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Reizhäufigkeit und Superkompensation

Reizhäufigkeit und Superkompensation

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Hallo Läufer(innen),

ich möchte eine eigene Erfahrung zur Diskussion stellen:

Um den Körper zu trainieren soll man Reizhäufigkeit, Reizintensität und Reizumfang steigern.

Mit den letzten beiden habe ich gute Erfahrung gemacht. Intervalle sind super, der lange Lauf ist eine Grundvoraussetzung für den Marathon.
Bleibt die Reizhäufigkeit. Viele (Top-)läufer trainieren jeden Tag, sogar z.T. mehrmals. Anders lassen sich wohl Wochenkilometerleistungen von >100 km kaum realisieren.

Das tägliche Training widerspricht jedoch der Superkompensationstheorie.

Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, daß man sich mit täglichem Lauftraining das Immunsystem ruinieren kann. (Extreme Anfälligkeit gegen Erkältungskrankheiten.) Seit einiger Zeit verfolge ich nun das Prinzip auf jeden Belastungstag folgt ein Ruhetag. Der Muskel wird in den Pausen stärker, nicht während der Belastung. Der Erfolg ist beeindruckend.

Was sind Eure Erfahrungen ?

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Auch ohne Steigerung der Belastungsnormativa "trainierst" du, der Trainingsreiz wird mit angepasster Leistungsfähigkeit jedich geringer. Um weitere Fortschritte zu erzielen, muss der Trainingsreiz intensiver oder u.U. auch nur "anders" werden. Dummerweise muss man aber für immer kleiner werdende Fortschritte immer größere Anstrengungen unternehmen.
Ein tägliches Training widerspricht keinesfalls der (eh in Frage gestellten) Superkompensationstheorie, auch hier gibt es natürlich einen Wechsel von Be- und Entlastung. Auf entsprechend hohem Niveau besteht ja auch eine höhere Regenerationsfähigkeit und nach etwas, was für einen Bekele ein Regenerationsläufchen ist, würden die meisten von uns wahrscheinlich eine Woche Pause brauchen :-)
Ein Tag Pause nach jedem Training funktioniert nur auf relativ geringem Niveau oder auch einfach bei geringer Belastbarkeit - bei hohen Ambitionen kommt man mit 3,5TE/Woche einfach nicht weit. Das muss aber jeder für sich selbst rausfinden - da gibt's keine Gesetze zu ...

Grüße - Uli -

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Hallo!
Hornatio hat geschrieben:Viele (Top-)läufer trainieren jeden Tag, sogar z.T. mehrmals.
Klar.
Anders lassen sich wohl Wochenkilometerleistungen von >100 km kaum realisieren.
Ab einem gewissen Umfang braucht man mehr als eine Einheit am Tag, das ist richtig. Gerade im Marathontraining würde ich die Grenze aber etwas höher setzen. Ich bin letzte Woche (in diesem Jahr bisher meine umfangsstärkste) 122km in sechs Einheiten gelaufen.
Das tägliche Training widerspricht jedoch der Superkompensationstheorie.
Interessant, dass Uli sagt, die Theorie hätte ihre Probleme. Es widerspricht ihr aber auch nicht. Erst einmal sind die Trainingseinheiten ja verschieden. Und warum sollten zwei Tage zwischen zwei Einheiten prinzipiell besser sein als ein Tag? Selbst wenn Du einmal am Tag trainierst, schläfst Du ja sogar zwischen je zwei Einheiten.
Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, daß man sich mit täglichem Lauftraining das Immunsystem ruinieren kann. (Extreme Anfälligkeit gegen Erkältungskrankheiten.)
Das ist so, wenn Dein Training momentan für Dich zu viel ist. Das kannst Du aber nicht verallgemeinern. Nach einem anderen Thread frage ich mich, ob Du nicht vielleicht zu wenig schläfst, wenn Du mehr trainierst.
Seit einiger Zeit verfolge ich nun das Prinzip auf jeden Belastungstag folgt ein Ruhetag. Der Muskel wird in den Pausen stärker, nicht während der Belastung. Der Erfolg ist beeindruckend.
Wie Uli schon schreibt, sind 3-4TE/Woche auf Dauer zu wenig, wenn Du wirklich sehen willst, was Du kannst.

