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Mein zweiter König-Ludwig-Marathon – Die Revanche

Mein zweiter König-Ludwig-Marathon – Die Revanche

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Disclaimer:
Ich verzichte hiermit auf sämtliche Warnhinweise und verweise im Hinblick auf die Vorgeschichte auf Danielas (Greenhörnchens) „Hall of Fame“ bzw. auf folgenden Thread:
http://www.laufen-aktuell.de/laufen-aktuell/content/forum/showthread.html?t=7628
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Davor
Kurz nach Hamburg stieg ich erst locker und dann recht heftig wieder ins Marathontraining ein. Ein ordentlicher Lauf als Revanche für das teils frustrierende Marathondebüt war mir wichtig. Die Kilometerumfänge lagen im Training zwischen 55 und 79km in der Woche. Vier Wochen vor dem Marathon konnte ich, wie berichtet, trotz Hitze in Herzogenrath eine tolle Bestleistung im Halbmarathon aus dem vollen Training heraus errennen. Ein paar anstrengende Trainingseinheiten im heimischen Siebengebirge sollte mir die nötige Kraft für die Anstiege im Allgäu geben.

Als Ziel hatte ich mir ein „ordentliches Durchlaufen“ gesetzt, eine Zeit so zwischen 4:05 und 4:15 sollte wohl „locker“ drin sein, bei extremer Hitze wäre ich auch mit einer sub 4:30h zufrieden.
Und wenn alles passt, ja , vielleicht wenn es richtig kühl ist, also dann könnte ja eventuell, wenn ich ein paar Minuten Vorsprung in der leichteren ersten Hälfte herauslaufe, also möglicherweise die sub4??

Sonntag, 17.07.

Fahrt nach Füssen, Parken und gegen 7:20 Uhr mal gucken, ob schon ein paar Foris eingetroffen sind. Connie (Lachmöwe) ist schon da und wir können uns etwas unterhalten. Dann taucht der Rest der Truppe auf, Eric (ET), Charly (Sprintluder), Volkmar (Moori) und Kerstin (running rabbit), die letzten beiden sportlich auf Fahrrädern unterwegs. Zuletzt gesellt sich noch Peter_g zu uns, eine stattliche Gruppe, Fotos werden gemacht, dann noch ein Besuch auf den wenig frequentierten Dixies, endgültig kampffertig machen, Kleiderbeutel abgeben, noch einmal 0,5l Wasser einfüllen und gegen 7:50 Uhr schlendern wir gemütlich Richtung Start in die Füssener Fußgängerzone.

Der Lauf

Ziemlich pünktlich fällt der Startschuß und es geht wieder einmal los. Connie, Eric und Charly sind schnell aus meiner Sichtweite verschwunden, aber ich will eh´ mein eigenes Tempo streng nach Puls gestalten. Dadurch würde ich den Umständen entsprechend gut durchkommen, die Zeit würde hoffentlich ok sein.

Zunächst geht es über das Kopfsteinpflaster durch die Fußgängerzone, hinunter zum Lech, der im Sonnenlicht wieder in einem tolles Grün strahlt. Über eine Lechbrücke geht es links Richtung Schwangau. Auf der breiten Straße verteilen sich die über 600 Marathonläufer sehr gut, jeder kann schnell nach seinem eigenen Rhythmus suchen. Ich halte meinen Puls bewusst niedrig, zügele immer wieder mein Tempo und lasse alle ziehen, die meinen, das tun zu müssen. Die ersten 3 km liegen so etwa bei 5:50min/km, also hake ich die sub4 gedanklich gleich hier ab, damit erst gar kein Streß aufkommt.

Durch eine Unterführung geht es auf den Radweg Richtung Königsschlösser. Auf der Strasse radeln Kerstin und Volkmar vorbei: „Sind die anderen vor Dir?“ – „Gaanz weit vorne!“. Links über die vorbildlich abgesperrte Strasse, vorbei an den wartenden Radlern, geht es durch schöne Allensträßchen an Schloß Bullachberg vorbei, die Ludwig-Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau immer im Blick. Nach 5km geht es in den Wald, der den Schwansee umgibt. Hier ist die erste Verpflegungstation, Becher mit Iso-Getränk und Wasser werden gereicht. Meine km-Zeiten liegen zwischen 5:30 und 5:50min/km, z.T. liegt das am leicht welligen Profil, aber gelegentlich habe ich auch einige Zweifel an den Abständen zwischen den Schildern, insbesondere auf der zweiten Streckenhälfte.

