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Große oder kleine Schritte?

Große oder kleine Schritte?

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Mich würde mal intressieren, wie Ihr lauft, bzw. was Ihr für ökonomischer haltet. Große, dafür aber langsamere Schritte, oder kleine schnelle?
Natürlich macht man automatisch größere Schritte, wenn man schneller laufen will, aber ich würde gerne mal erfahren, ob jemand schon mal ausgetestet hat, was bei gleichbleibendem Tempo anstrengender ist.

Ich laufe z.B. immer mit relativ kleinen Schritten. Mein Mann läuft mal größere und mal kleinere Schritte. Seltsamerweise laufen wir immer im Gleichschritt, wenn wir zusammen laufen, wenn wir uns dann trennen macht er automatisch größere Schritte. (Wird dann aber auch schneller.

LG Chrisi

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das ist FAST exakt meine frage, die ich jetzt geposted HÄTTE :P

ich tippel vor mich hin, zumindest bei langen strecken. auf kurzen (bis 15km) kann ich auch mit langen schritten laufen, danach wirds mir zu anstrengend. vorteil lange schritte: schneller. deutlich.

meine frage, die ich jetzt ja nicht mehr gesondert stelle: kann man das gezielt trainieren?

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bei großen schritten mußt du höher springen in der flugphase.
du musst also mehr kraft aufwenden.
aber du sparst auch schritte ein.

es hängt von deinem gewicht und deinen anderen physiologischen voraussetzungen ab, welche schrittlänge für dich optimal ist.

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Längere Schritte kosten mehr Kraft pro Schritt. Wer wenig Kraft hat, neigt zu kürzeren Schritten - die sind dann individuell eben das Richtige. Ich habe eigentlich viel Kraft. Laufe ich bergauf, neige ich auch zu kürzeren Schritten, und denk mir: will ich nicht oben k.o. sein und Pause brauchen, dann ist es das Richtige hier und jetzt :zwinker2:

Sicher kann man längere Schritte trainieren, am besten gleichzeitig mit Tempo... wobei Tempo irgendwann auch schnellere Schritte braucht. Aber die längeren sind, finde ich, die erste Wahl.

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

5
Bergauflaufen macht man am besten mit (fuer seine verhaeltnis) kleinere Schritte, dafuer moeglichst mit eine hoehere Schrittfrequenz. Bergab sollte man laengere Schrite als normal machen.

Aber wahrscheinlich knapp am Thema vorbei, oder?
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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ET hat geschrieben:Bergauflaufen macht man am besten mit (fuer seine verhaeltnis) kleinere Schritte, dafuer moeglichst mit eine hoehere Schrittfrequenz. Bergab sollte man laengere Schrite als normal machen.

Aber wahrscheinlich knapp am Thema vorbei, oder?

Thema verfehlt Eric - setzen sechs :zwinker4: :hallo:

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ET hat geschrieben: Bergab sollte man laengere Schrite als normal machen.
Das ist nicht gerade Gelenkschonend und erinnert mich an die Flachländer, die die steilsten Strassen im 4.Gang runterfahren :teufel:
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

8
M@x hat geschrieben: Flachländer

Wenns richtig steil ist, traue ich mich überhaupt nicht mehr bergab, weder gehen, noch fahren. Dann hilft nur noch auf Schnee warten und hoffen, daß auch Ski vom Himmel fallen. Damit dann auf den Kanten rutschen :teufel:

Aber wenns im Mittelgebirge bergab geht, mache ich automatisch deutlich längere Schritte :P
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9
Hallo,
habe bis vor kurzem auch vorwiegend kleine Schritte gemacht. Nachem ich dann mal nen Laufkurs mitgemacht habe, wurde dort festgestellt das ich einen total unökonomischen Laufstil habe, was auch meine damalige Langsamkeit erklärte. Jetzt laufe ich (ausser bei den Longjoggs und dort auch nur am Ende) vorwiegend mit größeren Schritten, mache regelmäßig Kraftübungen für die Beine und den Rumpf, sowie einmal pro Woche ABC-Training. Und ja es stimmt, man läuft mit großen Schritten (und anderem Laufstil) schneller und leichter (ich zumindest).
Das wär doch mal nen Thema für ne Umfrage :gruebel: , oder was mein ihr :zwinker2: ?

