18. Rothseetriathlon (sehr lang)

Hi Folks!

Wir sind wieder zurück aus Roth. Vorneweg: Es war eine logistische Meisterleistung – vor allem von meiner Frau, die beide Jungs und mich jederzeit sicher im Griff hatte. Danke! Hier wie versprochen nun mein ausführlicher Bericht:

Vorgeplänkel

Am Samstagvormittag ging’s schon gut los, als ich feststellen musste, dass über die Modelljahre die Dachreling der A4 inkompatibel zu meinem Universaldachträger geworden ist. Im Kofferraum war wegen Kinderwaagen und sonstigem Zeugs kein Platz mehr fürs Rad. Also schnell los und noch einen Grundträger geholt. Wenigstens passte der Radträger noch.

Nach knapp 3h Fahrt inkl. Mittagspause waren wir gut am Rothsee angekommen und hatten unsere Ferienwohnung direkt am Rothsee bezogen. Mit Blick und 100m Fußmarsch zum See. Einfach traumhaft.

Samstagabend bin ich zur Kreissportanlage in Roth um mir meine Startunterlagen abzuholen. Außerdem wollte ich mich dort mit Andreas (Reldedo) und Kai (aus 3athlon.info) treffen. Andreas habe ich leider verpasst, aber mit Kai hat’s geklappt und wir haben zusammen noch etwas Kohlehydrate vom Nudelbuffet geschaufelt. Außerdem konnte ich mir noch ein paar Tipps von einem erfahrenen Athleten abholen.

Am Sonntag sollte es dann also losgehen: Meine erste Olympische Distanz und mein zweiter Triathlon überhaupt nach 13 Monaten ernsthaft Ausdauersport. Die Nervosität am Sonntagmorgen war unerträglich. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich schon mal morgens beim Zähneputzen mit Würgereflexen meines Körpers rumschlagen musste. Immer wieder kamen mir Zweifel ob ich mich nicht übernommen habe mit diesem Vorhaben. Zu allem Überfluss erzählte mir die Eigentümerin der Ferienwohnungen beim Frühstück noch, dass es letztes Jahr beim Schwimmen bei der Challenge wohl eine Tote gegeben hätte. Vielen Dank für diese gute Nachricht zum richtigen Zeitpunkt. Als 40ig Jähriger mit 2 kleinen Kindern und Herzinfarktvorbelastung in der Familie macht man sich so seine Gedanken über so was.

Als ich aber dann das Rad wieder aufs Auto montierte und mich meine Frau beim Segelzentrum an der Schwimm/Rad Wechselzone absetzte, war die Unsicherheit weg. Nur noch etwas Nervosität – aber das scheint vielen so zu gehen.

Die WZ und das Organisatorische fürs Check-In waren vorbildlich. Für jedes Problem gab es eine Lösung und einen eigenen „Schalter“ (Tisch mit Schirm) der sich genau um die entsprechende Fragestellung kümmerte. Z.B. waren die Startnummernaufkleber fürs Rad falsch gefertigt, so dass der bedruckte Teil der Aufkleber nicht klebte. Es gab aber dafür einen „Schalter“, an dem man sich neue, richtig gefertigte Aufkleber abholen konnte. Außerdem konnte man scheinbar fragen wen man wollte – jeder wusste über alles Bescheid.

Ich hatte Startnummer 701 – das war schön, denn die Radständer waren in meinem Block ab 701 aufgestellt, so dass ich quasi mein eigenes Schild hatte. Schön. Man kann sich selbst als Anfänger nicht so blöde anstellen, hier einen Fehler zu machen. Für alles ist gesorgt.

Der Wettkampf


Vor dem Start habe ich noch kurz Florian Stelzle aus meinem Schwimmverein getroffen, mit Kai habe ich noch ein paar Worte gewechselt und siehe da – den kennste doch, der hat einen TriMichels Einteiler an: Genau - das ist toronto21. Auch mit Ihm noch ein bisschen geplaudert und dann zur Einschwimmzone und den Neo angezogen. Zu diesem Zeitpunkt muss es ungefähr gewesen sein, dass mir zum ersten Mal ein leises F**k über die Lippen kam: Mensch ist das weit raus bis zur ersten Boje und dann auch noch ein ganzes Stück quer zur Zweiten und dann das Zeug auch wieder zurück. Schluck! Das sollt Du alles kraulen? Wie war das noch mal mit der Toten bei der Challenge? Anyway … Ich habe dann die Startgruppen vor mir etwas beobachtet und bin zum Schluss gekommen, mich rechts außen aufzustellen.

