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GA und "Die Mauer"

GA und "Die Mauer"

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Hallo Leute!
Mich würde interessieren, wie sich die Umstellung auf Fettstoffwechsel bei km 30-35 anfühlt. Nach allem was man so liest ist das ja der Sinn meines ganzen GA-Trainings... Kann ich im September davon ausgehen, dass das mit 70% GA Training (4-6h/Woche) fruchtet, oder muss ich Angst vor dem "Mann mit dem Hammer" oder der "Mauer" haben?
Gruß,
Die Rennwurst

Renn ruhig! Ich krieg dich doch, Schweinehund!

Immer den einen vor den anderen! :daumen:

Mauer

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Hallo Rennwurst!

Vorschlag: lauf einfach mal 35 km. Dann weisst Du, wie sich das anfühlt. Aber wer sagt Dir denn, dass die Mauer überhaupt da ist. Die Kunst des Trainings liegt darin, diese Erscheinung zu vermeiden oder zumindest den Zeitpunkt ihres Auftretens nach hinten zu schieben. Ich würde mir an Deiner Stelle darüber KEINE Gedanken machen. Da machst Du Dich selbst verrückt. Trainier richtig, und dann lässt Du den Marathon auf Dich zukommen. Jetzt schon an die Mauer zu denken, hilft Dir sicher, Ihr auch zu begegnen. Selffullfilling prophecy nennt man das!

Ich selbst hatte das Problem nie. (20 Marathons zwischen 2:55 und 3:24, Alter derzeit 52) Frag nicht, warum. Ich bilde mir darauf nichts ein, ich betrachte es eher als gegebene Tatsache.

Wie es sich anfühlt, kannst Du sicher von vielen Läufern erfahren: schwere, schmerzende Muskulatur und ein mentales Loch sind wohl die Hauptanzeichen. Aber sicher sind die Formen der Mauer verschieden.

Ansonsten: eine Umstellung von Kohlenhydrat- auf Fettstoffwechsel gibt es nicht. Du verbrennst IMMER beides. Die Anteile ändern sich. Lediglich bei sehr langen Belastungen ohne richtige Nahrungs- resp. Getränkeaufnahme wird ggf. Muskeleiweiss verstoffwechselt. Aber soweit bist Du ja noch nicht ;-)

Weiterhin viel Erfolg und sportliche Grüsse

Peter

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Rennwurst hat geschrieben:... muss ich Angst vor dem "Mann mit dem Hammer" oder der "Mauer" haben?
Du läufst erst seit ein paar Wochen und hast dich schon zu einem Marathon angemeldet? Da sind ein paar Zweifel sicher gerechtfertigt.
Grundsätzlich: wer ordentlich trainiert, lange Läufe macht und sich ein realistisches Ziel setzt, dem passiert auch nichts.
Der größte und häufigste Fehler ist Selbstüberschätzung.

Über die Suchfunktion findest du ein paar Threads zum Thema "Mann mit dem Hammer".
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Du meinst, bis September, bin ich noch nicht fit genug? Ich dachte, die Zeit würde ausreichen...
Gruß,
Die Rennwurst

Renn ruhig! Ich krieg dich doch, Schweinehund!

Immer den einen vor den anderen! :daumen:

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Hi Rennwurst, :hallo:

hast du einen HM (unter Wettkampfbedingungen) in dein Vorbereitungsprogramm eingebaut?

Als ich - mit besseren Vorbedingungen als du - meinen ersten HM gelaufen bin,
habe ich danach das Marathonziel sofort um ein Jahr verschoben ...

Zum Thema "Selbstüberschätzung" steht ja weiter oben schon was :teufel:

Mein Vorschlag: Laß es langsam angehen!
Rainer

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Rennwurst hat geschrieben:Du meinst, bis September, bin ich noch nicht fit genug? Ich dachte, die Zeit würde ausreichen...
Normalerweise geht man von 1-2 Jahren Lauferfahrung aus, bevor man einen Marathon läuft. 1 Jahr sehe ich schon als untere Grenze, bei dir werden es 8-9 Monate sein.
Du hast dich gut gesteigert in den wenigen Wochen und da ist sicher noch einiges drin in den nächsten Monaten, wenn du das Training verkraftest.
Vielleicht klappt´s. Geraten hätte ich dir sicher nicht dazu.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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well, der gute alte Ludwig van.......

Insider

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:daumen: Ein Kenner...!
Gruß,
Die Rennwurst

Renn ruhig! Ich krieg dich doch, Schweinehund!