10
Ich laufe bergab nur mit noch kleineren Trippel-Schritten.(wenns steil ist) Weil ich viel zu viel Angst hab, wenn es zu schnell wird.

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Tiger-Chrisi hat geschrieben:Ich laufe bergab nur mit noch kleineren Trippel-Schritten.(wenns steil ist) Weil ich viel zu viel Angst hab, wenn es zu schnell wird.

Wie steil? Angst wovor?

Üben! :hallo:
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Keine Ahnung wie steil, aber halt so, dass ich, wenn ichs richtig laufen lassen würde schon so richtig schnell würde. Bei uns sind die Gefälle-Strecken immer ca 30 - 50 m lang und senkrecht zum Hang (Rheintal) diese Stücke verbinden dann die Wege die sich auf verschiedenen Ebenen parallel zum Hang schlängeln.

Wenn ich jetzt zu schnell werde und unten die Kurve nicht bekomme, dann knall ich voll gegen die Leitplanke.

Ich hoffe das war verständlich.

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Tiger-Chrisi hat geschrieben: Ich hoffe das war verständlich.

ja sicher. Sorry, aber ich renne halt so gerne bergab :P

Vielleicht sind es zum Üben nicht die besten Strecken, die du beschreibst, vor allem wenn mit Fahrzeugen zu rechnen ist.
Aber bremsen geht eigentlich schon :confused:

:hallo:
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Nee, Fahrzeuge kommen da nur ganz selten. Das sind so Wirtschaftswege durch die Weinberge.

Bremsen geht schon. Obwohl 82 kg in voller Fahrt wollen erst mal gebremst werden..... :D Deshalb laufe ich eben Steigungen gleich gebremst runter.

"Angst" war wahrscheinlich auch das falsche Wort. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Ich bin eben vorsichtig.

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Ebene: Lange Schritte, bei Tempoläufen noch länger
Im Wald: Normal, etwas kürzere als lange Schritte
Bergauf: kurze Schritte mit hoher Frequenz
Bergauf kurz und knackig: lange Schritte, trotzdem hohe Frequenz
Bergab: Wettkampf: lange Schritte mit Schwerpunktverlagerung
Bergab: Training: kurze Schritte wegen Gelenken, nahezu Walken

So mache ich das :D

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M@x hat geschrieben:Das ist nicht gerade Gelenkschonend und erinnert mich an die Flachländer, die die steilsten Strassen im 4.Gang runterfahren :teufel:
Vielleicht war das ja Erics Fehler beim UTMB und führte dann zu den Sehnenproblemen.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Natürlich mit der passenden Schrittlänge laufen ...
Schrittlänge wird im Abdruck gewonnen (also Hinter dem Körperschwerpunkt) und nicht durch weites ausholen nach vorne.

Wenn ich die Schrittlänge vergrößere indem ich den Fuß weiter vorne aussetze, dann kommt es beim aufsetzen zu einer Bremsbewegung - schlecht

Eine komplette Streckung des hinteren Beines und der Hüfte hingegen ist sehr gut und hat keine Nachteile. Ich muss halt nur die Kraft in der Hüfte/Beine haben um das umzusetzen.

Also: Fuß möglichst nahe am Körperschwerpunkt aufsetzen dann aber Bein und Hüfte möglichst komplett durchstecken

Das über hierzu aber am besten nicht im Rahmen eines Dauerlaufes, sondern eher im Rahmen im vom Lauf ABC

-running-

18
Hallo,

ich habe im Laufseminar gelernt das Schrittfrequenz vor Schrittlänge geht.

Je länger der Schritt desto belastender für die Gelenke!
Je höher die Schrittfrequenz desto belastender für die Muskulatur!

Bei zunehmender Geschwindigkeit sollte beides im gleichen Verhältnis zunehmen. Häufig besteht allerdings das Problem das wir muskulär nicht in der Lage sind und daher versuchen mit grösseren Schritten unser Tempo zu machen. Probleme mit Gelenken merkt der Läufer/in erst irgendewann später im Gegensatz zum Muskel der irgendwann nicht mehr kann. Der Trainer legt daher auch sehr viel Wert darauf zusätzlich Kraftausdauertraining zu machen.