So Helmut, jetzt gilt’s. Nachdem ich bisher ja nur zwei Wettkämpfe (1x HM und 1x Jedermann) überhaupt gemacht hatte und bei Beiden mit mir gehadert hatte, weil ich mein Potential überhaupt nicht ausgeschöpft hatte, wollte ich diesmal alles geben: Pain goes glory stays forever. Ich möchte voll reinhalten. Mehr als platzen kann ich nicht. Werd’ schon irgendwie ankommen. Also: Sieg oder Sarg!

Schwimmen

„Noch 10 Sekunden …. Noch 5 Sekunden … Peng“ Ich bin ruhig ins Wasser und habe auch nur einen Ellbogen auf die Schläfe und einen Beinschlag irgendwo auf den Kopf bekommen. Die ersten Meter liefen bei weitem nicht so gut wie beim Einschwimmen. Nach kurzer Zeit aber wurde das Wasser ruhiger und ich konnte meinen Rhythmus finden. 2er Zug. So schwamm ich vor mich hin – Wasserschatten war da leider keiner. Mist, alles muss man alleine machen. Ich hatte auch überhaupt nicht das Gefühl, dass ich die Strecke im Freistil schaffe. Ohje … da wird wohl Hausfrauenbrust fällig werden dachte ich mir.

Irgendwie fiel mir dann doch ein, dass man sich im Freiwasser auch mal orientieren muss, dass tat ich dann auch und wusste warum da alles ruhig und kein Wasserschatten war: Ich war vieeel zu weit rechts – auf der anderen Seite der durch die Bojen markierten Linie. Das war so ca. bei 200-300m. Ich bin dann wieder nach links rüber geschwommen, da die 600m Boje ja links im Uhrzeigersinn umschwommen werden musste. Kurz vor der Boje war ich dann auch wieder im Feld drin und bin gleich rechts um die Boje rum. Naja – viele Wege führen nach Rom.

Auf den 300m bis zur zweiten Wendeboje lief’s dann besser und zum ersten mal dachte ich: Das schaffst Du, ich fand dann auch einen Wasserschatten für 150m, der mir aber zu langsam war und ich bin dann wieder alleine geschwommen. Als ich dann auch noch ein zwei oder drei Schwimmer aus der Startgruppe vor mir überholte, war ich recht zuversichtlich. Die 600m zurück liefen dann normal und ich hatte das Thema Orientierung auch im Griff.

Ich bin dann irgendwo im 1. Drittel meine Startgruppe aus dem Wasser, völlig locker, ohne einen einzigen Brustarmzug gemacht zu haben und mit einer Zeit, die ungefähr das war was ich mir vorgestellt (30min) hatte: 31:14 Damit bin ich sehr zufrieden, vor allem wen ich sehe, dass so Cracks wie toronto21 auch nur ne Minute schneller waren. Letztlich wäre beim Schwimmen wohl noch was gegangen, vor allem wen man sieht wo ich geschwommen bin. Schwimmen sollte an diesem Tage die einzige Disziplin sein, bei der ich nicht am Anschlag war.

Radfahren

Also raus aus’m Wasser und das IPTA Band über die Zeitnahme gezogen. Dann sofort Kappe und Brille runter und den Neo hinten aufgemacht. Die WZ ging bergauf (ein Zeichen für den gesamten Tag), den Beutel geschnappt und ins Wechselzelt. Dort waren Helfer, die mich auch dabei unterstützten aus dem Neo zu kommen. Dann der erste Schock: Krampf im rechten Waden – genau da, wo ich vor zwei Wochen schon einen recht schlimmen hatte. Der Betreuer dehnte mir dann den Krampf raus und nach kurzer Zeit ging’s auch wieder. Also zum Rad, Schuhe an, Startnummer um, Brille auf Helm auf und ab durch die WZ – natürlich leicht bergauf.

Die Hitzeschlacht ist es Gott sei Dank nicht geworden: Angekündigt waren 33 Grad. Weil es aber bedeckt war, kletterte das Thermometer auf max. 26-27 Grad. Normalerweise reicht mir 1l auf’m Rad. Ich nahm aber 2l mit – die ich auch brauchte. Meinem Magen waren 2 Liter aber Scheins zuviel. Irgendwo auf der Strecke musste ich mich kurz übergeben. Während der Fahrt muss man nur aufpassen, dass nix am Trikot hängen bleibt.

