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...der etwas andere Hundethread

...der etwas andere Hundethread

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Hallo zusammen,

ich habe im Forum einige Hundethreads gefunden aber nicht das, was ich suche: Eine "Gebrauchsanleitung" für Hunde und deren Halter

Meine Idee:

Liebe Hundehalter und Hundekenner,

gebt doch einfach mal den eigentlich tierlieben aber hunde-unerfahrenen Läufern unter uns Tips, wie man mit Hunden und deren Haltern umgeht.
Es würde mich mal interessieren, ob es nicht möglich ist, ein paar Punkte zusammen zu stellen, die zur Folge haben, dass die doch recht häufigen Begegnungen etwas weniger stressig verlaufen.

Ich fange einfach mal an mit den Tips, die mir ein Freund gab. Dessen Hund war ein total unerzogener junger Labrador, den er nicht mehr alleine in Griff gekriegt hat. Nachdem er sich Rat bei einem Fachmann geholt hat und mit Geduld geübt hat, ist der Hund nun ein sehr folgsamer, angenehmer Hund - und das nur mit gezielter Belohnung.
Nun kann ich ja nicht jeden Hund mit Leckerli zuschütten, der mir beim Laufen begegnet.

Aber er gab mir die folgenden Tips:

-Schwanz oben, wedelnd: Hund ist gut drauf, will spielen.
-Ohren nach hinten, Schwanz ruhig, bleibt stehen: Hund ist vorsichtig oder zum Angriff bereit. Anhalten und den Halter ansprechen bzw ganz langsam weitergehen mit der Körperseite zum Hund, nicht auf den Hund direkt zugehen.
-Hund kommt angelaufen, schwanzwedelnd: Stehen bleiben, Hand ausstrecken und hinhalten zum schnuppern. Mit dem Hund reden.
-Nie in die Knie gehen (Angriffshaltung für den Hund)
-Hund springt bellend in die Leine: Abstand halten, den Halter schön grüßen und fragen, ob man kurz vorbeilaufen kann (diskutieren, ob der Hund nun erzogen ist, oder nicht, hat keinen Sinn)
-Hund nie ohne Halter zu fragen streicheln.
-Hund nie über den Kopf streicheln (in hündisch=Bestrafung für den Hund), sondern seitlich auf die Schulter oder das Brustbein klopfen. Ist der Hund ganz zutraulich, unter dem Kinn kraulen (in Hundisch: Belohnung)
-Rede mit dem Hundehalter, frage nach der Rasse und lobe seinen Hund (sind beide doof, sage nichts, sondern denke nur - und mach' dich schnell vom Acker)

Bisher kam ich so immer gut zurecht. Die Hundehalter haben sich auch gefreut, dass ich mich mit ihrem Hund und ihnen (grins) unterhalte.

Jetzt seid ihr Hundehalter gefordert, die Liste zu ergänzen und Eure Tips und Anregungen beizusteuern.

Viele Grüsse,
Tom

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theFly hat geschrieben:Jetzt seid ihr Hundehalter gefordert, die Liste zu ergänzen und Eure Tips und Anregungen beizusteuern.
Obwohl Hundehalterin, hatte ich das Problem nie. Mein Hund interessiert sich nicht für Läufer oder andere Sportler.

Allerdings sieht er sie im Zweifelsfall auch überhaupt nicht und würde ihnen jederzeit als Stolperfalle vor die Haxen trödeln, wenn er just im falschen Moment meint, die Wegseite wechseln zu wollen.

Mein Rat also: genau wie bei Kindern sollten die Läufer auf unbedachte Richtungswechsel von Hunden gefaßt sein oder plötzliche Haltemanöver. Bisschen Abstand und im Auge behalten kann nicht schaden :wink:

Irgendwo habe ich übrigens von einem Gerichtsurteil gelesen, in dem ein Jogger einen Hundehalter angezeigt hatte. Der Jogger war über den (völlig friedlichen) Hund 'gefallen' und hatte sich verletzt. Hundehalter und Hund gingen straffrei aus, da der Läufer eben diese unbedachten Hundebewegungen hätte einrechnen müssen.

Auch als Läuferin (stets ohne Hund) ist es mir tatsächlich NIE passiert, dass mich ein Hund auch nur im entferntesten angegriffen hätte. Angst habe ich lediglich ab und zu bei Hundespaziergängen, da mein Hund mehrfach von anderen Hunden übel zugerichtet wurde - aber das ist ein anderes Thema ...
Lediglich ganz junge Hunde watscheln manchmal spielerisch auf die Jogger zu - aber ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass das nicht wirklich jeder - auch hundeunkundiger - Läufer eindeutig erkennt, dieses knuffelige Welpen-Angebagger. Ich habe auch nie eine Attacke beobachtet :gruebel:

Jetzt noch ein kleines Zitat aus meinem LieblingsFaust (I):

Dem Hunde, wenn er gut gezogen,
Wird selbst ein weiser Mann gewogen.
Ja, deine Gunst verdient er ganz und gar


Es grüßt

Lizzy - die im Moment ein Hundeproblem der ganz anderen Art hat, wobei auch das vom Laufen abhält ...

