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Mein zweiter Lauf über 18 km

Mein zweiter Lauf über 18 km

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Hallo,

leider ist der Bericht meines ersten wirklich langen Laufs ja im Nirwana verschwunden. Heute bin ich die Strecke das zweite mal gelaufen. Inspiriert von der Fernsehübertragung des Berlin Marathons.

Bei meinem ersten Lauf über diese Distanz habe ich ja einige Fehler gemacht, das sollte diesmal natürlich anders sein. :daumen:

Nachdem meine bessere Hälfte ihre Eltern besucht packe ich meine Ausrüstung zusammen, das heißt die Pulsuhr, den Forerunner und meinen Runners Point Getränke Gürtel. Diesmal nehme ich nur Wasser in der Flasche mit nachdem mir ja mein toller Isodrink wegen der Kohlensäure um die Ohren gespritzt ist. In das superkleine Täschchen stecke ich meinen Schlüssel. Da ich beim ersten Lauf ziemlich viel Hunger hatte nehme ich zwei Schokoriegel mit, sicher nicht gerade die optimale Ernährung aber was anderes finde ich auf die Schnelle nicht. Aber wohin mit den Riegeln? :confused: Ok, ich stecke einen in die linke Tasche meiner Jogginghose und den anderen in die rechte Tasche. Leider wieder ein kapitaler Fehler. Mehr dazu später.
Meine Brustwarzen klebe ich mir auch brav ab da letztens alles blutig war. Noch schnell das Handy an den Gürtel geschnallt wegen der MP3s und los gehts. Da ich auf einer Webseite gelesen habe das Anfänger oft den Fehler machen und immer auf die Zeit schielen und nicht auf die Herzfrequenz nehme ich mir heute vor nur nach Puls zu laufen, das heißt auf ebener Strecke ca. 150 und bei Steigungen maximal 160.
Los gehts, die ersten beiden Kilometer laufen sich sehr gut, 7.19 und 6.36 ist die Zeit. Ich frage mich zwar immer wie es jemals möglich sein soll in Richtung 5 Minuten zu kommen aber noch stehe ich ja am Anfang meiner Laufkarriere. :nick: Im Vergleich zu meinem ersten Lauf bin ich um einiges schneller auf die beiden Kilometer. Ab dem km 3 geht es ca. 1,5 km bergauf über einen Feldweg, da es heute ziemlich heiß ist muss ich Tempo rausnehmen wegen meinem Puls, die beiden km laufe ich in 8.24 und 7.52. Mitten im Feld sehe ich meine Eltern die von meinem Läuferwahn das Walken angefangen haben. Ein kurzer Plausch und weiter gehts. Im Vergleich zu Lauf eins verliere ich stark, da bin ich km 3 und 4 in 8.04 und 6.48 gelaufen. Bei dem letzten Lauf habe ich andere Läufer getroffen und mein männliches Ego wollte unbedingt mit den beiden mitlaufen obwohl das Tempo mir eigentlich zu schnell war.
Weiter im Geschehen, das erste Problem tritt auf, meine wahnsinnig schicken Laufsocken werfen eine kleine Falte und ich überlege ob ich kurz anhalten soll. Da es mir aber immer ziemlich schwer fällt nach einem Stop wieder anzulaufen laufe ich erst mal weiter. Die nächsten 3 Kilometer geht es durch den Wald ganz leicht bergauf. Ich bin froh erst mal Schatten zu haben und meine Zeiten für die Kilometer liegen bei 7.57 - 7.58 und 7.33. Bei Kilometer sieben habe ich mir vorgenommen den ersten Riegel zu futtern. Na ja, nach 7 Kilometern in meiner Hosentasche sieht ein Schokoriegel nicht mehr wirklich frisch aus. Unterm Laufen pfriemle ich das Papier runter und würge den aufgeweichten Riegel runter. Dann kommt das nächste Problem, ich will was trinken, raus geht die Flasche auch ohne Probleme aber ich bekomme das verfluchte Dr...ding nicht mehr in meinen Gurt. Da frage ich mich echt welcher Vollidiot den Gürtel entwickelt hat, ich versuche es ca. 50 Meter lang mit dem Erfolg das ich den Verschluß irgendwie runterdrücke und mir das Wasser direkt in die Hose läuft. Ok, vieleicht sollte ich es positiv sehen denn Wasser ist besser in der Hose zu haben als ein Isodrink aber trotzdem bin ich kurz davor den Gurt vor die Füsse der Kühe zu werfen die im Feld neben mir stehen und sich bestimmt denken das ich ein total bescheuerter bin. :klatsch: Das ganze dauerte dann so ca. 2 Minuten ehe die Flasche so halbwegs wieder saß und ich war total aus dem Konzept und aus dem Rhytmus. Es dauerte dann so ca. 2 km bis ich wieder meinen Laufrythmus hatte. Km 8 laufe ich trotz der Probleme in 7.59, ab km 9 geht es erst mal ca. 4 km steil einen Berg runter in ein kleines Kuhdorf. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen bei dem Bergab Laufen wieder einiges aufzuholen und wollte einen Puls von 150 bis 160 halten.
Im Vergleich zum ersten Lauf hole ich jetzt stark auf da ca. ab km 8 das Läuferpaar zurück lief und ich erst mal dem schnellen Tempo Tribut (schreibt man das so?) zollen musste.
Ich schaffe es leider nicht den Puls bei 150 zu halten denn der Feldweg ist wegen der Traktoren oder was auch immer hier gefahren ist ziemlich schlecht und ich muss mich ziemlich konzentrieren nicht auf allen vieren zu landen. Ab jetzt habe ich auch einen ziemlichen Blasendruck. Ich verkneife mir aber den Gang ins Gebüsch da ich ja mit den zwanzig Fahrradfahrern in etwa bei der gleichen Stelle so meine Erfahrungen gemacht habe. :hihi:
Meine km Zeiten auf den km 9 bis 12: 7.04 - 6.36 - 6.28 - 7.03. Hier bin ich wieder schneller als beim ersten Lauf.
Ab km 13 geht es neben einem Bahngleis erst auf einer Teerstraße entlang wo wegen dem schönen Wetter viele Fahrradfahrer unterwegs sind, ich merke so langsam meine Beine. Das Problem hatte ich beim ersten mal auch, ich habe immer das Gefühl das meine Kondition noch einiges mehr leisten könnte aber meine Beine noch nicht mitmachen. Km 13 laufe ich in 7.06. Dann geht es in den Wald direkt an Bahngleisen entlang, aufgrund von sehr vielen Fahrradfahrern die mir entgegenkommen und mich auch überholen ist es sehr oft eng und die Fahrradfahrer nehmen auch nicht wirklich Rücksicht auf mich.
Die letzten km muss ich mich wieder ziemlich quälen da die Beine sich langsam immer mehr bemerkbar machen.
Ich schaffe es aber bis nach Hause. :nick:

Am Ende kamen folgende Daten raus:

17,92 Kilometer
2.14.00 Gesamtzeit (Vergleich Lauf eins: 2.14.13)
7.28 Durchschnittspace (7.49)
8.0 km/h Durchschnittstempo (7.7)
1290 Kalorien (1361)

Fazit:
Beim ersten Lauf war ich zu Beginn um einiges schneller, leider ging es am Ende ziemlich langsam weiter, heute bin ich relativ gleichmässig gelaufen hatte aber am Ende auch muskuläre Probleme. Ich würde sagen das mir der erste Lauf insgesamt leichter gefallen ist.
Ciao
Marty

https://runalyze.com/athlete/Marty270472

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[quote="Marty P"]Am Ende kamen folgende Daten raus:

17,92 Kilometer
2.14.00 Gesamtzeit (Vergleich Lauf eins: 2.14.13)
7.28 Durchschnittspace (7.49)
8.0 km/h Durchschnittstempo (7.7)
1290 Kalorien (1361)[/quote]Glückwunsch. Hauptsache Du bist zufrieden. Wie hoch war durchschnittlich Dein %maxHF?

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Glückwunsch zu der Leistung! Für mich als Anfänger war Dein Bericht sehr interessant und bestimmt hilfreich.
Gruß
Mark

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Glückwunsch!

Kein langer Lauf fühlt sich an wie der letzte. Tagesform, anderer Trainingszustand, andere äußere Bedingungen ...

Wichtig ist tatsächlich, dass du gleichmäßiges Tempo läufst von Anfang bis Ende. Lieber langsamer, dafür gleichmäßig.

Weiterhin viel Erfolg! :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hi Marty,


schöner Bericht. Klasse Leistung.
Die Bemerkung von U_d_o kann ich nur bestätigen. Bin gestern ebenfalls unterwegs gewesen, aber nix passte wirklich. Es lief einfach nicht rund. Neue Strecke: doof. Beine: Kam irgendwie nicht in Rhytmus. Puls: schwankte sehr...

Egal, hauptsache Hintern hochbekommen und Erfahrung gesammelt.
Neuer Lauf, neues Glück.
Gesperrt

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