Wie vorgenommen pushte ich von Anfang an. Aber die Radstrecke war schwer. Es gab wahrscheinlich keine 2km die flach waren. Immer nur auf und ab. Ähnlich wie Erding im Hinterland, nur in Erding sind die Wellen smooth, hier sind sie eher giftig. Als ich dann am höchsten Punkt der Strecke war, hatte ich irgendwas um den 28er Schnitt auf’m Tacho. Genial dachte ich – den 30er Schnitt schaffst du – wenigstens etwas. An mein Minimalradziel 31er Schnitt glaubte ich nicht mehr. An manchen Passagen stand auch der Wind noch vorne drauf. Es fiel mir richtig schwer zu pushen. Aber trotzdem: immer weiter …. immer weiter … nicht aufhören. Die Abfahrten gelangen mir für meine Verhältnisse gut. Hab mich so gut es ging und ich mich traute rein gehauen.

Bei km37 - der Wind war wieder drauf und es steig gaaaanz leicht, sagte mein Tacho zu mir: 28,x. Wie jetzt? Ich trete doch was ich kann? Sind die Bremsen an? Der falsche Gang? Zu diesem Zeitpunkt gab es das zweite mal an diesem Tage das Wort aus meinem Munde: F**k! Mir war klar: Die Beine sind fast leer. Da geht nicht mehr viel. Also immer locker bleiben und schön rund kurbeln. Ein Powergel verzischte wie der Tropfen auf dem heissen Stein. Hier kamen mir auch zum ersten Mal Gedanken an’s Laufen. Mental war ich aber noch gut drauf: Immer weiter … immer weiter … nicht aufhören zu treten.

Letztlich an der Wechselzone Rad/Lauf angekommen – die natürlich bergauf ging – zeigte mein Radtacho eine Zeit von 1:21h was einem 31,1er Schnitt entspricht. Damit war ich auf den schweren 42km schneller im Schnitt als auf den flachen 20km in München vor 4 Wochen. Ich hatte eine durchschnittliche HF von 93% und eine maximale HF von 101%(!). Muss meinen Radcomputer wohl neu einstellen.

Laufen

Durch die Wechselzone an der Zeitnahme vorbei auf die Laufstrecke. Die ersten 2km konnte ich den 5min/km Schnitt noch halten. Dann war der Ofen aus. Sowohl körperlich als auch mental. Die Laufstrecke war m.E. dermaßen schwer – nur rauf und runter. Das war der absolute Hammer. Ich dachte nur: „Schon wieder ein Berg …. schon wieder … schon wieder …. schon wieder …“ Ab km2 wollte ich gehen. Ich wollte nicht mehr und konnte nicht mehr. Ende Gelände. Hab ich aber Gott sei Dank nicht gemacht. Ich hab mich durchgebissen und bin ins Ziel gejogged. Meine Zielzeit ging total flöten: sub50min wollte ich - 58:12 habe ich erreicht. 14min über meiner 10km PB. Die km Markierungen wollten und wollten nicht kommen und dann schon wieder ein Berg. Das war wohl ein klassischer Einbruch der allerersten Güte. Wohl etwas überzockt beim Radfahren. Aber was soll’s.

Insgesamt habe ich mir ja einen Zielkorridor von 2:40-2:50 gesetzt. Das zu erreichen wäre super gewesen. Geworden sind’s dann mit den Wechseln 2:56:33. Ich bin nicht wirklich böse darüber. No risk no fun!

Fazit

Es war aber Alles in Allem echt geil! Ich habe keinen einzigen Brustschwimmzug gemacht und bin keinen einzigen Schritt gegangen – nicht mal in den WZs. Ich habe richtig wett gekämpft und bin an meine Grenze gegangen. Ich habe nur einen Krampf gehabt, nicht zu stark vom Schwimmkurs abgekommen und ich habe nur einmal ein klein wenig gekotzt und bin nur von einem Ellenbogen und einem Beinschlag getroffen worden. Herz was willst Du mehr: Ein toller Wettkampf.

Im Ziel hat Kai noch auf mich gewartet und mich beim Trinken unterstützt. Ich konnte nicht soviel Becher halten wie ich brauchte. Danke!

Für meine nächste OD suche ich mir aber eine leichtere Strecke. Für so was wie Rothsee muss ich noch mehr trainieren. An dieser Stelle ziehe ich meinen Hut vor Andreas (Realdedo), der mit 2:31 eine super Zeit hingelegt hat – auch in seiner ersten OD.