Es geht durch den Wald und bald taucht rechts der idyllisch gelegene Schwansee auf, den wir umrunden werden. Ein Läufer in orangem T-Shirt bleibt stehen und macht in aller Ruhe Fotos, dann läuft er weiter, überholt mich, bleibt wieder stehen um in aller Gemütlichkeit zu fotografieren. Diese Situation wird mich noch viele km begleiten. Ich kann den Fotoläufer verstehen, hier in dieser Landschaft finden sich eigentlich alle paar Meter sehr schöne Fotomotive.

Von der anderen Seite des Schwansees schallen Alphörner herüber, sie sind das nächste Etappenziel. Ein kleiner Platz, auch Kerstin und Volkmar stehen hier, feuern an, machen Fotos. Die größte Überraschung ist für mich allerdings, das die Alphornbläser nach Noten spielen. Ich dachte bisher, die pusten nur so auf den Dingern herum.

Nach der Umrundung des Schwansees geht es wieder auf dem Radweg Richtung Füssen, Volkmar und Kerstin zischen mit dem Rad vorbei zu ihrer nächsten Station.

Durch die Unterführung geht es auf eine hölzerne Lechbrücke und hier sind viele Zuschauer und feuern die Läufer an, ein bei diesem Landschaftslauf sonst eher ungewöhnliches Gefühl. Die nächste Verpflegungsstelle, hier ist das Feld schon so weit auseinander gezogen, dass es für jeden Läufer individuelle und problemlose Becheranreichung gibt. Wieder je einen Becher Iso und Wasser getrunken, einen Becher Wasser über den Kopf, denn die Temperaturen in der Sonne deuten doch an, dass es Mitte Juli ist. Irgendwo hat es hier sicher auch ein 10km-Schild gegeben, aber das habe ich übersehen. Etwas weiter öffnet sich rechts der Blick auf den Forggensee, ein riesiges Wasserareal mit eigener Schifffahrtlinie. Ich lasse den Blick über den See schweifen, genieße den Lauf. Später werden hier wieder viele Segelboote unterwegs sein, aber um diese recht frühe Stunde ist noch nicht viel los auf dem Wasser.

Wenig später laufen wir am Festspielhaus vorbei, dass wunderbar am See liegt. Hier wird seit März das neue Musical „Ludwig2“ aufgeführt, links auf der Wiese duellieren sich schwarze Metallfiguren.
Trotz der schönen Strecke behalte ich ständig meinen Puls im Blick, um nicht das Tempo zu überziehen, denn der zweite Streckenabschnitt ist der deutlich schwierigere. Meine km-Zeiten pendeln weiter unbeirrt zwischen 5:30 und 6:00 min/km, je nachdem, ob der Kurs gerade leicht ansteigt oder abfällt.
Ein Stück über eine wieder vorbildlich abgesperrte Strasse, vorbei am Sportstudio und dann kommen rüber zum Hopfensee die ersten deutlichen Anstiege. Ich lasse auch hier meinen Puls Regie führen, passe mein Tempo an. Diese Steigungen sind tückisch, denn man ist noch recht frisch und die Gefahr, hier hochzustürmen, ist sehr groß. Aber die Strecke ist noch lang und das Beste kommt noch.

Die Strecke hinunter zum Hopfensee beschleunige ich etwas und ich fühle mich großartig. Trotzdem beschleicht mich ein seltsames Gefühl, denn hier bin ich im letzten Jahr völlig eingebrochen, das darf dieses Jahr eigentlich nicht passieren. Die Kilometer von ca. 16 bis ca. 21 führen komplett auf dem Uferweg fast einmal um den ganzen Hopfensee herum. Auch dies ein wunderschöner Streckenabschnitt, allerdings weitgehend ohne Schatten.
Auf der Hopfener Uferpromenade gibt es wieder viel Zuschauerzuspruch und auch Kerstin und Volkmar sind wieder zur Stelle. Volkmar hat einen Sprecher mit Mikro informiert und so bekomme ich beim Vorbeilaufen eine individuelle Begrüßung. Das motiviert.

