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Trainingsmarathon

Trainingsmarathon

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Mein Slogan im den Foren „Von Null auf 42“ und bei „Laufen-aktuell“ war „Frett Feuerstein eine Null auf dem weg zur 42,195“. Nach meinem ersten Halbmarathon wurde daraus „Eine Null auf halben weg zur 42“. Bin ich jetzt angekommen?



Aber der Reihe nach. Bevor ich meinen ersten Wettkampfzehner gelaufen bin, habe ich bereits sicher und locker Läufe bis 15 km im Training durchgeführt. Genauso habe ich es vor meinen ersten Halbmarathon gehalten. Entgegen der Theorie, dass man im Marathontraining nicht über die volle Distanz geht (max. 32-35km) war bereits im Oktober der Plan im Hinterkopf, auch den Marathon im Training nur für mich zu laufen.



Die Vorbereitung

Nach meinen ersten HM (1:58) habe ich mir unter http://www.myasics.com/de mit den erreichten Werten und einer Zielzeit von 3:59 Std. einen Marathontrainingsplan erstellen lassen. Das entscheidende Element im Trainingsplan, den ich seit Mitte Oktober verfolgt habe, sah jedes Wochenende einen 200 min Lauf mit 32 km vor. Das waren immerhin 12x LSD über 30km. Die ersten beiden Läufe benötigte ich um mich von 25 km an die 30 km ranzutasten. Nach 2 Dreißiger folgten dann 2 „Kurzen“ Läufe. Bei meinem 2. Halbmarathon in Hassloch (1:48) und das Wochenende davor gab es nur 21,1 km. Bereits am Wochenende nach Hassloch war ich wieder in der Lage über 30 km zu laufen. Von den 12 LSD habe ich immerhin 8 Läufe mit 30 und mehr km durchführen können. Weniger Probleme hat mir dabei die Lauflänge als die Geschwindigkeit bereitet. Bis auf den letzten Lauf (33,5 km in 195 Min) habe ich deshalb immer 10-15 min mehr als die gewünschten 200 min benötigt. Danach sah der Plan ein ruhiger Phase (6 Wochen) mit maximalen Laufumfängen von 120 min vor und bereits im Dezember war klar, das ich nach 3 Wochen verkürzten Umfängen meine Marathon angehen werde. Alles passt, die Vorbereitung ist optimal gelaufen. Keine Erkältung, kein nennenswerte Zipperlein, der Ruhepuls ist seit Mai 2004 von Werten um 60 auf jetzt 42-47 Schläge/min gesunken.



Die Strecke

Nur das Wetter wollte nicht so wie gewünscht. Genau wie meinen ersten 10 km, meine erstem HM und meine ersten 30 km wollte ich den Lauf auf meiner Hausrunde (19x 2,3km) durchführen. Meine Testlauf gestern ergab, dass das zur Zeit nicht möglich ist. Zu glatt, zu Hart, zu uneben. Die Belastung für die Füße ist einfach zu hoch.

Der Ausweichplan war lange vorbereiten, mehrere Varianten auf der Karte vermessen. Letztendlich habe ich mich für den Neckarradweg entschieden. Keine nennenswerten Steigungen, asphaltierte Strecke und das Auto günstig platziert um die Versorgung während des Laufes sicherzustellen.

Der Ausgangsbedingungen

Trübes Wetter, um -5°C, Windstill, die nagelneue S625X mit kalibrierten Sensor an meinen Lieblingsschuhen und als einzige Vorgabe Puls unter 150, Geschwindigkeit und Zeit egal. Ganz einfach nur ankommen bzw. durchhalten. Immerhin wich ich das erste Mal von der Regel ab nur um 10-15% zu steigern. Mein bisher längster Lauf war bisher 34 km.