Umfang ist wichtig. Für mich war dieses Jahr bis vor kurzem läuferisch ziemlich enttäuschend. Momentan läuft es aber wieder gut. Dabei stieg die Form, als ich endlich mal wieder den Hintern hoch bekommen und für ein paar Wochen den Umfang gesteigert habe. Weil es zeitlich bei mir da gerade nicht ganz leicht war, habe ich wenigstens dann ein paar Kilometer gesammelt, als ich Zeit hatte. Mindestens 50km von Mo-Fr, 50km am WE. Am Wochenende waren es drei Einheiten, insgesamt 7TE an sechs Tagen. Ging gut. Momentan bin ich schon wieder richtig in der Marathonvorbereitung, so dass ich den Samstagmorgenlauf eingestellt habe, weil der lange Lauf länger georden ist, so dass ich ohnehin am Wochenende auf ein paar Kilometer komme.

Natürlich mache ich solche Umfänge nicht zum ersten Mal, ich bin sie gewohnt. In den letzten Jahren hatte ich auch in etwa 4500km/Jahr. Womit ich übrigens nicht zu denen gehöre, die besonders viel trainieren. Ich bin mir auch sicher, dass ich meine Leistungen verbessern könnte, wenn ich mal dauerhaft meinen Trainingsumfang erhöhen würde. Aber darunter würde anderes zu sehr leiden.

Gruß,

Carsten

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Ja, aber wie soll man denn den Umfang steigern. Wenn man das langsam macht, kann man ja erst bei 3-4 TE in der Woche erst nach Monaten 7 TE pro Woche trainieren, oder?

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Hi Bucki,

so ungeduldig? :-) Du machst doch hoffentlich sowieso mindestens 5TE/Woche, oder? Hast Du Dir mal den Link angesehen, den ich in Daniels Thread gepostet habe? Ihr jungen Leute dürft ruhig ordentlich laufen ;-)

Man muss auch nicht übervorsichtig sein. So lange es sich locker anfühlt, kann man ruhig erhöhen. Wenn man sich immer schon vor der Trainingseinheit müde fühlt, dann sollte man anfangen aufzupassen. (Wobei man auch nicht vor jeder Trainingseinheit frisch sein muss.) Und ohnehin, wenn man Beschwerden hat.

Ansonsten kann jemand, der ansonsten 50km/Woche macht ruhig, mal eine 80er-Woche machen. Ich habe auch vor, vor dem Marathon noch zwei 140er zu machen. Da werden dann wohl auch ein oder zwei Morgenläufe dabei sein.

Gruß,

Carsten

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5 TE's?
Nee, ich habe nur Talent, das war's.
5 Trainingseinheiten...hatte ich schon seit April nicht mehr!
aber ich fange schon wieder an...

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Bucki hat geschrieben:5 Trainingseinheiten...hatte ich schon seit April nicht mehr!
Schäm Dich! Du bist in einem Alter, in dem Du mir zumindest bei allen kürzeren Distanzen davon laufen solltest. Fang mal damit an!
aber ich fange schon wieder an...
Ja, morgen!

Gruß,

Carsten

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Hornatio hat geschrieben:Mit den letzten beiden habe ich gute Erfahrung gemacht. Intervalle sind super, der lange Lauf ist eine Grundvoraussetzung für den Marathon.
Bleibt die Reizhäufigkeit. Viele (Top-)läufer trainieren jeden Tag, sogar z.T. mehrmals. Anders lassen sich wohl Wochenkilometerleistungen von >100 km kaum realisieren.

Das tägliche Training widerspricht jedoch der Superkompensationstheorie.

Das stimmt so nicht. Ein reines Marathontraining erlaubt Umfänge von >100km, ohne die Theorie in Frage zu stellen.

Die Woche hat 7 Tage und als ich für unter 3. trainiert habe, habe ich 6 Tage trainiert mit steigender Belastung, Entlastung und einem kompletten Ruhetag.

Wäre dem so, wie du schreibst, gäbe es keine Triathleten. Die müssen manchmal auch 2x am Tag ran und 5-6 Tage die Woche sowieso.

Als Zyklus für die Belastung beitet sich ein Rythmus mit drei Tagen steigender Belastung, einem Entlastungstag, 2 Tagen steigender Belastung gefolgt von einem Ruhetag an

Diesen Zyklus kann man übrigens auch vom Schema her auf die Monate (Mesozyklus) und aufs Jahr (Makrozyklus) umrechnen.

Eini Anfänger verbläst sich natürlich, wenn er meint, von 0 auf 100 gehen zu müssen. Jemand mit jahrelanger trainingserfahrung kommt gut mit den von dir geforderten Umfängen und Intensitäten klar.

