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Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo, heute nun möchte ich mal meine Eindrücke und Erfahrungen meines ersten Marathons schildern (hoffentlich werde ich euren Erwartungen - was den Bericht anbelangt – gerecht ;-)

Kurz nochmal zu meiner Laufhistorie. Regelmäßig (3 – 4 mal wöchentlich) joggen mache ich seit ca. 5 Jahren. Durchschnittliche Distanz so ca. 10km und einmal wöchentlich 15 – 20km. Auf den Marathon wollte ich mich gut, aber auch nicht zu professionell, vorbereiten. Angesichts eines mindestens 10h Arbeitstages (manchmal auch 15h) ist man hier zeitlich auch ziemlich eingeschränkt, da die langen Läufe dann meist nur am WE absolviert werden können. Gerade für die ersten Marathons der Saison im Frühjahr fällt das Training ja in die Wintermonate, wo abends und morgens die Läufe im Dunkeln stattfinden müssen und obendrein die Gesundheit nicht immer so mitspielt, wie sie eigentlich sollte (ich hatte im Dezember eine schwere Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung und musste 3 Wochen pausieren).

Mein Laufpensum für die Marathonvorbereitung habe ich 4mal wöchentlich gelassen, davon 1x Intervalltraining. Insgesamt habe ich 2 x 22,2 km und 1 x 30km absolviert. Ist nicht viel und wird für den nächsten Marathon auf 5 – 6 30er bzw. über 30er gesteigert.

