wenn du es so ausdrücken willst.
Rolli hat geschrieben:400m oder 3000m macht auch sehr viel Spaß... und das muss man erst mal versuchen.
Selbst rekrutiere ich meine Schützlinge hauptsächlich bei Volksläufen, wo 16-Jährigen unbedingt die 10km mit Papa laufen wollten und dann 6 Monate später bei uns nichts anders als 800m rennen (und nicht traben) wollen.
"Muss man erst mal versuchen" trifft es ja auch ganz gut. Bei mir in der Umgebung gibts nicht regelmäßig Kurz- und Mittelstreckenbewerbe, die für alle offen sind (mir fallen gerade nicht einmal welche ein, die z.B. auch für Nicht-Vereinsmitglieder in Frage kommen würden) bzw. bei denen sich jemand darum schert, diese einigermaßen zu promoten. Und ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass Vereine relativ wenig um 16-20 jährige Läufer werben (eigene Umgebung halt), damit sie denen die 400 und 800 m "einimpfen".
Ich bin ja jemand, der nicht mehr so lange in der U23 verweilt (gibts ja eh fast nie die Klasse, von dem her egal) und seh z.B. nicht wirklich die großen Möglichkeiten die Meile zu trainieren und sinnvoll auszuüben. Vereinsbeitritt wird überlegt, aber auch da wird sich wohl keiner darum kümmern, mir die Meile näher zu bringen. Hab ich halt meinen Spaß bei Rennen zwischem 5k und M (enorm selten mal was unter 5k) und da ich bei der Pace zumindest immer einen 4er stehen gehabt habe, hat sich das auch nie wirklich wie traben angefühlt. Einen 3000er, der nicht als Nachwuchslauf geführt wird und ein halbwegs sinnvolles Paket für Hobbysportler bietet, findet man in meiner unmittelbaren Umgebung auch nicht so oft.
Aber ja, wenn es ums Ausschöpfen des vollen Potenzials geht, sind kürzere Distanzen vermutlich am sinnvollsten für einen 16-jährigen. Vielleicht hat dieser aber nicht diese Zielsetzung...
Verfasst: 30.06.2015, 22:41
von SKTönsberg
Rolli du musst dich vom Leistungsgedanken lösen! Nicht jeder hat Lust auf MD-Training, ich habe mich auch erst jetzt dazu entschieden Bahntraining zu machen, weil ich mit meinem vielen GA1 nicht mehr so richtig über 10:15-17:50-37:30 über 3, 5 und 10km hinaus komme, aber ich wollte Entscheidungsfreiheit als ich angefangen habe.
@runner99: In welchem Zeitbereich hast du vor den halben zu laufen?
Verfasst: 30.06.2015, 23:12
von runner99
Ich denke mal irgendwas unter 2h. Wie gesagt ich laufe noch nicht so lange 10km, aber wenn ich locker laufe dann so ca. 55min deshalb denke ich, unter 2h sollte ein realistisches Ziel sein. Es kann aber auch sein, dass ich meine Geschwindigkeit bis dahin noch etwas steigere, vielleicht kann ich mein Ziel dann auch auf 1:50 drücken. Mal schauen.
Verfasst: 01.07.2015, 08:46
von AUDI 11
Rolli hat geschrieben:Du findest auch kaum Jugendliche, die 10km laufen, weil (noch einmal) das für sie nicht sinnvoll ist. Sie laufen dann 3000 oder 5000m auf der Bahn und zwar viel schneller... wo sie auch hin gehören!
10km Volkslauf um die Pommesbude, oder sogar HM durch den Wald, das ist was für ältere Männer (selten Frauen) 40+, die die Bewegung wieder entdeckt haben. Und weil sie nicht mehr schnell können, laufen sie eben weiter.
Für die Entwicklung ist es für die meisten natürlich besser, da muss ich dir recht geben.
Ich bin bloß damals von der totalen Unsportlichkeit gekommen und war dementsprechend nie im Alter von 15 oder 16 im Verein.
Sorry, falls meine Meinung etwas provozierend rüber kam

.
Verfasst: 01.07.2015, 10:18
von Marathonus
Rolli hat geschrieben:Noch einmal... ein 16-Jährige wird 21km locker überstehen, es ist aber nicht sinnvoll! Es ist eine falsche Entscheidung! Das habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wird überall von Fachleuten, Trainern und Ärzten empfohlen.
"Trainer und Ärzte" sind für mich immer irgendwie etwas undefinierte Variablen, "Fachleute" erst recht

Falls du mit Trainer = Sportwissenschaftler meinst und mit Ärzte = Sportmediziner meinst, dürfte ich dich um eine Quellenangabe bitten, aus welcher hervorgeht, dass Sportwissenschaftler und Sportmediziner davon abraten, dass ein 16-jähriger bei einem HM mitläuft.