Vorbei am Strandbad geht es etwas ruhiger am Schilfgürtel vorbei. Aus dem Schilf drückt schwüle Luft auf den Weg und ich freue mich auf die nächste schattige Waldpassage. Ich horche sorgenvoll in mich hinein, aber natürlich bin ich von einem Einbruch wie im letzten Jahr weit entfernt. Ab km 17,5 stehen alle 5km auch reine Wasserstellen, so dass jetzt alle 2,5km für Flüssigkeitsnachschub und kühlen Kopf gesorgt ist.

Auf dem sonnigen Weg kommt mir unter anderem eine Frau mit ziemlich mißmutigem Gesicht entgegen. Sie schiebt ihr Fahrrad neben sich her, offensichtlich genervt von den Läufern, die sie bei Ihrer Freizeitgestaltung stören. „Sind Sie jetzt endlich der Letzte?“ blafft sie mich an. „Nein, noch lange nicht“ lächele ich zurück. Fluchend schiebt sie ihr Fahrrad weiter.
Kurz vor der 20km-Verpflegungstelle verleibe ich mir mein Powergel ein, ein Becher Iso, Wasser in den Hals, Wasser über den Kopf, weiter geht es. Hier ging es mir im letzten Jahr schlecht, jetzt geht es mir hervorragend, auch wenn es zunehmend wärmer wird. Der Wald ist schattig und die reifen Heidelbeeren lachen mich an. Sorry, keine Zeit.

Die HM-Marke passiere ich etwa bei 2:02h, das ist schneller, als ich vermutet hätte, ich laufe also etwa auf eine 4:10h. Das ist gut. Vor allem ist es schon 11min schneller als im letzten Jahr, allerdings hatte ich da für die zweite Hälfte 2:41h benötigt und ich habe vor, das heute deutlich schneller zu absolvieren, schöne Landschaft hin, Alatsee her.

Kurz vor Ende der Hopfenseerunde steht dann noch die offizielle Hoffotografin. Ich winke in die Kamera, ein Lächeln fällt mir nicht schwer, ich habe heute wirklich Spaß an diesem Lauf. Die nächste Wasserstelle, km 23 in 5:01min. Naja, so schnell war ich ganz sicher nicht.

Dann sind Kerstin und Volkmar wieder da. „Eric ist nur 40sec vor Dir, los Zwischenspurt, den holst Du ein“. Nix Zwischensprint. Aber die beiden begleiten mich auf den nächsten 5km mit dem Fahrrad, einer links, der andere rechts. Das ist schön, ich kann mich mit den beiden unterhalten, vor allem mit Kerstin, die extra nur für dieses Wochenende aus Frankreich angereist ist und heute Nachmittag schon wieder zurückfahren muß.

Kurz vor km 25 kommt dann tatsächlich Eric in Sicht, obwohl ich mit km-Zeiten von 5:45 bis 6:00min nicht wirklich fix unterwegs bin. Aber er hat sich wund gelaufen und plagt sich arg. Wir plaudern ein wenig, dann bin ich vorbei. Aber nicht nur an ihm. Mein erstes Gel-Chip wird gehamstert und weiter geht es.
Ich überhole nun ständig Läufer. Einige gehen an den Stellen, an denen ich letztes Jahr auch zum ersten Mal gegangen bin: in der sonnigen Gesteinswüste des Autobahnneubaus, auf dem Anstieg zu einer Brücke. Ich laufe, immer weiter. Das fühlt sich gut an.

Allerdings nimmt meine Kommunikationsbereitschaft mit meinen liebevollen Fahrradbegleitern stark ab, aber bald machen sich die beiden auf Richtung Alatsee. Wir müssen nun zunächst Richtung Füssen und mir graut etwas vor dem nächsten zu erwartenden Anstieg, den ich mich letztes Jahr gehend hochgequält habe. Aber wie das so geht im Leben: Diesmal ist dieser Anstieg relativ harmlos, ich laufe ihn locker hinauf und sammle dabei noch ein paar Mitstreiter ein.