Da ich 2007 auch gerne wieder dabei wäre, heißt das – die nächste OD kommt noch vor Rothsee. Bilder kommen auch noch – meine Frau hat ein paar gute geschossen.

Der Wettkampf ist für Athleten toll organisiert. Im Bereich Zuschauerinfo muss aber noch was gemacht werden. Da sind die Infos vor allem über Strecke und Sperrungen im Radteil zu wenig für nicht Ortskundige. Vor allem wenn die Ortskundige dann auch noch zwei kleine Kinder rumschleppen muss.


Grüße Helmut, der sich jetzt auch wie ein Triathlet fühlt

Hai Triathlet !!!!

Ich habs ja bei RealDedo schon geschrieben.
Berichte bei denen man rausliest das ne sportl. Leistung gebracht wird und nicht so en Eventgehasche und Fishing for compliments for nothing, mag ich gerne lesen.

Kotzen beim Rad fahrn
Bist ja ein ganz harter Hund
Wenn de die Windlutscher loswerden willst langt auch ein Kutschergruss, das funzt auch prima beim laufen, aber gleich kotzen, find ich übertrieben.

Naja, bei 101% HF-Max darf man auch mal kotzen, da biste ja voll am Anschlag, gequält bis auf die letzte Rille. das nennt man halt Sport und nicht so en wischiwaschigedabbe


Ich trink mal noch en Erdinger auf dich.
Prost Helmut


und Highopie


Gruss Mayo

Boah ey

Ach so: schöner Bericht

Sehr schön gemacht,

habe dich auch gleich in der Ergebnisliste gesucht und dies in dem anderen Thread gepostet.

Glückwunsch zum Finish!

Gruß
Bucki

TurboSchroegi hat geschrieben:Ich habe nur einen Krampf gehabt, nicht zu stark vom Schwimmkurs abgekommen und ich habe nur einmal ein klein wenig gekotzt und bin nur von einem Ellenbogen und einem Beinschlag getroffen worden.

Klingt nach jeder Menge Spaß.
Gratuliere!

Ist die Radstrecke des Rothsee-Triathlons nicht weitgehend identisch mit der des QCR? Die QCR-Strecke gilt eigentlich als schnell und einfach.

Mensch, Helmut, da hast Du aber ordentlich was geleistet. Kannst Du stolz drauf sein!
Entschuldige bitte, dass meine Wahrnehmung des Streckenprofils scheinbar eine andere ist als Deine Vielleicht liegt's daran, dass ich meine ersten Versuche zwischen Ammersee und Iller gemacht habe.
Aber durchgekämpft hast Du Dich, das ist wichtig. Da lernt man nämlich am meisten. Du wirst sehen, nächstes Jahr geht's viiiieeeel einfacher.
Was hat denn Deine Frau zu Deiner Leistung gesagt? Wahrscheinlich

Jetzt wirds Zeit, dass wir mal zusammen radeln, wo Du doch nun Triathlet bist.

Viele Grüße
Uli

WinfriedK hat geschrieben:Ist die Radstrecke des Rothsee-Triathlons nicht weitgehend identisch mit der des QCR? Die QCR-Strecke gilt eigentlich als schnell und einfach.

Keine Ahnung - aber zum Teil sicher identisch. Wenn ich eine LD könnte, dann würde ich die Rothseeradstrecke wahrscheinlich auch nicht als schwer empfinden Die Strecke hat keine großen HM am Stück - 80HM ist das meiste, also eigentlich nix. Ist halt unrythmisch zu faren - nur rauf und runter.

Die QCR Leute sind letztes Jahr in den Top 10 auf 180 ungefähr das gefahren, was die Top10 über 42 am Sonntag gefahren sind und da waren auch Kona Teilnehmer dabei (McCormac, Stelzle, ...). Denke also schon, dass die Rothseestrecke etwas unangenehmer ist.

Grüße Helmut

Ich als Flachlandtiroler vom Niederrhein ziehe meinen Hut vor dir. Eine tolle Leistung.
Leicht neidische Grüße (ich würde so gerne auch mal)
Andrea

OnkelUlrich hat geschrieben:Entschuldige bitte, dass meine

Ist entschuldigt Wäre ja auch schlimm, wenn ein Ironman eine 42km Radstrecke genauso sehen würde wie ein Anfänger. Passt schon.