Gruss

Peter

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Tiger-Chrisi hat geschrieben:Mein Mann läuft mal größere und mal kleinere Schritte.
Genau das mache ich auch, und zwar auch unabhängig von Gelände und Tempo. d.h. ich variere die Schrittlänge bewusst des öfteren mal, ebenso wie den Bewegungsablauf. Ob das wirklich Sinn macht, weiss ich nicht, aber es macht mir Spass und ich glaube auch, dass es das Laufgefühl verbessern hilft.
Im Uebrigen wurde oben wohl alles Wichtige dazu gesagt.

Gruss von schneller!

20
-running- hat geschrieben:Natürlich mit der passenden Schrittlänge laufen ...
Schrittlänge wird im Abdruck gewonnen (also Hinter dem Körperschwerpunkt) und nicht durch weites ausholen nach vorne.

Wenn ich die Schrittlänge vergrößere indem ich den Fuß weiter vorne aussetze, dann kommt es beim aufsetzen zu einer Bremsbewegung - schlecht

Eine komplette Streckung des hinteren Beines und der Hüfte hingegen ist sehr gut und hat keine Nachteile. Ich muss halt nur die Kraft in der Hüfte/Beine haben um das umzusetzen.

Also: Fuß möglichst nahe am Körperschwerpunkt aufsetzen dann aber Bein und Hüfte möglichst komplett durchstecken

Das über hierzu aber am besten nicht im Rahmen eines Dauerlaufes, sondern eher im Rahmen im vom Lauf ABC

-running-

:daumenup: Dem gibts nichts hinzuzufügen!
Ich glaube auch, daß sich der Schritt höchstens über Lauf-ABC, o.ä. effektiv verändern läßt!

Roadie

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schneller! hat geschrieben: ich variere die Schrittlänge bewusst des öfteren mal, ebenso wie den Bewegungsablauf.
Ich auch. Manchmal hilft mir ein größerer oder kleinerer "Gang", wenn ich beim Volkslauf müde werde. Manchmal trampel ich mit großen Schritten vor mich hin, dann merke ich, dass es irgendwie ein schwergängiges Laufen ist und trete kürzer. Dann werde ich wieder lockerer und es rollt oft wieder.

Und manchmal muss ich beißen oder vielleicht einen Zahn zulegen und dann werden die Schritte kraftvoller und größer.

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Die optimale Schrittlänge ist individuell und geschwindigkeitsabhängig. Höhere Geschwindigkeit wird vor allem über die Schrittlänge und weniger über eine höhere Schrittfrequenz erzielt. Wer bei moderatem Tempo lange Schritte bei vergleichsweise niedriger Frequenz macht, läuft unökonomisch, da dabei in der Landphase hohe, gegen die Fortbewegungsrichtung gerichtete Kräfte abgefangen werden müssen.

Daniels propagiert z.B. 180 Schritte/min, aber wohl eher um Niedrigfrequenzler :zwinker2: zu höheren Frequenzen zu bewegen. Die magische Zahl (180) gibt es sicher nicht, das ist wie gesagt individuell.

Bergab lauf ich eher mit noch höheren Frequenzen, um die Stossbelastung möglichst niedrig zu halten.

23
Also ich habe für mich festgestellt, daß ich ökomischer mit höherer Schrittfrequenz unterwegs bin. Dafür muß ich mich nur ausreichend konzentrieren. So geht bei langen Läufen gerne (besonders bei Ermüdung) die Frequenz runter.

Bin heute am Kemnader See (also flach+aphalt) 20km in lockeren aber dennoch einigermaßen zügigem Tempo gelaufen. Habe dabei zwei Mal die Schrittfrequenz gezählt (das erste Mal überhaupt). Bin auf genau 90er Frequenz, also 180 Schritte pro Minute gekommen. Und das bei einer Schrittlänge (im Stand Lineal oder ähliches horizontal in den Schritt ziehen und vom Boden bis Oberkante Lineal gemessen (also wie Beinlänge, nur innen)) von 100cm!

