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Verpackungswahn - Endstadium!

Verpackungswahn - Endstadium!

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Nichts ahnend kommt man von einem Einkauf zurück. Am Vortag wurde man von amazon vorgewarnt, dass sich die angeforderte Ware - eine SD-Speicherkarte - auf dem Postweg befindet.

Dann durchsucht man seinen Postkasten nach einem C5-Briefchen mit der Speicherkarte ("Ja, wo isser denn?") und findet nichts. Etwas angefressen gehe ich in Richtung Dachwohnung - und was sehe ich da? Ein Paket von amazon!

Mein erster Gedanke war: verspätetes Weihnachtsgeschenk für treue Kunden beigepackt? Von wegen!

Da das Paket fest zugeklebt war, musste ich beim Öffnen eine Schere zuhilfe nehmen. Beim ersten Öffnen ein déja-vu-Erlebnis: "Ja, wo isser denn?" Eine Abdeckung hielt Rechnung und Speicherkarte in Bodennähe. So konnte sich amazon Füllmaterial sparen. Ein Anblick für Götter: das schwarze Loch und darunter die Abdeckung! Fast wollte ich den (Verpackungs-)Raum akustisch auf Echofähigkeit überprüfen, aber ich konnte mich noch beherrschen.

Die Speicherkarte war in eine kleine Plastikschatulle gepackt, diese wiederum befand sich in einer größeren Plastikverpackung, was an sich schon unnötig gewesen wäre. Beides hätte aber trotzdem locker in ein C5-Briefchen gepasst. Spaßeshalber habe ich die Speicherkarte aus der Schatulle genommen und in das Paket gelegt.

Das beigefügte Foto sagt alles! Hammer!!!

Was hat sich amazon dabei gedacht? Solche Papierverschwendung kennt man eigentlich nur von ebay-Verkäufern. Hinzu kommt noch, dass ich die Verpackung entsorgen muss, wg. Gebrauch der Schere.

Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass amazon ursprünglich im "Umweltschutzland" USA beheimatet ist, hiermit wäre er erbracht worden: Land der unbegrenzten (Verpackungs-)Möglichkeiten!
Man kämpft sich so durchs Leben ...

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das ist irre :)
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Völlig bekloppt, da hast Du Recht.
Aber die DieterBaumannCD, die es gerade bei Aldi gab, war auch "toll" verpackt: eine CD in einem 30x23x3,5 cm großen Karton. Das war auch irre :tocktock:

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Ich würde sagen, das ist ein Fall für Ökotest. Die haben regelmäßig Verpackungsmüllfälle in ihrem Heft. Konntest Du den Karton nicht doch noch für Ebay wiederverwerten? Oder hat er das Scherenmassaker nicht überlebt?
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Da habt ihr natürlich alle Recht. Absolut unnötig, gäbe es nur die Möglichkeit einen Briefumschlag versichert zu verwenden bei unserer so tollen Post, dann hätte Amazon das bestimmt getan. Es handelt sich hierbei bestimmt nur darum, dass ein Paket versichert versendet wird und man den Nachweis hat... Unsere so tolle Bürokratische Welt..

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Sowas in der Art habe ich vor Kurzem auch von Tchibo bekommen. Als der Postmensch das Paket aus dem Auto holte, habe ich ihn etwas verwirrt gefragt, ob er es vielleicht mit einem anderen verwechselt hat - soviel habe ich doch gar nicht bestellt. Der hat nur gelacht und gemeint, dass die immer so riesige Kartons benutzen, auch, wenn so gut wie nix drin ist...

Viele Grüße
Corinna

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Ich würde sagen, das ist ein Fall für Ökotest. Die haben regelmäßig Verpackungsmüllfälle in ihrem Heft. Konntest Du den Karton nicht doch noch für Ebay wiederverwerten? Oder hat er das Scherenmassaker nicht überlebt?
Ich finde er taugt sogar als Umzugskarton. In den normalen Stiftung Warentest-Heft haben die auch immer die 'Müllverpackung des Monates' - ich finde, dass ist ein heißer Kandidat und nach den jüngsten verbalen Entgleisungen von Kaiser Franz braucht die Stiftung ja unsere Solidarität *ablenkundauffussballthreadhoff* :D

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Genial ... :hihi: :hihi: :hihi:

Und dabei darf man ja auch nicht vergessen, dass Verpackungen zudem richtig Geld kosten. Offensichtlich kann amazon sich das leisten.