Meine Tochter ist erst 11, wodurch ich mich mit dem Leistungssportalter von 16 zugegeben noch nicht allzu intensiv beschäftigt habe. Aber nach allem was ich bisher gelesen habe (und es werden ja in den Büchern immer alle Altersklassen abgehandelt - wo man die nichtbetreffenden meist ja doch etwas überfliegt), spricht hier in keinster Weise etwas dagegen 3x pro Woche zu laufen, wenn die großen Wachstumsschübe abgeschlossen sind. Abgesehen davon, muss er m.E. nicht mal 3x laufen pro Wochen, es reicht 2x und dazu noch andere Sportarten.
Ich weiss u.a., dass hier bei uns im Leistungskader (Langlauf/Biathlon) die 16-jährigen bereits Wochenumfänge von 14 bis 17h trainieren (nicht nur Ausdauer, sondern mit allem drum und dran) und 6 Tage die Woche, wobei sogar Vormittags und Nachmittags trainiert wird. Gelaufen wird da auch einiges an km, aber natürlich nicht nur. Einen HM traue ich jedem der Burschen hier zu - sogar ohne spezielle Vorbereitung - und die laufen keine 3x pro Woche.
Natürlich muss man den Nachwuchsbereich differenzieren, da geht es vorwiegend um Vorbereitungstraining, um die Trainingsanforderungen der nächsten Altersklasse bewältigen zu können. Beginne ich erst mit 15 etwas mehr mit Sport, sind die Trainingsvoraussetzungen natürlich anders als bei jemandem, der schon seit seinem 7. Lebensjahr eine umfassende Bewegungsschulung und mit der Pubeszenz ein Ausdauertraining absolviert hat und die Umfänge ständig, unter Überwachung von Sportwissenschaftlern und Sportmedizinern, erweitert.
Ich habe einen 15-jährigen Sohn, welcher Gelegenheitssport betreibt. Würde er zu mir kommen und mir sagen, dass er nächstes Jahr beim hiesigen HM mitlaufen will, würde ich ihn dabei unterstützen. Starten darf er aber natürlich nur dann, wenn er regelmäßig trainiert hat und nach meinem Ermessen mit der Distanz klar kommt. Ich würde ihm aber abraten, gleich ein einschlägiges Lauftraining zu starten, sondern polystportiv zu trainieren - also unterschiedliche Sportarten und 2x pro Woche laufen zu gehen. Ich würde versuchen ihn davon zu überzeugen, dass die Zeit beim ersten HM noch keine Rolle spielt und er lieber das Rennerlebnis genießen soll.
Verfasst: 01.07.2015, 11:51
von Rolli
Hast Du nicht genau gelesen?
Ich habe doch geschrieben, dass ein HM für einen sportlichen, jungen Mann kein Problem sein sollte und dabei mit keinen Schäden zu rechnen ist. Der Wettkampf an sich. Nun, ich rate eindeutig von einem längerem HM-Training ab mit der Ziel Ausdauerleistung im Alter 15-16 zu erhöhen.
2-4x Lauftraining die Woche und noch 3-4 andere Sportarten führt nicht zu Überlastung. Das einseitige Training für Langstrecken hingegen ist immer in Frage zu stellen.
Hier kannst Du von Gefahren im leistungsorientierten Trainern nachlesen:
http://www4.uni-flensburg.de/fileadmin/ ... Jugend.pdf
Und hier die Ziele für Grundlagentraining im Jugendalter (beachte, dass mit Grundlagen nicht die läuferische Grundlage gemeint ist)
http://www.stlv.at/dokumente/aus.../aus ... ./download
Gruß
Rolli
Verfasst: 01.07.2015, 13:02
von Marathonus
Noch einmal... ein 16-Jährige wird 21km locker überstehen, es ist aber nicht sinnvoll! Es ist eine falsche Entscheidung! Das habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wird überall von Fachleuten, Trainern und Ärzten empfohlen.
Dass es "nicht sinnvoll" ist, steht in diesem Satz im Kontext zum Überstehen der HM-Distanz. Daher meine Frage an dich, denn das wäre mir neu gewesen.
Ich muss aber gestehen, dass ich deinen Absatz darunter:
Warum falsche Entscheidung:
Zum Vergleich: 43'/10km laufen Jugendliche bei leichten Training 3x Woche als Einlaufrunde, ohne speziellen Ausdauereinheiten.
... nicht so richtig verstanden hatte und es ganz ehrlich gesagt noch immer nicht tue:
Warum ist es die falsche Entscheidung, bei einem HM zu starten, wenn Jugendliche 43min auf 10km 3x pro Woche locker laufen, und das ohne spezielle Ausdauereinheiten?
