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Lokalmatador Max Frei rennt allen davon

Lokalmatador Max Frei rennt allen davon

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Freiburg (risch). Lokalmatador Max Frei (USC Freiburg) hat in 2:27:41 überlegen den Freiburg Marathon gewonnen. Michael Sailer aus Neuburg und Vorjahressieger Ulrich Benz (LG Brandenkopf) folgten auf den Plätzen. Im Halbmarathon setzte sich erwartungsgemäß, in einer Siegerzeit von 1:06:38, der deutsche Vize-Meister Martin Beckmann von der LG Leinfelden-Echterdingen durch. Ihm folgten Jonathan Post und der Schweizer Urs Schönholzer.
Bei den Frauen siegte im Marathon die Extremsportlerin Birgit Bartels vom SV Kirchzarten in 2:59:35 vor ihrer Vereinskollegin Annette Götz und Ute Philippi. Auf der Halbdistanz gelang der Kroatin Jeannette Vrga vom ASC Darmstadt bei ihrer Freiburg-Premiere der Sieg in 1.18.47. Aufs Treppchen kamen die Schweizerinnen Bernadette Meier-Brändle und Beatrice Egger.

Am Sonntagmorgen, eine Stunde vor dem 2. Freiburg-Marathon kam das Signal vom Nachmelde-Schalter: Die 14.000 ist geknackt! Insgesamt 14.018 Läuferinnen und Läufer, vom deutschen Top-Athleten Martin Beckmann über Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon bis hin zu vielen tausend Hobby-Joggern, machten sich Punkt 11.05 Uhr auf den Rundkurs durch die festlich geschmückte Breisgaumetropole. Nach Schätzungen der örtlichen Polizei säumten doppelt so viele Zuschauer die 21 km lange Strecke wie im letzten Jahr, also 60.000 bis 70.000 fröhlich gestimmte Menschen, garniert mit 42 vom Medienpartner SWR 1 ausgewählte Live-Bands. „So eine Begeisterung habe ich noch nie erlebt – und ich war schon bei vielen Läufen dabei“, war die Siegerin im Halbmarathon, Jeannette Vrga, nach dem Lauf völlig aus dem Häuschen.
Auch Max Frei, der angehende Deutsch- und Sport-Lehrer war bei seinem „Heimspiel“ ganz hin und weg: „Die Zuschauer haben mich förmlich ins Ziel getragen“, schwärmte Max, der im Vorjahr den Halbmarathon gewonnen hatte und diesmal über die volle Distanz dominierte. Zunächst hatte der spätere Vierte Ruben Welsch vom PTSV Jahn Freiburg das Tempo gemacht. Frei und sein Trainingspartner Ulrich Benz, hielten sich bis Kilometer 27 etwa 100 Meter hinter dem Führenden, dann zogen sie an ihm vorbei. Am Freiburger Holzmarkt, bei Kilometer 30, setzte Max Frei seine Ankündigung, „ich will den Freiburg Marathon gewinnen“, in die Tat um und zog davon. Wenig später musste Vorjahressieger Ulrich Benz auch Michael Sailer passieren lassen und so ging es für das Siegertrio mit jeweils ungefähr 100 Metern Abstand Richtung Ziel. Hier feierte eine begeisterte Menschenmenge, angefeuert von den SWR-Moderatoren Barbara Scherrer und Johannes Seemüller den Sieger Max Frei und die Platzierten.