Der Lauf

Aufgeregt wie vor einen Wettkampf war der Puls schon beim Start über 120 und schoss sofort auf 155+. Die ersten 3 km war ich bemüht eine vernünftige Laufgeschwindigkeit mit Puls unter 150 zu erreichen. Bei jeden Blick auf die Uhr – Puls zu hoch – bremsen. Da ich die Zwischenzeitaufzeichnung der Polar auf 1000 m gestellt hatte, zeigte sich im Nachhinein der zu schnelle Start

km 1: 5:47 min/km, Hfmax 157 / Schnitt 149

km 2: 5:38 min/km, Hfmax 155 / Schnitt 153

km 3: 5:39 min/km, Hfmax 154 / Schnitt 152

km 4: 5:46 min/km, Hfmax 151 / Schnitt 151

Danach hatte ich endlich mein Tempo gefunden. Ab km 6,4 fingen die Pulswerte an zu spinnen. Ca. 500 m Laufstrecke verliefen direkt unter eine Hochspannung. Puls 229. :mad:

Der Fußsensor schien weiter aufzuzeichnen, allerdings zeigt die Auswertung der Kurve dann Sprünge zwischen 0 bis 19,1 km/h. Was sich mit der Polarsoftware über die Fehlerkorrektur aber gut „glattziehen“ lies.



Km 10: 57:18 min, Hf-schnitt 150 / für km 10: 5:32 Min/km, Hfmax 149/Schnitt 148



Bei Km 17 stelle sich ein „größeres“ Problem ein, welche nur mit Hilfe eines Boxenstopps hinter einem dicken Baum zu lösen war. Das ganze kostete knapp 3 min, das nenn ich mal Geschwindigkeit. Nur wie löst man so einen Sch.. bei einem Stadtmarathon? Wenigstens ging der Puls unter 130.



Km 20: 1:54:15 Std., Hf-schnitt 151 / für km 20: 5:31 Min/km, Hfmax 151/Schnitt 149



Bei 20,1 war die erste Runde fertig und der offizielle Boxenstopp an Auto stand an. Neue Fläschchen in den Trinkgürtel, eine halbe Banane geschnappt und weiter. Deutlich unter 1 Minute! Nur Schumi ist schneller. Die Abweichung zwischen Polarsensor und der auf der Karte vermessener Strecke unter 100 m, da kann man wohl nicht meckern. Die zweite Runde war so angelegt, das ich nach knapp 10 km wieder am Auto vorbeikomme, um mir die Option zu Aussteigen offen zu halten



Km 30: 2:51:29 Std., Hf-schnitt 152 / für km 30: 5:20 Min/km, Hfmax 151/Schnitt 151



Kurz danach passierte ich das Auto. Alle im grünen Bereich – also ohne Stopp weiter auf Runde 3 (Länge 6,5 km). Ca. bei km 32 meldete ich ein wohlbekannter Schmerz im unteren linken Wadenbereich. Da kündigte sich eine Wadenverhärtung an. Aufhören? Rumdrehen und zum Auto zurück? Ich befand mich gerade auf den schlechtesten Streckenabschnitt. Gefrorenen Spuren von Läufern und Radfahrern, alles ziemlich uneben. Zuerst Mal das Tempo reduziert und einen möglichst glatten Weg gesucht. Nach einigen hundert Meter war alles soweit ok, dass das Weiterlaufen kein Problem war. Da der Weg auf der anderen Neckarseite eisfrei war, wechselte ich an der nächsten Brücke das Flussufer. Nach kurzem Lauf auf Asphalt verschwanden die Wadenprobleme. Die 4. Runde sollt ja genau wie die dritte verlaufen. Das wurde nun kurzerhand gestrichen. Ich beschloss von der auf Karte vermessenen Strecke abzuweichen, auf der eisfreien Seite zu bleiben und die restliche Streckenlänge mit der Polar zu bestimmen.



