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Sinn von "langsamen Dauerläufen"?

Sinn von "langsamen Dauerläufen"?

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Nachdem ich in meinem Thema "Wozu überhaupt Trainingspläne" von euch schon viele interessante Denkanstösse bekommen habe, komem ich jetzt gleich mit der nächsten Anfängerfrage:

Welchen Sinn haben eigentlich die "langsamen Dauerläufe", von denen man immer liest?
Ich mache "langsame Dauerläufe" eigentlich immer an den Tagen, an denen mein Schweinchen nicht will, dass ich an meine Grenze gehe. Aber wäre es vom Trainingseffekt her nicht effektiver, jedesmal eher an der Leistungsgrenze zu laufen? Oder haben die "langsamen Dauerläufe" noch einen besonderen Trainingseffekt?

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Moin
es kommt in erster Linie drauf an woraufhin Du trainierst. Wenn Du einen HM oder Marathon laufen möchtest machen langsame, lange Läufe auf jeden Fall Sinn um Deine Ausdauer zu trainieren.

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lange, langsame Läufe sind wichtig für deine Grundlagenausdauer. Dein Körper wird an eine Belastung über einen längeren Zeitraum gewöhnt. In der M-Vorbereitung "schulen" diese Läufe den Fettstoffwechsel. Ganz nebenbei wird man auch durch langsame Läufe schneller. Wenn du jedes Training an deiner Grenze betreibst, wirdt du an evt. Volksläufen ausgepowert sein. Selbst die Profis laufen nur einen Bruchteil ihres Trainings im Wettkampftempo. Steffny hat dazu mal eine interessante Grafik in seinem M-Buch gebracht.
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manchmal sind lange langsame Läufe auch nur dafür da, dass du dir drei Stunden für dich und für das sortieren und aufräumen deiner Gedanken nehmen kannst. Positiver Nebeneffekt: anscheinend hilft es auch der GA

Gruss Sigi - der jetzt so langsam ins Bett geht

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Die langen langsamen Läufe sind die Grundlage für dein weiteres Läuferleben.

Du baust mit diesen Läufen dein Fundament auf, auf das du dann alle weiteren Trainingspläne stützen kannst. Denn was nützt es Dir, wenn du es schaffst, 5 km in 16min. zu laufen, aber sobald du dann mal 10, oder gar 21km laufen sollst, brichst du total ein, weil keine Grundlage da ist.
Diese Läufe haben also ihre Berechtigung. Und wie schon erwähnt worden ist, wist du auf lange Sicht hin auch schneller, wenn du die langen Läufe entsprechend ausbaust.

Ansonsten, wenn du keine WK-Ambitionen hast, dann reicht es auch aus, wenn du 3 mal die Woche eine Stunde laufen gehst. Aber du wirst dann nie wirklich schneller, oder weiter laufen.
Wenn du ständig am Limit läufst, dann hast du keinen Trainingsefekt, weil dein Körper keine Zeit hat, sich auf diese Belastung vorzubereiten. AUßerdem wird dadurch das Verletzungsrisiko erhöt.

Gruß
Markus
Bild

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abspecklaufbaer hat geschrieben:Denn was nützt es Dir, wenn du es schaffst, 5 km in 16min. zu laufen, aber sobald du dann mal 10, oder gar 21km laufen sollst, brichst du total ein, weil keine Grundlage da ist.
Wenn ich 5.000m in 16, ok, sagen wir 15:59, laufen könnte, wäre es mir egal, wie meine HM-Zeit aussieht :-)

Aber auch das erreicht man halt nicht, indem man jedes Mal am Limit läuft. Das ist ohne Überforderung einfach nicht möglich.

Der Anteil an lockeren Läufen erhöht sich auch automatisch, wenn der Trainingsumfang steigt. Wer drei Mal in der Woche läuft, kann vielleicht auch jeden Lauf hart laufen. Ob das empfehlenswert ist, ist eine andere Frage. Aber mit drei Trainingseinheiten in der Woche kommt man ohnehin nicht weit. Und wer sechs Mal in der Woche läuft, stellt sich die Frage meist gar nicht mehr, ob er jeden Tag bis zur Erschöpfung laufen soll.

Gruß,

Carsten

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Hi,
einige ausdauerspezifische Anpassungen in der Muskulatur und vor allem im Stoffwechsel (der Muskulatur) können nur bei niedriger Intensität trainiert werden. Durch die langsamen Läufe wird also eine Art "Infrastruktur" aufgebaut, die Du für das schnelle Laufen benötigst und die Du durch schnelles Laufen nicht aufbauen kannst. Deshalb ist Grundlagenausdauer auch z.B. für einen 1500m Läufer eminent wichtig. Deshalb sollten Langstreckenläufer den überwiegenden Anteil ihrer Trainingszeit im Grundlagenbereich trainieren ...

Gruß
Andreas

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abspecklaufbaer hat geschrieben:Die langen langsamen Läufe sind die Grundlage für dein weiteres Läuferleben.

Jep, ich habe fast ein Jahr gebaraucht um das zu raffen!

Viele Grüße
Euer Leze

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Danke für die Denkanstösse!

(Passend zum Thema habe ich heute übrigens eine wirklich interessante Entdeckung gemacht: Ich wollte es heute mal eher gemütlich angehen lassen, und dann je nach Lust eine längere Strecke machen. Nach 5 km habe ich dann festgestellt, dass ich gerade dabei bin, meine neue Bestzeit zu machen. Am Ende war es dann zwar doch keine Bestzeit, aber doch für meine Verhältnisse recht gut. Was habe ich daraus gelernt? Ich laufe sonst fast immer viel zu schnell los, so dass ich trotz hoher Anstrengung dann an Tempo verliere, und effektiv langsamer bin. Weniger ist also manchmal mehr!)
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