Ein Regenerationslauf eines Bekele ist eben nicht zu vergleichen mit einem Regenerationslauf eines Trainingsanfängers. Ohne überheblich wirken zu wollen, aber mein Regenerationstempo (liegt so bei 5:20/5:30) ist für viele schon nah an der Kotzgrenze.

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Toronto21 hat geschrieben:Ohne überheblich wirken zu wollen, aber mein Regenerationstempo (liegt so bei 5:20/5:30) ist für viele schon nah an der Kotzgrenze.
Bestätigt :wink:
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
Bild

weniger ist manchmal mehr

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einen trainingsplan maßschneidern heißt ja nicht nur reize abwechslungsreich zu setzen. das wichtigste ist die reize genau so zu setzen, dass dabei die erholfähigkeit des körpers nicht überfordert wird. mit steigender leistungsfähigkeit wächst auch dein vermögen harte trainingseinheiten weg zu stecken. dabei gibt es natürlich grenzen. individuell stark unterschiedliche grenzen. selbst bei exakter trainingssteuerung über laktatbestimmungen ist irgendwann schluss.

meine erfahrungen: ich lief meinen ersten marathon nach training für die zielzeit 3:45 mit 3:42. locker und leicht. der trainingsplan (tp) wies 4 bis 5 trainingstage (tt) pro woche auf. der nächste tp peilte mit 5 tt die 3:30 an. ergebnis: 3:28. also wieder steigern. dritter tp für 3:15 zielzeit mit 5 bis 6 tt. im ersten anlauf hatte ich unterleibsprobleme 3:17, im zweiten dann 3:12. ok und dann fing ich an von unter 3 std zu träumen. bei konstant 6 tt und natürlich deutlich gesteigerten reizen musste ich erstmals die erfahrung machen, dass ich trainingseinheiten nicht erbringen konnte. nicht ausreichend erholt, brach ich bisweilen bei harten intervalleinheiten total ein. außerdem fing ich mir verletzungen ein, die mich zu geringeren umfängen zwangen.

von "unter 3" träume ich immer noch. zwei versuche sind gescheitert. meine individuelle grenze ist erreicht. mein gefühl suggerierte mir bei diesen zwei versuchen eine sehr widersprüchliche selbstwahrnehmung: ich hätte "dampf" für deutlich unter 3 std. aber mein körper schafft es nicht sich so schnell zu erholen, dass ich die dafür nötigen harten einheiten in so kurzer folge, ohne pause absolviere. :nee:

ein weiteres "gefühl" lief darauf hinaus, dass ich besser gefahren wäre, wenn ich im richtigen moment (zwischen einer einheit "langer lauf" und einer relativ kurz darauf folgenden einheit "intervall") eine minder wichtige trainingseinheit hätte ausfallen lassen. künftig werde ich auch genau das tun.

weniger ist eben auch im laufsport manchmal mehr.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

nur ganz kurz, weil ich gerade keine Zeit habe. Zuerst einmal: Habe ich richtig gesehen, dass Du M50 bist? Dann sind Deine Ziele ja nicht ohne.

Du schreibst nicht, in welchem Zeitraum sich das ganze abgespielt hat. Mein Verdacht ist, dass es zu schnell ging. Du läufst ja ganz schön viele Marathons, das ist für eine langfristige Leistungsentwicklung nicht unbedingt gut. Ein kurzer Blick auf Deine HP hat mir auch keine Unterdistanzzeiten gezeigt, die Sub-3 als kurzfristiges Ziel rechtfertigen würden. Falls Du Dir trotzdem einen Sub-3-Plan von der Stange genommen hast und auch die Trainingsgeschwindigkeiten von dort übernommen hast, waren Deine Tempoeinheiten zu intensiv.

Ein Trainingsplan muss sich an dem bisherigen Training und den bisherigen Leistungen, nicht nur auf der WK-Distanz, ausrichten. Die Zielzeit ergibt sich auch aus diesen Faktoren und den Trainingsleistungen, die dann erbracht werden.

Gruß,

Carsten

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Hallo Hornatio,

ich weß nicht, wie lange du schon läufst, aber vielleicht helfen dir meine Erfahrungen weiter.