Km 30 wird passiert, die Uhr zeigt knapp über 2:54h, letztes Jahr hatte ich bis hier fast 3,5h benötigt. Und es geht mir immer noch gut, wenn auch nicht mehr ganz so locker. Der nächste Gel-Chip wird zerbissen.

Am Waldrand entlang wird es auf der linken Seite etwas städtischer und ich weiß, dass gleich die nächste Verpflegungsstelle kommt. Hier habe ich im letzten Jahr lange Zeit plaudernd, essend und trinkend verbracht, dabei fast gleichgültig 10min für den km 31 benötigt. Ich schnappe mir einen Becher Iso, zwei mit Wasser und lege in Gedenken an letztes Jahr zum ersten Mal eine kurze Gehpause zum Trinken ein. Dann laufe ich weiter, freue mich darauf, gleich Anke zu sehen.

Recht, links und dann der erste wirklich heftige Anstieg. Oben steht Anke, macht Fotos, lächelt mich an. „Wie geht es?“ „Deutlich besser als letztes Jahr“. Ich laufe wieder an, um ein deutlich positives Zeichen zu setzen, denn hier war letztes Jahr an Laufen nicht zu denken. Allerdings werde ich brutal von einem vor mir stehenden Rettungsfahrzeug ausgebremst. Vor uns eine enge Kurve, darin links zwei Pkws hintereinander, die den Berg hinunter wollen, recht das Rettungsfahrzeug und 4-5 Läufer auf dem Weg nach oben. Nix geht, blockiert. Wir stehen. Es wird gehupt und gepöbelt. Zwei Läufer wollen sich an den Autos vorbeiquetschen, keine Chance. Dann geht es aber doch irgendwie weiter.

Die Strasse hinauf zum Alatsee ist zunächst einfach nur recht wellig mit ein paar kleineren Anstiegen. Im Gegensatz zum letzten Jahr kann ich hier recht locker laufen, aber die km-Zeiten überschreiten jetzt zum Teil doch deutlich die 7min-Marke. Und gute Vorsätze hin, Schweinehundbesieger her, die beiden letzten Anstieg sind mir zum Laufen einfach zu heftig, schnelles gehen ist angesagt. An einem Streckenstück kann man links in einen kleinen Weg hineinsehen und hört das Getrappel von vielen Füßen. Dann sieht man auf der anderen Seite die Läufer, die den Alatsee schon hinter sich haben und sich ins Ziel hinunterstürzen. Kein Streckenposten in Sicht, ob hier wohl jemand der Versuchung nachgibt und abkürzt?

Dann der Brunnen auf der rechten Seite, von dem ich weiß, dass er am höchsten Punkt der Strecke steht. Das Schlimmste ist geschafft, ich bin überglücklich. Ich wanke auf den Brunnen zu, eine Radfahrerin macht bereitwillig Platz, Schwamm eintauchen und weiter geht es. Leicht bergab laufen wir auf den Alatsee zu, rechts sind Kerstin und Volkmar wieder zur Stelle.

Mittlerweile ist es 11:30Uhr, es ist warm und am Alatsee ist wunderbares Strandvergnügen angesagt. Mitten in dieser Freibad-Idylle stehen wieder drei Alphornbläser. Volksmusik-Fan werde ich dadurch sicher nicht, aber schön ist es trotzdem. Dann bin ich auch schon um den Alatsee herum. Ich weiß, dass noch zwei oder drei üble Anstiege kommen, aber die sind nur sehr kurz und der Rest geht weitgehend bergab. Meine km-Zeiten zeigen erst wieder eine 6 vorne, dann auch knapp eine 5. Nun ja, die 4:10h sind Geschichte, der Anstieg hat mich mit den 7er km-Zeiten doch deutlich mehr Zeit gekostet als vermutet. Eine 4:20 müßte ich aber wohl packen können, oder sogar 4:15h? Wie immer fällt mir das Rechnen wenige km vor dem Ziel nicht leicht, also warten bis km 40, ab da sind es dann keine 15min mehr.