Da der Lauf für Sonntag, 9.30h, angesetzt war und meine Familie in der Nähe von Dresden wohnt, bin ich am Freitag angereist. Samstag früh dann noch eine kleine Runde gemütlich gejoggt (ca. 2km) dann Startunterlagen abgeholt und Nudeln gefuttert (leider gab es pro Läufer nur eine sehr kleine Portion Nudeln kostenlos) und erstmal das Feeling auf mich wirken lassen. Aufregung war bis dahin kaum zu spüren. Habe selbst die letzte Nacht vorm Lauf noch sehr gut geschlafen. Sonntag morgen dann 06.00 Uhr aufgestanden und eine große Runde mit meinem Hund spazieren gegangen. Plötzlich überkam mich die Aufregung und plötzlich taten mir die Oberschenkel und Kniescheiben ganz fürchterlich weh, so dass ich mir Schmerz-Gel auf besagte Stellen rieb. Zum Frühstück dann eine Scheibe Weißbrot mit Honig und dann ging es 7.45 Uhr mit meiner ganzen Familie (Eltern, Schwester, Freund) gen Königstein zum Start. Große Sorge bereitete mir zu diesem Zeitpunkt bereits das Wetter. Die Sonne stand schon hoch und war ziemlich warm für diese Jahreszeit. Da ich eh kein Mensch bin, der Wärme mag (und zum Laufen gleich garnicht), war ich doch etwas unruhig. Der Marathon startete dann 9.35 Uhr bei praller Sonne aber vor einer herrlichen landschaftlichen Kulisse (nicht umsonst wird der Königstein-Dresden-Marathon auch der Landschaftsmarathon genannt). Glücklicherweise hatte ich mich kurz vorm Start noch entschieden, mein Basecape aufzusetzen, was mich vor einem Sonnenstich bewahrte (ich hatte nach Zieleinlauf zwar ein verbranntes Gesicht, ging aber noch auszuhalten). Die ersten Meter im Gewimmel der Läufer war mir noch etwas unwohl, dann aber merkte ich, dass alles ok ist und ich habe versucht, mein Tempo zu finden. Bereits am km 4 kam eine Bahnschranke, die leider für 8min geschlossen war und somit das noch große Feld teilte. Unmittelbar dahinter war dann die erste Verpflegungsstation (also etwas unglücklich gelöst). Ich hatte mir vorgenommen, auf jeden Fall jede Verpflegungsstelle anzulaufen, um genügend Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Also habe ich bei der ersten auch gleich etwas getrunken und bin dann weitergelaufen. Langsam zog sich das Feld auseinander und es viel leichter, das eigene Tempo in Ruhe zu laufen. Plötzlich bei erst km 13 überkam mich ein schrecklicher Magenkrampf. Ich hatte das Gefühl, mein Magen hat sich auf die Größe eines Tennisballs zusammengekrampft und es viel mir schwer, gerade zu gehen. Dazu kam noch der Schreck, dass es so zeitig und bei einer km-Zahl kam, die für mich normalerweise eine Kleinigkeit ist. Und es zeichnete sich keine Besserung ab. Also lief ich zur nächsten Verpflegungsstelle um wieder zu trinken. Mittlerweile hatte ich mich an den Schmerz gewöhnt, war aber der Überzeugung, dass ich nach 20km aufgeben müsste. Am km 16 standen dann zum ersten Mal meine Angehörigen. Ich war froh sie zu sehen, allerdings waren sie sehr erschrocken, als sie mich sahen. Ab km 20 ist mein Freund parallel mit dem Fahrrad zu mir gefahren. Das hat mir mental sehr, sehr geholfen, so dass ich mich dann von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle gekämpft habe und mich auch etwas einlaufen konnte. So erreichte ich das Ziel letztendlich bei 5.10h. Die Verpflegungsstellen waren aller 5 – 6km aufgebaut, angesichts des Wetters war dieser Abstand eindeutig zu weit. Da die Strecke kaum durch Schatten geschützt war und obendrein direkt am Wasser entlang führte, war man bereits kurz nach dem Trinken wieder völlig ausgetrocknet. Die letzten 3 km habe ich dann nochmals versucht alle Kräfte zu mobilisieren und bin überglücklich, aber völlig erschöpft im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion eingelaufen. Im Ziel viel dann alles von mir ab und ich musste erstmal fürchterlich vor Freude weinen. Nach dem Lauf habe ich mir erstmal ein leckeres Softeis gegönnt. Zu Hause angekommen, habe ich mir ein schönes Muskel-Vital-Bad eingelassen, so dass ich den Tag danach auch nur mäßig Muskelkater in den Beinen hatte. Etwas mehr Muskelkater hatte ich in der Bauchgegend (durch den verkrampften Magen). Alles in allem war es zwar nicht die Zeit, die ich mir vorgestellt hatte (ca. 4.30h) aber angesichts der Wetterverhältnisse ist das Angekommen am wichtigsten für mich gewesen. Natürlich habe ich mir auch gleich noch Tipps für den nächsten Marathon geholt. Im nächsten Jahr werde ich also in Königstein wieder mit von der Partie sein.

Viele Grüße aus Hamburg und ich hoffe, der Bericht hat euch nicht gelangweilt.
Manuela

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela,

wieso sollte dein Bericht langweilen? Ich fand ihn sehr interesseant! Und das du dich fast über die ganze Strecke mit Magenschmerzen durchgekämpft hast, Respekt, ich hätte vermutlich frühzeitig aufgegeben.

Also, bitte mehr solche Berichte (nächstes Mal hoffentlich ohne größere Probleme) und willkommen im Club der Marathonis.

Uwe



Startnummer 2114 beim Rhein-Ruhr-Marathon

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela,

toller Bericht.
Die Zeit ist unter den Umständen doch noch ziemlich gut.

Aber daß Du weitergelaufen bist trotz der Magenkrämpfe,
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Ich hätte, glaube ich, keinen Schritt weiter gekonnt.
Ich bewundere jeden, der so lange laufen kann :D

Bis die Tage
Christa

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo, Manuela!

Gratulation und Respekt zu Deiner Leistung!
Der Bericht war keinesfalls langweilig, sondern sehr spannend geschrieben! Ich hätte wohl eher in Softeis gebadet und mir ein "Muskel-vital-Bad" gegönnt :) )
Also, weiter so, und beim nächsten Mal ohne Schmerzen!