Als ich anfangen habe, halbwegs ernsthaft zu trainieren und auch die Umfänge zu erhöhen, hatte ich ein ähnliches Problem wie du. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass ich nach jedem Training einen TagRuhe gebraucht habe und habe auch relativ lange in diesem Rhythmus trainiert. Irgendwann habe ich eigentlich unmerklich hin und wieder einen Trainingstag hinzugenommen, wobei ich dann aber keine größeren Gesamtumfänge gelaufen bin, sondern den Umfang auf mehr Trainingseinheiten aufgeteilt habe.

Heute laufe ich praktisch jede Woche 5 Einheiten, manchmal auch 6 und wenn ich im Urlaub richtig Zeit habe, laufe ich auch mal zweimal in der Woche. Ist also alles eine Frage der Gewöhnung.

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Ich laufe in der Woche nur jeden 2. Tag und am Wochenende dann beide Tage. Den Rest fahr ich Rad und ein Tag bleibt absolut sportfrei :nick: Ich hab mir das aus meinen Anfangszeiten so angewöhnt, da ich merkte, wenn ich den 2. Tag hinterheinander lief, daß mir dann da die Kraft fehlte. Heute ist das schon anders, auch schon aufgrund der unterschiedlichen Trainingseinheiten (Intervall/Tempo/locker).

Aber es hat sich so eingespielt und ich komme gut damit zurecht. Wenn es mich an trainingsfreien Tagen zu sehr nach Laufen drängt, rede ich mir ein: ich superkompensiere jetzt :geil: . Ne, Quatsch, ich bin recht flexibel, im Urlaub lauf ich auch mal jeden Tag, aber grundsätzlich gilt "siehe Oben".

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Hallo Hornatio,
also in unserem Alter (>45) würde ich gar nicht so oft trainieren. Die Erholungsphasen sind für den Körper genau so wichtig wie die Trainingsphasen. Die medizinischen Zusammenhänge kann man gut nachlesen bei Galloway, Müller-Wohlfahrt,...
Hier ist weniger tatsächlich mehr - auch wenn's abgegriffen klingt. Zudem steigt die Verletzungsgefahr bei zu häufigen Training. Für 30 -jährige Olympiateilnehmer unter dauernder physiologischer und medizinischer Aufsicht mag dieses "Dauertraining" sinnvoll sein.
Aber mal ehrlich - welche Zeitverbesserung willst du denn auf deine "alten Tage" (nach 9 Jahren Lauferfahrung) noch rauskitzeln. Hier heißt es sinnvoll trainieren - und Spaß haben.
Gruß

Frank

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1.11.04: Hurra! - Ich kann laufen! 4 km - 30 min. (45 J.//95 kg)
15.1.05: 10 km Winterlauf Reutlingen (55:37/ 96 kg)
4.12.06 Nikolauslauf Tübingen HM (2:10)
31.12.05: 11,111 km Sivesterlauf S-Weilimdorf (59:43/ 84 kg)
Feb. 2006 - Nov. 2007: immer wieder Laufpause (93 kg):motz:
3.12.07: Nikolauslauf Tübingen (2:22)
6.12.09 Nikolauslauf Tübingen (2:35) (schon wieder 95 kg):nene:

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Hi Kathrin,

da siehst Du mal, was Du noch für Reserven hast!

Viel Erfolg beim Marathon,

Carsten

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Also, wenn ich mal so darüber nachdenke, dann habe ich meine Trainingseinheiten langsam von 3 mal die Woche auf 5 mal die Woche gesteigert und hatte damit eigendlich auch keine Probleme.

Mit den Einheiten gingen auch die Umfänge in die Höhe, so das ich von 40-50km bei 4 EH auf 70-90km in 5 EH gekommen bin und was die Verteilung der EH angeht, da bin ich ganz flexiebel. Mal laufe ich Mo, Mi,Do,Fr,So und dann kann es aber auch vorkommen, wenn ich mich nicht wirklich gut fühle, das ich schon mal 5 Tage nacheinander laufe und dann zwei Tage Pause mache.
MAn solte seinen Körper schon kennen und einschätzen können, was man dem abverlangen kann und wie lange die Regeneration dauert. Aber das ist was, was ein ANfänger erst noch lernen muß und nicht von Jetzt auf gleich kann.
Ansonsten halte ich es wie Ralf, wenn ich Lust dazu habe und es mir gut geht, dann laufe ich schon mal 6 EH, oder nur 4.
Aber ich versuche auch immer wieder Zyklen ins Traning mit einzubauen, so das ich dann 3 harte Wochen habe und dann eine lockere, wobei dann der Wochenumfang auf 50-60% reduziert wird.
Das schöne am menschlichen Körper ist, der ist sehr Anpassungsfähig, wenn man ihm genügend Zeit läßt, denn man kann ja nicht erwarten, das der Körper nach 20 JAhren Sportabstinenz und Extremcouching, dann nach 6 Monaten volle Leistungs und Belastungsbereitschaft zeigt und man Verletzungsfrei Vollgas geben kann. Das sind dann so Dinge, für die der Körper sehr viel Zeit braucht und auch genug Regenerationszeit.
Aber es ist auch Jeder ander, so das nicht alle diese Belastung wirklich wegstecken können.