Nun, ich rate eindeutig von einem längerem HM-Training ab mit der Ziel Ausdauerleistung im Alter 15-16 zu erhöhen.
Naja, er hat ja nicht geschrieben, dass er gewinnen will. Die Zeit ist für ihn ja nebensächlich. Er will sich vorbereiten (damit er den HM gut übersteht - so habe ich das interpretiert), aber mehr lese ich da nicht raus.
Ich sehe in seinem Vorhaben absolut kein Problem.
Meine Vermutung ist, dass du es so interpretiert hast, dass er die bestmögliche Zeit herausholen will. Dann ist es natürlich fraglich, ohne jahrelange Vorbereitung in diesem Alter.
Vielen Dank auch für die Links. Mit Präventivmaßnahmen im Leistungssport bin ich allerdings schon ein wenig vertraut. Ich war in meiner Jugend selbst Leistungssportler (damals haben wir mit 16 noch ganz andere Sachen gemacht, die heute nie einer in dem Alter machen würde

) und heute ist meine 11-jährige Tochter in einem Leistungskader, wo wir natürlich bestens gecoacht und unterstützt werden.
Grundlagen-, Aufbau- und Anschlusstraining sind mir auch ein Begriff aus dem langfristigen Leistungsaufbau im Nachwuchstraining

Wobei man sich mit 16 Jahren gewöhnlich schon am Ende der Aufbau- am Anfang des Anschlusstrainings befindet.
Aber eben, wie schon in meinem letzten Post geschrieben: Es ist natürlich ein Unterschied, ob man mit 6/7 Jahren mit Grundlagentraining begonnen hat, mit 11/12 das Aufbautraining begonnen hat und mit 15/16 in das Anschlusstraining geht, als wenn man mal mit 15 seine sportliche Ader entdeckt. Manche beginnen ja mit 17 zu singen, brechen die Schule ab um mit 18 Sänger zu werden und werden berühmt

Im Sport nicht ganz so einfach machbar

Verfasst: 01.07.2015, 13:19
von Rolli
Marathonus hat geschrieben:
Warum ist es die falsche Entscheidung, bei einem HM zu starten, wenn Jugendliche 43min auf 10km 3x pro Woche locker laufen, und das ohne spezielle Ausdauereinheiten?
Weil die Ziele anders definiert werden sollten.
Hier versucht jemand seine Leistung (sub43) mit LD-Training einzuordnen was mit einem MD-Training ganz anders erreichbar ist, ohne besonderen Wert auf die Zahl zu legen. Man läuft das einfach ohne LD. Das bedeutet aber nicht, dass sie 21km am Stück laufen sollten. Wozu auch?
Verfasst: 01.07.2015, 13:43
von runner99
Ich will jetzt nicht besser wisserich sein aber dass Jugendliche ohne Training 43 Minuten auf 10km brauchen, stimmt einfach nicht. Zumindest nicht bei den Jugendlichen, die ich kenne. Viele hätten schon Probleme eine 4.30 er Pace auf 3km zu halten. Da sind 43 Minuten einfach total unrealistisch.
Mag ja sein dass es Gegenden gibt, in denen die Jugend sportlicher ist aber hier in der Nähe von Frankfurt wäre 1h schon ein Problem für viele.
Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat glaub ich das wohl aber ich gehe mal davon aus, dass diese Zeit einfach geschätzt wurde weil man mit zunehmenden Alter einfach denkt Jugentliche hätten das locker drin. So ist es aber nicht.
Verfasst: 01.07.2015, 13:54
von Marathonus
Weil die Ziele anders definiert werden sollten.
Hier versucht jemand seine Leistung (sub43) mit LD-Training einzuordnen was mit einem MD-Training ganz anders erreichbar ist, ohne besonderen Wert auf die Zahl zu legen. Man läuft das einfach ohne LD. Das bedeutet aber nicht, dass sie 21km am Stück laufen sollten. Wozu auch?
Du hast recht, er muss kein einschlägiges HM-Training absolvieren, nur um einmal bei einem HM mitlaufen zu können.
Wenn er keine langfristige Leistungssteigerung anpeilt, spielt es m.E. aber keine Rolle, wie er seine kurz- und mittelfristigen Ziele setzt. Die Frage ging je eher in Richtung "Belastungstechnisch möglich ja/nein"?
Aber ich weiss was du meinst. Ich sehe auch immer zuerst den langfristigen Leistungsaufbau

Aber das interessiert halt nicht jeden.
Ich hab so schon viele Antworten gelöscht, ehe ich sie abgeschickt habe, weils nicht gepasst hätte
Mag ja sein dass es Gegenden gibt, in denen die Jugend sportlicher ist aber hier in der Nähe von Frankfurt wäre 1h schon ein Problem für viele.