Regina:rotate:

...und der kleine beige Hund

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela!

Alle Achtung, ein eiserner Wille! Sich so durchzukämpfen trotz Hitze und Magen.

Wie sieht`s aus, wirst du noch mal einen laufen? Oder bist du noch bei "nie wieder!". Wenn ja, wird sich sicher noch ändern :D Bei mir war`s auch so!
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LG, Judith

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hi manu,
sehr schöner bericht - stark, dass du durchgehalten hast, hatte sowas auch schon mal, aber bei einem HM, habe dort auch etwa ne halbe Stunde auf meine angestrebte Zeit verloren, war aber eher Stolz, dass ich durchgekommen bin, als dass ich mich ärgerte.
Toll, dass du es nächstes jahr wieder angehen willst, denn da würde ich dort auch gern laufen (will ich eigentlich schon seit 3 jahren, aber der lauf liegt so ungünstig kurz vorm Rennsteiglauf)
Also dann schöne Grüße aus dem Sachsenlande
David

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Sehr gut, Manuela!

Der Bericht,
Dein eiserner Wille und
Deine Premierenzeit!

Die Zeit ist doch im übrigen, gerade beim ersten M, absolut nebensächlich.

Beim nächsten Mal (?) schaffst Du die 4:30 allemal (wenn Du die Nudeln am Vortag vielleicht auch noch selbst kochst...) ;)

Liebe Grüße

H.-J.

Rose-Marathon 2003 -
ich bin dabei!

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Glückwunsch zum bestandenen Härtetest kann ich da nur sagen. Einen Marathon zu finishen ist das eine, aber ihn mit derartigen Problemen durchzuziehen, das ist eine ganz grandiose Leistung und nicht mit Worten zu würdigen.

Wenn der Königstein - Marathon nur nicht so zeitig im Jahr wäre... Vielleicht laufe ich ja im nächsten Jahr zwei Marathons (den Königstein - Marathon just for fun und den MDM dann richtig), mal sehen. Wenn ja, dann können wir uns ja mal kurzschließen.

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela!

Gelangweilt hast Du mich nicht.
Bei dem Wetter und dann noch über 2/3 der Strecke mit Magenkrämpfen überhaupt angekommen zu sein, verdient Respekt. Die Zeit ist dabei ganz unwichtig. Beim nächsten Marathon kann es jetzt nur noch besser werden.
Btw: Warum gerade Königstein - Dresden? Hamburg hat auch einen sehr schönen Marathon.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Startnummer 6656 beim Rhein-Marathon in Düsseldorf
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Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela,

erst einmal vielen Dank für Deinen tollen Bericht - und dann meinen allergrößten Respekt vor Deiner Leistung und Deinem Durchhaltewillen. Ich denke, dass bei mir die Erinnerungen an einen ähnlichen Kampf am letzten Sonntag noch sehr frisch sind und ich deswegen ziemlich genau weiß, was in Dir vor ging.

Sei stolz, freu Dich über einen Mega-Leistung und die 4:30, die knacken wir beide beim nächsten Marathon (und stell Dir mal die dummen Gesichter vor, wenn wir sagen können, dass wir uns um über eine halbe Stunde verbessert haben!!! - da werden alle neidisch)...

Viele liebe Grüße

Dieter

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Hallo Manuela!

Nochmals Glückwunsch zum Marathon! Ich finde es auch bewundernswert das Du trotz der Krämpfe noch 29km weitergelaufen bist! Ich hatte nachts schon mal extreme Magenkrämpfe und ich dachte ich sterbe! So doll waren meine Schmerzen! Wenn ich dann noch hätte 29km laufen sollen...

Also auch von mir: Tolle Leistung das Du ins Ziel gekommen bist! Und wie die anderen schon sagten: Die Zeit ist in dem Fall total egal!

Liebe Grüße!