Km 40: 3:48:11 Std., Hf-schnitt 152 / für km 40: 5:31 Min/km, Hfmax 156/Schnitt 151



Auf Grund der Wadenprobleme hatte ich auf den letzten Kilometer sowohl die Laufzeit als auch den Puls aus dem Auge verloren. Kurz vor km 40 wurde mir schlagartig klar, das mein Ziel für Mainz Sub 4 in greifbarer Nähe lag. So wie mir der Gedanke durch den Kopf schoss, begannen die Füße schon Tempo aufzunehmen. Das nenn ich mal Kurzzeitgedächtnis. Vor ein paar Kilometern ans Aussteigen gedacht und nun zum Endspurt ansetzen.



km 41: 5:16 min/km, Hfmax 158 / Schnitt 156

km 42: 5:03 min/km, Hfmax 161 / Schnitt 158



Die Uhr tickte gnadenlos in Richtung 4:00 Std. Bei 3:59:59 betätigte ich die Stopptaste Distance 42,2 km. Bis zum Auto waren es zwar noch gut 500 m aber was solls. Die 3:59:59 wollte ich im Polardiagramm stehen sehen. Merkwürdigerweise war ich nicht in der Lage zum Auto zurückzugehen. Alle Muskeln sträubten sich gegen das Gehen, ein Laufstil wie „der Storch im Salat“. Also wieder angetrabt und zurück gerannt.

Einfach ein geiler Lauf und es gibt nicht besseres als danach in einer heißen Wanne zu liegen bis die Haut schrumplig wird. :nick:



Hier noch ein paar Zahlen:

Strecke: 42,2

Zeit: 3:59:59

Höhenunterschied: ca. 20 m

Puls: Schnitt 152 / Max: 162

Geschwindigkeit auf den letzen 200 gemessenen Metern: 4:43 Min/Km



Falls sich einer für die Polaraufzeichnung interessiert

http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/frettf ... 6b&.src=ph



Bin ja mal gespannt, wie es mir morgen so geht



Gruß Frett



Eine Null an der 42,195 und auf dem Weg nach Mainz :daumen:
Wettkämpfe: Ultra-40x; Marathon-38x; HM-3x; 10 km-3x;

PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48

2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08

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Hi Frett,
:respekt: :respekt:Respekt, kann ich da nur sagen,
das nenn ich gut Vorbereitet und mit der Endbeschleunigung hätt Greif seine Freud.
Ich bin ja noch nicht viel weiter als 30, allerdings mit etlichen Höhenmetern ca700). Nur in der "Regeneration" während des Laufs sind wir gegensätzlich:
dir passiert das auf schlechtem Weg und du erholst dich auf Asphalt, mir passiert so eine leichte Wadenverhärtung eher bei zu langem Asphalt und dann muß ich ins "Gelände" egal wie sschlecht der Weg ist, mir gehts wieder besser,
Also wenn du schon im Training unter 4:00 bist dann bist beim tatsächlichen Lauf noch um einiges schneller
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

4
Herzlichen Glückwunsch!

Jetzt weißt Du ja, daß sub 4 kein Hirngespinst ist, sondern auch für Dich real machbar ist.

Auf einen 42er-Trainingslauf werde aber verzichten. Habe ja schon einen "echten" hinter mir. Bei mir werden es ein paar 35er mit MRT-Endbeschleunigungen werden. Die alleine werden schon hart genug. Steigere im Moment die langen Läufe, bin jetzt bei 31km angelangt. Ob Karnevalsfreitag der 33er kommt steht noch in den Sternen, kommt ganz darauf an wie ich Altweiber in der Düsseldorfer Altsstadt überlebe :) (wenn ich an den Freitag vor zwei Jahren denke :nee: )

Habe eigentlich auch immer "Angst" vor Trainingswettkämpfen wie schnelle 10er oder einen HM-Test, weil ich die Angewohnheit habe, dann alles rausholen zu wollen, was geht.
Jetzt lege mal die geschundenen Beine hoch
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

5
Hallo Frett! :respekt: :respekt: :respekt:
Das ist ja eine super Sache und mal eine Überlegung wert!
Bei einem offiziellen Marathon wirst du deutlich unter 4 bleiben!
Viele Grüße
Mykus
Viele Grüße :hallo:
Mykus

:megafon:"And now everybody: Bathering the Brathering"

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Super Frett, das nenn ich Vorbereitung ! Da kann bei der offiziellen Premiere nichts mehr schiefgehen

CU Sigi

7
...und Geburtstag haste auch noch: Na dann herzlichen Glückwunsch und alles Gute !