Das hat er nicht geschrieben. Er schrieb "ohne speziellem Ausdauertraining". Das bedeutet nicht, dass kein allgemeines Ausdauertraining (vielfältige Crosssportarten) gemacht wird. Mit allgemeinem Ausdauertraining ist gerade im Kinder- und Jugendbereich gewaltig was möglich - und es schafft Leistungsvoraussetzungen für die nächste Altersklasse - sofern man an langfristigem Leistungsaufbau interessiert ist ;)
Verfasst: 01.07.2015, 14:02
von marase
..solche zeiten schuettelt man auch nicht locker aus dem aermel, sondern man muss sich die schon hart erarbeiten..
eben genauso wie einen halbmarathon - ein 16 jaehriger tut sich da bestimmt leichter..
in oesterreich wurde im jahr 1983 monika frisch als 12 jaehrige oesterreichische meisterin im marathon und wiederholte als 14 jaerige diesen titel nochmals - hier wuerde verantwortungsvolles handeln sowie sportethik von trainer und eltern wohl anders aussehen..
Verfasst: 01.07.2015, 14:12
von Rolli
runner99 hat geschrieben:Ich will jetzt nicht besser wisserich sein aber dass Jugendliche ohne Training 43 Minuten auf 10km brauchen, stimmt einfach nicht. Zumindest nicht bei den Jugendlichen, die ich kenne. Viele hätten schon Probleme eine 4.30 er Pace auf 3km zu halten. Da sind 43 Minuten einfach total unrealistisch.
Mag ja sein dass es Gegenden gibt, in denen die Jugend sportlicher ist aber hier in der Nähe von Frankfurt wäre 1h schon ein Problem für viele.
Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat glaub ich das wohl aber ich gehe mal davon aus, dass diese Zeit einfach geschätzt wurde weil man mit zunehmenden Alter einfach denkt Jugentliche hätten das locker drin. So ist es aber nicht.
Hast Du Erfahrung mit Vereinstraining?
Verwechsle 2 Sachen nicht:
laufen so wenige Jugendliche bei einem Volkslauf sub43?
- weil sie das nicht können
- weil sie das nicht wollen, weil andere Strecken sinnvoller ist?
Verfasst: 01.07.2015, 14:14
von Rolli
marase hat geschrieben:..solche zeiten schuettelt man auch nicht locker aus dem aermel, sondern man muss sich die schon hart erarbeiten..
eben genauso wie einen halbmarathon - ein 16 jaehriger tut sich da bestimmt leichter..
in oesterreich wurde im jahr 1983 monika frisch als 12 jaehrige oesterreichische meisterin im marathon und wiederholte als 14 jaerige diesen titel nochmals - hier wuerde verantwortungsvolles handeln sowie sportethik von trainer und eltern wohl anders aussehen..
Jetzt habe ich das nicht verstanden. Meinst Du " aussehen müssen"?
Ja! Auch Jule Assmann ist ein Beispiel für verheizte Jugendliche die mit 16 kein Sport mehr machen wollen.
Verfasst: 01.07.2015, 14:16
von elva
runner99 hat geschrieben:Ich will jetzt nicht besser wisserich sein aber dass Jugendliche ohne Training 43 Minuten auf 10km brauchen, stimmt einfach nicht.
Es geht darum, ob die Jugendlichen ein Lauftraining für Langstrecken absolvieren sollten oder nicht, um lange Wettkampfstrecken zu laufen. Es geht nicht um unsportliche Jugendliche, die eher garnicht laufen. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt kann ich bestätigen, daß selbst als Kurzstreckler 100m-400m ein 10km-Lauf im Bereich um 45minuten und schneller als 16-Jähriger ohne weitere möglich war. Und wer Kurzstreckentraining kennt, weiss, daß man die ganze Zeit auf dem Boden liegt und nach Luft ringt oder Startblöcke einstellt. Vom Lang-Laufen kann keine Rede sein.
Tom
Verfasst: 01.07.2015, 14:28
von elva
Rolli hat geschrieben:
- weil sie das nicht können
- weil sie das nicht wollen, weil andere Strecken sinnvoller ist?
- weil sie keine Lust haben, mit 30-Jährigen (und älter!) Greisen so eine öde lange Strecke zu laufen?
Tom
Verfasst: 01.07.2015, 14:42
von Marathonus
in oesterreich wurde im jahr 1983 monika frisch als 12 jaehrige oesterreichische meisterin im marathon und wiederholte als 14 jaerige diesen titel nochmals - hier wuerde verantwortungsvolles handeln sowie sportethik von trainer und eltern wohl anders aussehen..
Naja, das ist kein wirklicher Vergleich. Weder vom Alter, noch von der Distanz und vom notwendigen Trainingsumfang.
