Was machen, wenn der Kopf nicht mitspielt?

Jeder kennt wohl Phasen, wo er im Beruf etwas stärker eingespannt ist als normal. Das ist wohl leider nun mal so. Ich habe die Phase gerade mal so hinter mir (und stecke teilweise noch drin, aber es wird besser). Ich war viel unterwegs und habe 13 bis 15 Stunden am Tag gearbeitet.

Jetzt denkt man natürlich, dass Laufen einen da entspannt. Körperlich fühlt man sich wohl, vielleicht ein bisschen müde und ausgebrannt, aber man begibt sich auf die Piste. Körperlich geht’s dann auch gut, aber der Kopf spielt nicht mit. Das ist jetzt schwer zu beschreiben, aber irgendwie ist man lustlos und kann sich kaum motivieren obwohl man eigentlich Lust hat zu laufen (oder redet man sich das nur ein?). Bei mir wirkt sich das so aus, dass ich zwar laufe, aber irgendwie nicht bei der Sache bin. Mein Kopf sagt mir ständig, lass das! Besonders ausgewirkt hat sich das, als ich den Forstenrieder Volkslauf (26km) mitmachen wollte. Ich habs nicht gemacht, weil ich mir eingeredet habe, dass ich das mental nicht schaffe. Aufmunterungen meiner Freundin waren zwecklos. Sie hats zwar nicht verstanden, aber selbst das war mir egal.

Ansonsten hab ich alles versucht, neue Strecken und ohne Zeitmessung, aber der Schwung will nicht mehr so recht aufkommen. Meinen Kopf bekomm ich derzeit nicht frei.

Wie also motiviert man sich? Es sind nur noch ein paar Wochen bis zu meinem HM und ich brauch Training. Training das Spass machen und was bringen soll. Will schießlich eine gute Zeit laufen.

Wie bekommt ihr in solchen Phasen den Kopf frei?

Hallo, einige Tips zum Laufen nach Arbeitsüberlastung/-stess:
1. keine Wettkämpfe (= noch mehr Stress)
2. keine Trainingspläne (= zusätzliche Zwänge)
3. Laufe nur wenn du Lust hast, ansonsten laß es...
4. Laufe langsamer
5. Versuch dich an der Natur zu erfreuen.
6. Nimm mal ne Kamera mit und fotografier beim Laufen, hab Spaß daran, Motive zu entdecken.
7. Gib dir Zeit.

Alles Gute für dich...

Hört sich an wie der klassische Fall eines burnout-Syndroms.

Auf die Schnelle finde ich folgende recht informative Links dazu:

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... urnout.htm
http://www.lifeline.de/cda/page/center/ ... 55,FF.html

Wie du dort auch sehen kannst, gibt es kein Allheilmittel, da bei jedem die individuellen Stressfaktoren erkannt und ausgeschaltet werden müssen. Dinge, die sonst als entspannend empfunden werden oder wurden (wie z. B. Laufen im nicht ausgebrannten Zustand) können - wenn die Energie wirklich dahin ist - eher kontraproduktiv wirken.

An deiner Stelle würde ich jedenfalls flott handeln und gegensteuern.

Viel Erfolg

Hallo,

ich würde mal laienhaft sagen, das ist ein typischer Fall von schweinehunderei.

Nicht dein Kopf macht nicht mit sondern dein Schweinehund mobilisiert seine ganzen Kräfte. Der will dich auf'm Sofa haben, denn dort fühlt er sich selbst am wohlsten. Aber das darfst du nicht zulassen. Ich kenn das - dann kommt man monatelang (oder jahrelang???) nicht aus den Puschen.

An Tipps kann ich nur Nr. 1 - 7 von oben wiederholen.

Wird schon!!!

Heike

Hy,

ich kenne das Gefühl von Früher, wenn ich einen Trainingslauf angefangen habe, dann hatte ich immer nur eine bestimmte KM-Zahl im Kopf und sobald ich diese erreicht hatte, sagte der Kopf Feierabend, bis hier hin und nicht weiter.
Da tat sich dann auch nichts mehr, Egal was ich angestellt habe, es ließ sich keine Kraft mehr mobilisieren.

Mittlerweile, laufe ich einfach drauf los und lasse mich doch immer wieder überraschen, wie weit man ohne vorherige Gedanken laufen kann. So laufe ich z.B. nur nach Zeit und nicht nach Km und ein ganz wichtiger Punkt, wenn der Kopf nicht will, dann einfach einen Gang raus nehmen und gannnnnnnz langsam vor sich hintraben. DAs sind dann die Dinge, die einem den Kopf frei machen, nicht immer nur Vollgas.
Hapepo hat schon Recht, lass mal die Seele beim laufen baumeln und denk nur mal an Dich.
Der Rest kommt dann von ganz alleine. Du darfst das Laufen nicht als Zwangmittel sehen, um den Kopf frei zu bekommen, das funzt nicht.

Gruß
Markus,
versuche doch mal Yoga, oder Meditation.

Versuch doch einfach einmal aus Spass am Laufen zu laufen.
Warum setzen sich so viele Leute hier unter Druck.
Trainingspläne, Intervalläufe, Tempoläufe ...
Verdient ihr mit Laufen Geld. Je schneller desto mehr Money?
Manchmal meine ich man muss bei jedem Posting mit einer neuen PB aufwarten, sonst ist man kein Läufer.
Ehrgeiz ist schon wichtig - aber in Maßen nicht in Massen.
Take it easy.

Hallo Tobias!

Was hat dir denn am bisherigen Training am meisten Spaß gemacht?

Es ist für uns von "außen" natürlich leicht zu sagen, nimm dir den Druck, mach Pause, das wird schon wieder. Es stimmt auch, aber das hilft dir nicht.

Vielleicht mal andere Sportarten antesten, aufs Rad, mal Squash ausprobieren oder Badminton, dann hat man nicht das Gefühl "nichts" getan zu haben. Man macht sich ja immer so Gedanken, dein Ziel sind die 1:40, also "muss" man ja irgendwas tun ...

Ich habe mich auch mal zwei Wochen durch so ein Loch gekämpft, dann einfach mal 2 Wochen nichts getan was mit laufen zu tun hat, dafür aber Badminton, und dann plötzlich irgendwann, ein Blick auf die Schuhe...hmm..ich könnte doch...und zack warens 8km geworden und da war das Gefühl wieder da...

Alles Gute!