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histernchen hat geschrieben:Da habt ihr natürlich alle Recht. Absolut unnötig, gäbe es nur die Möglichkeit einen Briefumschlag versichert zu verwenden bei unserer so tollen Post, dann hätte Amazon das bestimmt getan. Es handelt sich hierbei bestimmt nur darum, dass ein Paket versichert versendet wird und man den Nachweis hat... Unsere so tolle Bürokratische Welt..
Ich glaube, man kann luftgepolsterte Briefumschläge auch versichert versenden, wenn man sie als Päckchen deklariert :confused: .

Als Endstadium des Verpackungswahns würde ich das noch nicht bezeichnen - das hat für mich eindeutig die Natur erreicht. Oder wie soll man es nennen, wenn zehn Kilo Minimensch + Versorgungssysteme in 60 Kilo Frau verpackt werden, um nach neun Monaten Lieferzeit ca. drei bis vier Kilo auszuliefern??? Warum verwendet die Natur nicht für alle das australische Modell (Beutel), das würde auch eine gerechte Transportteilung und ein fristgerechtes Rückgaberecht ermöglichen :D ....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Hallo Schnecki,
Renn-Schnecke hat geschrieben:Ich glaube, man kann luftgepolsterte Briefumschläge auch versichert versenden, wenn man sie als Päckchen deklariert :confused: .
:haeh: :nene:
Warum verwendet die Natur nicht für alle das australische Modell (Beutel), das würde auch eine gerechte Transportteilung und ein fristgerechtes Rückgaberecht ermöglichen :D ....

1. Wende dich an einen Priester
2. Rückgaberecht? :zwinker2: Ist das weiße oberhalb der Babykugel etwa ein Barcode? :haeh: :D
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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gnies hat geschrieben:2. Rückgaberecht? :zwinker2: Ist das weiße oberhalb der Babykugel etwa ein Barcode? :haeh: :D
Nein, da steht "Held der Arbeit" drauf. Unser Kind hat bereits einen labortechnisch erfaßten, genetischen Fingerabdruck. Mit veralteten Methoden wie Barcode arbeiten wir nicht mehr :wink: .
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Das mit den riesigen Kartons kenne ich... Ich bestelle meine Kontaktlinsen regelmäßig bei Linsenland.de, weil sie da billiger sind und ich nicht in die Stadt muss, Parkplatz suchen etc. Dann kommen zwei kleine Päckchen Kontaktlinsen und eine Flasche Reinigungsmittel in einem Riesen-Karton. Jedesmal! Wenn ich den Karton ausgepackt habe, liegt das Zimmer bis unters Dach voll mit zusammengeknüllten Zeitungsblättern, die als Füllmaterial verwendet werden. Wenn ich wollte, könnte ich dann noch die Ereignisse der letzten zwei Wochen nachlesen, die Zeitungen hab ich dann... Und die muss ich dann sicherheitshalber nochmal durchforsten, ob ich nicht doch noch irgendwas übersehen habe, was ich jetzt aus Versehen mit wegschmeiße...

Aber Amazon treibt mich auch regelmäßig zum Wahnsinn... Da braucht man einen Bagger, um an seine Artikel zu kommen... Zuerst die völlig zugeklebten Kartons, dann das Füllmaterial raus und dann die Plastikverklebung über den Artikeln irgendwie losschneiden und dann den doppelt und dreifach verpackten Artikel nochmal auspacken...

Soviel zum Thema "In Internet bestellen, um sich das Leben zu vereinfachen..." :wink:

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In meinem Fall sind zum Glück keine Versandkosten angefallen. Das ist das Beste, was es im Zusammenhang mit amazon zu sagen gibt - und natürlich deren Zuverlässigkeit.

Die Verpackung hab' ich entsorgt. Hat einfach abartig ausgesehen, wie zerfleddert das Ding war! Aus früheren Transaktionen sind noch einige Kartons übrig, daher heul' ich mir jetzt mal nicht die Augen aus.

Obwohl: spaßig wär's schon gewesen - ich stelle mir gerade vor, wie ich die Speicherkarte wg. Defekt zurückschicken muss. Bei amazon kann man einen kostenlosen Rücksendeaufkleber anfordern. Dann einen noch größeren Karton aussuchen - irgendwo muss noch eine meiner Monitor-Verpackungen herumliegen ... :teufel:
Man kämpft sich so durchs Leben ...

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running-smiley hat geschrieben:Aber Amazon treibt mich auch regelmäßig zum Wahnsinn... Da braucht man einen Bagger, um an seine Artikel zu kommen...
Gilt das für andere als Buch- und CD-Bestellungen?
Denn bei diesen beiden Artikeln finde ich die Verpackung immer sehr sinnvoll: eine schlichte Kartonumverpackung, die kaum größer als der jeweilige Inhalt ist.