Marathonzeit von 03:10 mit 12 Jahren...
Das wird auch einer der Gründe sein, warum sie mit 12 Jahren nur 1,41m groß war:
Zwölfjährige im Marathon: Einfach weiterlaufen | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 47/1983
Ich will gar nicht denken, wie viel die kleine laufen musste, um DAS zu erreichen.
Genau solche Schweinereien sind es meiner Meinung nach, die den Leistungssport für Kinder in ein völlig falsches Licht rücken.
Neulich drehte ich eine kleine Runde mit meiner 11-jährigen bei 28°C und angenehmen Wind, sprach nicht eine Bekannte meine Frau an, ob ich völlig verrückt sei, bei diesen Temperaturen mit meiner Tochter laufen zu gehen. Ihr wäre es im Auto immerhin viel zu heiss gewesen, als sie bei uns vorbeifuhr.
Es steckt einfach in den Köpfen der Menschen, dass Kinder nicht schwitzen dürfen. Ich bin da anderer Meinung, aber die Dimension muss passen.
Daumen hoch für Leistungssport bei Kindern, sofern sie das wirklich wollen und sofern es richtig gemacht wird - mein Statement!
Verfasst: 01.07.2015, 15:20
von runner99
Ich klinke mich hier jetzt mal aus. Meine Antwort habe ich ja bekommen. Ich werde keine körperlichen Schäden davontragen, wenn ich gut vorbereitet nächstes Jahr meinen Halbmarathon laufe. Ob es sinnvoll ist sei mal dahingestellt.
Falls ihr meine Motivation nicht versteht kann ich es ja nochmal kurz erläutern. Ich laufe weil es mir Spaß macht und man beim Laufen schnell und auch lange eine Leistungssteigerung beobachten kann, was natürlich motivierend ist. Ich habe zwar selbst schonmal überlegt, mich bei einem Leichtahletikverein anzumelden, aber ich habe aufgrund von G8 + Rudertraining einfach nicht die Zeit dazu. Da Schnelligkeitstraining alleine meiner Meinung nach nicht wirklich gut durchführbar ist, laufe ich halt lieber einfach längere Strecken, da es dazu keinen Verein oder Coach braucht. Ich möchte den HM nicht laufen um eine super Zeit zu erreichen sondern um mir selbst zu beweisen, dass ich so etwas schaffe. Mein Ziel ist nicht, professioneller Läufer zu werden sondern einfach für mich zu laufen.
Viele Grüße an die ganzen ambitionierten Läufer, aber meiner Meinung sind beim Laufen andere Dinge wichtig als perfekte Zeiten. Ein klarer Kopf, Glücksgefühle beim Zieleinlauf und einfach ein fitter Körper sind für mich genug Gründe weiterhin laufen zu gehen.
Verfasst: 01.07.2015, 15:40
von Marathonus
Mein Ziel ist nicht, professioneller Läufer zu werden sondern einfach für mich zu laufen.
...aber meiner Meinung sind beim Laufen andere Dinge wichtig als perfekte Zeiten. Ein klarer Kopf, Glücksgefühle beim Zieleinlauf und einfach ein fitter Körper sind für mich genug Gründe weiterhin laufen zu gehen.
Recht hast du. Ich kann deine Motivation voll und ganz verstehen und wünsche dir viel Spaß beim Training und dann auch beim HM selbst!
Evtl. weitere Fragen sind aber natürlich gerne willkommen, falls welche auftauchen sollten während deiner Vorbereitung. Ist ja noch einiges an Zeit bis dahin

Verfasst: 01.07.2015, 19:14
von SKTönsberg
runner99 hat geschrieben:Ich klinke mich hier jetzt mal aus. Meine Antwort habe ich ja bekommen. Ich werde keine körperlichen Schäden davontragen, wenn ich gut vorbereitet nächstes Jahr meinen Halbmarathon laufe. Ob es sinnvoll ist sei mal dahingestellt.
Falls ihr meine Motivation nicht versteht kann ich es ja nochmal kurz erläutern. Ich laufe weil es mir Spaß macht und man beim Laufen schnell und auch lange eine Leistungssteigerung beobachten kann, was natürlich motivierend ist. Ich habe zwar selbst schonmal überlegt, mich bei einem Leichtahletikverein anzumelden, aber ich habe aufgrund von G8 + Rudertraining einfach nicht die Zeit dazu. Da Schnelligkeitstraining alleine meiner Meinung nach nicht wirklich gut durchführbar ist, laufe ich halt lieber einfach längere Strecken, da es dazu keinen Verein oder Coach braucht.
+1
Mit der Motivation und Einstellung habe ich auch angefangen.