Und bei kurzen Strecken?
Wenn ich 1000m auf maximum laufe, dann eher lange kraftvolle Schritte. Laufe ich hingegen 3000m dann bin ich mit sehr hoher Schrittfrequenz und erzwungen (eher) kurzen Schritten deutlich schneller.

gruß,
redcap

P.S.: Der Admin hier sollte mal die Uhr stellen! Wir schwimmen hier nicht im Atlantik
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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Dromeus hat geschrieben:Daniels propagiert z.B. 180 Schritte/min ...
Polar sagt dazu:
  • 80*/Min. (4 Stunden Marathonläufer)
  • 85*/Min. (3 Std. 30 Min. Marathonläufer)
  • 88*/Min. (3 Stunden Marathonläufer)
*Kompatibel zu Daniels natürlich mal 2.

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-running- hat geschrieben:Natürlich mit der passenden Schrittlänge laufen ...
Schrittlänge wird im Abdruck gewonnen (also Hinter dem Körperschwerpunkt) und nicht durch weites ausholen nach vorne.

Wenn ich die Schrittlänge vergrößere indem ich den Fuß weiter vorne aussetze, dann kommt es beim aufsetzen zu einer Bremsbewegung - schlecht

Eine komplette Streckung des hinteren Beines und der Hüfte hingegen ist sehr gut und hat keine Nachteile. Ich muss halt nur die Kraft in der Hüfte/Beine haben um das umzusetzen.

Also: Fuß möglichst nahe am Körperschwerpunkt aufsetzen dann aber Bein und Hüfte möglichst komplett durchstecken

Das über hierzu aber am besten nicht im Rahmen eines Dauerlaufes, sondern eher im Rahmen im vom Lauf ABC

-running-

Habe von irgendeinem Gelehrten gelesen, der dieses Prinzip als VokuHila bezeichnet hat (vorne kurz, hinten lang).

Neben Lauf ABC helfen auch Krafttraining, insbesondere Hüftstrecker und Rumpftraining

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Lars hat geschrieben:Polar sagt dazu:
  • 80*/Min. (4 Stunden Marathonläufer)
  • 85*/Min. (3 Std. 30 Min. Marathonläufer)
  • 88*/Min. (3 Stunden Marathonläufer)
*Kompatibel zu Daniels natürlich mal 2.
Wo sagt Polar das denn?

Daniels propagiert afair die 180/min nicht, er hat sie lediglich bei Eliteläufern beobachtet. Daraufhin hatte ich meine Schrittfrequenz auch mal gezählt und kam bei langsameren Läufen auf 170 und bei schnelleren auf 180.
Passt also ungefähr.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Wo sagt Polar das denn?
Im RS800SD Manual, wegen des Features der Schrittfrequenzaufzeichnnung.

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WinfriedK hat geschrieben:Daniels propagiert afair die 180/min nicht
siehe Running Formula, "Stride rate: a step in the right direction":

We often talk about getting into a good running rhythm, and the one you want to get into is the one that involves 180 or more steps per minute.

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Lars hat geschrieben:Polar sagt dazu:
  • 80*/Min. (4 Stunden Marathonläufer)
  • 85*/Min. (3 Std. 30 Min. Marathonläufer)
  • 88*/Min. (3 Stunden Marathonläufer)
*Kompatibel zu Daniels natürlich mal 2.
meine schrittfrequenz liegt zwischen 80 und 85 und meine marathonzeit zwischen 4h und 3:30h passt also hervorragend.

die schrittfrequenz ist bei mir relativ unabhängig vom lauftempo, wie ich kürzlich gemessen habe.

das tempo eines topläufers unterscheidet sich vom tempo eines läufers im mittelfeld (=4h) ca. um den faktor 2.

die schrittfrequenz spielt ganz offensichtlich eine untergeordnete rolle fürs tempo. das tempo muss überwiegend von der schrittlänge kommen!!!

man muss sich das mal klar machen:

ein 4h läufer macht offensichtlich nur fast halb so große schritte wie ein top-läufer.

das kann man auch sehen:
die fersen eines 4h läufers erreichen meist nicht einmal kniehöhe.

die topläufer schwingen ihre beine in derartigen amplituden, dass die fersen bis zur pohöhe hinauf schwingen.

mit jedem schritt springen die fast doppelt so weit nach vorne.

daraus kann man vor allem eins lernen:

extreme beweglichkeit ist sehr wichtig für hohes tempo - also dehnen dehnen dehnen.

ebenso ist kraftausdauer wichtig.

wenn man die hälfte seiner wochenkm in den langsamsten lauf packt, bei dem man nur so vor sich hintrottet, wird man nie große laufschritte trainieren.

und das tempo erreicht man überwiegend durch größere schritte wie ich eben begründet habe.