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Hallo,

ich sehe das Thema Verpackung aus einer etwas anderen Sicht.
Habe beruflich auch mit Qualitätskontrollen beschäftigt.
Der eigentliche Grund für den teilweise übervorsichtigen Verpackungsaufwand hat auch was mit dem Verbraucherverhalten tun.

Was passiert denn, wenn ein Teil eine kleine Macke durch den Transport hat?
Der Käufer versucht sofort, den Preis zu drücken. 10 bzw 20% Nachlaß werden da schnell in den Raum geworfen.

Ist es da nicht verständlich, daß die Lieferanten lieber 1% mehr für die Verpackung aufwenden als nachher 10% Nachlaß schlucken zu müssen?

Das ist die andere Seite der Medaille.

Grüße
wirdschon

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wirdschon hat geschrieben:Was passiert denn, wenn ein Teil eine kleine Macke durch den Transport hat?
Der Käufer versucht sofort, den Preis zu drücken. 10 bzw 20% Nachlaß werden da schnell in den Raum geworfen.
Das stimmt schon. Aber deswegen muß die Verpackung nicht 100x größer als das Produkt sein.
Und im Falle der Dieter-Baumann-CD bei Aldi war die Verpackung auf jeden Fall sinnlos, denn eine CD ist in einer kleinen Papierhülle sicher genug aufbewahrt. Zumal sie ja nicht verschickt wird, wenn ich sie selbst im Geschäft kaufe.
Um die Antwort auf die Frage, warum ich die CD dann gekauft habe, direkt zu geben: Ich dachte, daß ein Poster dazugehört (hatte hier jemand geschrieben) und habe mich deswegen erstmal gar nicht über die Verpackung gewundert. Jetzt stufe ich die Verpackung eindeutig als Kundenverarschung ein.

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Holzwurm hat geschrieben: Aber deswegen muß die Verpackung nicht 100x größer als das Produkt sein.
(

Ist ja nicht so, daß ich mich nicht auch oft darüber aufrege.
Sehe es so:
Eine übervorsichtige Verpackung auf dem Transport wird ebenso wie ein üppige Produktverpackung durch das Verbraucherverhalten, Marketing und Gewinnmaximierung bestimmt.

Das Thema Umwelt wird vernachlässigt...noch. Aber das wird sich auch ändern. In unserem Städtchen haben sie die Müllgebühren ab 1.1.06 um 50% angehoben..

Grüße
wirdschon

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In unserem Städtchen haben sie die Müllgebühren ab 1.1.06 um 50% angehoben..
Ein Grund mehr, aufwendige Umverpackungen direkt im Laden zurückzulassen.

kriemhild

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Der Verpackungswahn ist nur einer der ca. 100 Gründe, warum ich mittlerweile Internethandel so gut wie nur möglich vermeide und lieber wieder im Lädchen umme Ecke einkaufe ;) Wobei ich Amazon natürlich nicht zum Vorwurf machen kann, das sie die Wellpappenindustrie ankurbeln...datt find' ich ja man jut so... ;)

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Hallo!

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es für Versandunternehmen wirtschaftlicher ist, nur bestimmte Kartongrößen vorzuhalten. Damit ließen sich großzügige Umverpackungen - lässt man vorliegenden Extremfall außer Betracht - gut erklären.

Grüße, Bruce

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kriemhild hat geschrieben:Ein Grund mehr, aufwendige Umverpackungen direkt im Laden zurückzulassen.

kriemhild
Im Versandhandel etwas schwierig, die werden begeistert sein, wenn man die Rechnung normal bezahlt, aber den leeren Karton per Rückschein zurückschickt :zwinker5:
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Steif hat geschrieben:Im Versandhandel etwas schwierig, die werden begeistert sein, wenn man die Rechnung normal bezahlt, aber den leeren Karton per Rückschein zurückschickt :zwinker5:
Zudem bezahlt man die Entsorgung der Umverpackung schon beim Kauf des Produktes und nicht über die Müllgebühren (in der Regel DSD), allerdings gibt es eine Menge Leute, die ihre Verpackung sehr gerne doppelt bezahlen: einmal im Geschäft und dann nochmal die Entsorgung über den Restmüll :klatsch: .
Ich selbst sponsere dieses Verhalten recht großzügig, indem ich für viele meine Hausmitbewohner die Entsorgung von Umverpackungen über den Restmüll finanziell mittrage :klatsch: :klatsch: .

jasper, großzügiger Spender
Gesperrt

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