Leider kommen hier einige nicht damit klar, wenn sie das in einem Seminar gelernte nicht 1:1 umsetzen können, weil es nicht allen darum geht als Kampfmaschiene ausgebildet zu werden.
Und nochmal zu den 43 Minuten und das man mit MD-Training die schelleren 10000m-zeiten läuft, das sehe ich anders.
Ich bin mit 16 10km in unter 38 Minuten gelaufen ohne MD-Training nur durch Dauerläufe und ein paar Tempodauerläufe.
Die anderen Jugendlichen (war bei den westdeutschen Meisterschaften), die etwa die selbe Zeit hatten liefen die 800m in 2:05-2:10, kamen also aus MD-Training.
Ich denke, dass es schwerer ist 2:05-2:10 mit MD-Training, als 37:xx mit LD-Training zu laufen.
Um als Jugendlicher 43min/10km locker laufen können muss man schon ein weilchen trainieren.
Ich mag es nicht, wenn Leute immer meinen als Jugendlicher müsste man nichts tuen, man hat nur einfach mehr Zeit.
Verfasst: 01.07.2015, 21:02
von Rolli
Tönsberg, für mich ist das scheinheilig, wenn Leute von Training und schneller werden wollen erzählen... aber das alles ohne Schweiß oder ohne sinnvollen Plan (siehe oben) erreichen wollen.
Und was ich lächerlich finde, dass immer wieder behauptet wird, das nur LD Training Spaß machen kann, ohne die Bahn gesehen zu haben.
Verfasst: 01.07.2015, 21:28
von SKTönsberg
Um einen Halbmarathon zu finishen braucht man auch keinen Plan.
Du hast doch behauptet, dass Jugendlich Sub43 (fast) ohne Schweiß absolvieren können.
Klar kann auch MD-Training Spaß machen, muss es aber nicht und ich kenne einige die das auch schon getestet und haben bleiben lassen.
Nicht jeder ist Maso.
Ich gebe dir mit der Entwicklung recht, aber Leute von etwas zu überzeugen wo sie nicht die Lust zu haben bringt nichts.
Lass ihn mal erste Erfolge haben auf LD haben, wenn er einmal Blut geleckt hat wird er sich vielleicht auch für dein Leistungsorienriertes Training interessieren.
Du musst auch noch bedenken, dass nicht jeder ein LA-Verein in der Nähe hat, Dauerläufe kann jeder vor der Haustür machen.
Auch einer der Gründe warum ich nie Bahntraining (Verein) gemacht habe.
1h nach Biele/Brack und wieder zurück unter der Woche nervt.
Verfasst: 01.07.2015, 23:00
von AiAi
Rolli hat geschrieben:
Verwechsle 2 Sachen nicht:
laufen so wenige Jugendliche bei einem Volkslauf sub43?
- weil sie das nicht können
- weil sie das nicht wollen, weil andere Strecken sinnvoller ist?
Ehrlich gesagt halte ich das für nicht besonders fundiert, dass 16-jährige sub43 einfach mal so aus dem Ärmel schütteln. Vllt meinst du das ja nicht so, wie das hier interpretiert wird und hast bei einzelnen Vereinen diese Erfahrung gemacht, ich hab die Erfahrung aber nicht gemacht. Hab jetzt nochmal die Ergebnislisten von Volksläufen (auch mit kürzeren Distanzen) und auch 10ern mit U20-Wertung im Rahmen von Stadtmarathons durchgeschaut, da ergibts sich z.B. nicht das Bild. Bei den von mir durchgesehenen Volksläufen haben etliche 16-jährigen net amal die pace auf die 5k gebracht, obwohl da auch Athleten mit Vereinskürzel dabei waren. Bei U20-Wertungen bei 10ern mit vielen Teilnehmern hab ich es auch beobachtet, dass man da mit so einer Zeit leicht in die Top 10 der AK gerutscht wäre.
Rolli hat geschrieben:
Und was ich lächerlich finde, dass immer wieder behauptet wird, das nur LD Training Spaß machen kann, ohne die Bahn gesehen zu haben.
Behauptet doch niemand, nur hier wurde schon ein wichtiger Punkt genannt, nämlich der Zugang...
SKTönsberg hat geschrieben:
Du musst auch noch bedenken, dass nicht jeder ein LA-Verein in der Nähe hat, Dauerläufe kann jeder vor der Haustür machen.
Auch einer der Gründe warum ich nie Bahntraining (Verein) gemacht habe.
Bei mir in der Umgebung hat man den Zugang zur Kurz- und Mittelstrecke eigentlich auch nur über den Verein, Läufe von 5k bis Ultra kann aber jeder machen (vllt etwas vereinfacht ausgedrückt, aber so hab ich die Erfahrung gemacht).
@TE: Alles Gute bei deinem Vorhaben, wie du es auch angehst.