Hier noch ein paar Fotos. Vor allem vom Schwimmen - die vom Laufen sind nix geworden.

Grüße Helmut

TurboSchroegi hat geschrieben: Fazit

Es war aber Alles in Allem echt geil!

Hey was will man mehr? Du bist im ersten Drittel Deiner Startgruppe aus dem Wasser - Du hast nur einmal gekotzt - und bist unter 1 Stunde geblieben beim Laufen Und ausserdem hast Du noch einen Familien-Event draus gemacht. Alles Dinge die ich nicht könnte momentan. Oder überhaupt. Ich beneide Dich!

Genialer Bericht und suuuuper erkämpfte Leistung!

Gruss Sigi

Du warst vielleicht ein Bissl langsamer als ich, aber Du hast individuell eindeutig mehr geleistet!!!
Ich hhatte beim Laufen zwar auch mal kurz den Geschmack von einem Energiegel (was eigentlich im Magen sein sollte) wieder im Mund, aber mich so gequält wie Du hab´ich mich nicht.

Deswegen Respekt und tiefe Verneigung

Gruß Realdedo

Sodala ihr ungläubigen Eisenmänner

Habe mir die Arbeit gemacht und die Radstrecken Erding vs. Rothsee verglichen. Nicht das noch jemand von den oben genannten sagt ich sei ein Jammerlappen (Ok, ich bin ein Jammerlappen - aber das ist eine andere Diskussion )

Habe also zuerst die Radsplitts der Top10 Gesamt von Erding (48,5) mit Rothsee (42) verglichen. Aufpassen muss man, da im Rothseeradsplit T1 und T2 mit drin ist, während in Erding T1 und T2 extra ausgewiesen ist.

Ergebnis:

- Erding Avg der Top 10 ist 39,5km/h und
- Rothsee Avg der Top 10 ist 39,8.

Unbekannt ist der unterschied in der Länge der WZs. Die äusseren Bedingungen waren wohl in Erding lt. eines Teilnehmers bei beiden Veranstaltungen etwas besser auf der Radstrecke (aber nur für die OD Starter ), weil kühler (ausserdem war die Schwimmstrecke nur 1km).

Erding spricht bei 350 HM von einer anspruchsvollen Radstrecke. In Rothsee sprechen sie davon, dass die Radstrecke "ein schnelles und kontinuierliches Fahren" erlaubt.

Aus dem Höhenprofil gemessen hat die Radstrecke Rohtsee insgesamt 14 kleinere und mittlere Steigungen mit insgesamt 359 HM.

Also liebe Eiermänner: Wenn ihr mir schon kein "schwer" durchgehen lasst, so lasst mir wenigstens das "anspruchsvoll" stehen

Grüße Euch
Helmut

Na, ja, okay, wenn Du meinst

Bei meinem letzten Start hatte ich den HAC4 an und der hat lächerliche 156 Höhenmeter gemessen. Aber ich will ja nicht Deine Illusionen zerstören, nein, ich doch nicht!
Im Ernst, Du hast was von maximal 80 Höhenmeter am Stück geschrieben. Das ist aber schon ein einigermaßen knackiger Berg und ich sehe nicht, wo der sein soll. Ich bin immer wieder enttäuscht, wie wenig Höhenmeter die Anstiege haben, die man üblicherweise bei uns so fährt. Da sind 50 schon relativ viel.

Die Radstrecke beim Challenge ist übrigens weitgehend die gleiche, nur in die andere Richtung und natürlich ein bisschen verlängert und mit ein paar Hügelchen ergänzt.

Viele Grüße
Uli

P.S.: Helmut, Du musst Dich nicht rechtfertigen. War klasse, was Du geleistet hast!

Hi Turbo,

herzlichen Glückwunsch und danke für den super Bericht! Ehrlich gesagt, ich habe es im Wettkampf noch nie geschafft, mich über die K***grenze zu wagen. Früher im Schwimmverein, da haben wir manchmal in die Überlaufrinne gek****, aber das war eben "Mörder"-Training (25m tauchen, Unterwasserwende, dann 25m Sprint, kurze Pause und weiter geht's.)

