Aber vom Anfang an.
Am Samstag fand beim Berliner LA Traditionsinder (AMRIT) in Kreuzberg das Carboloadingvortreffen statt. Mitch, seine Cheffin, der schnelle CarstenS, willnich und ich fanden sich pünktlich um 19.30 ein. Bei allerlei Leckereien lernten wir uns kennen und verstanden uns auf Anhieb alle gut, wie wir das bei LA Treffen bisher schon öfters erlebt hatten. Man kommt zusammen wie zu einem Klassentreffen und ist gleich recht vertraut.
Mitch und Cheffin waren nachmittags schon bei den Veranstaltern im Grunewald gewesen, um die Startunterlagen zu holen, und konnten uns durch einen Vorbericht ein wenig das Lampenfieber nehmen. Nach Strategiebesprechungen über die Taktik (langsam starten und dann das Tempo rausnehmen) über die Organisation (die Strecke durften die Veranstalter nicht ausschildern, das hat man bei der Anmeldung auf dem Amt verboten, also gibt es Markierungen aus Sägespänen, Zeitnahme und Startnummern gibt es eh nicht, Verpflegung jeweils am Ende der Runde im Vereinsheim), unterhielten wir uns noch über dies und das, bevor wir uns noch einmal gut ausruhten. Um 9:00 sollte es ja im Grunewald losgehen, bis 16 Uhr sei das Ziel aber offen, man konnte auch zwischendurch loswalken....
Also, was macht man lieber als an einem regnerischen Sonntag Morgen in Berlin um 6:30 aufzustehen, festzustellen, dass es in der Jugendherbergsküche zwar massig Teller, aber keine Löffel gibt, und das mitgebrachte Müsli daher nicht gelöffelt werden kann....
Also Apfel und Banane pur gegessen und den Rucksack geschultert (Abends sollte es ja wieder nach Hause gehen). Am U-Bahnhof noch schnell ein Croissant und einen Kaffee reingepfiffen und dann ab in den Grunewald.
So gegen 8:30 waren dort schon einige dutzend Walker versammelt. Man bekam seine Startunterlagen, ein "Walkathon" Schild zum anpinnen (es gab zwar keine Startnummern, aber die Sponsoren-Namen mussten ja irgendwo draufgedruckt werden). Die Flasche mit 1 Liter energetisierenden Wasser (dadurch musste ich auf 11 km 4 mal pinkeln
), den hochwertigen Hüftgut und einen Streckenplan.Im Teilnehmerfeld fiel auf:
Relativ viele Männer waren mit von der Partie.
Die Frauen waren gar nicht alle so dick...
Die meisten benutzten Gehilfen.
Es ging auf 9:00 los. Mitch, Cheffin, willnich und ich scherzten munter drauf los, ob und wo denn der Start sei. Mitch hatte etwas Sorgen, ob wir uns durch alle die Nordic Walker wohl durcharbeiten würden können...
Es wurde 9:00 Uhr, nichts passierte, es wurde 9:03 die ersten latschten jetzt einfach mal so los. Irgendwann kam der Obercheffe vom Walkinginstitut auf seinem Fahrrad und erklärte die Spielregeln:
Ihr müsst nach dem Streckenplan laufen, die Strecke ist aber auch mit Sägespänen markiert und wir haben drei Scouts auf Rädern die euch begleiten. Besorgte Nachfrage einer Lady:" Ich will aber powerwalken und habe meine Brille nicht mit, wie soll ich den Weg dann finden?"
Nun irgendwann fuhr Cheffe mit dem Fahrrad los. Das war wohl der Start. Also marschierten alle los. Helga, Mitsch und ich wollten die erste Runde schön zusammen gehen. Wir schwammen so im Mittelfeld mit. Relaxtes walken war angesagt. Helga freute sich, dass sogar sie mal mehrere Walker überholen konnte (viele der Stöckchenschleifer überholten uns dann allerdings in unserer Gleitflugphase auf den letzen km der ersten 11er Runde wieder.) Kreuz und quer stöckelte man dort so durch den Wald. Läufergruppen, die an uns vorbei wollten, hatten es schwer. Massive Dreierkette mit Stockeinsatz. Alle Vorurteile bestätigt, das volle Programm. Bei Mountainbikes wurden die Stöcke auf Kommando seitlich ausgefahren. (Nein das war jetzt schon das Weiterspinnen unterwegs, wir überlegten uns so die besten Taktiken ((Martin und Mitch hatten ja auch noch Energiereserven, um permanent das Mundwerk zu bewegen, in der ersten Runde lief nur ich hart am Limit. )))
Nach 1:28 waren wir mit der ersten 11 km Rund (in echt aber eher 10km, der Cheffe will sie heute nochmal mit Fahrrad und GPS vermessen...) durch. Wie geplant hatten wir auf den letzten km das Tempo etwas rausgenommen, Helga war nun ganz platt. Cheffin erwartete uns mit Fotoapparat im Ziel. Mitch und ich gingen nach kurzem Pitstop in die zweite Runde. Wir stellten fest, dass es jetzt recht einsam wurde. Die meisten hatten wohl 11km als ausreichend lang angesehen oder während ihrer Pause, als gerade eine "Husche", wie der Berliner sagt, kam, sich entschlossen es gut sein zu lassen. Mitch wolle unbedingt noch ein paar Leute einholen, also zogen wir das Tempo an, passierten noch einige Stöcklewalker und kamen dann nach weiteren 1:18h von der zweiten Runde zurück. Unsere liebvollen Frauen erwarteten uns mit heißem Tee. Am Vereinsheim gab es Äpfel, Bananen und noch mehr energetisierendes Wasser. Wer wollte, konnte sich bei einer attraktiven Lady über Athrose schlau machen. Am andern Tisch gab es auch noch eine Urkunde, auf der dann 11, 22 oder 33 km angekreuzt wurde, die man erfolgreich überstanden hatte. Die Teilnehmer machten alle einen zufriedenen Eindruck, alles war wie erwartet eine nette gemütlich-familiäre Walkingveranstaltung ganz ohne jeglichen Leistungszwang oder -drang. Wir hatten jedenfalls Spaß an der Sache und mehr wollten wir eigentlich auch nicht. Obwohl... Neues gab es doch:
Mitch hat eine neue PB aufgestellt (vorher hatte er noch keine) und ich selber war bei einer Walkingveranstaltung mal ganz entspannt im Mittelfeld ohne mich abzuhetzten.
So Mitch jetzt bitte ich mal um Ergänzung... Die Bilder kommen auch gleich noch hoch....
Gruß Martin
)
Da musst du die Zielzeiten deiner geplanten Veranstaltungen aber nach unten korrigieren - du Tiefstapler! 