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Eigentlich habe ich mit Hunden so gut wie nie Probleme. Über die Jahre hinweg hat es aber leider auch ein paar unerfreuliche Begegnungen mit aggressiven Vierbeinern gegeben. Dabei hat sich folgendes Verhalten bewährt:

- Sofort stehenbleiben, nicht weiterlaufen/weglaufen!
- Sich dem Hund direkt zuwenden, ihn dabei aber nicht direkt fixieren.
- Möglichst langsame, ruhige Bewegungen, keine Angriffs- oder Drohgebärden.
- Wenn der Hund direkt herangekommen ist, langsam die Hand ausstrecken und hinhalten, so daß der Hund Witterung aufnehmen kann. Auch dabei den Hund nicht direkt ansehen.

Das hat bisher immer gewirkt, und auch sehr angriffslustig heranstürmende Hunde beruhigt. Daher kann ich von keinen echten "Hunde-Horror-Stories" berichten.


Wenn ich einem Hundehalter mit freilaufendem Hund begegne, fixiere ich meist den Halter sehr direkt und auch etwas unfreundlich, und wenn er es nicht begreift, schaue ich dann abwechselnd ihn und seinen Hund an - solange, bis er das Tier an die Leine nimmt. Das klappt hier in der Gegend erstaunlich gut, mag aber in der Großstadt vergebens sein...

Und bei einer Begegnung mit einem freilaufenden, herrenlosen und aggressiven Hund bleibt natürlich immer ein etwas mulmiges Gefühl...
"Im Rhythmus bleiben"


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Und bei einer Begegnung mit einem freilaufenden, herrenlosen und aggressiven Hund bleibt natürlich immer ein etwas mulmiges Gefühl...[/QUOTE]

mulmig?? bei mir wohl eher ein panisches gefühl :nee:
liebe grüsse von eva

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Ach, endlich wieder Hunde!
Auch wenn ich aktuell kein Hundehalter bin, bin ich mit den Tieren aufgewachsen und hatte immer viel mit Hunden zu tun. Laufen auf Hundestrecken schon seit vielen Jahren. Ärger, Probleme: Null
Ich wundere mich deshalb immer über die folgende Strategie:
Fritz hat geschrieben:Dabei hat sich folgendes Verhalten bewährt:
- Sofort stehenbleiben, nicht weiterlaufen/weglaufen!
- Sich dem Hund direkt zuwenden, ihn dabei aber nicht direkt fixieren.
- Möglichst langsame, ruhige Bewegungen, keine Angriffs- oder Drohgebärden.


Warum denn Stehenbleiben, warum denn rufen: ich hätte gerne ein Problem? Bei mir hat sich die Strategie des absoluten Ignorierens der Hunde bewährt. Nicht anschauen, nicht das Tempo verändern, weiter, notfalls ausweichen, aber nicht reagieren (Blickkontakt mit Halter ok, aber nicht drauf zu gehen).
Zugegeben, für diese Methode braucht man manchmal Nerven. Neulich ist mir ein Dobermann über einen Kilometer nachgelaufen, bevor er lustlos umdrehte.

Und natürlich, wenn man denn auf einen Hund zugeht, dieses:
Fritz hat geschrieben: - Wenn der Hund direkt herangekommen ist, langsam die Hand ausstrecken und hinhalten, so daß der Hund Witterung aufnehmen kann. Auch dabei den Hund nicht direkt ansehen.


Aber normal bin ich ja zum Laufen unterwegs und nicht zum Hunder erziehen, also laufe ich einfach weiter.

Gruß Uwe :hallo:

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Hi Uwe,

in 99% der Fälle halte ich es genau so wie von Dir beschrieben - der Hund wird vollkommen ignoriert. Auch wenn er bellt, kläfft, knurrt usw.

Die "Strategie" bezieht sich auf die (sehr seltenen) Fälle, in denen Hunde ganz offensichtlich angreifen wollen - sei es, um ihr Revier zu verteidigen oder weil ihr Jagdtrieb getriggert worden ist...
"Im Rhythmus bleiben"


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kitty hat geschrieben:Und bei einer Begegnung mit einem freilaufenden, herrenlosen und aggressiven Hund bleibt natürlich immer ein etwas mulmiges Gefühl
mulmig?? bei mir wohl eher ein panisches gefühl :nee:

Das tut mir wirklich leid für Dich.
Trotzdem finde ich es schade, dass wieder in die gleiche Richtung geschossen wird.