Gruß
Markus
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klar doch

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CarstenS hat geschrieben:Hallo Udo,

nur ganz kurz, weil ich gerade keine Zeit habe. Zuerst einmal: Habe ich richtig gesehen, dass Du M50 bist? Dann sind Deine Ziele ja nicht ohne.

Du schreibst nicht, in welchem Zeitraum sich das ganze abgespielt hat. Mein Verdacht ist, dass es zu schnell ging. Du läufst ja ganz schön viele Marathons, das ist für eine langfristige Leistungsentwicklung nicht unbedingt gut. Ein kurzer Blick auf Deine HP hat mir auch keine Unterdistanzzeiten gezeigt, die Sub-3 als kurzfristiges Ziel rechtfertigen würden. Falls Du Dir trotzdem einen Sub-3-Plan von der Stange genommen hast und auch die Trainingsgeschwindigkeiten von dort übernommen hast, waren Deine Tempoeinheiten zu intensiv.

Ein Trainingsplan muss sich an dem bisherigen Training und den bisherigen Leistungen, nicht nur auf der WK-Distanz, ausrichten. Die Zielzeit ergibt sich auch aus diesen Faktoren und den Trainingsleistungen, die dann erbracht werden.

Gruß,

Carsten

hi Carsten, ja stimmt, ich bin schon ein wenig ... äh ... angejahrt. meine marathon-"karriere" vollzog sich tatsächlich in sehr kurzer zeit. den ersten hab ich 2002 in berlin ge-finished. allerdings lief ich davor schon 20 jahre ohne trainingsplan, weitestgehend ohne wettkämpfe. und wenn ich nun "wettkämpfe" absolviere, dann halt nur, weil ich die organisation brauche, weil es toll ist mit vielen zusammen zu laufen. um die wette laufe ich nur mit meinem "inneren schweinehund". mich interessiert das erlebnis und die darin enthaltene selbstwahrnehmung. ok, ich geb zu, es tut dem ego auch gut, wenn man zu schnellsten 5 bis 10 % gehört und viele jüngere deutlich nach mir unter der dusche erscheinen ...

was du schreibst ist mir durchaus klar. ich wollte einfach ausloten wo meine grenze ungefähr liegt. das weiß ich nun. derzeit habe ich keinen ehrgeiz sub3 zu finishen. ich möchte nun einige marathonläufe unter meinen möglichkeiten laufen, um noch mehr erfahrungen zu sammeln und weil's einfach spaß macht. ev. werde ich nächtes jahr einen neuen versuch starten, dann allerdings mit einem anderen trainingsplan. ich bin mit den tp's von der "stange" aus meinem laufbuch supergut gefahren - bis 3:15. sub3 wird für mich allerdings nur möglich sein, wenn ALLES passt.

hinzu kommt, dass mein ehrgeiz für sub3 nicht mehr so groß ist wie noch anfang des jahres. das liegt auch an der überlegung, dass ich diese zeit als M30/35 sicher längst erreicht hätte (hab meine zeit von florenz 3:07 zum spaß mal in diese excel-tabelle zur "altersgerechten" umrechnung eingegeben, dann kommt da irgendwas um 2:50 raus :vertrag: ).

danke dir jedenfalls für deinen kommentar. alles gute
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo!
stoitschkov hat geschrieben:also in unserem Alter (>45) würde ich gar nicht so oft trainieren.
Ich bin zwar zehn Jahr jünger, kenne aber genug ältere Läufer. Umfang ist in dem Alter auch gut zu verkraften. Ich würde eher empfehlen, nach intensiven Einheiten auf ausreichend Regeneration zu achten. Regeneration muss hierbei aber keinen lauffreien Tag bedeuten.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Hallo!Ich bin zwar zehn Jahr jünger, kenne aber genug ältere Läufer. Umfang ist in dem Alter auch gut zu verkraften. Ich würde eher empfehlen, nach intensiven Einheiten auf ausreichend Regeneration zu achten. Regeneration muss hierbei aber keinen lauffreien Tag bedeuten.
Hallo Carsten,