Thorsten

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Anerkennung, Respekt und Glückwunsch,
schönes Gefühl in der Woche danach, oder?
aber das mit der Bahnschranke ist ja ein starkes Stück. Wurde die Warte-Zeit berechnet?
:drink: DaCube

Alles für den Dackel, alles für den Club,... (Hausmeister Krause)

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Guten Morgen!

Vielen Dank für eure Glückwünsche, habe mich sehr gefreut. Ab Samstag fange ich dann wieder an zu laufen (eine schöne Runde um die Alster) - ich freue mich schon riesig darauf, zuckt es mir doch schon wieder arg in den Beinen.

Nochmal kurz dazu, weshalb ich gerade auf den Königstein-Dresden-Marathon gekommen bin. Zum einen bin ich eine gebürtige Sächsin und habe meine Eltern dort und zum anderen fand ich den etwas kleineren Rahmen für mein Marathon-Debüt passend. Ist es doch alles etwas familiärer und nicht so groß, wie beispielsweise der HH Marathon. Im Nachhinein war ich auch wirklich sehr froh, mich so entschieden zu haben, denn die mentale Unterstützung seitens meiner ganzen Familiy hat mir wirklich unbeschreiblich geholfen.

Euch allen einen schönen Tag,
Manuela

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela


nochmals Gratulatio, den mit der Bahnschranke kenn ich von einem Triathlon im schönen Ägerital (CH), aber auf einem StadtM, na ja öfters mal was neues. War ja ganz schön fies mit dem Verpflegungspunkt auf der anderen Seite, nicht gerade Läufergerecht. hast du ev. bei den Getränkeständen etwas getrunken das dir neu war? am besten nur Wasser trinken oder getränke die man kennt, aber den Tip kann ich mir ja wohl ersparen nach deiner Erfahrung. Toll das dich dein freund so unterstützt hat. Viel Glück beim nächsten.

Spike & Flinki
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Mit Liebe laufen statt davon rennen.

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manuela,

vielen Dank für Deinen interessanten Bericht. Und herzlichen Glückwunsch, dass Du trotz der widrigen Umstände den M. zu Ende gelaufen bist. Tolle Leistung!! Und den nächsten hast Du Dir dann ganz ohne Probleme verdient.
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Liebe Grüße, Bogi

Erfahrungsbericht Königstein-Dresden-Marathon

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Hallo Manu!

Gratulation zum Ersten Marathonlauf!

Ich bin auch dabei gewesen, leider meine Zeit ist dieses Jahr genau 1 Stunde mehr gewesen, wie im Vorriges Jahr. Bin nach 5Stunden 40 Min.
im Ziel angekommen. Vorriges Jahr waren es 4 Stunden 41 Minuten.
Es war damals mein zweites Marathon. Vorriges Jahr bin 4 Mal gestartet und immer ins Ziel angekommen, wenn Zeitmässig immer mit verschiedenen Ergebnissen. Vor 2 Jahren bin ich meinen ersten Marathon
gelaufen, (mit 46Jahren!) in Dresden, mit 4:32 Std. Dieses Jahr bin wieder in Dresden dabei. Im September bin ich in Budapest 4:34 Std. gelaufen. Dieses Jahr will ich die 4:30 unterbieten. :dance2:
Ich traniere zwiesen Riesa und Meissen auf dem Elbfahrradweg.
Ich wünche Dir viel Erfolg und vielleicht sehen wir uns Mal irgendwann.
(Sachsenlauf Coswig, am 29.06. 03 ??!! 28 Km M45.
Tschüss.

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Original von Phönix:
Acht Minuten Bahnschranke? :shock1: Ich würde mich aus Protest vor den Zug schmeißen! :shock1:

Grüße von
Phönix

Haha, Phönix,

bist Du in Wirklichkeit ein Emu?

Phönixe lassen sich nicht vom Zug überrollen. Die sind viel zu feige (oder ist es Klugheit?) und flattern kurz vorher immer weg.
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Liebe Grüße, Bogi
Gesperrt

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