da sitz ich nun, am Tag nach dem Lauf, und fühl mich als hätte ich gestern einen zuviel gebechert...
Joa, gestern wars dann soweit: Mein erster Volkslauf
Und zwar waren wir in Kröv an der Mosel beim Mitternachtslauf.
Ist eine 9,4km lange Strecke. 3 1/2 Runden werden gelaufen.
Beim Ziel unten ist es eine Zeitlang flach, beim Start oben auch. Nach dem Ziel geht es hoch ins Dorf, hinter dem Start runter bis zum Ziel.
Alles in allem schön Abwechslungsreich.
Auch wenn ich bis dahin wirklich nur flache Strecken gewohnt war.
Als wir um 21:30 ankamen gings erstmal zur Startnummernausgabe.
Hatte Online vorbestellt und das ging auch ohne Probleme und ohne langes Warten.
Dann ab in die Turnhalle zum Umziehen. Leider gab es keine Möglichkeit seine Wertsachen wegzusperren. Aber wir hatten Gottseidank Personal dabei ;)
Um kurz nach 10 haben wir uns dann schonmal den Lauf der Jungegebliebenen angesehen. Ab 40 aufwärts glaube ich.
Da dachte ich mir schon: Das wird verdammt anstrengend gleich.
Die verschwitzten und angespannten Gesichter versprachen nichts Gutes...
Haben uns dann noch ein wenig die Strecke angeschaut.
Start ist wie gesagt oben im Dorf. Dort standen dann auch Bier-, Wein-, und Essensstände direkt an der Strecke sowie das kräftig anfeuernde Publikum und alles war hell erleuchtet.
Auch unten beim Ziel war einiges los.
Der Rest der Strecke war teilweise sehr wenig bevölkert, wobei die paar Zuschauer das durch um so größere Lautstärke, Musikanlangen und Verpflegungsstände wetzumachen wußten.
Außerdem war die ganze Strecke durch 100te von Teelichtern gekennzeichnet. Sehr schön.
Um 23:00 liefen wir uns dann solangsam warm.
Gegen 23:30 sammelten sich dann auch alsbald die Läufer am Start ein und um 23:40, nach einer kleinen, aber noch zu langen Rede, einer lokalen Berühmtheit, ging es denn endlich los für die 600 Starter!
Erstmal im Gehen. Aber dann ziemlich bald, wir hatten uns erstmal ganz hinten angestellt, zog das Feld ziemlich an!
Wir, das waren meine Nachbarin (so unerfahren wie ich im Lauf), ihr Freund (kein Läufer aber macht irgendeinen anderen Sport), der Vater der Nachbarin (erfahrener Marathonläufer) und ich.
Und das Feld vor uns legte gleich eine Geschwindigkeit vor, die ich so nicht von meinen Trainingsläufen gewohnt war!
Aber k, von Anfang an abhängen lassen ist nicht. Also hinterher.
Das tolle war: Bis Ende der ersten Runde waren wir noch fest überzeugt nur 2 1/2 Runden laufen zu müssen.
Bis uns dann jemand aufklärte.
Aber was solls, wenn man schonmal dabei ist...
Aufjedenfall pendelte sich mein Puls ersteinmal bei lockeren 165 ein.
Zwar ein schneller Lauf, schneller als ich es eigentlich angehen wollte, aber ok.
Außerdem legte meine Nachbarin diesmal (die sonst eher meint eigentlich viel unfitter als ich zu sein ;) ) das Tempo vor und da will man sich natürlich nicht blamieren ;)
Also hinterher.
Die erste Runde schafften wir in 17min für 2900m.
Die Zweite sind wir dann nicht langsamer angegangen. Und solangsam fingen wir an Leute zu überholen. Uns haben dann fast nur noch die Ersten überholt. Bzw. überrundet ;)
Haben die 2. Runde dann in 34min hinter uns gebracht und mein Puls war mittlerweile auf 178 gestiegen.
Nun noch einmal rund und dann ins Ziel...
Und wieder hat die Nachbarin noch ein bißchen zugelegt. Und was soll ich sagen... Abhängen lassen konnte ich mich ja nicht!
Vor allem am Berg gings ganz schön flott hoch und als wir das letzte mal hoch liefen mußte ich doch schon übel keuchen.
Dann nocheinmal Richtung Start. Über den Start drüber. Ich war total am Ar...
Noch 700m bis ins Ziel und ich sah meine Mitstreiter vor mir weglaufen. 350m vor dem Ziel hatte ich schätzungsweise 50 Meter auf sie verloren.
Aufeinmal zieht ein Junge an mir vorbei, keine 15 Jahre alt. Dachte ich: Kann ja nicht sein! ;)
Undnocheinmal los. Und alles gegeben. Und habe auf dem Endspurt meine Kollegen tatsächlich nocheinmal erreicht
Und mir war soo schlecht auf den letzten 100m. Ich dachte ich muss jeden moment kotzen. Und mein Puls war auf 192.
Abgesehen davon hatte ich seit ca 2/3 der Strecke immer mal wieder nen leichten Schüttelfrost.
Im Ziel hatten wir dann ziemlich genaue 53min für die 9,4km gebraucht. Für uns eine echt tolle Zeit, auch da ich zuhause auf den letzten geübten 10km noch ne gute Stunde und 7 Minuten gebraucht hatte.
Also für mich wars die absolute Grenze. Udn ich bin echt froh das ich so gelaufen bin wie ich gelaufen bin.
Es ist ein absoulut geiles Gefühl mal seine eigene körperliche Grenze erfahren zu haben. Auch wenn mir die ersten 45min nach dem Lauf noch garnicht so nach freuen zu mute war.
Das kam aber dann doch ziemlich schnell und wir waren beim gemeinsamen Bierchen doch alle ziemlich stolz auf unsere gemeinsame Leistung.
Der nächste Lauf ist auch schon geplant und der Trainingsplan erstellt. Aufi!
Was mit heute noch auffällt ist, das ich eigentlich keine Schmerzen in den Beinen habe (mich nur wahnsinnig platt fühle). Auch gestern während des Laufens nicht hatte. Auch kein Seitenstechen oder ähnliches. Kein Muskelkater... Na, der kann ja noch kommen ;)
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an meine Trainingspartnerin Frau Nachbarin. Fürs mitziehen und die vielen Trainingsstunden die ich in Gesellschaft laufen konnte.
Und auch vielen Dank an die Leute aus Kröv fürs Anfeuern und die Party und den toll organisierten Lauf und überhaupt. Bis nächstes Jahr!
