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Impressionen von meiner Lieblings-Laufstrecke

Impressionen von meiner Lieblings-Laufstrecke

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Nach dem Bonn-HM war in der vergangenen Woche vor allem Regeneration angesagt, unter anderem bei einer Wanderung auf meiner Lieblingslaufstrecke. Dabei: mein funkelnagelneues "Spielzeug", eine hübsche kleine Pentax Optio S45, deren Bedienung ich zugegeben noch nicht vollständig durchschaue. Dennoch hier mal einige Bilder (hoffentlich klappt's :) ) zusammen mit einer Streckenbeschreibung.
Los geht's oberhalb der Weinberge des sog. "Tiergartentals" in Olewig, einem Winzerdörfchen, das sich die Stadt Trier mittlerweile als Stadtteil einverleibt hat. Der Name "Tiergarten" rührt angeblich daher, dass die Römer dort vor ca. 1800 Jahren Löwen und Bären hielten, um damit das Unterhaltungsprogramm im Amphitheater zu bestreiten (hierzu besser keine unappetitlichen Details :teufel: ). Den Blick ins Tal hinunter (Bild 1) liebe ich eigentlich zu jeder Tages- und Jahreszeit, vor allem aber morgens, wenn über den Wiesen noch der Nebel liegt. Im letzten Sommer habe ich's manchmal schon morgens um halb sechs geschafft, meine Runde zu drehen, das Licht um diese Zeit ist einfach unglaublich schön!
Von der Höhe läuft man einen ziemlich steilen Trampelpfad hinunter und stößt dann auf einen schmalen, flachen Weg, der leider bei feuchtem Wetter extrem matschig sein kann (Bild 2). Das Tal ist recht eng, nur ein Bach, den man während des Laufens die ganze Zeit plätschern hört, eine Wiese, links und rechts davon je ein schmaler Weg, danach steigen schon auf beiden Seiten bewaldete Hänge oder Weinberge auf.
Nach ca. 1 km Einlaufen auf dem Pfad kann man den Bach überqueren und auf der anderen Seite des Tals zurücklaufen. Hier öffnet sich noch einmal der Blick über die Wiesen. Gerade am Morgen der Wanderung war es wundervoll, aber auch recht kalt mit Raureif auf jedem kleinen Halm und Zweig, dort wo die Sonne noch nicht ins Tal dringen konnte (Bild 3).
Will man aber nicht am Bach bleiben, heißt es jetzt "Der Berg ruft"! Allerdings geht es wunderbar sanft bergan, sodass es leicht fällt, seinen Bergauf-Rhythmus zu finden. Man läuft sehr entspannt auf dem schmalen Pfad weiter, zuerst auf einem sehr weichen Untergrund. Nach ca. 700 m wird der Weg kurzzeitig etwas steiler, dafür aber auch der Boden fester, was sich als sehr vorteilhaft bei Regenwetter erweisen kann, obwohl man dafür auf groben Schotter und auf Wurzeln Acht geben muss (Bild 4). Unterhalb des Weges plätschert weiterhin der Bach, und man kann durch die Bäume immer wieder einen Blick auf ihn erhaschen.
Ca. 2 km und drei Serpentinen später ist das Ende der Steigung erreicht (Bild 5). Durch die Baumwipfel bietet sich der Blick auf einen Reiterhof, in dessen Nachbarschaft sich ein beliebtes Ausflugslokal befindet, in dem Trierer Spezialitäten (insbesondere Viez & Flieten – für des Trierischen Unkundige: Saurer Apfelwein und Chicken Wings) serviert werden. Eine große Versuchung auf dem Rückweg, wenn die Beine langsam schwerer werden ...
Nun aber wie gewonnen, so zerronnen! Jeden mühsam erarbeiteten Höhenmeter geht es auf einer schmalen, so gut wie nicht befahrenen Forststraße sofort wieder hinab zum Bach. Auch hier saftig-grüne Wiesen (Bild 6), auf denen es sich den ganzen Sommer über die Pferde vom Reiterhof gut gehen lassen. Den Weg an der Wiese entlang kann man noch einige km weiter laufen, er führt erst flach durch das Tal und dann durch den Wald wieder auf die Höhen oberhalb des Moseltals. Die Bilder dazu gibt es evtl. bei anderer Gelegenheit. Heute aber steuere ich direkt den Weg zum Reiterhof an. Zu diesem Hof führt - wie könnte es auch anders sein - der Weg ebenfalls wieder bergauf (Bild 7). Hier wird es für ca. 500 m teils unangenehm steil. In meinen Lauf-Anfangszeiten kam ich die Steigung nicht ohne Gehpause hoch, und auch jetzt empfinde ich sie manchmal noch als echte Quälerei.
Tröstlich ist außerdem, dass danach nur noch entspanntes Laufen angesagt ist. Kurz hinter dem Reiterhof endet die Steigung, es geht zunächst auf einer schmalen Teerstraße an Viehweiden vorbei, danach kann man auf breiten Waldwegen mit leichtem Gefälle noch einmal etwa 1,5 km richtig Gas geben (Bild 8). Bevor man das Tal erreicht, folgt noch ein kurzes, sehr steiles Stück abwärts ... nichts für Menschen mit Knieproblemen! Schön finde ich das Eckchen trotzdem (Bild 9).
Vorbei an der Gärtnerei, in deren Treibhäusern momentan zig verschiedene Frühlingsblumen blühen und deren altersschwacher Rauhaardackel jeden vorbeikommenden Läufer auf das Heftigste ankläfft und ein Stückchen verfolgt, geht es wieder den schmalen Pfad bergauf, auf dem man gekommen ist (Bild 10).
Hier spare ich mir aber meist das Bergauf-Schnaufen, sondern nutze die letzten 500 m bis zur Haustür zum "Runterkommen", indem ich einfach zügig gehe und bei einem letzten Abschiedsblick ins Tal ein paar Dehnungsübungen mache (Bild 11).
Soweit ein paar Impressionen aus dem Trierer Vorfrühling. Die Wanderung ging noch ein gutes Stück über die Laufstrecke hinaus, insgesamt war ich ca. 4 Stunden unterwegs. Tja, und irgendwie brauche ich jetzt wohl ein Paar neue Wanderschuhe ... (Bild 12).
Dateianhänge
12SchuheamEnde.JPG 12SchuheamEnde.JPG 203 mal betrachtet 127.56 KiB
11derabschiedsblick.jpg 11derabschiedsblick.jpg 145 mal betrachtet 108.91 KiB
10derschlussanstieg.jpg 10derschlussanstieg.jpg 178 mal betrachtet 180.1 KiB
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02pfadimtal.jpg 02pfadimtal.jpg 165 mal betrachtet 147.17 KiB
03kaltewiese.jpg 03kaltewiese.jpg 175 mal betrachtet 58.9 KiB

