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Wenn Engel laufen, weint der Himmel...

Wenn Engel laufen, weint der Himmel...

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Hallo liebe Läuferkolleginnen und -kollegen,

nachdem ich im Mai mein Wettkampfdebüt über 10 km gegeben hatte, fand heute mein zweiter Laufwettkampf statt: Der Brückenlauf in Goßfelden, einem Dorf im Lahntal, das nur wenige Kilometer von meiner Heimatstadt Wetter entfernt ist. Da ich zum Zeitpunkt der Anmeldung an warmes Wetter geglaubt hatte, hatte ich mich diesmal nicht zum 10 km-Hauptlauf, sondern zum 4,3 km-Jedermannslauf entschieden (ich weiß schon - das ist keine wirkliche Langstrecke :) ). Es interessierte mich auch, wie ich auf einer Strecke abschneide, auf der ich, wollte ich sie ambitioniert laufen, von Anfang an ordentlich Tempo machen mußte. Im Training gehe ich es ja meistens gerade auf dem ersten Kilometer gemütlich an. Andererseits hatte mir auch ein 5,2 km-Tempolauf vor etwa sechs Wochen Mut für die kürzere Strecke gemacht, den ich, ohne an die absoluten Grenzen zu gehen, in 24:25 absolviert hatte.
Freunden und Kollegen, die mich nach meiner angepeilten Zeit fragten, antwortete ich, daß 20:30 schon ganz zufriedenstellend für mich wären. Insgeheim liebäugelte ich dagegen mit einer Zeit unter 20 Minuten. Die wöchentliche Leichtathletik-Übung im Marburger Universitätsstadion mit einigem Sprung-, Sprint- und Mittelstreckentraining hatte ich im soeben zuende gegangenen Semester schließlich unverletzt überstanden und wußte daher, daß ich mich auf meinen Bewegungsapparat auch bei relativ hoher Belastung voll verlassen kann.

Als ich in Goßfelden eintraf, war das Wetter noch ziemlich meinem Geschmack - heiter bis wolkig bei knapp über 20°C. Es kam aber, wie es wohl kommen mußte - um 17:15, 15 Minuten vor dem angepeilten Startzeitpunkt, setzte ein heftiger Regenschauer ein. Bereits mein erster Wettkampf hatte ja im strömenden Regen stattgefunden. Zwar beruhigte sich das Wetter daraufhin wieder ein wenig, aber es nieselte weiter und die Temperatur ging erheblich zurück. Hinzu kam die Tatsache, daß sich der Start um über 10 Minuten verzögerte. Ich vertrieb mir die Wartezeit, indem ich ein paar mal die Straße auf und ab lief, um den Körper nicht zu sehr auskühlen zu lassen. Insgesamt also waren es für eine so kurze Distanz ganz und gar keine idealen Bedingungen. Das Teilnehmerfeld war übrigens mit rund 20 Läufern sehr überschaubar, die Gefahr, auf dem stellenweise etwas engen Feldweg in ein Gedränge zu geraten, also eher gering.
Nach dem Start lief ich zunächst etwa einen knappen Kilometer in einer kleinen Gruppe mit, mußte dann aber einsehen, daß deren Tempo für mich nicht durchzuhalten war. So lief ich fortan meine eigene Geschwindigkeit, genau so, wie ich schätzte, sie bis zum Ziel durchhalten zu können. Die Strecke verlief zunächst durch die Felder bis zum nächsten Dorf Sarnau, das sich lückenlos an Goßfelden anschließt, und dann auf der für den Autoverkehr vorübergehend gesperrten Dorfstraße zurück nach Goßfelden. Unterwegs wurde ich von meinem Vater gefilmt und von einem guten Freund mit der Digicam photographiert. Das ist mir immer sehr wichtig, um nachher meine Lauftechnik analysieren zu können und um ein paar visuelle Erinnerungen an einen Wettkampf zu haben. Im letzten Drittel spürte ich doch noch gewisse Schmerzen, nicht in den Beinen zum Glück, sondern in den Armen! Das war bei meinem 10er im Mai zwar auch schon ein bißchen so gewesen, aber diesmal waren sie stärker - ein Indiz dafür, daß ich näher an der Leistungsgrenze lief. Im Ziel, das ich tatsächlich nach 19:44 erreichte (leider konnte mich ein Gegner noch auf den letzten 500 m überholen und lief 1s vor mir ein :motz: ), mußte ich mich folglich auch zuerst mal kurz auf den Boden legen, war nach ordentlichem Durchschnaufen aber schnell wieder fit. Eine Stunde nach dem Lauf konnte ich mir sogar noch eine Urkunde abholen. In der Zwischenzeit hatte übrigens die amtierende hessische 10000 m-Vizemeisterin Alina Schulte im Hauptlauf den 11 Jahre alten Streckenrekord der Frauen geradezu pulverisiert - mit einer zum niederknien schönen Lauftechnik.

Insgesamt also mal wieder ein Wettkampf bei Mistwetter, bei dem ich, an meinen Erwartungen gemessen, dennoch ein schönes Ergebnis erzielen konnte. Allerdings war es subjektiv ein härteres Rennen als der 10er im Frühjahr. Ich bin im Prinzip die ganze Zeit "am Anschlag" gelaufen. Aber so soll´s ja in einem Wettkampf auch sein. Hinterher habe ich mich gefragt, ob ich wohl besser hätte sein können, wenn ich moderater angegangen wäre, anstatt forsch loszulaufen und mich dann von oben auf das Dauertempo einzupendeln. Letztlich kam ich aber zu dem Schluß, daß ein starker Beginn vielleicht eher meinem Charakter entspricht. Wenn ich nach der ersten Streckenhälfte auf die Uhr sehe und merke, daß ich gut in der Zeit liege, gibt mir das für die zweite Hälfte das nötige Selbstbewußtsein - auch wenn auf diese Weise für den Endspurt nicht mehr viel Energie übrigbleibt.
Für die Zukunft wünsche ich mir nun endlich einmal ein Rennen bei Sonnenschein.

Schöne Grüße,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng,

ist es nicht manchmal komisch mit dem Wetter, selbst wenn die ganze Woche die Sonne scheinene würde, selbst ein ganzes Jahr, wenn ich Wettkampf laufe, dann wird es allerhöchstens leidlcih erträgliches Wetter. A

Aber es ist doch gut gelaufen :daumen: . Sonnenschein wünsche ich Dir auch fürs nächstemal...mir übrigens auch :D

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Gratuliere zu der tollen Zeit, dein Laufstil sieht aber auch sehr dynamisch aus :daumen:

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Hallo Martin! :hallo:

Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Zeit! :daumen: :Respekt: vor deiner Leistung!

Mach weiter so!

Liebe Grüße

Tanja
Niemals die Hoffnung aufgeben,weiter kämpfen:daumen: und niemals den Spaß verlieren!:) Lasst die Sonne in eure Herzen:nick:

http://www.meinewebseite.net/silverangel26

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Tolle Zeit, schöner Bericht und klasse Fotos!

DANKE

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So, jetzt ist auch die Ergebnisliste veröffentlicht. 11. von 18 bin ich geworden.
Vielen Dank für die netten Glückwünsche. Vor allem Guenthis Laufstilkompliment hat mich als unverbesserlichen Ästheten sehr gefreut. Unser Leichtathletiktrainer hat die Übungen immer mit dem Lauf-ABC begonnen. Das hat wohl seine Wirkung nicht verfehlt.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
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10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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