Eine Passage geht geradezu halsbrecherisch bergab, ich renne Vollgas hinunter, immer kurz vor dem Überschlagen, aber mit der vagen Hoffnung, die Geschwindigkeit noch gerade so unter Kontrolle zu haben. Für die Oberschenkel ist dieser Teufelsritt allerdings zu diesem Zeitpunkt Gift. Sie fangen an zu schmerzen, aber hier kann ich einfach nicht zurückschalten.
Seit ein paar Kilometern liefere ich mir schon ein interessantes „Duell“ mit einem Italiener. Er geht, ich überhole ihn. Irgendwann kommt er dann von hinten angerannt, überholt mich, läuft weiter, geht wieder, ich überhole ihn …. Diese Geschichte geht so 7 oder 8 Mal, eine interessante Variante des Intervalltrainings auf den letzten Kilometern einer Marathonstrecke. Aber irgendeine Gehpause von Roberto ist dann wohl doch zu lang, er bleibt weg und wird eine knappe Minute nach mir das Ziel erreichen.

In meinem Geschwindigkeitsrausch entgehen mir irgendwie die Kilometerschilder, aber so wichtig finde ich das jetzt nicht. Die Strecke wird flacher und ich kann noch wunderbar laufen. Immer weiter, Schritt für Schritt. Kein Einbruch ist jetzt mehr zu befürchten, das Adrenalin bricht sich seine Bahnen. Das km-Schild 40 passiere ich mit einem Blick auf die Uhr: 4:01:32, ja, das sollte doch für sub 4:15h reichen. Zwar kommt noch der Brutalanstieg vor der Fußgängerzone aber ich habe wieder sehr gut Fahrt aufgenommen.

Nachdem sich an den Anstiegen der Puls recht niedrig gehalten hat, schnellt er jetzt wieder in die Höhe. Egal, Sieg oder Blut im Schuh.

Für die Schönheit des grün in der Sonne funkelnden Lechs habe ich auf den letzten beiden Kilometern nur eingeschränkt Aufmerksamkeit. 5:15min, 5:30min, 5:45min, wo ist denn dieses blöde 41km-Schild, 6:00min, 6:15min, na hoffentlich hab ich es übersehen. Die Zuschauer werden mehr und dann geht es endlich links hoch, nur noch ein paar Hundert Meter, aber diese höllische Steigung. Rechts das 42km Schild. 9:34min für die letzten beiden Kilometer, quatsch, völliger Nonsens, ich quäle mich den Berg hoch, tappe auf das Kopfsteinpflaster.

Dann wird es flacher. Fußgängerzone, noch um eine Kurve, der Brunnen, Absperrbänder, Rechtskurve, da hinten ist das Ziel. Ich reiße mir den Buff vom Kopf, 4:11:xx, haha. Ich nehme einen halben Gang heraus, mein Gott ist das schön. Ich genieße diese letzten 150m wie nie zuvor, schaue ins Publikum, das hier zahlreich hinter den Absperrbändern steht und jubelt. Links ein Rotschopf, das ist Daniela, dahinter Volkmar, ein Siegerlächeln für die Kamera, da steht Anke, weiterlächeln, aber das fällt mir überhaupt nicht schwer. Dann die grüne Matte, der Zielfotograf, die Medaille wird mir umgehängt.
Es ist vollbracht, was für ein wundervoller Lauf.

Meine Uhr habe ich kurz nach 4:12h abgestoppt, fast eine Dreiviertelstunde schneller als im letzten Jahr, eine geglückte Revanche. Alles richtig gemacht, erste Hälfte in 2:02, zweite Hälfte in 2:10, für diese Strecke fast perfekt finde ich.

Ich schütte wahllos Getränke in mich hinein, Becher auf Becher, Iso-Kirsch, Iso-Ananas, Cola, Wasser, egal, immer weiter, 10-12 Becher werden es locker gewesen sein. Dazu jede Menge Apfelschnitze. Die in der Sonne geschmolzenen Powerbar-Riegel machen mich dagegen nicht so an. Charly steht neben mir, er ist auch super durchgelaufen in 4:02h, wir unterhalten uns, Anke macht Siegerfotos.