Sigi

8
Hi Frett,
einfach Klasse, fällt mir dazu nur ein! Da bin ich ja mal gespannt, ob Du Dich in Freiburg auch zu einer spontanen Verlängerung entscheidest...
Ach ja, und natürlich noch alles Gute zum Burzeltag!

Michael

9
Herzlichen Glückwunsch Frett!!!!!!


Super, klasse, prima, ich bin auch der Überzeugung das ein Trainingsmarathon was ganz was feines ist und wenn das noch auf der Lieblingsstrecke abläuft gibts nix schöneres. Der schönste M ist nie so schön wie ein Trainingsm auf der Lieblingsstrecke ohne Zeitvorgabe.

Nochmals Glückwunsch zu deiner Leistung.


Bis Mainz is ja noch ne Weile hin und 4 Std. sind ja zu schaffen, könntest also noch ein wenig schneller laufen und event. die3/45 angehen.


Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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Hallo Frett!

Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Trainingsmarathon! Wahnsinnsleistung. Da kannst Du ja den "Ernstfall" ganz beruhigt angehen.
:hallo:

Stefan

Sauber die Haar gschnitten!

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Zum Geburtstag hab ich dir ja schon anderswo gratuliert, jetzt noch ein :respekt: für deinen Probemarathon!
Aber was machst du jetzt bis Mainz? Gehst du Richtung Ultratraining oder tust du was fürs Tempo?
Denk an die vielen Invaliden bei 0/42 und riskier lieber keine noch größeren Umfänge! See ya in MZ!
wosp :hallo:
Bild
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Sauber die Haar gschnitten!

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Zum Geburtstag hab ich dir ja schon anderswo gratuliert, jetzt noch ein :respekt: für deinen Promemarathon!
Aber was machst du jetzt bis Mainz? Gehst du Richtung Ultratraining oder tust du was fürs Tempo?
Denk an die vielen Invaliden bei 0/42 und riskier lieber keine noch größeren Umfänge! See ya in MZ!
wosp :hallo:
Bild
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Glückwunsch zum Geburtstag und zu dieser tollen Laufleistung Frett!!!

:hallo: Kathrin
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

update oder der tag danach

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Erst mal vielen Dank für die Blumen.

Die Strategie streng nach der Pulsuhr zu laufen hat sich als goldrichtig erwiesen. Bis auf ein leichtes Ziehen in der linken Wade alles im grünen Bereich. Kein Muskelkater, kein Treppensteigproblem – einfach unheimlich. Nach Hassloch hatte ich deutlich mehr Verschleißerscheinungen. Mein heutiger Regenerationslauf von 5,5 km in 40 min hat keinerlei Probleme gemacht.



@ Wosp - im Moment gedenke ich mich wieder an meine Trainingsplan zu halten. D.h. noch 3 Wochen reduzierte Umfange. Danach kommen wieder die langen 200 min Läufe. Der Lauf von gestern soll schon eine Ausnahme bleiben, sonst ist das Pulver verschossen bevor ich in Mainz an den Start gehe. Für die Laufgeschwindigkeit gedenke ich im Moment nichts zu machen, die hat sich bisher auch so recht ordentlich entwickelt. Und wie gesagt Schneller bereitet mir wesentlich mehr Probleme als Länger. Und ob 4:15, 4:00 oder 3:45 macht ja kaum einen Unterschied. Sicher ankommen und am nächst tag normal laufen können, ist mir deutlich wichtiger wie 5 oder 10 min schneller

@ Stachelbär - Freiburg und spontan ? :gruebel: Auf keinen Fall ! Ich habe immer eine Plan! Im Moment sieht der in Freiburg 30 km vor. Aber wie heißt es so schön: "Ist der Plan auch gut gelungen, verträgt er doch noch Änderungen" :nick:

Gruß Frett
Wettkämpfe: Ultra-40x; Marathon-38x; HM-3x; 10 km-3x;

PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48

2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08
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