Immer den einen vor den anderen! :daumen:

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Rennwurst hat geschrieben:... wie sich die Umstellung auf Fettstoffwechsel bei km 30-35 anfühlt.
Wenn der Körper merkt, dass er nicht mehr so viel Glykogenvorräte hat, nimmt er verstärkt die Energiegewinnung aus Fett hinzu. Auf langen Läufen oder einem gut vorbereitetem Marathon macht sich das so bemerkbar, dass man sich irgendwann etwas müde und schlapp fühlt. Aber nach einer Weile geht es wieder besser. Auch wenn das Laufen daraufhin etwas antrengender ist und sich irgendwie unkoordinierter anfühlt. Das lässt sich aber gut trainieren. Nach ein paar Malen hat man die Energiegewinnung aus Fett besser ausgebildet und läuft vortan runder und leichter.

Ich denke, dass die Kunst daran liegt, wie schon gesagt, realistische Ziele zu definieren. Und nicht Träume.
Rennwurst hat geschrieben:... oder muss ich Angst vor dem "Mann mit dem Hammer" oder der "Mauer" haben?
Ganz einfach: Nein! Lass Dich nicht verrückt machen. Vetraue Dir und Deinem Körpergefühl.

Meiner Meinung nach kommt Sledgehammer bevorzugt, wenn man auf langen Distanzen zu schnell losgetigert ist (kaltstart), die Glykogenreserven dadurch vorzeitig aufgebraucht sind und der Körper irgendwann notgedrungen fast ausschließlich auf Fett als Energielieferanten zurückgreifen muss. Wenn ich das richtig geschnallt hab, spielen Aminosäuren da auch mit. Die werden zumindest irgendwann auch mit verfeuert.

Mein Tipp: Lauf den ersten Marathon ruhig mutig. Also dann, wenn Du im Training vorher keine 30er gemacht hast (40 Wochenkilometer und Lange Läufe um die 25Km reichen aus). Aber lauf den ersten als eine Art Schnuppermarathon ohne Erwartungen. Lauf bewußt locker los, lass es auf Dich zukommen und genieße es. Dann macht es riesig Spaß! Und die Vokabel "Hammer" sowie "Mann" in der Verbindung kannst Du Dir temporär aus'm Kopf streichen! Stell Dir einfach vor wie Du durch das Ziel läufst. Was für ein Grinsen auf dem Gesicht geschrieben steht und wie Stolz Du Dich fühlen wirst. Um das Optimum aus Dir rauszuholen, hast Du danach (beim 2.,3. oder 4. Marathon z.B.) noch mehr als genug Zeit.

Ach ja: Viel Spaß!

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Danke Lars!
Klingt, als wäre der Münstermarathon im September eine gute Gelegenheit...
Man kann die Kolenhydratreserven doch im Rennen auch noch ganz gut strecken mit diesen Gel-Rationen, oder? Oder bringen die nach hinten raus nicht wirklich viel?
Ich bin trainingsmäßig gerade dabei die ersten Zwanziger zu laufen. mit Puls um 140 als lange GA-Einheiten. Sind muskulär noch ziemlich anspruchsvoll und zieht ordentlich in den Oberschenkeln, aber ich glaub', das legt sich bis Ende Februar, wenn ich konsequent so weitermache. Dann versuch' ich mal 20 auf Zeit um 'nen ersten Überblick zu kriegen. Mal schauen. Macht jedenfalls Spaß und das ist mir bisher das wichtigste.
Gruß,
Die Rennwurst

Renn ruhig! Ich krieg dich doch, Schweinehund!

Immer den einen vor den anderen! :daumen:

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Rennwurst hat geschrieben:Klingt, als wäre der Münstermarathon im September eine gute Gelegenheit ...
Deine Teilnahme halte ich nicht für übertrieben. Und Münster soll echt toll sein!
Rennwurst hat geschrieben:Man kann die Kolenhydratreserven doch im Rennen auch noch ganz gut strecken mit diesen Gel-Rationen, oder?
Ja und nein. Befrei Dich einfach mal von diesen Gel-Dingern. Die tun zwar was, können aber keine Wunder vollbringen. Und wenn Du den ersten Locker läufst, brauchst Du sie einfach nicht. Wat süßes zu trinken und Bananen gibt es an der Stecke, das reicht eigentlich.
Rennwurst hat geschrieben:Oder bringen die nach hinten raus nicht wirklich viel?
Es ist abhängig davon, ob Du die Dinger verträgst und wenn ja auch während des Marathons verwertest. Das kannst Du ja vorher im Training testen.
Rennwurst hat geschrieben:... versuch' ich mal 20 auf Zeit um 'nen ersten Überblick zu kriegen. Mal schauen. Macht jedenfalls Spaß und das ist mir bisher das wichtigste.
Das ist eine guter Ausgangspunkt! Wenn der Spaß weg bleibt und es zusätzlich anfängt ständig zu schmerzen, ist es nicht gut.
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