Ich muss Dir aber recht geben; Zeitfahren auf dem Radl ist in hügeligem Gelände nicht ganz einfach: Wenn Du an der Steigung Laktat ansammelst und im anschliessenden (leichten) Gefälle mit Volldampf weitertrittst, kannst Du das angesammelete Laktat fast gar nicht abbauen. Wenn Du gerade am Anfang der Steigung versuchst, das Tempo konstant zu halten, nimmst Du also einen Kredit auf, den Du später wieder zurückzahlen musst. Du hast also die Wahl:
1.) Möglichst konstante Belastung bergauf und bergab: Ist wohl die beste Möglichkeit, wenn die Steigungen und Gefälle nicht über 3% sind (ist bei den meisten Triathlons so). Bei wirklich langen Steigungen geht es gar nicht anders.
2.) Bergauf ordentlich drücken (bis leicht in den anaeroben Bereich) und in der anschliessenden Abfahrt erholen. Würde ich nur machen, wenn es nicht anders geht (steiles Gelände, kurze, giftige Anstiege). Oft ist durch diese Taktik die Kraftbelastung in den Beinen so hoch, dass das abschliessende Laufen nicht mehr klappt. (so ist es mir einmal ergangen).

Was hilft? Üben! Fahr' in der speziellen Vorbereitung alle 2-3 Wochen für 30-40min an der anaeroben Schwelle in hügeligem Gelände und versuch' dabei, Belastungsspitzen zu vermeiden, also die Belastung gleichmäßiger zu gestalten. Auch ich muss das jedes Jahr wieder von neuem lernen ;-)

Grüße
Andreas

nach Hawaii

Cooler Wettkampf, cooler Bericht!

TurboSchroegi hat geschrieben:Also: Sieg oder Sarg!

Mein persönlicher Favorit...

TurboSchroegi hat geschrieben:Meinem Magen waren 2 Liter aber Scheins zuviel. Irgendwo auf der Strecke musste ich mich kurz übergeben. Während der Fahrt muss man nur aufpassen, dass nix am Trikot hängen bleibt.

:eek: *schluck*

Schade, dass ich so 'ne Schwimmniete bin und kein vernünftiges Fahrrad habe, sonst würd' ich es glatt auch mal versuchen.

Grüße von Bruce

Spitze gemacht und Spitze zu lesen!

Auch wenn ich selbst wohl nie einen Triathlon in Angriff nehmen werde, finde ich diesen Sport total reizvoll. So wie von dir beschrieben, kann man sich toll reinversetzen.

Tolle Leistung - herzlichen Glückwunsch,
von Babs

TurboSchroegi hat geschrieben:Wenn ihr mir schon kein "schwer" durchgehen lasst, so lasst mir wenigstens das "anspruchsvoll" stehen

Nö, wir hatten in Gemünden 525 HM (auf ~40 km), was als 'anspruchsvoll' in der Ausschreibung stand.

Schöner Bericht und respektable Leistung!

@Uli: gab's den HAC4 überhaupt schon als Du das letzte mal mitgemacht hast *duckundwech*

Ne, Du ist auch keine Rechtfertigung. 1. ist es gut, den eigenen subjektiven Blick zurecht gerückt zu bekommen. Ich kann doch nicht schreiben "das war aber leicht" und brech dann auf der Laufstrecke so ein. Und 2. tut es dem Bericht gut.

Wegen Letzterem, hier die Profile von der offiziellen http://www.rothsee-triathlon.de Seite der Rad- und Laufstrecke. Leider kann man recht wenig erkennen. Die 80HM die ich meine sind von der Kreuzung bei km 9,5 (Level 370m) bis rauf nach Tiefenbach (Level 450m) bei ca. km 15. Ist nicht steil aber ständig so ein bischen nervig.

@gnies: Wie war das mit "Starte öfter und du verzockst Dich"? Es reichten 3 Starts

@all: Danke!

Grüße Helmut

TurboSchroegi hat geschrieben:Also liebe Eiermänner: Wenn ihr mir schon kein "schwer" durchgehen lasst, so lasst mir wenigstens das "anspruchsvoll" stehen

Ich wollte auch nicht mäkeln - ehrlich nicht.
Verdammt, hier muss man mittlerweile fast jedes Wort auf die Goldwaage legen...

Ohne Hintergedanken und ohne jeden Zusammenhang, nur weil ich ihn gerade entdeckt habe: der ist großartig.

WinfriedK hat geschrieben:Verdammt, hier muss man mittlerweile fast jedes Wort auf die Goldwaage legen...