Verfasst: 02.07.2015, 09:04
von runner99
Rolli hat geschrieben:Tönsberg, für mich ist das scheinheilig, wenn Leute von Training und schneller werden wollen erzählen... aber das alles ohne Schweiß oder ohne sinnvollen Plan (siehe oben) erreichen wollen.
Das ich nicht bereit bin ich anzustregen hab ich nirgens gesagt. Ich habe nur nicht die Zeit in einen LA-Verein einzutreten. Wenn du mir ein "sinnvolles Konzept" mit dem ich die 21km in einer guten Zeit schaffe vorlegst, das sich in drei Trainingseinheiten durchführen lässt, könnrte ich mein Training ja anpassen. Ich halte es aber für unrealistisch dies nur mit 3-5km Läufen zu errichen. Alle 1 1/2 Wochen würde ich schon einen langen Lauf machen wollen.
Verfasst: 02.07.2015, 09:52
von Rolli
@Aiai, ich glaube, Du hast mich nicht verstanden... Warum findest Du keine (oder sehr selten) schnelle U18 bei einem 10km oder HM Volkslauf? Weil sie da nicht laufen!
Hier findest Du sie:
Bestenliste 2014: Fußball und Leichtathletik Verband Westfalen e.V.
Hier ein Beispiel, was ich gut kenne (und selbst beeinflussen konnte?)
9,2km Volkslauf. Vorne keine U20 Vereinsmitglieder... sind sie zu langsam? Können sie 9,2km nicht laufen? Nein, sie laufen die kurze 4,6km Strecke. Unter 10 Ersten 7 von unseren LA-Verein und 2 von anderen LA-Vereinen...
http://www.guetersloh-laeuft.de/images/GTlaeuft2015.pdf
Verfasst: 02.07.2015, 10:02
von Rolli
runner99 hat geschrieben:Das ich nicht bereit bin ich anzustregen hab ich nirgens gesagt. Ich habe nur nicht die Zeit in einen LA-Verein einzutreten. Wenn du mir ein "sinnvolles Konzept" mit dem ich die 21km in einer guten Zeit schaffe vorlegst, das sich in drei Trainingseinheiten durchführen lässt, könnrte ich mein Training ja anpassen. Ich halte es aber für unrealistisch dies nur mit 3-5km Läufen zu errichen. Alle 1 1/2 Wochen würde ich schon einen langen Lauf machen wollen.
Es gibt kein "sinnvolles Konzept" um HM in einer guten Zeit zu schaffen für einen 15/16 Jährigen. Sinnvoll ist 3000-5000 Training. Das was Du machen möchtest ist Spaß am Volkslauf.
Verfasst: 02.07.2015, 12:50
von Marathonus
Es gibt kein "sinnvolles Konzept" um HM in einer guten Zeit zu schaffen für einen 15/16 Jährigen. Sinnvoll ist 3000-5000 Training. Das was Du machen möchtest ist Spaß am Volkslauf.
Also ich sehe das so: Damit etwas "sinnvoll" sein kann, muss es eine Zielsetzung geben, sodass "sinnvoll" im Kontext dazu stehen kann.
Will er leistungsorientiert trainieren, und langfristig das bestmögliche erreichen, gibt es eine sinnvolle Strategie.
Will er nur einen HM bewältigen, gibt es dafür ein sinnvolles Konzept.
Rolli, ich verstehe grundsätzlich worauf du hinauswillst. Aber es gibt einfach auch Leute, die nicht von vornherein ein langfristiges Ziel setzen wollen, sondern einfach nur aus Spaß an der Sache handeln. Das WIE spielt meiner Meinung nach keine Rolle, solange es keine Zielsetzung gibt und solange man sich damit gesundheitlich nicht schadet. Das WIE wird erst interessant, sobald ich mir ein Ziel setze.
Ich denke runner99 hat eine ganz klare Zielsetzung definiert:
Einen HM aus Spaß zu laufen und sich dafür innerhalb von ~15 Monaten im Rahmen gesundheitlich unbedenklicher Maßnahmen darauf vorzubereiten, wobei die Zeit keine Rolle spielt.
Für mich klingt das wirklich mehr als vernünftig. Es ist ja nicht so, dass er übernächsten Monat schon starten will, wie man das z.T. in anderen Threads liest.
Will er jetzt hingegen, dass er doch eine möglichst gute Zeit erreicht, kann er das innerhalb der altersgerechten Möglichkeiten tun.
Ich denke, man muss bei der Definition aufpassen:
Variante A)
Will ich die bestmögliche Zeit erreichen, ohne Rücksicht auf Verluste?
Variante B)
Will ich die bestmögliche Zeit erreichen, im Rahmen meiner altersgerechten Möglichkeiten?
runner99, wenn du dich für Variante B entscheidest, sehe ich anhand davon, was ich bisher über Leistungssport im Jugendbereich gelesen habe, schon ganz gute Möglichkeiten.