da kann ich dir nur Recht geben: Die schönsten Wochen des Jahres vom 8.-24. Juli habe ich heuer regenerativ gestaltet. Das machte 96 Laufkilometer in GA1 (12km/h) und 366 Wanderkilometer mit 5km/h. Julia fand es großartig und hat selbst auf ausreichende Regeneration geachtet. Ihr Fressnapf leerte sich am Abend in einem Tempo, das einen Ausguß am Boden vermuten ließ und dann stieg sie sofort in ihren Korb um auf dem Rücken liegend und all Viere von sich streckend ordentlich auszuschlafen.

Grüsse von Karl

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Meister Steffny selbst meinte bei einem Marathonseminar, dass ab einer gewissen Leistungsklasse ein Wochenumfang von >100km sein muss. Allerdings bringt es für den "normalen" Läufer nicht mehr viel, ob er nun 7 oder 9 Trainingseinheiten / Woche macht.

Allerdings ist der Unterschied zw. 3 oder 5 Trainingseinheiten riesig. Wie oben schon richtig geschrieben erholt sich doch jeder Körper anders. One day hard, one day easy....und für den einen ist halt ein Lauf ein 5min/km easy....bei anderen ist das der GA1 Bereich.

Ich persönlich kann mich nur richtig erholen, wenn ich gar nicht laufe. Es sei denn, ich mache einen RECOM mit z. B. 7min/km und das 8 km lang. Aber darauf habe ich meistens keine Lust. Da pausiere ich lieber und gebe am nächsten Tag wieder Gas.

Ausserdem hat die Witterung bei mir persönlich einen grossen Einfluss. Bin gestern Nachmittag bei 28 Grad 16km gelaufen in einem 5.30min/km Schnitt. Das ist normalerweise ein lockerer Lauf....gestern war ich total platt danach.

Wer ein wenig von Trainingslehre versteht und das berühmte "hineinhorchen" in den Körper beachtet, sollte schon wissen, wann schluss ist. Es gibt ja wohl nichts schlimmeres als Übertrainiertheit. Zu viele Läufe, Schlafmangel, schlechte Ernährung und privater/beruflicher Stress sind dafür ein wahrhafter Nährboden.

Ergro finde ich, die Superkompensation tritt bei dem einen bei totaler Laufpause ein, bei einem anderen bei langsameren Einheiten (und diese sind relativ). Aber die Lehre an sich stimmt und wird bei Sportlern jeder Leistungsklasse angewendet.
PB:
10er: 43:24 Std. -> 2012
HM: 01:36:35 Std. -> 2012
M: 03:37:04 Std. -> 2010

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Hi!
stefbern hat geschrieben:Meister Steffny selbst meinte bei einem Marathonseminar, dass ab einer gewissen Leistungsklasse ein Wochenumfang von >100km sein muss.
Klar. Und wenn uns 100km als viel erscheinen, dann ist das teils psychologisch. Für den Amerikaner sind das 60 Meilen, das hört sich gleich weniger bedrohlich an.
Allerdings ist der Unterschied zw. 3 oder 5 Trainingseinheiten riesig.
Auf jeden Fall.
Wie oben schon richtig geschrieben erholt sich doch jeder Körper anders.
Ja, aber es ist auch eine Frage des Trainings. Man kann sich an höhere Umfänge gewöhnen.
One day hard, one day easy....und für den einen ist halt ein Lauf ein 5min/km easy....bei anderen ist das der GA1 Bereich.
GA1 ist easy. Wenn Du ausreichend trainiert bist, kannst Du Dich durch Tage mit einstündigen GA1-Läufen von einer harten Einheit erholen. Wobei mein GA1-Tempo auch unterschiedlich ist und davon abhängt, wie ich mich fühle. Wenn ich zu einem normalen DL aufbreche, weiß ich im allgemeinen vorher, wie weit ich laufen werde, nicht aber, wie schnell.
Es gibt ja wohl nichts schlimmeres als Übertrainiertheit. Zu viele Läufe, Schlafmangel, schlechte Ernährung und privater/beruflicher Stress sind dafür ein wahrhafter Nährboden.
Finde ich gut, dass Du auf die anderen wichtigen Faktoren neben dem Laufen hinweist.

Gruß,

Carsten
Gesperrt

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