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Friedensmarathon in Kigali

Friedensmarathon in Kigali

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Am 14. Mai ist der 2. Friedensmarathon in Ruanda. Keine Ahnung, ob es noch Flüge gibt. Aber wer kurzentschlossen ist, hat vielleicht noch eine Chance.

Ich werde dabei sein. Deshalb meine Frage an Höhenläufer: Kigali liegt 1800 Meter hoch. Merkt man die dünnere Luft und wenn ja woran? Hat jemand Erfahrung und Tipps?
M -- 3:57:38 (10/05) -- 3:58:27 (04/06)
Berichte im Laufkurier

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Hallo Momo,
Tips gabs naturgemäß keine :D aber vielleicht kannst du uns zum Ausgleich einen Bericht dazu liefern? :hallo:

Viele Grüße
Jürgen

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Hmm, hab was gefunden :daumen:

Jürgen

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Hallo Jürgen,

ich bin mangels Tipps die Sache ganz vorsichtig angegangen und das war auch gut so. Fast die Hälfte der Läufer ist ausgestiegen. Es war ein Riesenerlebnis. Den ganzen Bericht setze ich lieber nicht rein, das wird zu lang, aber den Anfang und einen Link.



Die Erde leuchtet rot. Terra rossa. Die Farbe bekommt man nur schlecht aus weißen Turnschuhen heraus. Kurz erinnert der Anblick an Blut. Vor zwölf Jahren müssen die Straßen von Kigali davon durchtränkt gewesen sein. Damals, als die Hutus ihre Tutsi-Nachbarn zu Tausenden hingemetzelt hatten. Frauen, Männer, Kinder. Weil die damalige Regierung es so angewiesen hatte. Weil die Tutsis von den belgischen Kolonialherren jahrzehntelang als eine Art ruandischer Adel behandelt worden waren, der über die Hutus befehlen durfte. Weil die Tutsis reicher und angeblich auch schöner waren...
http://www.faktuell.de/images/stories/002faktuell(c)marthonkigalikiroteerde2006.jpg
Die Erde ist fruchtbar. Sie trocknet zwar oberflächlich schnell aus, speichert aber das Regenwasser sehr gut. "Hier in Ruanda braucht man nur an Pflanzen zu denken, schon wachsen sie", meint Chris, der mich wie gewohnt zum Marathon begleitet hat. Diesmal nach Zentralafrika. Die Regenzeit neigt sich dem Ende entgegen. In den vergangenen Tagen hat es immer wieder kurze aber heftige Schauer gegeben, dazu war es warm, teilweise schwül. Kigali, die Hauptstadt des kleinen Landes, ist regelrecht von Pflanzen überwuchert. Es leuchtet überall saftig grün, Blüten, wohin man schaut. Die Ruander halten die wuchernde Vegetation in Zaum, formen sie. Die Vorgärten würden jeden deutschen Kleingärtner vor Neid erblassen lasen. Gras mähen die Ruander mit einer Machete.

1.200 ruandische Kinder haben sich für den Run for Fun angemeldet. Etwas über 700 werden starten. Die anderen bekommen keine Startnummern. Ihre Lehrer haben sie an diesem Sonntag im Stich gelassen, sind nicht zum 2. Friedensmarathon in Kigali erschienen. Nur sie aber würden von den ruandischen Organisatoren die Nummern erhalten. Ordnung muss sein. Ganz besonders in Ruanda. "Die Deutschen Afrikas" werden die Einwohner des Landes gern genannt. Tatsächlich gibt es einige Parallelen. Gehorsam der Obrigkeit gegenüber gehört leider dazu. mehr...
M -- 3:57:38 (10/05) -- 3:58:27 (04/06)
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