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mal andersherum:

sehr viele 4h Marathonläufer sind im Training nahezu so schnell (z.T. ordentlich schneller) wie beim Marathon unterwegs. Das sie im Wettkampf nicht schneller laufen können liegt am unzureichenden Training. Schrittlänge hin oder her. (Viele haben zu wenig lange Läufe. Da wäre ein langer im Training gar nicht so falsch gewesen)

Einen 4h Läufer mit einem Weltrekordläufer zu vergleichen ist fahrlässig.

Es ist zu beobachten, daß viele Läufer einen zu langen Schritt haben. Weil sie ihren Schritt fast krampfhaft in die Länge ziehen. Die Frequnz ist hierbei unökonomisch langsam. (Sie laufen sozusagen im zu großen Gang)

Und was soll dann bitteschön das Dehnen bringen? Viele "Mittelklasseläufer" leiden unter zu geringer Körperspannung und Dynamik beim Laufen. Sie sind in sich gesackt und viel Kraft wird nicht in Vortrieb sondern in Querkräfte (Heben oder Rotieren der Schultern, etc.) vergeudet. Training der Rumpfstabilität wäre hier wohl der bessere Weg.


Schnell laufen trainiert man vorwiegend durch schnelles Laufen und anhaltendes Laufen durch anhaltendes Laufen. Ob man nun an die Beinpresse geht oder täglich Spagat trainiert.

nicht bös sein,
gruß,
redcap
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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redcap hat geschrieben:mal andersherum:

sehr viele 4h Marathonläufer sind im Training nahezu so schnell (z.T. ordentlich schneller) wie beim Marathon unterwegs. Das sie im Wettkampf nicht schneller laufen können liegt am unzureichenden Training. Schrittlänge hin oder her. (Viele haben zu wenig lange Läufe. Da wäre ein langer im Training gar nicht so falsch gewesen)

Einen 4h Läufer mit einem Weltrekordläufer zu vergleichen ist fahrlässig.

Es ist zu beobachten, daß viele Läufer einen zu langen Schritt haben. Weil sie ihren Schritt fast krampfhaft in die Länge ziehen. Die Frequnz ist hierbei unökonomisch langsam. (Sie laufen sozusagen im zu großen Gang)

Und was soll dann bitteschön das Dehnen bringen? Viele "Mittelklasseläufer" leiden unter zu geringer Körperspannung und Dynamik beim Laufen. Sie sind in sich gesackt und viel Kraft wird nicht in Vortrieb sondern in Querkräfte (Heben oder Rotieren der Schultern, etc.) vergeudet. Training der Rumpfstabilität wäre hier wohl der bessere Weg.


Schnell laufen trainiert man vorwiegend durch schnelles Laufen und anhaltendes Laufen durch anhaltendes Laufen. Ob man nun an die Beinpresse geht oder täglich Spagat trainiert.

nicht bös sein,
gruß,
redcap
einen 4h läufer kann man durchaus mit einem weltrekordler vergleichen.
oder gibt es ein naturgesetz, dass das verbietet?


ich bin übrigens nur etwas besser als ein 4h läufer.

es gibt nur zwei wege, um schneller zu werden (das ist physik):
schnellere schritte oder längere schritte. Aus. Das wars auch schon an alternativen.

man kann an den schrittfrequenzen erkennen, dass sich die guten läufer von den schlechten läufern da "kaum" unterscheiden.
der größere unterschied besteht in der schrittlänge.

bis hierhin brauchen wir nicht zu diskutieren. das sind alles fakten.

die frage ist, wie man zu größeren schritten kommt - offensichtlich führt da ja kein weg dran vorbei. über das wie kann man diskutieren.

ich sage, dehnen ist wichtig. wenn ich weniger kraft aufwenden muß, um meine beine in größeren winkelamplituden zu bewegen, dann spare ich energie und kann größere schritte schaffen.

