Von null auf einundzwanzig!
Angefangen zu laufen habe ich ca vor einem halben Jahr. Ich traf mich mit einem Freund, der schon seit zig Jahren läuft, um gemeinsam den Weihnachtspeck weg zu trainieren. Keine Ahnung irgndwann meint er:"Komm lauf m´beim Halbmarathon mit!" Wat wer ich? Laufen? Okay versuchen wir es.
Am Anfang sehr unregelmäßig trainiert aber ab März gings dann los! Dreimal unter der Woche und am Wochenende lange Distanzen (Aber nie mehr als 15km). Im Mai ein 10Km Vorbereitungslauf in Geislingen. Und dann wars heute schon soweit!
Ich hatte noch sehr großen Respekt vor den 21 km.........
Wenn ich jetzt sage 10 000 Menschen klingt das natürlich viel.
Es stimmt es sind sehr viel.
Ich verabschiede mich von meinen Freunden und gehe zum Start.
Ich stehe mitten in der Startaufstellung. Soweit ich nach vorne und hinten sehen kann sind Leute. Dann der Startschuss, und los gings.
Ich hatte das Ziel unter zwei Stunden zu laufen und versuchte also relativ schnell in mein Tempo zu kommen.
Was? Die ersten 5 Kilometer schon vorbei? Ich war mit den Gedanken ganz wo anders. Die vielen Zuschauer an der Straßenseite und auf den Eisenbahnbrücken machten richtig Stimmung.
Die erste Getränkestation. Alle Leute vor mir stürtzten auf die bereitgestellten Becher. Ich entscheid mich dagegen gleich am Anfang zu trinken. Ich laufe weiter. Es gab einen riesen Lärm als alle Läufer ihre Plastikbecher wegwarfen und alle nachfolgenden drüberliefen.
Dann Kilometer 7. 40 Minuten genau. Schien ja alles zu klappen.
Es ging weiter an Stuttgarts Weinbergen vorbei...echt schön.
Dann Kilometer 10. Ich war froh schon die Hälfte hinter mir zu haben. Es ging auf den Rückweg und ich war noch ganz fit und lag super in der Zeit.
Bei Kilometer 15 kamen wir wieder mehr in die Stadt rein. Super zwei drittel sind geschafft!
Und dann kamen die längsten sechs Kilometer der ganzen Strecke.....
Die Oberschenkel taten langsam weh aber ie Uhr lief ja...
Bis Kilometer 17 hielt ich dass Tempo aber dann gings es ein großes Stück bergauf...Ich dachte zum ersten mal an eine Gehpause. Nein, ich laufe Weiter!!! Doch das nächste Schild mit der 18 lies lange auf sich warten.
Kurz vor Kilometer 19 gings einfach nicht mehr.Es tat alles nur noch weh... Ich hielt an und merkte erst in welchem Trott ich mich befand. Die Beine gingen automatisch voreinander.
Ich trieb mich immer wieder an fing aber alle paar Hundert Meter an zugehen.
Eine Getränkestation, herrlich....Wann kommt das blöde Stadion in Sicht. Ich gehe wieder ein paar Meter und laufe.
Über die ganze Strecke hinweg wurde im Läuferfeld viel geredet aber auf einmal wurde es still. Die anderen Läufer kämpften auch!! Neben mir fängt einer an zu gehen...Ich laufe ein paar Meter weiter. Die Zeit war mir egal!
Kilometer 20:
Ja jetzt den Rest schaffe ich....Ich laufe los eigentlich viel zu schnell....
Das Stadion in Sicht....Ich sprinte regelrecht, überhole viele Leute und ZIEL!!!!!
02:03:20
Geschafft!
Die Zeit spielt keine Rolle mehr
Meine Oberschenkel brennen wie Feuer, im Magen rumort es, aber der erste Halbmarathon ist geschafft!
Eine sehr geile Veranstaltung! Wir machen es wieder!
Leider wird Freude ein wenig getrübt wenn man hört, dass zwei Läufer ums Leben kamen....
Warum, Wieso passiert sowas? Ist das nur Selbstüberschätzung?
Von null auf einundzwanzig: Mein erster Halbmarathon in Stuttgart 05.06.05
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