Ich sage das mal ganz provokant....mein Hund tut nix :D ehrlich. Und wenn ich anderen Hunden beim Laufen begegne...nun dann suche ich Kontakt zum Halter, rechtzeitig...und wenn ein Hund einfach so im Weg l egt...ja ganz ehrlich, sowas kommt auf dem Land ja vor, dann will der mir sicher nichts tun...aber ich drehe doch vorsichtshalber um oder wechsle die Richtung.

Tipps kann ich schlecht geben, ich denke, dass Hunde nicht böse sind, genauso wie Autos, und doch kann auch mal was passieren, Unfälle, die sich aus unbesonnenem Verhalten ergeben.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

ich finde auch, es sollte viel mehr Hundethreads geben

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Fritz hat geschrieben:Und bei einer Begegnung mit einem freilaufenden, herrenlosen und aggressiven Hund bleibt natürlich immer ein etwas mulmiges Gefühl...
kitty hat geschrieben:mulmig?? bei mir wohl eher ein panisches gefühl :nee:
so ein Hund wird niemandem allzuoft begegnen, da ein herrenloser Hund nicht oder nur in Ausnahmefällen aktiv aggressiv wird.

Die agressivsten Hunde sind diejenigen, die gerade etwas oder jemanden 'verteidigen'. In der Stadt sind die weitaus meisten Hunde Menschenmassen so gewohnt, dass sie sich ihnen gegenüber, entgegen Fritzens Annahme, total gleichgültig verhalten. Ich kenne hier in München mehrere Hunde und alle lieben sogar den Briefträger :P

Die Verteidigungshaltung tritt bei den typischen Hof- und Gartenhunden in Vororten, Dörfern etc. viel stärker auf. Dieses 'anderWadeklebendeHinterhergekläffe' - nervig. Kenne ich aber wie gesagt nur aus ländlichen Bereichen.

Wenn ein Hund im Freien - bei Spaziergängen etc. - agressives Verhalten zeigt, will er meist seinen 'Herrn' bzw. sein 'Rudel' verteidigen. Dabei fällt mir ein, dass mein blöder kleiner Köter tatsächlich auch rudimentäre Ansätze dieses Verhaltens übrig behalten hat. Und zwar, wenn ich mich im Engl. Garten lesend auf einer Decke ausbreite und hoffe, der Hund legt sich in den Schatten und pennt. Nixda - er wacht! und irgendwann (nach vielleicht 15 Minuten - vielleicht ist es auch hauptsächlich Langeweile) fängt er an, in einem gewissen Umkreis auftauchende Menschen anzukläffen. Hundekenner erkennen die Harmlosigkeit, aber da mir bewußt ist, dass es auch Hunde-Nichtkenner gibt, muß der Hund dann angebunden werden. Sonst kaum Reste eines hündischen Verhaltens übrig behalten ... aber ausgerechnet dann :wink:

Um auf den herrenlosen freilaufenden Hund zurückzukommen: dieser Hund - und auch sowas ist mir schon begegenet, groß, auch mich beängstigend und erschreckend - wenn er nicht gerade Tollwut hat, ist eher scheu und defensiv. Warum sollte ein Streuner auch jemanden angreifen? Er hat nichts zu verteidigen (sich alleine schützt ein Hund viel eher und im Grunde durch Weglaufen und Abstand halten), der Mensch fällt wahrlich nicht ins Beuteschema, so dass er auch bei größtem Hunger kaum denken kann, dadurch satt zu werden. Und Hunde denken - jawohl! Irre und total unbegründbare Verhaltensweisen sind ganz sicher nicht an der Tagesordnung.

Man sieht es in südlichen Ländern auch oft - Hunde, die man nicht unbedingt streicheln sollte, da sie nicht sozialisiert sind: sie greifen nicht unmotiviert an. Auch der wirklich erschreckend riesige Mischlingsstreuner mit sehr unfreundlicher Ausstrahlung, der mir mal nachts an der Isar begegnete: er beobachtete uns (Hund und mich) zwar, machte aber keinerlei Anstalten zum Angriff.

Wie gesagt: ist ein Rudel oder zu bewachendes Grundstück in der Nähe, kanns schon anders aussehen

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Hi Fritz,

in dem Fall, würde ich so Verhalten, wie von Dir beschrieben. Vor allem locker bleiben und keine Angst zeigen.
(Das schreibt sich hier so leicht und ich weiß von mir, dass ich keine angst habe. Aber ich halte es auch für die Pflicht der Hundehalter - in geschlossenen Ortschaften, in Parks, überall wo viel Betrieb ist - die Tiere anzuleinen. Außerorts im Feld und Wald muß man mit freilaufenden Tieren rechnen, das finde ich ok und Hase, Wildsau und Piepmätze sind Konkurrenzsituationen ja gewöhnt (auch wenn es da noch andere Argumente gibt)

Gruß Uwe :hallo:
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