dehnen wird da etwas bringen. davon bin ich überzeugt. vor allem oberschenkel und hüftbeuger/strecker. denn für die absprungphase muss das bein weiter nach hinten gestreckt werden.

generell ist fettreduktion ein großer vorteil, denn passive masse zu beschleunigen, vehindert kraftvolle große schritte.

training der rumpfstabilität ist sicher auch wichtig.

auch sollte man den richtigen laufstil finden, der es einemermöglicht, große schritte zu machen, die keine kräfte zähren.

der fuß sollz.B nur kurz vom körperschwerpunkt aufsetzen und dann weit nach hinten abgedrückt werden.

ein 4h läufer hat die marathondistanz im griff.

ausdauer ist zunächst daher nicht mehr so wichtig.
erst mal muss er lernen, schneller zu laufen (mit größeren schritten)
dann muss er lernen, das neue tempo lange zu laufen.

das wird er aber nicht, wenn er (typischerweise 60wochenkm oder weniger) die hälfte seiner wochenkm (oder mehr) in einen 30er packt, bei dem er das langsamste tempo der woche läuft.

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redcap hat geschrieben:Also ich habe für mich festgestellt, daß ich ökomischer mit höherer Schrittfrequenz unterwegs bin. Dafür muß ich mich nur ausreichend konzentrieren. So geht bei langen Läufen gerne (besonders bei Ermüdung) die Frequenz runter.
Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung voll und ganz bestätigen. Vor Jahren bei einem langen, langsamen Lauf piepste meine Pulsmessuhr plötzlich. Überrascht stellte ich fest, dass ich den unteren Schwellenwert unterschritten hatte, weil ich unbewusst zu einer höhere Frequenz und zu kürzeren Schritten gewechselt hatte. Ich lief deswegen bei gleichem Tempo ökonomischer als mit dem langen Schritt, den ich mir angewöhnt hatte.

Ich habe dann eine zeitlang den kurzen, höherfrequenten Schritt bewusst trainiert. Mittlerweile halte ich im Training auch unbewusst die Frequenz hoch (die "magischen" 180 Schritte pro Minute), mitunter gesteuert durch Armeinsatz, wenn die Ermüdungsphase auf langen Läufen einsetzt.
langsam läuft am längsten

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:einen 4h läufer kann man durchaus mit einem weltrekordler vergleichen.
oder gibt es ein naturgesetz, dass das verbietet?


ich bin übrigens nur etwas besser als ein 4h läufer.

es gibt nur zwei wege, um schneller zu werden (das ist physik):
schnellere schritte oder längere schritte. Aus. Das wars auch schon an alternativen.

man kann an den schrittfrequenzen erkennen, dass sich die guten läufer von den schlechten läufern da "kaum" unterscheiden.
der größere unterschied besteht in der schrittlänge.

bis hierhin brauchen wir nicht zu diskutieren. das sind alles fakten.

die frage ist, wie man zu größeren schritten kommt - offensichtlich führt da ja kein weg dran vorbei. über das wie kann man diskutieren.

ich sage, dehnen ist wichtig. wenn ich weniger kraft aufwenden muß, um meine beine in größeren winkelamplituden zu bewegen, dann spare ich energie und kann größere schritte schaffen.

dehnen wird da etwas bringen. davon bin ich überzeugt. vor allem oberschenkel und hüftbeuger/strecker. denn für die absprungphase muss das bein weiter nach hinten gestreckt werden.

generell ist fettreduktion ein großer vorteil, denn passive masse zu beschleunigen, vehindert kraftvolle große schritte.

training der rumpfstabilität ist sicher auch wichtig.

auch sollte man den richtigen laufstil finden, der es einemermöglicht, große schritte zu machen, die keine kräfte zähren.

der fuß sollz.B nur kurz vom körperschwerpunkt aufsetzen und dann weit nach hinten abgedrückt werden.

ein 4h läufer hat die marathondistanz im griff.

ausdauer ist zunächst daher nicht mehr so wichtig.
erst mal muss er lernen, schneller zu laufen (mit größeren schritten)
dann muss er lernen, das neue tempo lange zu laufen.

das wird er aber nicht, wenn er (typischerweise 60wochenkm oder weniger) die hälfte seiner wochenkm (oder mehr) in einen 30er packt, bei dem er das langsamste tempo der woche läuft.