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Vielen Dank für die wunderbaren Bilder und die Beschreibung dazu!
So muss eine Laufstrecke aussehen ...

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Herrlich!
Ich liebe es bergig. Da wo ich laufe ist es leider topfeben :frown:
:hallo: Betty
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Lass' Dich nicht gehen, geh' selbst!
(...hat meine Oma immer gesagt)

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Hallo Kobold!

Wunderschöne Fotos aus deiner Heimat. So macht das Laufen doppelt Spaß.

Liebe Grüße

El Corredor

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Meine Lieblingsstrecke ist nicht weit davon entfernt, den Ausblick ins Tal kenne ich nur zu gut! Könnte man sogar als Verlängerung dranhängen :D Gestern war es allerdings streckenweise noch ziemlich matschig, die Strecke ist oft nicht asphaltiert, teilweise sogar eine richtig schöne Wiese.

kriemhild

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kobold hat geschrieben:... Im letzten Sommer habe ich's manchmal schon morgens um halb sechs geschafft, meine Runde zu drehen, das Licht um diese Zeit ist einfach unglaublich schön!....
das ist auch meine Lieblingszeit: die Blaue Stunde. Hoffentlich kann ich deine Laufstrecke einmal live erleben, die Fotos machen jedenfalls Lust drauf. Ich muss mal meine Strecke abknipsen (auch mit Pentax), so als Kontrastprogramm: von Altona übern Fischmarkt, Landungsbrücken, Kiez und retour.

Merci vielmals für die Eindrücke.
Bild

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Hallo Kobold,

toller Bericht und echt schöne Fotos :daumen: . Auf die Trainingsrunde kann man ja echt neidisch werden. :D

Gruss
Tobias

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Oh - ein bisher an mir vorbeigeflutschter Bericht mit schönen Bildern :daumen:

Gut, dass der nochmal nach oben geholt wurde. Wäre eindeutig auch eine Strecke nach meinem Herzen. Mehr davon!

(Ich fotografiere mit einer Pentax Optio S50 - die dürften sich nicht allzusehr unterscheiden. Am Anfang habe ich auch nur die Funktionen genutzt, die intuitiv zu verstehen waren. Aber dann ist mir irgendwann aufgegangen, dass es sich wirklich lohnt, die Bedienungsanleitung zu lesen. Für die runterformatierten Fotos fürs Forum isses ziemlich egal - da sieht man die Unterschiede nicht mehr so. Aber in voller Auflösung am Bildschirm merkste da wirklich Feinheiten und kannst ohne Aufwand schöne Spielereien anstellen.)
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