Bei den Frauen galt bis zuletzt Annette Götz als prädestinierte Siegerin, doch zwei km vor dem Ziel zog Birgit Bartels, die gerade erst vom INKATRAIL aus Südamerika zurückgekehrt war, an ihrer Vereinskameradin vom SV Kirchzarten vorbei. Bei Kilometer 30 hatte Bartels noch fünf Minuten hinter Götz gelegen, dann aber mit der zweiten oder dritten Luft noch einmal kräftig Gas gegeben. So schaffte Birgit Bartels nach ihrem Erfolg bei der Freiburg-Marathon-Premiere 2004 bei der zweiten Auflage erneut den Sieg. „Das war schon ein anderes Ambiente als auf den Spuren der Inkas in Südamerika, wo ich letzte Woche noch auf 2000 bis 5000 Metern Höhe gelaufen bin“, schmunzelte die Siegerin: In Peru und Ecuador haben wir ab und zu mal ein Lama oder einen Esel getroffen. Hier waren 70.000 begeisterte Menschen am Straßenrand und haben uns Beine gemacht.“
Gute Beine hat auch Martin Beckmann von der LG Leinfelden-Echterdingen. Der deutsche Vizemeister im Halbmarathon wollte den Freiburger Volkslauf als Trainingslauf für seinen geplanten Start beim Hamburg Marathon nutzen. Beckmann, der sich erst am Samstag nachgemeldet hatte, „trainierte“ eindrucksvoll. Durch seinen Start-Ziel-Sieg hatte Race-Direktor Gernot Weigl im Führungsfahrzeug bei seiner ersten Runde nur den Spitzenläufer aus Schwaben im Blickfeld. Als erster von 14.000 Läufern, der ins Ziel kam, ließ sich der sympathische Sieger auf dem Freiburger Messegelände entsprechend feiern. Zeit dazu hatte der deutsche Vizemeister, denn der Zweitplatzierte, Jonathan Post, hatte fast zwei Minuten Rückstand auf den Sieger.
Recht deutlich fiel der Sieg von Jeannette Vrga bei den Frauen aus. Erst 56 Sekunden nach der Kroatin aus Darmstadt Bernadette Meier-Brändle aus dem schweizerischen Dreien über die Ziellinie.
Ein großes Hallo gab es im Zielbereich auch für die überraschend schnellen prominenten Freiburger Hobbyläufer, wie Oberbürgermeister Salomon (2:03:20), Wirtschaftsförderer Dallmann (1:40:57) und Klinsmann-Assistent Jogi Löw (2:07:09). Freiburg feierte sich selbst und seine „Marathonis“. „Wir sind mit unserem Breitensport-Konzept auf dem richtigen Weg“, freute sich Geschäftsführer Gernot Weigl vom Veranstalter des Freiburg Marathon, der runabout sportmarketing GmbH. „Da die Veranstaltung insgesamt ein Massenevent ist und Spaß macht, kommen jetzt sogar Spitzenläufer wie Martin Beckmann, um bei uns zu laufen.“
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) berichtete von einem turbulenten Marathon-Sonntag, der aber – abgesehen von den üblichen Sportverletzungen und Kreislauf-Problemen einiger Beteiligter – keine gravierenden medizinischen Fälle bei den Teilnehmern mit sich brachte.


Die Ergebnisse:

2. Freiburg Marathon 2005 / Männer

1. Platz: Max Frei (GER) 2:27:41
2. Platz: Michael Sailer (GER) 2:28.19
3. Platz: Ulrich Benz (GER) 2:29:27

2. Freiburg Marathon 2005 / Frauen

1. Platz: Birgit Bartels (GER) 2:59:35
2. Platz: Annette Götz (GER) 2:59:59
3. Platz: Ute Philippi (GER) 3:10:27

2. Freiburg Marathon 2005 / Halbmarathon Männer

1. Platz: Martin Beckmann (GER) 1:06:38
2. Platz: Jonathan Post (GER) 1:08:25
3. Platz: Urs Schönholzer (SUI) 1:10:38

2. Freiburg Marathon 2005 / Halbmarathon Frauen

1. Platz: Jeannette Vrga (CRO) 1:18:47
2. Platz: Bernadette Meier-Brändle (SUI) 1:19:43
3. Platz: Beatrice Egger (SUI) 1:22:00

Gemeldete Teilnehmer:

Gesamt: 14.018
Männer: 10.197
Frauen: 3.821
Marathon: 3.824
Halbmarathon: 9.803
Von null auf 42: 391
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