Klipp und klar :daumen:

Gruss von schneller!

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Knips hat geschrieben:Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung voll und ganz bestätigen. Vor Jahren bei einem langen, langsamen Lauf piepste meine Pulsmessuhr plötzlich. Überrascht stellte ich fest, dass ich den unteren Schwellenwert unterschritten hatte, weil ich unbewusst zu einer höhere Frequenz und zu kürzeren Schritten gewechselt hatte. Ich lief deswegen bei gleichem Tempo ökonomischer als mit dem langen Schritt, den ich mir angewöhnt hatte.

Ich habe dann eine zeitlang den kurzen, höherfrequenten Schritt bewusst trainiert. Mittlerweile halte ich im Training auch unbewusst die Frequenz hoch (die "magischen" 180 Schritte pro Minute), mitunter gesteuert durch Armeinsatz, wenn die Ermüdungsphase auf langen Läufen einsetzt.

Haben nicht einige japanischen Spitzenläuferinnen über 5km bis 42km (oder die Chinesinnen?) eine auffällig hohe Schrittfrequenz?
Bei denen sieht das aber öfters mal ziemlich unästhetisch aus, v.a. auch die begleitende Armarbeit..., wobei es da natürlich noch grosse Unterschiede gibt.
Ich habe mir schon gedacht, dass vielleicht nur mit diesen kleinen Tappelschritten die grossen Trainings-Umfänge, die die angesprochenen Damen z.T. laufen, vom Bewegungsapparat einigermassen toleriert werden.

Gruss von schneller!

Was man nicht alles wiederverwerten kann!

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DerLetzteKilometer hat geschrieben: das tempo eines topläufers unterscheidet sich vom tempo eines läufers im mittelfeld (=4h) ca. um den faktor 2.

die schrittfrequenz spielt ganz offensichtlich eine untergeordnete rolle fürs tempo. das tempo muss überwiegend von der schrittlänge kommen!!!

man muss sich das mal klar machen:

ein 4h läufer macht offensichtlich nur fast halb so große schritte wie ein top-läufer.
Ich habe mal die Fortbewegung von Skorpionen untersucht, um ihre Bewegungsmuster auf Eignung für achtbeinige Laufroboter zu untersuchen. Quasi als Nebenprodukt fiel dabei die eigentlich triviale Erkenntnis ab, dass die Schrittlänge nur zu einem Teil von der Amplitude der Beine bestimmt ist. Der andere, nicht unerhebliche Anteil speist sich aus dem Vorschub des Körpers während der - beim Menschen - Flugphase, die nun einmal geschwindigkeitsabhängig ist. Das Verhältnis dieser beiden Anteile - Beinamplitude und Flugphase - ist ebenfalls geschwindigkeitsabhängig.
langsam läuft am längsten

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Knips hat geschrieben:Ich habe mal die Fortbewegung von Skorpionen untersucht, um ihre Bewegungsmuster auf Eignung für achtbeinige Laufroboter zu untersuchen. Quasi als Nebenprodukt fiel dabei die eigentlich triviale Erkenntnis ab, dass die Schrittlänge nur zu einem Teil von der Amplitude der Beine bestimmt ist. Der andere, nicht unerhebliche Anteil speist sich aus dem Vorschub des Körpers während der - beim Menschen - Flugphase, die nun einmal geschwindigkeitsabhängig ist. Das Verhältnis dieser beiden Anteile - Beinamplitude und Flugphase - ist ebenfalls geschwindigkeitsabhängig.

das ist aber kein wirklicher widerspruch zu meiner aussage.

größere schritte müssen erreicht werden, wenn man schneller werden will.

die schrittlänge beim laufen ist sicher nicht proportional zur beinamplitude - kann aber als eine funktion von ihr dargestellt werden.

ich hab mich in meiner diplomarbeit auch mit laufmaschinen beschäftigt. meine hatte allerdings nur 6 beine.