Nachdem ich mich ganz gut erholt habe, mache ich mich mit Anke auf Fori-Suche. Dank Danielas Frisur ist die Truppe einfach auszumachen. Ich freue mich, mit Regina und Ralf bereits bekannte Gesichter wieder zusehen und auch endlich Uschi und Abe kennen zu lernen. Überrascht aber sehr froh bin ich, dass Eric auch schon im Ziel ist, Respekt vor dieser Quälerei. Connie war natürlich auch schon lange da, meinte irgendwie hätte sie sich wohl auf der ersten Hälfte übernommen und die zweite dann als Genusslauf gestaltet. Ja, so möchte ich hier auch einmal 3:52h laufen.

Mich zieht es zu meiner Hoteldusche, wir verabreden uns für später im Zelt.
Irgendwann machen wir uns auf Richtung Festzelt. Dort hängen schon Fotos, aber erstmal was trinken. Auf den Bänken sitzen noch Volkmar, Eric und Charly, die Ehrwaldtruppe und Kerstin sind leider schon weg.
Urkunde abholen, Bilder vom Hopfensee und Zieleinlauf kaufen, alles geht perfekt organisiert im Minutentakt.

Zum Abschluß noch ein paar statische Daten:
Bruttozeit: 4:12:37 (netto selbst gestoppt 4:12:09, Vorjahr 4:54:39)
Gesamt: Platz 274 von 513 (Vorjahr 548 von 628)
M40: Platz 64 von 119 (Vorjahr 140 von 155).

Danke fürs Lesen :hallo:
Gruß
Peter

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Hallo Peter,

na, das sind doch tolle Ergebnisse, Glückwunsch! :daumen: Und wenn ich mir das so anschaue mit Deinem Ergebnis vom letzten Jahr und von diesem Jahr, dann schaffst Du das beim dritten Versuch aber locker unter 4 h... :wink:

Vielleicht begegnen wir uns ja bald mal im Siebengebirge (wenn Du an mir vorbeiflitzt und ich nur noch Deinen Windhauch spüre, während ich mit hochrotem Kopf vor mich hinkrieche... :D ), ich möchte demnächst mal anfangen, mit dem Lauftreff Siebengebirge in der Anfängergruppe zu trainieren. Immer nur im Flachen laufen bringt ja auf Dauer auch nix...

Dann tipp mich wenigstens mal an, wenn Du mich überholst... :wink:

3
Hallo Peter,

Glückwunsch zur tollen Leistung !

Habe allerdings nur den letzten Absatz gelesen. Die ganze Story muss ich mir später "reinziehen". :D

Gruß,
Ray

Glückwunsch

4
Auch von mir einen Glückwunsch.
Die Steigerung deiner Laufleistung ist eigentlich nur noch mit diesem detaillierten unterhaltsamen Laufbericht zu vergleichen.
Dein Bericht hat mich total Laufgeil gemacht und ich werd später trotz des beschixxenen Wetters eine Runde drehen.

Danke
Oliver

5
Gratuliere Peter, toll gelaufen. Und toll geschrieben dazu :daumen:

CU Sigi

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Glück Auf Peter !

Glückwunsch zur gelungenen Revanche ! :daumen: Geht doch !!! :nick:

7
Super gelaufen. Ich war auch vor Ort und habe Dich sicher (unbekannterweise) bewundert, wie Du den Anstieg zum Alatsee hochgestürmt bist. :daumen: Mein Bruder war nicht ganz so dynamisch unterwegs - aber bei der Strecke und den Temperaturen war jedes Finish ein Erfolg.
Gratulation nochmals und Danke für den schönen Bericht.

Gruß
Uli

8
:eek: Irgendwie unterstellt dieser Bericht, man würde einfach so immer schneller :wink: - gib es zu, du hast geübt :daumen: . Glückwunsch zu diesem :geil: Lauf
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Peter,

ich gratuliere!
Schöner Lauf, schöner Bericht. ich hatte ihn mir extra für einen schönen ruhigen Nachmittag mit Regen aufgehoben!

Schönes Wochenende wünsche ich Dir
mandy
mein Blog: AmandaJanus

11
Hallo Peter,

danke für den schönen Bericht &
Glückwunsch zu der tollen Zeit!

Alles richtig gemacht. Wer am Alatsee Leute einsammelt, hat sich das Rennen richtig eingeteilt. Vor drei Jahren ist mir das dort allerdings nicht gelungen :hihi: :hihi:

schönen Gruß
Lars
Ava-Foto: Frankfurt 2011. Frühstück.
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