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Hab's getan - Hagen Triathlon

Hab's getan - Hagen Triathlon

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Hellblau ist es. Und mit knatsch-orangefarbener Schrift steht auf Brust und Rücken „16. Hagen Sparda-Bank Triathlon“.Yesss! I did it!Ich habe meinen ersten Volkstriathlon gefinisht – und weiß ganz genau, dass das nicht mein letzter sein wird. :nick:

Dabei hätte ich mir dieses tolle Erlebnis um ein Haar fast entgehen lassen: Eine Woche lang habe ich im Kopf sämtliche Wie-drücke-ich-mich-am-besten-Strategien durchgespielt: Nee, wenn es so regnet wie heute, dann starte ich aber nicht! Hüstel, hüstel – ich glaube, bei mir ist eine Erkältung im Anmarsch, krächz, krächz... Eigentlich müsste ich ja noch einen langen Lauf für Medoc machen...

Sonntagmorgen, 6.00 Uhr – „schriiiinnngggg“ schreit der Wecker. Und pünktlich mit dem Klingeln kam der Regen. Na gut, kein richtiger Pladderregen, eher so ein leichtes „tropf“ hier, ein leises „tropf“ da. Aber hey – immerhin Regen. Triathlon-Vermeidungsstrategie 1 könnte greifen. Hüstel, räusper, krächz – hm, Vermeidungsstrategie 2 klingt nicht wirklich glaubwürdig. :haeh: Dann greift auch noch mein Mann ins Geschehen ein: "Du kannst doch jetzt nicht kneifen!" Na gut. Außerdem bin ich ja nun sowieso wach. Also aus dem Bett gehüpft, geduscht, Sachen gepackt (da war doch irgendwo im Forum so eine tolle „Was-nehme-ich-alles-mit-Liste?“ :confused: ), in Nullkommanix gefrühstückt – und los.

Auf der Fahrt ging es los, die Gedanken fuhren Achterbahn: Bin ich eigentlich komplett verrückt? Normale Menschen schlafen jetzt noch, genießen später ein entspanntes Sonntagsfrühstück. Und ich bilde mir ein, einen Triathlon zu machen – ha! Oh je, da – ein Abschnitt der Radstrecke. Da soll ICH nachher langfahren? :tocktock: Wer hat mich eigentlich auf diese blöde Idee mit dem Triathlon gebracht? Die Schuldigen sind schnell gefunden: Bastian - ein Lauffreund -, der mich auf seiner Geburtstagsparty zu diesem Abenteuer überredet hat, und meine Freundin Iris, die mir im PS auf meiner Geburtstagskarte schrieb: „Mach den Triathlon, ehe es zu spät ist!“

An der Startnummernausgabe bin ich kurz überfordert: Wie war doch gleich meine Startnummer? Schnell lese ich auch noch mal die Ablaufbeschreibung und höre einer Helferin zu, die einer anderen Ersttäterin erklärt, wie das Ganze ablaufen soll. Etwas ratlos schauen wir uns an: Ob wir uns das alles merken können? Ach, wird schon irgendwie klappen. Im Zweifel immer den anderen hinterher. :hihi:

Dann geht es endlich richtig los: Um 8.40 Uhr ist der Start für die Frauen. Man kann sich zwischen 50- und 25-Meter-Bahnen entscheiden. Da ich die ganzen Wochen vorher auch nur die kleinen Bahnen geschwommen bin und nichts Neues ausprobieren wollte, fiel die Entscheidung sehr leicht. Was ich natürlich vorher nie hatte: Startgetümmel, Wellen und sieben Frauen in meiner Bahn, die wie aufgeschreckte Hühner lospaddeln, als der Startschuss knallt. Autsch!!! Die Frau vor mir holt einmal richtig kräftig mit den Beinen aus und rammt mir eine Ferse in den Oberarm. :kruecke: Und die Frau hinter mir kitzelt mich ständig an den Fußsohlen. An ein Überholen ist im Traum nicht zu denken – damit finde ich mich jedoch erst nach 3 Bahnen ab. Und auch damit, dass ich die tolle Technik, die mir mein Trainer Dominik beigebracht hat, nicht anwenden kann – keine Gleitphase, kein langer Zug, kurz: Ich glaube, er würde sich voller Verachtung am Beckenrand umdrehen und mich beim nächsten Mal nur Beintraining machen lassen (was ich am allerallerallermeisten hasse...).

Nach knapp 13 Minuten ist dieser erste Teil aber auch schon vorbei. In der Wechselzone ziehe ich mir kurz eine Jacke drüber, schlüpfe in meine Laufschuhe, setze den Helm auf und schiebe mein Rad durch die Wechselzone zum Start. Na bitte, geht doch – habe ja doch nichts vergessen!

Und dann kam der Hammer: Da müssen wir uns doch tatsächlich einen ewig langen Anstieg hoch quälen! Was bitte ist das denn? In der Ausschreibung stand was von „welligem Profil“! Und was ist dann bitte schön bergig??? :motz: Oben angekommen – kurzes Triumphgefühl. Aber ganz schnell ausgebremst von der bitteren Erkenntnis: Diesen Anstieg musst du noch dreimal hoch! Ach du liebes Lieschen... Jetzt machte sich bemerkbar, dass ich in der Vorbereitung kaum Rad gefahren bin. Und eben auch keine Anstiege. :peinlich: Aber nach knapp einer Stunde war auch das geschafft.

Dann das Laufen – schlappe fünf Kilometer. Ob man den Leuten eigentlich ansieht, dass sie anfangs wie auf rohen Eiern zu laufen? Plötzlich taucht vor mir eine Frau auf, die ich sofort wiedererkannte: Am Berg habe ich sie mit dem Rad immer überholt und irgendwann auf der Radstrecke ist sie auf jeder Runde plötzlich an mir vorbeigezischt. Ha, die krieg ich, das wäre doch gelacht. Mal eben den Turbo gezündet und an ihr vorbeigezogen – war das ein tolles Gefühl (das ich dann beim Laufen bei weiteren fünf Frauen hatte). Nach 25 Minuten und ein paar Sekündchen der Zieleinlauf. Ich reiße die Arme hoch und bin einfach nur glücklich – so sehr, dass ich fast vergessen hätte, meinen Chip an das Zeitmessgerät zu halten.

Endzeit: 1:38:51 - Platz 38 (von 51 Frauen – 20 Männer sind laut Endzeit auch noch hinter mir). Und dabei über die 5 Kilometer sogar eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt – Herz, was willst du mehr?

Danke schön fürs Lesen!

Liebe Grüße
Reni
Cool runnings!!!!

Pläne 2009:
Skoda Velothon Berlin
Irontown Ferropolis Triathlon (MD)
Vattenfall Cyclassics Hamburg
Köln Triathlon

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Oh Reni das hast Du suuuuper gemacht :teufel: :daumen:

Fühl Dich von mir so richtig gedrückt :umarm: Mensch habe ich am Sonntag mit Dir gefiebert (bin extra früh aufgestanden u. habe auf Deine SMS gewarten :zwinker5: ) u. Dir die Daumen gedrückt.
Hat ja auch was geholfen :nick:

Was in Dir alles so steckt, klasse!

Danke für Deinen schönen Bericht, ich denke wir telefonieren noch
vor Medoc

Deine Lauffreundin

Brigitte
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Hai Tria-Newbie! Willkommen im club

Gut gemacht - Gratuliere

Sigi
Gesperrt

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