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DerLetzteKilometer hat geschrieben: die schrittlänge beim laufen ist sicher nicht proportional zur beinamplitude - kann aber als eine funktion von ihr dargestellt werden.
Das ist ebenso richtig wie trivial. Sorry, wenn das gröber rüberkommt, als es gemeint ist. Der Witz bei den Skorpionen war übrigens, dass sich die Amplitude bei sehr hohen Geschwindigkeiten etwas verringerte, weil sie bei sich verkürzender Gleitphase nicht mehr genügend Zeit hatten, das Bein vollständig nach vorne schwingen zu lassen.

Allerdings kann man die Ergebnisse zur Fortbewegung von Skorpionen kaum auf Menschen übertragen; unter anderem, weil die Skorpione Geschwindigkeitszuwachs hauptsächlich über die Frequenz erzielen, Menschen beim Langstreckenlauf hauptsächlich über die Schrittlänge.

Interessant an dieser Stelle wären Daten und Fakten über den Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit von Läufern und der Bodenkontaktzeit der Füße sowie über den Quotienten Flugphase/Kontaktphase in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit.

DerLetzteKilometer hat geschrieben: ich hab mich in meiner diplomarbeit auch mit laufmaschinen beschäftigt. meine hatte allerdings nur 6 beine.
Wahrscheinlich interessiert es keinen, und es grenzt an Korinthenkackerei, aber ich habe mich nicht mit dem Laufroboter beschäftigt, sondern mit einem analytischen Modell der Fortbewegung von Skorpionen. Die Erkenntnisse und Parameter aus dieser Untersuchung habe ich auf ein virtuelles Modell des Laufroboters übertragen, um in Simulationen Aussagen aus der Untersuchung zu testen und zu verifizieren.
langsam läuft am längsten

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Die Schrittfrequenz ist durch unser Nervensystem begrenzt. Wir können nur Bewegungen bis zu einer - individuellen - Höchstgeschwindigkeit erzeugen. Die Schrittfrequenz kann somit durch Techniktraining trainiert werden (siehe Lydiard, der dies durch Leicht-Bergabwärtsläufe mit bewußt schneller Frequenz zu trainieren versucht, um "die Viskosität zu verringern"). Ich verstehe diese Viskosität nicht wörtlich, sondern als Metapher.
Die Schrittlänge hängt von der Kraft ab, die man hat und wie ökonomisch man sie einsetzen kann. Große Schritte nach vorne sind - wie wir schon lesen konnten - unökonomisch. Allerdings gibt es auch innerhalb der Muskeln eine Ökonomie. Man kann diese durch Krafttraining dazubekommen, daß die einzelnen Muskelfasern alle gleichzeitig in dieselbe Richtung wirken, was nicht selbstverständlich ist (nachzulesen, denke ich, bei Hall Higdon - OK, nicht die beste Quelle). Die Kraft ist außerdem begrenzt durch die Energie, die in den Muskeln umgewandelt werden kann. Hier spielen die Mitochondrien eine Rolle, die Kraftwerke der Zelle. Sie vermehrt man durch häufiges aerobes Laufen (siehe Greif-CD für eine plastische Darstellung der Problematik: Schon 15 km flotter Dauerlauf verdoppeln die Größe der Mitochondrien. 36 Stunden später sind sie aber schon fast wieder auf ihre Ausgangsgröße geschrumpft.").
Auch wenn es DLK nicht wahrhaben will: Durch langsames Laufen wird man schneller. Zusatz: wenn man es richtig einsetzt. Aktuell konnte ich aus einer Zehnerzeit im Mai von 39:56 eine Fünferzeit von 17:21 durch obige Prinzipien herauslaufen, was einem Anstieg von einigen Vdot-Punkten in der Danielstabelle entspricht, also mehr als signifikant ist.
Diese Diskussion hatten wir hier vor ca. einem Jahr. Dabei wurde auch ein interessanter Aspekt besprochen: Die schnellen Läufer verbringen mehr Zeit in der Luft und weniger am Boden, da mit zunehmender Geschwindigkeit die Bodenkontaktzeit abnimmt (siehe Neumann, Hottenroth).

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DerLetzteKilometer hat geschrieben: ich hab mich in meiner diplomarbeit auch mit laufmaschinen beschäftigt. meine hatte allerdings nur 6 beine.
Cool. und ich bei meiner Projektgruppe mit Vierbeinern. War 2003 beim Robocup in Padua! :winken:
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"
Gesperrt

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