Ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwann hatte ich für mich beschlossen, ein langer Lauf beginnt ab 2 h.
Was soll auch ein langer Lauf sein, wenn man im Wettkampf schon über 1h auf 10km läuft? Das wären dann beim langsamen Lauf ca 1,5 h-und aber auch nur 10km. Also nicht lang
Also, heute sollte es soweit sein. Eigentlich schon letztes Wochenende, aber da fühlte ich mich nicht danach und es wurden nur 7 ganz langsame km.
Warum gerade heute weiß ich auch nicht, blöde Idee eigentlich. Ich war nämlich heut schon im Studio Und außerdem total müde. Aber meist verschwindet die Müdigkeit beim Laufen.
Geplant waren 18km in 2h + ein bißchen) Bin ja neulich 15 in 1:40 gelaufen.
5km bis zum Wald, dort eine lange(5) und eine kurze (3) Runde und zurück.Und wenn es nicht gut geht, lass ich halt die kleine Runde weg.
Also los. es ging auch ganz gut. Allerdings war die Strecke bis zum Wald recht zäh-geht immer nur geradeaus und schien kein Ende zu nehmen. Aber was sind schon 5km...
Die erste Runde war auch ganz gut. Die 2. war schon nicht mehr so toll. Die Schritte wurden immer kürzer, die Beine immer schwerer. Bis ich hinter mir Stöckchenschleifen und lautes Schnaufen hörte. DER will MICH überholen ? Nix da, den häng ich ab. Ein Glück, er hat dann aufgegeben. Dann wurde ich wieder langsamer. Nun war auch schon der "Ausgang" und damit der Rückweg in Sicht. Da war schon klar, dass der Rückweg hart wird
Naja, das war er dann halt auch. Ich wurde unglaublich müde, schlapp. Die Beine soooo schwer. Mir ging es richtig mies. Ich redete mir ein, dass ich das gar nicht denken darf. Ich versuchte es mit positiven Gedanken. Das, worüber ich mich sonst freue. Aber so ganz klappte das nicht. Irgendein böser Teil meiner Seele quakte immer dazwischen:
Toll, 18km! kaum zu glauben. Noch hast du keine 18.
Das ist eh kein Laufen mehr. ruf an und lass dich abholen.
Nein,es geht ja noch.Ja,ganz toll. Wenn du geht, bist du schneller zu Hause.
Ich will aber die 18km zusammenbekommen.Überhaupt, ich will ja nächstes Jahr Marathon laufen, dass tut bestimmt auch irgendwann weh.
Marathon, hahahahaha...
Ich versuchte es mit lächeln- in der Hoffnung, wenn ich so tue als sei ich glücklich und zufrieden, bin ich es dan auch. Aber dass auch noch die Gesichtsmuskeln vom Grimasseziehen wehtun, hilft auch nicht weiter.
Und überhaupt, ich bin doch gleich da. "Gleich" dauert manchmal ganz schön lange. EIne kurze Nebenstraße bis nach Hause-die war garantiert länger als sonst und immer noch wollte ein Teil von mir aufgeben. Selbst ein paar hundert Meter vor der Haustür noch.
Es war auch nix zu spüren von der Euphorie wie neulich bei meinem 15er. Nix, gar nix. Ich war einfach nur völlig fertig und alles tat weh. (EIgentlich alles-außer das, was sonst oft weh tut )
Geschafft, die Einfahrt. Ich gehe , neee, ich schleppe mich bis zur Haustür, da ging ja das laufen besser. Will mich erschöpft dem pingufreund in die Arme schmeißen-und der ist Beim Frisör. Das geht doch nun wirklich nicht .
Ich fühlte mich so richtig schön mies. Irgendwie natürlich auch glücklich, stolz und so weiter...Aber das mies war stärker. Was getrunken, und nochwas..und nochwas. Dann bekam ich erstmal Magenkrämpfe . Naja besser jetzt als beim Lauf. Wurde auch schnell wieder besser.Und dann ab in die heiße Wanne.
Jetzt geht es auch wieder gut . Klar, ich bin erschöpft. Das ist auch in Ordnung, ich mache nicht Wellness sondern Sport.
Und jetzt fühl ich mich auch klasse, weil ich durchgehalten habe.
Es war natrlich ziemlich dämlich den Lauf heute zu machen, wo ich schon im Studio war. Aber ich hatte das Gefühl, das würde nix machen.
Nun bin ich wieder um eine Erfahrung reicher
Und für die mentale Stärke war dieser Lauf auf alle Fälle gut.
Und da ich mich jetzt schon wieder einigermaßen erholt fühle, ist das wohl in Ordnung.
Und jetzt gibt es erst mal ein leckeres "Sub"
Ach ja, 2:22 hat's gedauert. Sollte zwar weniger sein, stört mich aber nicht wirklich.
18km...ich glaub es noch gar nicht richtig
mein erster langer Lauf
1Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)