Da ich aber seit einiger Zeit in Marburg wohne und mehrer Bekannte mitlaufen wollten, ein Teil der Strecke meine Standardstrecke ist und sowieso nur das Mitmachen zählt, habe ich nach einigem hin und her beschlossen, dass es einen Versuch wert wäre.
Mein Ziel: das Ziel.
Knapp 2 Wochen vorher schaffte ich es, mir irgendwas im Mittelfuß zu zerren, nicht zu schlimm, aber ich bin dann nicht mehr gelaufen.
Und seit Mittwoch waren die Beschwerden dann vollkommen weg. Trotzdem hatte ich Dienstag Abend meiner Familie und meiner Cousine, die auch mitlaufen würde, ab.
Durch das umgehende Telefonat mit der Cousine wieder umgestimmt - einen Versuch ist es schließ0lich wert, sie brauche auch 2:30 und dabei sein ist alles - Donnerstag die Entscheidung: Ich laufe doch.
Hin und her und dabei habe ich alle mitgerissen.
Freitag holten wir (Cousine und ich) uns die Startnummern ab und trafen uns mit einigen weiteren Läufern, die wir kannten.
Mein Gott, welch eine Aufregung. Die war übrigens auch dafür verantwortlich gewesen, dass ich nichts als ein haöbes trockenes Brötchen gegessen hatte... drei Stunden vorher.
Also noch schnell, kurz vorm Start eine halbe Banane.
Als der Startschuss um 19 Uhr fiel war ich kurz vorm ausflippen vor Aufregung und Euphorie. Die Stimmung war ziemlich cool.
Als ich im Gedränge über die Startlinie ging und langsam lostrippeln konnte, dachte ich bald mein normales Tempo gefunden zu haben... anfangs blieben wir auch noch einigermaßen in unserem Grüppchen zusammen.
Die ersten drei km lief ich ziemlich genau 6 min / km, da das aber nicht mein Tempo ist, veranschiedete ich mich von den anderen und ließ mich zurückfallen...
Ab km 8 gab es anscheinend nur noch Leute, die mich überholten und ich wurde immer, immer langsamer.
Es schein niemanden zu geben, der in meiner Nähe mein Tempo lief und ihc dachte: Das schaffe ich nie.
Herzlichen Glückwunsch, Missus, für diesen viel zu schnellen Start.
Die zwei Wochen Pause vorm Lauf und überhaupt für die fixe Idee mitzumachen.
Man denkt ja nur, man könne nicht mehr, aber man kann!
Die Verpflegungsstationen kommen im 4 km Takt und ich nehme an der zweiten schon 2 Becher... der Rest ist gerade gut genug für einen kleine Dusche... und es wird kalt.
Ich fange an tierisch zu frieren und laufe und stolpere weiter... ich rechne dauernd den Anteil der Gesamtstrecke aus, den ich hinter mir habe, rechne Zieten, hin und her, um mich zu beschäftigen, während ich dahin krieche und sieche.
Es überholen mich Omis und Opis (sry ;), RESPEKT) mit gestählten Körpern und jemand mit ner Bandage am Knie.
Zwei sehe ich bei den Sanis und dann überholen sie mich wieder, ich sehe sie bei den nächsten Sanis und dann überholen sie mich wieder total locker... und immer noch ist es mir viel zu kalt.
Ich nutze die dritte Verpflegungsstation (an der ich Zitronentee ergattere) um ein Stück zu gehen und wünsche mir, dass könnte ich jetzt nur noch tun...
aber auf der Wiese sitzen massenhaft Leute... und sehen, wie ich von der letzten weit und breit sichtbaren Person überholt werde...
aber ich laufe noch... noch an dieser Wiese vorbei... nur noch an der Wies vorbei... ich bin die letzte, abgeschlagen nach 12 km....
erst die Hälfte... das schwirrt mir im Kopf rum.
Und als mir dann die Worte meiner Lieben einfallen als ich gehend km 13 passiere habe ich das Gefühl mir bleibt endgültig die Luft weg-
"Ich bin so stolz auf Dich, wenn Du das machst." ... etc.
Wahnsinn, ich gehe einen HM. Da kann man ja mächtig stolz sein, auf einen Abendspaziergang.
Wenigstens wird mir wieder wärmer, ich beschließe, dass ich Zucker brauche und nehme an der nächsten Station wieder was Süßes zu trinken.
Ich gehe ein paar km, laufe zwischendurch immer wieder, angespornt von den Marathonis, die mich mittlerweile überrunden und immer wieder mal ermuntern. Aber stets nur ein paar Meter, dann falle ich wieder in "Geh"-Schritt...
Die Marathonis haben bereits 30 km hinter sich, als ich glaube ich die 18 oder 19 passiere...
Ich laufe wieder. Gehe. Ab 20 laufe ich bis zum Stadion...
jemand sagt: "Marathon nach links..." - "Leider nicht" *g* muss ich lachen und biege nach rechts ins Stadion ein.
Die ganzen Leute und der Gedanke ans Ziel nach über Zweieinhalb Stunden beflügel mich ein letztes Mal. Nur noch eine dreiviertel Stadionrunde...
ich passiere meine Familie und Mitläufer
, gebe Gas als ich die Zeitanzeigetafel sehe und laufe ( 
- ausnahmsweise) nach 2:39 ins Ziel. Wie scheiße es mir danach ging, kann ich Euch gar nicht sagen.
Kotz ich, kotz ich nicht?
Steh ich hier, geh ich da...? Kotz ich, oder nicht? *g*
Hab erst Mal die Gräten hochlegen müssen aber sobald die oben waren, ging es mir wesentlich besser, noch Schoki und Cola... perfekt.
Und zu Hause dann ein mächtig gutes Essen.
LG,
Missus.
allerdings ohne irgendwelche Gehpausen, gute Grundschnelligkeit scheinst du also zu haben. 
(Bremen)
Aber vermu