Ich bin hart im nehmen was solche Dinge angeht - also nimm kein Blatt vor den Mund Passt scho! Ich seh' das sportlich

Helmut

Ein spitzenbericht. Ich wünschte andere Berichte wären auch so schön zu lesen wie deiner

Bruce hat geschrieben:Schade, dass ich so 'ne Schwimmniete bin

1,5km (oder erstmal 400m) Freistil schwimmen ist nicht so schwierig wie man glaubt. Schnell schwimmen schon M.E. wird da etwas viel Brimbramborium drum gemacht. Du musst regelmäßig trainieren (in einem Verein) und auch mal beissen. Wo ist der Unterschied zu Deinem 10km Training? Eben - keiner. Ok, vielleicht die Sache mit dem Verein.

Grüße Helmut

TurboSchroegi hat geschrieben: @gnies: Wie war das mit "Starte öfter und du verzockst Dich"? Es reichten 3 Starts

Man kann da nur draus lernen finde ich. Ist halt blöd, wer's nicht macht.

Aber hey, sub 2:50 gewollt, 2:57 geschafft- das hätte SCHLIMMER kommen können. Was für deine seriöse Vorbereitung spricht.

Toller Bericht! Da hast du ja einschl. deines Mageninhaltes alles gegeben.

Glückwunsch!


Gruß Claudia

TurboSchroegi hat geschrieben:1,5km (oder erstmal 400m) Freistil schwimmen ist nicht so schwierig wie man glaubt. Schnell schwimmen schon M.E. wird da etwas viel Brimbramborium drum gemacht. Du musst regelmäßig trainieren (in einem Verein) und auch mal beissen. Wo ist der Unterschied zu Deinem 10km Training? Eben - keiner. Ok, vielleicht die Sache mit dem Verein.

Hmm... Danke für Deine Einschätzung. Ich bin aber wirklich ein absoluter Nicht-Könner, was das Schwimmen angeht. Wahrscheinlich ist das noch nichtmal "schwimmen" was ich mache, sondern nur "über Wasser halten und sich in die gewünschte Richtung bewegen" (BTW: Bis zu welcher Geschwindigkeit ist "schwimmen" eigentlich noch "schwimmen"? ). Für's Sportabzeichen hat's immerhin gereicht.

Aber Du hast natürlich recht: Wenn man es wirklich will, kann man es auch lernen.

So hier noch zwei Fotos vom Zieleinlauf aus der Urkundendruckanwendung des SC Roth.

Helmut

Auch von mir herzliche Gratulation zum Finish und zum schönen Bericht!!!!

LG
Manuela

@all: Dankeschön für das positive Feedback. Inzwischen habe ich eine recht stille aber tiefe Freude in mir. Morgen wird locker geschwommen, am Freitag den Wendelstein rauf gegangen und nächsten Dienstag geht's ab nach Malle. Nur mit Laufschuhen und Schwimmbrille im Sportgepäck.

Ach ja: Tim hat jetzt die Bilder auf den Seiten 1 und 2 freigeschaltet. Hoffe sie vermitteln ein klitzeklein wenig Stimmung.

Helmut

TurboSchroegi hat geschrieben: nach Malle. Nur mit Laufschuhen und Schwimmbrille im Sportgepäck.

Klar, das RR passt auch nicht in so en Sporttäschchelchen.
Viel Spass in Malle und mach den Mund zu im Meer. Salzwasser is geschmacklich net so der Brüller.




Gruss Mayo

Na, das ist aber ein wunderschönes Foto von Dir
Viel Spaß im Urlaub.

Gruß
Uli

OnkelUlrich hat geschrieben:Na, das ist aber ein wunderschönes Foto von Dir

Danke. Der Einteiler hat im Hüftbereich allerdings eine sehr unvorteilhafte Schattierung

Helmut

Hallo Helmut

Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Leistung. Trotz Einbruch noch unter 3h geblieben zu sein, kann sich doch sehen lassen. Dazu ein itreißender Bericht, der wirklich Lust auf mehr bzw. selber machen macht. Ichwerde aber dieses Jahr trotzdem erstmal nur Duathlon probieren ;-)

Gruß und viel Spaß auf Mallotze,
Hendrik

TurboSchroegi hat geschrieben:
31:14 Damit bin ich sehr zufrieden, vor allem wen ich sehe, dass so Cracks wie toronto21 auch nur ne Minute schneller waren. Letztlich wäre beim Schwimmen wohl noch was gegangen, vor allem wen man sieht wo ich geschwommen bin. Schwimmen sollte an diesem Tage die einzige Disziplin sein, bei der ich nicht am Anschlag war.