Ich würde die allgemeine Grundlagenausdauer ausbauen, also mit Crossportarten (Schwimmen, lange Radtouren, lange Bergtouren, usw.).
Die langen Einheiten können ruhig langsam sein und nach und nach immer länger werden.
Ich würde in deinem Alter 2x pro Woche laufen, wobei du einen längeren und einen kürzeren Lauf machst. Evtl. in Phase 3 durchaus auch ab und zu mal ein 3. Mal laufen gehen (sobald dein adoleszenzbedingter Wachstumsschub schon da war).
In den ersten 3-4 Monaten würde ich alles von der Distanz her ausweiten, alles sehr ruhig, noch nicht auf das Tempo achten, hin und wieder ein Fahrtspiel.
In den nächsten 3-4 Monaten würde ich die Distanzen langsamer ausweiten, dafür aber das Tempo ganz leicht anziehen.
In den nächsten 3-4 Monaten würde ich den Umfang leicht reduzieren und extensive Intervalle durchführen (unterhalb der anaeroben Schwelle), um die anaerobe Schwelle gezielt anzuheben und die VO2max noch weiter zu optimieren. Die ruhigen Einheiten aber trotzdem weiter machen, damit du die Grundlagenausdauer hältst.
In den letzten 2 Monaten würde ich alle 2 Wochen auch ein hochintensives Intervalltraining miteinbauen (überhalb der anaeroben Schwelle), um deine Laktattoleranz zu verbessern.
In den letzten 3 Wochen vor dem Start würde ich das Tempo rausnehmen und wieder ein wenig mehr Umfang machen. 2 Wochen vor dem Start würde ich noch an einem 10k starten, die Woche vor dem HM ist eine Regenerationswoche.
Die Intervalle würde ich sportartspezifisch machen und die extensiven würde ich durchaus mit einer Grundlagenausauereinheit ummanteln.
Ergänzend dazu würde ich 1-2x pro Woche etwas koordinatives machen, dort auch Lauf-ABC berücksichtigen und 1-2x pro Woche Stabilisationsübungen (Halteübungen).
Die koordinativen Sachen würde ich zudem neben sauberer und variabler Ausführung auch auf Schnelligkeit ausführen, damit die Schnelligkeit und Spritzigkeit erhalten bleibt.
Und auch, wenn es von den meisten mir bekannten Hobbyläufern verpönt wird: Ich würde regelmäßig dehnen.
Wie oft du pro Woche Crossportarten machst, kann ich dir nicht empfehlen, das hängt davon ab, was du bisher schon alles gemacht hast, wie deine Umfangtoleranz ist und wie viel Zeit du tatsächlich aufbringen möchtest. Einfach auch auf den Körper horchen, wann er Regeneration braucht.
Damit sind wir jetzt aber im leistungsorientierten Training, mit welchem du einerseits den HM gut bewältigen wirst und andererseits schaffst du auch eine Grundlage für alles was noch kommt.
Und das ist natürlich nur 1 Weg - viele Wege führen nach Rom.
Aber nochmal: Du musst nicht leistungsorientiert trainieren. Nur wenn du das wirklich von dir aus willst.
So oder so wirst du hier im Forum Unterstützung von uns bekommen, wenn du irgendwo Fragen hast.
Verfasst: 02.07.2015, 13:03
von SKTönsberg
Rolli hat geschrieben:@
9,2km Volkslauf. Vorne keine U20 Vereinsmitglieder... sind sie zu langsam? Können sie 9,2km nicht laufen? Nein, sie laufen die kurze 4,6km Strecke. Unter 10 Ersten 7 von unseren LA-Verein und 2 von anderen LA-Vereinen...
http://www.guetersloh-laeuft.de/images/GTlaeuft2015.pdf
Zählst du dich auch noch zur ewigen Jugend?
Zur Bestenliste (für alle die sich darin nicht zurechtfinden): Man braucht 2:07,xx um über 800m, 4:37 über 1500m, 10:04 über 3000m, aber nur 39:29 um über 10km reinzukommen.
Das ist was Rolli meint, die die 800m/1500m Läufer laufen die 10km gar nicht, obwohl sie da auch reinkommen könnten, sonst wäre ich da mit meiner 37:58min schon weg...
@runner99: Trainier für den Anfang erstmal für 3000m/5000m ist nicht so schlimm wie es sich anhört, da kannst du auch gut 5-8km Tempoläufe machen, Fahrtspiel oder auch mal ein paar Intervalle z.b. 5x1000m. Wenn du gut trainierst dan kannst du den halben als langen Trainingslauf in unter 1:50h laufen!