Ja, Schwimmen war wieder mal nicht so wie erhofft. Nach vielen Trainingskilometern im Winter hatte ich schon gehofft, so mit 25 Minuten aus dem Wasser zu kommen. Aber im Wasser fehlt mir irgendwie die Leidensbereitschaft.

War aber nett, dich kennenzulernen und mir hat der Wettkampf auch sehr gefallen. Und die Organisation war wirklich ironmanlike!!!

Ich bin mit 2:28:24 ins Ziel gekommen, hatte so mit 2:25 gerechnet. Aber die Laufstrecke war schon hart. Insofern muss ich als Flachlandtiroler wohl zufrieden sein. Auf jeden Fall sind die bayirschen Trias um einiges härter als das, was ich bisher im Norden so kennengelernt habe. Und von der Leistungsdichte auch. Da waren ganz schöne Cracks am Start. Da fühlte ich mich wie zu meinen Anfängen.

Toronto21 hat geschrieben: Aber im Wasser fehlt mir irgendwie die Leidensbereitschaft.

Im Wasser k**** sich's auch so schwer Rülpsen geht aber anstatt ausatmen

Toronto21 hat geschrieben:
War aber nett, dich kennenzulernen

Dito.

Toronto21 hat geschrieben:
Da waren ganz schöne Cracks am Start. Da fühlte ich mich wie zu meinen Anfängen.

Genau! Deshalb gehört so jemand wie Du für mich halt auch dazu. Deine Laufzeit ist ja ... Anyway ... Du darfst jetzt auf keinen Fall rumerzählen, dass Du schlecht geschwommen bist. Du musst sagen, die Schwimmstrecke war schwer, es gab Gegenströmungen, ausserdem war sie viel zu lang und all solche Dinge. Aber pssst ... niemadem was davon erzählen das ich das gesagt habe

Bis zum nächsten Mal
Helmut

TurboSchroegi hat geschrieben:
Du darfst jetzt auf keinen Fall rumerzählen, dass Du schlecht geschwommen bist. Du musst sagen, die Schwimmstrecke war schwer, es gab Gegenströmungen, ausserdem war sie viel zu lang und all solche Dinge. Aber pssst ... niemadem was davon erzählen das ich das gesagt habe

Bis zum nächsten Mal
Helmut

Die Killerbarsche und die Süßwasserfeuerquallen, die man umschwimmen musste, darfst du auch nicht unerwähnt lassen. Ich behaupte mal frech, das waren echte 1,5km, wenn nicht gar mehr. Bei einigen Trias sind es ja oftamsl weniger als 1,5km. Insofern passt das schon Besonders als Frischling, wie du einer bist.

Toronto21 hat geschrieben:... als Frischling, wie du einer bist.

Weißt Du eigentlich, dass junge Wildschweine bis zu ihrem ersten Frühling so genannt werden

Gratuliere dir zur tierischen Leistung, hast gekämpft, Alles gegeben und aus meiner Sicht einen großartigen Wettkampf bestritten . Und dazu noch so ein mitreißender, klasse geschriebener Wett-Kampfbericht mit Biß und Humor - Danke dafür. Insgesamt eine tolle Werbung für deinen Sport, die Lust auf Triathlon macht (leider mag' mich das Wasser nicht sonderlich, sonst würde mich das ja auch mal reizen ...). Und dein Fazit finde ich einfach genial:

TurboSchroegi hat geschrieben:Es war aber Alles in Allem echt geil! Ich habe keinen einzigen Brustschwimmzug gemacht und bin keinen einzigen Schritt gegangen – nicht mal in den WZs. Ich habe richtig wett gekämpft und bin an meine Grenze gegangen. Ich habe nur einen Krampf gehabt, nicht zu stark vom Schwimmkurs abgekommen und ich habe nur einmal ein klein wenig gekotzt und bin nur von einem Ellenbogen und einem Beinschlag getroffen worden. Herz was willst Du mehr: Ein toller Wettkampf.

Erhol' dich weiter gut!

TurboSchroegi hat geschrieben:Weißt Du eigentlich, dass junge Wildschweine bis zu ihrem ersten Frühling so genannt werden

genau! Ausserdem heisst das auch nicht Wildschwein sondern Wildsau

HERZLICHE GRATULATION!!!

Wahnsinn! Ich verneige mich vor dir!

Vor allem, dass du die Schwimmdistanz im Kraulstil durchgezogen hast zeugt an großem Durchhaltevermögen!